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 Beitrag Verfasst: Sonntag 18. April 2021, 23:15 
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«Jetzt gehen wir möglichst spät schlafen» – die Stimmen zum 4. YB-Titel in Serie

Die Young Boys sind zum vierten Mal in Serie Schweizer Meister. Das sagen Spieler, Trainer und Sportchef zu diesem Erfolg.

«Es ist extrem emotional für mich. Ich habe zwei Jahre fast kein Fussball gespielt, der Titel hat einen riesigen Wert.»
Sandro Lauper, Mittelfeldspieler

«Es ist ganz speziell eine ganze Saison ohne Zuschauer zu spielen und am Ende so alleine zu feiern. Aber wir freuen uns extrem. Ich bin unglaublich dankbar für all die Leute, die im Hintergrund mitgearbeitet haben. Jetzt stossen wir in den Katakomben an und essen und trinken noch etwas.»
Gerardo Seoane, Trainer

«Es ist eine tiefe innere Genugtuung da. Die verschiedenen Geschichten, die uns zum Erfolg geführt haben, das ist extrem schön.»
Christoph Spycher, Sportchef

«Der Titel ist hochverdient, wir werden das geniessen und gehen möglichst spät schlafen. Es ist schade, dass die Fans fehlen, aber wir haben eine so geile Mannschaft, wir können auch mit 30 Nasen eine Party starten.»
Cédrig Zesiger, Verteidiger

«Es war emotional, nervenaufreibend und kalt auf der Tribüne. Wir sind der verdiente Meister und freuen uns sehr. Noch ist partymässig nicht viel passiert. Es ist mein zweiter Titel, der zweite ohne Fans. Das ist schade, es fehlt etwas.»
Fabian Lustenberger, Captain

«Wie meine individuelle Zukunft aussieht, werden wir in den nächsten Monaten sehen. Vielleicht gibt es Anfragen, vielleicht auch nicht.»
Gerardo Seoane, Sportchef

Die Trainerfrage ist eine Luxusthematik. Wir haben einen, sehr guten Trainer. Gerri hat einen herausragenden Job gemacht. Ich weiss, wenn für ihn ein interessantes Angebot kommt, werden wir das gemeinsam anschauen.
Christoph Spycher, Sportchef


https://www.watson.ch/sport/fussball/56 ... n-und-fans

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 18. April 2021, 23:16 
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YB so stark wie schon lange und deutlich stärker als der Rest der Liga

Wie im Frühling 2019 stehen die Young Boys sieben Runden vor Schluss der Super League als Schweizer Meister fest. Der vierte Meistertitel der Berner in Folge ist in mancherlei Hinsicht bemerkenswert.

Die Serie von acht Titeln, die der FC Basel zwischen 2010 und 2017 aufgestellt hat, wird noch lange einzigartig und unerreicht bleiben. Aber mit den vier Triumphen am Stück egalisieren die Berner die zweitbeste Serie in der Geschichte des Schweizer Fussballs. Sie egalisieren die Serie des eigenen Klubs: Unter Trainer Albert Sing waren die Young Boys von 1957 bis 1960 ununterbrochen die Besten.


Meister Young Boys mit Namen und Zahlen

BSC Young Boys. Gegründet 1898.

Tor: David von Ballmoos (26-jährig), Guillaume Faivre (34), Joschua Neuenschwander (20).

Verteidigung: Ali Camara (GUI/23), Ulisses Garcia (25), Silvan Hefti (23), Jordan Lefort (FRA/27), Fabian Lustenberger (Captain/33), Quentin Maceiras (25), Cédric Zesiger (23).
Mittelfeld: Michel Aebischer (24), Christian Fassnacht (27), Gianluca Gaudino (GER/24), Sandro Lauper (24), Christopher Martins (LUX/24), Nico Maier (20), Nicolas Moumi Ngamaleu (CMR/27), Esteban Petignat (21), Fabian Rieder (18), Vincent Sierro (25), Marvin Spielmann (25), Miralem Sulejmani (SRB/32).
Sturm: Meschack Elia (COD/23), Félix Mambimbi (20), Jean-Pierre Nsame (CMR/FRA/27), Jordan Siebatcheu (FRA/USA/24).

Trainer: Gerardo Seoane (42).
Assistenten/Staff: Matteo Vanetta (42), Patrick Schnarwiler (48), Stefan Knutti (55), Martin Fryand (49), Stephan Flückiger (44), Stéphane Chapuisat (52).
Sportchef: Christoph Spycher (43).
Präsident: Hanspeter Kienberger (59/Sport&Event Holding AG).

Meistertitel (15): 1903, 1909, 1910, 1911, 1920, 1929, 1957, 1958, 1959, 1960, 1986, 2018, 2019, 2020, 2021.
Cupsiege (7): 1930, 1945, 1953, 1958, 1977, 1987, 2020.

Legendäre Spieler wie der «Bomben-Meier» Geni Meier, Heinz Schneiter, Ernst Wechselberger, Walter Eich, Toni Allemann, Willy Steffen, Otto Häuptli und Heinz Bigler waren in der Mannschaft, die im Meistercup-Halbfinal 1959 gegen Stade Reims weit über 60'000 Zuschauer ins Stehplatz-Mekka Wankdorf lockte. Auch die nunmehr viertbeste Serie gehört YB. Auf drei Titel wie die Berner (von 1909 bis 1911) brachten es später nur der FC Zürich (1974 bis 1976) und die Grasshoppers (1982 bis 1984).

Trainer Gerardo Seoane hat nach seinem dritten persönlichen Triumph am Stück nur noch den genannten Albert Sing vor sich. Der Luzerner ist auf auf der Höhe von Legenden angelangt. Timo Konietzka liess sich ab 1974 mit dem FCZ ebenfalls in drei Jahren ohne Unterbruch als Meistertrainer feiern. Hennes Weisweiler hätte den persönlichen Hattrick mit den Hoppers ab 1983 womöglich ebenfalls geschafft. Aber der Deutsche, nach dem der Kölner Geissbock «Hennes» getauft ist, starb im Juli 1983 – wenige Wochen nach dem Gewinn des Doubles – an einem Herzinfarkt.

Bemerkenswerte Serien wie jene von YB und Seoane kommen nur mit dauerhaft guten Leistungen zustande. Mit Beginn der Saison 2017/18 glückte es den Young Boys, einen Keil zwischen sich und alle übrigen Mannschaften, gerade auch den FC Basel, zu treiben. Waren die Basler 2017 noch mit 17 Punkten Vorsprung auf YB Meister geworden, so haben die Berner über die vier Saisons bis zur jetzigen Titelentscheidung ihrem Erzrivalen 73 Punkte abgenommen. Es ist eine Punktzahl, die allein schon für einen Meistertitel ausreichen könnte.

Die beeindruckendste Serie

Es gibt keine Rekordserie, welche die Überlegenheit und die Konstanz der Gelbschwarzen über die Jahre so deutlich unterstreicht wie die folgende: In den Runden 28 und 29 der Saison 2016/17 verlor YB zwei Meisterschaftsspiele nacheinander. Seither sind 144 Super-League-Runden – also vier volle Saisons – ins Land gezogen, ohne dass YB je wieder in der Meisterschaft zwei Spiele nacheinander verloren hätte.

Dabei müsste man annehmen, dass jegliches Spiel nach einer Niederlage ein schwieriges ist. Sowohl unter Adi Hütter als auch unter Gerardo Seoane antworteten die Berner auf eine Niederlage mit einem Unentschieden oder – weitaus häufiger – mit einem Sieg. Man muss aber anmerken, dass YB in dem Zeitraum von vier Jahren nur 15 Mal verloren hat. Sie verloren im Schnitt nur jedes zehnte Spiel.

Die aktuelle Meistersaison gleicht am ehesten jener von 2018/19, in der YB dem FC Basel zahlreiche Super-League-Rekorde entriss. Auch diesmal wurden die Leistungen nicht von einem grossen Umbruch vor der Saison beeinträchtigt. Und auch diesmal war YBs Konstanz in der Meisterschaft beeindruckend. Bis der neuerliche Titelgewinn feststand, verloren sie Berner nur eines von 28 Spielen. In allen Partien waren sie die dominierende Mannschaft, auch in den neun Spielen, die unentschieden ausgingen.

In der Saison 2019/20 konnte sich Gerardo Seoane nicht erklären, wieso die Mannschaft in Auswärtsspielen (5 Unentschieden, 6 Niederlagen) ungewöhnliche viele Punkte liegenliess. Noch heute ist es ihm ein Rätsel. Aber seit mittlerweile 17 Auswärtsspielen in der Super League ist YB unbesiegt. YB hat damit den Rekord des FCB aus den Jahren 2013 und 2014 egalisiert. Und die Serie könnte noch weitergehen.

Seoane spricht ungern von einer Schattenmannschaft. Jeder könne und müsse jederzeit von Anfang an spielen können, sagt der Luzerner. Jedenfalls haben es die Breite und die Ausgeglichenheit des Kaders dem Trainer ermöglicht zu rotieren und in der Saison der vielen englischen Wochen die Kräfte einzuteilen. Müsste man trotzdem eine A- und eine B-Mannschaft aufstellen, kann man erahnen, dass sich auch das B-Team vor der nationalen Konkurrenz nicht verstecken müsste. Das B-Team in einem 3-5-2 könnte so aussehen: Faivre; Maceiras, Zesiger, Garcia; Sulejmani, Sierro, Martins, Rieder, Spielmann; Siebatcheu, Mambimbi. Frei verfügbar wäre damit noch Gaudino.

In der Ruhe liegt die Kraft

So erfolgreich der Klub ist, so leise wird in dem Klub gearbeitet. Die Spieler, die Mannschaft, der Staff, der ganze Klub: Keine dieser Ebenen hat in den vier Jahren Anlass zu Kritik von aussen gegeben. Wer immer kritisieren möchte, müsste zuerst das Haar in der Suppe finden. Unstimmigkeiten, wie sie im FC Basel seit Monaten an die Oberfläche kommen, dringen in Bern nicht nach aussen – vielleicht auch deshalb nicht, weil es keine Unstimmigkeiten gibt. Ist der VR-Präsident des FCB eine höchst umstrittene Figur, ist es YBs VR-Präsident nicht. Kennt jemand seinen Namen? Hanspeter Kienberger, 59-jährig, gebürtiger Aargauer, im Amt seit 2012.

Die Ruhe im und um den Verein ermöglichen es den sportlichen Führungskräften, ungestört und überlegt zu arbeiten. Alle neuen Herausforderungen haben Seoane und Sportchef Christoph Spycher auch in der zu Ende gehenden Saison unaufgeregt gemeistert. Zu der erfolgreichen Crew gehören genauso Stéphane Chapuisat und sein Scouting-Team.

Eines der jüngeren Beispiele der Transferaktivitäten: Als sich abzeichnete, dass Torschützenkönig Jean-Pierre Nsame den Klub verlassen würde, engagierte man auf Leihbasis Jordan Siebatcheu. Nsame ist immer noch dabei, aber Siebatcheu hat auch in wichtigen Partien bewiesen, dass er ein exzellenter Torschütze ist. Ein anderes Beispiel: Guillaume Hoarau bekam trotz seiner immensen Verdienste keinen neuen Vertrag mehr. Es war ein richtiger Entscheid wie man heute weiss.


https://www.watson.ch/sport/fussball/38 ... t-der-liga

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 Beitrag Verfasst: Montag 19. April 2021, 00:51 
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Stimmen zum Titel der Young Boys

«Für mich ist es der am wenigsten spezielle Titel»

Die grosse Sause bleibt nach dem vierten YB-Titel in Serie aus. Einer freut sich allerdings mehr als alle anderen – und die Führungspersonen bestechen mit Gelassenheit.

Natürlich war längst klar gewesen, wie diese Meisterschaft ausgehen würde. Zu dominant waren die Young Boys und zu bieder die Konkurrenz. Nach 29 Runden und mit einem 3:0-Sieg gegen Lugano haben die Berner also den Deckel auf diesen Titelgewinn genagelt, früher ist das keiner Schweizer Mannschaft je gelungen.

Weil der vierte Titel in Serie so absehbar gewesen war und wegen Corona zum zweiten Mal hintereinander keine Zuschauer dabei sein durften, blieb die grosse Sause im Wankdorf aus. Die Protagonisten klatschten ab, von der Tribüne applaudierten Christoph Spycher und Stephane Chapuisat, der Sportchef und der Chefscout. Alles routiniert und eingespielt, eigentlich ganz genau so, wie dieser Verein auch in der täglichen Arbeit funktioniert.

Am emotionalsten ist der Titel für Lauper

Unten auf dem Plastikrasen erlaubte sich Goalie David von Ballmoos sogar eine Floskel, die er auch schon nach einem ganz normalen Spiel gebraucht hatte: «Am Schluss war es für mich wichtig, dass wir zu Null gespielt haben.»

Teamkollege Christian Fassnacht ist immerhin «überglücklich», dass der 15. Meistertitel der Vereinsgeschichte gewonnen ist. Aber er sagte auch: «Wir wussten, dass wir den Kübel haben werden. Deswegen fällt nicht eine riesengrosse Last von uns ab. Und alles Drumherum fehlt halt. Wir wollen den Titel feiern, aber es fehlt trotzdem alles. Für mich ist es der am wenigsten spezielle Titel.»

Speziell ist der Pokal vor allem für Sandro Lauper. Der 24-Jährige hat zwei Kreuzbandrisse hinter sich und kam mit Tränen in den Augen zum Interview mit dem Schweizer Fernsehen: «Das alles ist extrem emotional. Ich habe zwei Jahre praktisch nicht mehr gespielt. Dieser Titel hat für mich einen grossen Wert.»

Spycher fühlt tiefe innere Genugtuung

Entscheidend könnte der Titel für Trainer Gerardo Seoane sein. Es ist seine zweite Meisterschaft und ein möglicher Türöffner für eine grössere Liga. Er sagte gegenüber SRF: «Ich habe in den letzten Jahren viel gelernt und konnte mich entwickeln. Wenn es Anfragen gibt, dann schauen wir das an.»

Diese Ruhe und Überlegheit Seoanes ist einer der Schlüssel für den Erfolg. Nur Christoph Spycher strahlt noch mehr Gelassenheit aus. Unter ihm als Sportchef ist YB zum besten Verein der Schweiz aufgestiegen. Er sagt zum vierten Titel in Serie: «Das ist sicher schön und gibt uns eine tiefe innere Genugtuung.»


https://www.bernerzeitung.ch/fuer-mich- ... 4305348577

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Analyse zum YB-Meistertitel

Ein wenig Gleichgültigkeit und viel Geschichte

Die Young Boys sind zum vierten Mal in Folge Meister. Dass sie auf dem Weg zum Titel kaum gefordert wurden, ist ein Problem – für den Schweizer Fussball, aber auch für sie selbst.

Walter Eich, Heinz Schneiter, Geni Meier – in der 123-jährigen Geschichte der Young Boys sind das Namen für die Ewigkeit. Viermal in Folge gewannen sie mit YB den Titel (1957 bis 1960), sie holten zudem das Double aus Meisterschaft und Cup (1958); Eich im Tor, Schneiter in der Abwehr, Meier im Sturm.

David von Ballmoos, Michel Aebischer, Christian Fassnacht, Miralem Sulejmani, Nicolas Ngamaleu und Jean-Pierre Nsame – viermal in Folge haben sie nun den Titel gewonnen, als erste YB-Spieler seit Eich, Schneiter und Meier. Sie holten zudem das Double (2020); von Ballmoos im Tor, Aebischer, Fassnacht, Sulejmani und Ngamaleu im Mittelfeld, Nsame im Sturm. Die Parallelen sind frappant. Aber sind es Namen für die Ewigkeit? Vielleicht.

Der Fussball ist schnelllebiger geworden und damit auch vergänglicher. Eine Karriere wie jene von Goalie Marco Wölfli, der mit Ausnahme eines Lehrjahres in Thun ein Profileben lang nur für YB spielte, ist ganz selten geworden. Im aktuellen Kader streben die allermeisten einen Auslandtransfer an. Das Team um Eich, Schneiter, Meier blieb während Jahren fast unverändert. Aus dem Fussball ist ein profitorientiertes Geschäft geworden, ein Umstand, der sich nicht zuletzt auf die Mannschaftszusammenstellung auswirkt. Es gilt, Veränderungen zu antizipieren, sie manchmal auch zu forcieren. Entscheidend ist das Gerüst: Es muss stabil sein.

Darin liegt das Beachtliche am Aufstieg von YB zur Dynastie. Die Young Boys meisterten seit 2018 den Übergang von Trainer Adi Hütter zu Trainer Gerardo Seoane, von Captain Steve von Bergen zu Fabian Lustenberger. Und als Guillaume Hoarau, der in Bern ganz bestimmt einer für die Ewigkeit ist, alters- und verletzungsbedingt nicht mehr der zuverlässige Torjäger war, sprang Jean-Pierre Nsame in die Bresche. Sollte dieser im Sommer weiterziehen, muss kein Ersatz gesucht werden – er steht mit Jordan Siebatcheu längst bereit.

YB hat sich unter der Führung von Sportchef Christoph Spycher laufend erneuert, hat alternative Wege gefunden, zum Erfolg zu kommen. Die jetzige Mannschaft spielt nur noch selten einen Gegner an die Wand, wie sie das 2017/2018 und 2018/2019 noch vermehrt getan hatte. Aber sie ist abgeklärt, abgezockt und breit aufgestellt.

Der Weg zum 15. Titel fand unter erschwerten Bedingungen statt: ohne Zuschauer, im Wissen, dass eine Covid-19-Ansteckung gerade im Europacup das Geleistete zunichtemachen konnte. Das erforderte vom Team viel Disziplin, auch Verzicht im Privatleben. Dass die Young Boys nur wenige Fälle zu beklagen hatten und nie in Quarantäne mussten, bestätigt das Bild des Vorzeigeclubs.

Zudem absolvierten die Young Boys, die erstmals in der Europa League in den Achtelfinal vorstiessen, ein Mammutprogramm. Seit Ende August haben sie 43 Partien bestritten, meistens zwei pro Woche. Dass sie die Belastung souverän meisterten und nie eine längere Schwächephase einzogen, ist auch das Verdienst von Trainer Gerardo Seoane. Er schaffte es, die Breite des Kaders vollumfänglich zu nutzen – YB A oder B, der Niveauunterschied war minimal. Seoane ist nach drei Titeln in Folge bereit für den Wechsel in eine europäische Topliga, er könnte sich einen Transfer nach Deutschland oder Frankreich vorstellen. Ihn zu ersetzen, dürfte in den nächsten Monaten die grösste Aufgabe Spychers werden.

Natürlich lässt sich einwenden, dass die Konkurrenz deutlich schwächer ist als in den Vorjahren. Das liegt vor allem am FC Basel, der sich in einer monumentalen Krise befindet. Hinter YB präsentiert sich die Tabelle völlig beliebig, jeder kann jeden schlagen. Das ist ein Problem, nicht nur für das Standing der Liga in Europa, sondern auch für die Young Boys. Sie brauchen Gegner, die sie fordern, an denen sie wachsen können. Langeweile kann auf Dauer Gift für ihre Entwicklung sein. Und für das Produkt, mit dem sie Geld verdienen.

Gewiss, dass in den Tagen vor dem Titelgewinn in Bern keinerlei Anzeichen einer Meister-Euphorie erkennbar waren, ist auch dem Umstand geschuldet, dass es in diesen Zeiten keinen Platz für Ausgelassenheit hat – schon gar nicht in Menschenmengen. Und doch scheint die in Ansätzen erkennbare Gleichgültigkeit über den vierten Titel auch mit der Berner Dominanz zusammenzuhängen.

Nun lockt im Sommer endlich eine längere Verschnaufpause. Und dank fortschreitender Impfkampagne wird nächste Saison womöglich ansatzweise Normalität zurückkehren, im Spielplan, aber auch in den Stadien, in denen Zuschauer Einlass erhalten dürften.

Nur eines wird sich nicht ändern: Die Young Boys werden auch nächste Saison das Team sein, das es zu schlagen gilt, wie in der glorreichen Zeit vor über sechzig Jahren. Fünf Titel in Folge, das gelang nicht einmal Eich, Schneiter und Meier. Es wäre der nächste Meilenstein der aktuellen YB-Generation.


https://www.bernerzeitung.ch/ein-wenig- ... 0382676815

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YB-Stimmen im Video

«Kann mir nicht vorstellen, wie es mit 31’000 Zuschauern wäre»

Zum vierten Mal in Folge sind die Young Boys Schweizer Meister, zum zweiten Mal ohne Fans im Stadion. Für neue Spieler wie Silvan Hefti ist es eine Premiere.

2018 fand direkt auf dem Kunstrasen im Stadion ein berauschendes Fest statt. 2019 wurde YB auf dem Sofa Meister. 2020 erfolgte der Meisterstreich auswärts im Wallis – schon ohne Zuschauer. Heuer nun also der vierte Titel in Folge, wieder im eigenen Stadion, aber immer noch ohne Fans.

«Ich kenne es ja leider nur so», schmunzelt Fabian Lustenberger. Der Captain, der den 3:0-Sieg über Lugano wegen einer Gelbsperre von aussen betrachten musste, freut sich dennoch mit seinem Teamkollegen über die enorme Leistung in dieser noch nicht abgelaufenen Saison, in der die Young Boys extrem dominant aufgetreten sind.

Diese Dominanz unterstreicht auch Silvan Hefti. Für den rechten Aussenverteidiger, der letzten Sommer vom FC St. Gallen nach Bern gewechselt hat, ist es der erste Meistertitel der Karriere. Von Stolz erfüllt sei er, gibt er nach Spielschluss zu Protokoll. Für Teamkollege Jean-Pierre Nsame, der nach seinen drei Treffern wieder alleine an der Spitze der Torschützenliste steht, gilt es nun, die Meisterschaft konsequent zu Ende zu spielen.

Die Aufgabe, die Spannung hochzuhalten, wird keine einfache sein für Gerardo Seoane. Die Gerüchte um den Trainer, der das Meisterteam vor drei Spielzeiten von Adi Hütter übernommen und den Titel seither erfolgreich verteidigt hat, reissen nicht ab: Folgt er erneut auf den Österreicher, der zum Saisonende hin von Frankfurt zu Gladbach wechselt? «Zum Glück ist es jetzt Zeit zu feiern und nicht, diese Frage zu beantworten», meint er lediglich.


https://www.bernerzeitung.ch/kann-mir-n ... 2063476706

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Grosse Freude, gedämpfte Party

Diesmal feiern die Young Boys ganz zivilisiert


YB sichert sich mit einem 3:0 gegen Lugano den 15. Meistertitel der Vereinsgeschichte – und erlebt im kalten Wankdorfstadion einen äusserst kontrollierten Ausbruch der Emotionen.

Es ist 17.50 Uhr, als auch die Historiker für die Nachwelt festhalten können: Die Young Boys sind Schweizer Fussballmeister 2020/21 – oder wie der Sportchronist gerne schreibt: Es ist amtlich. YB schlägt Lugano mit 3:0, der 15. Meistertitel ist im Trockenen, und im Wankdorfstadion nimmt eine eigentümliche Feier ihren kurzen Lauf.

Ein Titel in einem Heimspiel, Ehren vor eigenem Publikum – so will jeder Fussballer den letzten Schritt zum Meister machen. Die Young Boys haben ihren vielleicht grössten Moment so erlebt, am 28. April 2018, an diesem Tag, der sich als Stunde null einer neuen YB-Zeitrechnung ins Bewusstsein der Berner Bevölkerung eingebrannt hat. Damals war es ein gelb-schwarzes Kollektivgefühl, eine ganze Stadt war auf den Beinen. Am Samstag, an dem YB den lang ersehnten Titel holen sollte, sprach Stadtpräsident Alec von Graffenried in der Zeitung überschwänglich von einer Meisterfeier mit 150’000 Menschen.

Euphorie, Ausgelassenheit, Sehnsucht. Niemand hätte sich damals gedacht, dass es rund um einen Titelgewinn der Young Boys je anders sein könnte.

Es kann. Am Sonntagnachmittag sind es noch zwei Stunden bis zum Anpfiff im Wankdorfstadion – und in Bern fehlt der grosse Aufruhr. Menschenansammlungen wollen die Behörden im Keim ersticken – noch haben sie damit kaum etwas zu tun. In einer Garage unweit des Stadions hat sich eine Handvoll Fans zum halb-publiken Viewing versammelt – zwei Polizisten schauen in kumpelhafter Manier vorbei. Auch YB hat dazu aufgerufen, den Titel zu Hause zu feiern. Das Vertrauen in die Vernunft des eigenen Anhangs ist da, vor dem Stadion sind gewisse Zonen dennoch abgeschirmt – immerhin mit gelb-schwarzem Absperrband.

Der Mensch freut sich im Internet, so sieht das zumindest der Pandemieplan vor. Doch auch da: Zurückhaltung. Im YB-Fanforum, einem einigermassen verlässlichen Stimmungsbarometer für die Gefühlswelt in der Kurve, wird am Vorabend vor dem Titelgewinn die Schlagkraft des Startfelds an der Snooker-WM verhandelt.

Als die Young Boys um 14.15 Uhr beim Hotel Ambassador in Wabern abfahren, säumen Fans die Strasse. Die Aktion ist vielleicht nicht Corona-konform, aber sie hat eine Botschaft. Im Bus verspürt Goalie David von Ballmoos ein Kribbeln. «Da haben wir gemerkt, dass es schon schön wäre, wenn wir gegen Lugano alles klarmachen.»

Die Fragen, die sich an diesem Nachmittag stellen, sind ungewöhnlich: Wie gratuliert man Corona-konform zum Titel? Wie viel Euphorie ist erlaubt, wie viel ist überhaupt vorhanden?

Sportlich ist vor dem Anpfiff eigentlich kaum etwas offen. Der Titel ist für die mit einem Riesenvorsprung durch die Rückrunde wandelnden Young Boys seit Wochen nur noch Formsache. Mit einem Sieg gegen Lugano ist er ihnen auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen – bei einer Niederlage von Servette beim FCB reicht sogar ein Unentschieden. YB startet verhalten – die beste Chance in der Startphase hat Lugano. In Basel aber sorgt der sich mit lauten Störgeräuschen konfrontierte FCB früh für klare Verhältnisse: Nach zehn Minuten führt er mit 3:0, der Gast aus Genf wird überrollt. Der Titelgewinn rückt für YB schon näher.

Mit der Normalität ist es noch weit her

In Bern zeigt Trainer Gerardo Seoane mit der Nomination der Doppelspitze Jean-Pierre Nsame/Jordan Siebatcheu sogar ein wenig Lust zum Experiment – die beiden Stossstürmer stehen für YB zum ersten Mal zusammen in der Startaufstellung. Und es sind zunächst nicht die beiden Topskorer, die für den Favoriten die besten Chancen haben. Miralem Sulejmani ist als Flügel am torgefährlichsten, der 32-jährige Serbe dribbelt wie zu seinen besten Zeiten – sässen Zuschauer auf den Rängen, wäre das berühmte Raunen aus der Menge zu vernehmen.

Mit der Menge ist es in diesen Tagen so eine Sache. Nicht mehr als 15 Leute, so definiert das die Landesregierung noch immer für Ansammlungen im öffentlichen Raum. Am Montag sollen die Restaurants öffnen, aber nur so halb, der Frühling war auch schon mal da, aber nur so halb.

Die Leute sehnen sich in diesen Wochen nach Normalität, April ist die Zeit des Aufbruchs, und mit jeder Woche, die ins Land zieht, fühlt sich der Stillstand schmerzhafter an. Und nichts drückt besser aus, dass es mit dieser Normalität noch weit her ist, als die gedämpfte Meisterfeier, die in Bern nach dem Schlusspfiff ansteht.

Auf dem Weg dahin ist es dann doch Nsame, der noch vor der Pause zum 1:0 trifft. Der in Frankreich aufgewachsene Kameruner hatte seine Hänger in dieser Saison, im entscheidenden Spiel aber kann sich YB mal wieder voll auf ihn verlassen. Den Gegner haben sich die Young Boys zurechtgelegt jetzt, den Champagner brauchen sie bei acht Grad und bissiger Bise im Stadion nicht mal mehr kaltzustellen.

Nach der Pause folgt bald das 2:0, wieder ist es Nsame, später das 3:0 per Penalty, auch den versenkt Nsame. «Diese Saison hat uns mehr abverlangt als jede andere», sagt der 27-Jährige später. Er muss es wissen, auch er feiert mit YB in dem Moment seinen vierten Meistertitel.

In der 89. Minute weiss der Zaungast: Das diesjährige YB-Meisterleibchen ist schwarz, trägt eine gelbe 15 auf dem Rücken – und ist die meiste Zeit durch dicke Daunenjacken verdeckt. Schlusspfiff, über dem Sektor C steigt eine wohldesignte Fahne hervor, «four in a row», steht darauf, knackig und Marketing-gerecht. Die Freude der Spieler ist echt, aber sie wirkt im leeren Stadion vor den Linsen der Fotografen halt auch unweigerlich inszeniert. Auf den Bildschirmen wird an Andy Rihs erinnert, an genau diesem Tag vor drei Jahren verstarb er, zehn Tage später holte YB nach emotionalem Auf und Ab den Titel.

Von Graffenried zeigt diesmal nur Flagge

Diesmal verfällt die Stadt nicht in den ausgelassenen Zustand von damals. Heute weiss man über Fieberkurven zwar so gut Bescheid wie vielleicht noch nie zuvor, der Grund dafür ist aber gleichzeitig auch das Problem für die verhaltene Stimmung. Auf dem Feld ist nach dem Schlusspfiff vor allem Genugtuung zu spüren. «Natürlich überlegt man sich, wie es sonst wäre», sagt Fabian Lustenberger, der gegen Lugano wegen Sperre nur Zuschauer war und bislang nur vor leeren Rängen Meister geworden ist. «Ich spüre die Unterstützung der Fans, man wird angeschrieben, auch mal angesprochen. Das hat uns moralisch durch diese Saison geholfen. Sie war vielleicht schwieriger, als es von aussen schien.»

Dass der YB-Captain nach dem Schlusspfiff in Tränen ausbricht und hemmungslos weint wie sein Vorgänger Steve von Bergen vor drei Jahren, ist diesmal nur schlecht vorstellbar. Auch Stadtpräsident von Graffenried freut sich zurückhaltender, er zieht am Regierungssitz im Erlacherhof eine grosse YB-Fahne auf.

Zurückhaltung hin, Ruhe her: Die Feierlichkeiten liefern dann doch ein paar hübsche Szenen: Da ist Assistenztrainer Matteo Vanetta, der sich den schwarzen Helm von Guillaume Faivre überzieht, dem Ersatzgoalie, der in seiner langen Zeit in Thun nie etwas gewonnen hatte. Da ist Silvan Hefti, auch er ein Premiere-Titelgewinner, der in der Kabine oft Vize-Meister genannt wurde, weil er letzte Saison als St. Galler Captain ehrenwerter Zweiter geworden war.

Hefti sitzt im improvisierten Meister-Studio von Radio Gelb-Schwarz am Spielfeldrand, ein Grinsen im Gesicht, das Dosenbier in der Hand. Er sagt: «Für mich ist es schon eine Spur spezieller als für andere. Ich war extrem angespannt.» Ansonsten herrschen im Wankdorf fast prohibitionistische Verhältnisse, sogar die Champagner-Dusche fällt aus.

Und da ist vor allem Sandro Lauper, der sich im letzten Spiel der Saison 2018/19 – Minuten vor der Pokalübergabe – schwer am Knie verletzt hatte und nach einem weiteren Rückschlag fast zwei Jahre ausfiel. Der 24-Jährige ertrug sein Schicksal mit einer stoischen Ruhe – diese Eigenschaft, die am Ball seine grosse Stärke ist. Von Ballmoos sagte einmal, als er schwer verletzt gewesen sei, habe es Tage gegeben, da sei er fast unausstehlich gewesen. Bei Lauper habe er solche Momente nie erlebt.

Doch jetzt brechen sich die Emotionen Bahn, Lauper hat nach dem Spiel Tränen in den Augen. Unweit von ihm steht von Ballmoos, als er gefragt wird, welches sein Highlight der Saison sei, erwähnt er als erstes Laupers Bilderbuchgeschichte. «Diesen Titel widmen wir auch ihm.»

Draussen vor dem Stadion haben sich nun doch Fans in kleineren Grüppchen gesammelt. Ein kleines Hupkonzert, Fahnen, Transparente. Es ist ein sehr kontrollierter Ausbruch, die Polizei steht daneben und muss immer wieder neu beurteilen, wie viel Freude angemessen, wie viel Euphorie zu viel ist.

Die Mannschaft trifft sich drinnen im Stadion wie immer zum Essen in einer Loge. Kontakt zu den Fans gibt es keinen, nicht einmal Angehörige sind eingeladen. «Für die Spieler ist das brutal», sagt Trainer Gerardo Seoane. «Wir bleiben unter uns. Wo wollten wir denn hin?»


https://www.bernerzeitung.ch/diesmal-fe ... 8558898118

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Stimmen zum nächsten Titel

Die Konkurrenz würdigt das YB-Solo

Von Zürichs Sportchef Marinko Jurendic bis Luzerns Präsident Stefan Wolf: Für den Durchmarsch von YB gibt es Lob von allen Seiten.

Marinko Jurendic ist beeindruckt von der «unglaublichen Konstanz». Für den Sportchef des FC Zürich lässt sich allein an der Tabelle ablesen, was YB auch in dieser Saison abgeliefert hat: «Der Vorsprung zeugt von einer grossen Qualität in diesem breiten Kader. Und weil so viel Substanz vorhanden ist, bewältigte YB die vielen englischen Wochen am besten.» Und: «Ein nicht unwichtiger Faktor war selbst bei diesen personellen Möglichkeiten die Tatsache, dass YB im neuen Jahr kaum mehr mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte.»

Lobend erwähnt Jurendic die Führung, die vor dieser Saison kluge Transfers tätigte: «Abgänge wurden so kompensiert, dass die Mannschaft nahtlos dort weitermachte, wo sie aufgehört hatte.»

Mit Trainer Gerardo Seoane verbindet ihn nicht nur ein Abschnitt, den beide als Ausbildner im Nachwuchs des FC Luzern verbrachten, sondern auch gemeinsame Autofahrten aus der Zentralschweiz nach Magglingen. Dort absolvierte das Duo die Berufstrainerausbildung, und wenn Jurendic mit Seoane unterwegs war, spürte er dessen Leidenschaft für den Fussball und die Lust darauf, im Trainermetier voranzukommen: «Gerry hat einen extrem hohen Wissensdurst, er saugt alles auf und ist bereit, sich ständig weiterzuentwickeln.»

Gewiss habe Seoane in Bern 2018 eine sehr gute Basis vorgefunden, als er von Adi Hütter ein Meisterteam übernahm. «Aber er hat danach kontinuierlich seine Ideen einfliessen lassen: spielerische Elemente, die YB einen spanischen Touch geben, dazu eine klare Struktur mit viel Disziplin», sagt Jurendic.

Frick: «Hungrige Spieler»

Für Vaduz-Trainer Mario Frick verfügt YB über das beste Personal der Liga. «So ausgeglichen und hochkarätig ist kein anderes Kader besetzt», sagt er, «die Spieler zeigen einen extremen Hunger auf Erfolg.» Er hält es gleich wie Jurendic: Die Rangliste bringe am eindrücklichsten zum Ausdruck, dass YB der Konkurrenz entrückt sei. «Die Konstellation ist derart gut, dass ich keinen Grund sehe, wieso sich an dieser Dominanz in den nächsten Jahren etwas ändern sollte», fügt Frick an.

Contini: «Hohe Glaubwürdigkeit»

YB, findet Giorgio Contini, stehe als Beispiel dafür, «wie man einen Verein richtig gut führt». Lausannes Trainer sagt: «Die handelnden Personen strahlen hohe Glaubwürdigkeit aus, weil sie Wert auf nachhaltige Arbeit legen. Ich erhalte von aussen den Eindruck, dass eine starke Vertrauensbasis vorhanden ist. Die Dominanz von YB ist in meinen Augen auch ein Abbild des Führungsstils, der im Verein gepflegt wird.» Gewiss, auch für ihn ist die Qualität des Kaders so hoch wie nirgends sonst in der Liga – «aber es werden nicht nur Spieler verpflichtet, sondern auch eigene Junge gefördert. Sie erhalten tatsächlich auch eine Chance.»

Wolf: «Eindrückliche Arbeit»

Und wie beurteilt Stefan Wolf das, was in Bern geleistet wird? Der 50-Jährige, vergangene Saison Verwaltungsrat in St. Gallen und seit Mitte Februar Präsident des FC Luzern, sagt: «In sehr vielen Bereichen funktioniert YB schlicht am besten, das ist neidlos zu anerkennen. Alle ziehen gemeinsam in die gleiche Richtung, und das seit langem schon. So schafft man Vertrauen.» Natürlich ist auch für Wolf das Kader so gut wie kein anderes in der Schweiz, aber er hält eines fest: «Man muss das Potenzial, das zur Verfügung steht, zuerst auch noch so optimal ausschöpfen. Da hat YB eindrückliche Arbeit geleistet.»

Ihm gefällt die ausgeprägte Unaufgeregtheit, die sich für ihn durch den ganzen Club zieht: «Keiner wirkt im Erfolg auch nur ansatzweise abgehoben. Und ist es imposant, wie die Mannschaft es mit dem Trainerteam schaffte, die Konzentration und Spannung auch dann noch hochzuhalten, als der Vorsprung an der Tabellenspitze bereits riesig war. Das ist eine Frage der Mentalität – und für mich auch ein Abbild der Führung.»


https://www.bernerzeitung.ch/die-konkur ... 6310348169

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YB: Hier zündet Bern ein meisterliches Feuerwerk

Ohne Zuschauer im Stadion wird YB zum 15. Mal in seiner Vereinsgeschichte Meister. Über der Stadt Bern wird spätabends ein Feuerwerk gezündet.

Das Wichtigste in Kürze

- Die Young Boys schlagen Lugano mit 3:0 und sind zum vierten Mal in Folge Meister.
- Corona verhindert eine grosse Meisterfeier, dennoch lassen es die Berner Fans krachen.
- Um 22 Uhr erhellt ein grosses Feuerwerk die Bundestadt.

YB zündet gegen Lugano ein Feuerwerk – die Fans tun es der Mannschaft Stunden später gleich. Zwar fällt eine Meisterfeier nach dem vierten Titel in Serie ins Wasser, dafür wird der Berner Nachthimmel beleuchtet.

Wenige Minuten später meldet sich der frischgebackene Meister auf Twitter zu Wort: «Liebe YB-Fans! Mit den Feuerwerken habt ihr eine vierfach-meisterliche Aktion lanciert. Die ganze Mannschaft hat das Spektakel zusammen verfolgt und ist begeistert. Merci viu, viu Mau!!!»

Die Ostkurve filmt das ganze Spektakel sogar noch per Drohne – was zu eindrucksvollen Bildern führt.

Kurz nach dem Spielende versammeln sich vor dem Wankdorf einige Dutzend Anhänger. In friedlicher Stimmung schwenken sie ihre YB-Fahnen und feiern mit einem Hupkonzert.

Viel Zeit für ausgiebige Feierlichkeiten bleibt den Bernern nicht. Bereits am Donnerstag steht YB wieder im Einsatz. Dann trifft die Mannschaft von Trainer Gerry Seoane um 20.30 Uhr auswärts auf den FC Zürich.


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-hi ... k-65909170

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Das Meisterzeugnis

Märchenprinz, Meilensammler und Meistermacher

Das unglaubliche Comeback von Sandro Lauper, die Torgaranten im Sturm und die zuverlässigen Führungsspieler – auch wenn es bei der Notengebung Ausreisser gibt, überzeugt die YB-Meisterausgabe 2020/21 vor allem als Kollektiv.

David von Ballmoos – 5,5

Für den 26-jährigen Emmentaler ist die Arbeit bei YB nicht einfach: Er war nicht selten der am wenigsten beschäftigte Mann auf dem Feld. Dass er hielt, was es zu halten gab, spricht für seine mentale Stärke. Von Ballmoos ist beim Serienmeister mehr als nur der Rückhalt, den es braucht: Er zeichnet sich auch als Vizecaptain und Führungsspieler aus und verkörpert die neue Rangordnung im Team.

Guillaume Faivre – 4,5

Nach dem Abstieg mit dem FC Thun fand sich der Neuenburger in Bern im Sommer sofort zurecht. Gleich zu Beginn sprang er erfolgreich für von Ballmoos ein, später vertrat er ihn in den beiden Spielen gegen Ajax Amsterdam. Der 34-Jährige ist als Ersatztorwart eine Idealbesetzung: erfahren, solid, mit Sinn fürs Kollektiv.

Mohamed Camara – 5

Der Guineer nennt sich «Guerrero» – und ist in der Innenverteidigung neben dem filigranen Lustenberger der Mann fürs Grobe. Er soll einer der nächsten grossen YB-Exporte werden. Es gibt Tage, da kann man sich das vorstellen, weil er unwiderstehlich verteidigt und in dieser Liga nicht viele an ihm vorbeikommen. Dann wiederum entsetzen seine Aussetzer – und schaden seinem Marktwert.

Cédric Zesiger – 5

Der Bieler hat sich im Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung des Meisters bewiesen – und sich weiterentwickelt. Zesiger bestritt in der Meisterschaft mehr als die Hälfte seiner Einsätze von Beginn weg. In wichtigen Partien konnte Trainer Seoane auf ihn als Lustenberger- oder Camara-Ersatz zählen.
Nicolas Bürgy – 4

Bei YB wird der Belper seiner Zuverlässigkeit wegen geschätzt. Die zeigte er, wenn es ihn brauchte, das war aber selten der Fall. Auf der Suche nach Spielpraxis wünschte er sich im Winter den Leihtransfer zu Paderborn, wo ihn aber sogleich eine Verletzung bremste.

Ulisses Garcia – 4

Kam auch wegen Verletzungen in dieser Saison lange Zeit nicht auf Touren – und hinten links vor allem nicht am starken Lefort vorbei. Noch zu selten setzt er seine imposante Physis richtig ein. Und auch er bringt zu selten mit, was YB aus der Abwehr zuweilen fehlt: gute Flanken.

Quentin Maceiras – 4,5

Der Walliser erhielt lange Zeit wenig Möglichkeiten, sich zu bewiesen – auch, weil Silvan Hefti hinten rechts einen tollen Saisonstart hinlegte. In den intensiven Wochen seit der Winterpause hat der Trainer dem polyvalenten Verteidiger öfter das Vertrauen geschenkt. Maceiras dankte es mit soliden bis guten Leistungen.

Jordan Lefort – 5

Gekommen als Leihspieler und Nothelfer nach einer Verletzungsserie in der Defensive, hat sich der Franzose in seiner zweiten Saison bei YB sehr gut entwickelt. Meist als Linksverteidiger eingesetzt, ist er der beste Torvorbereiter der Abwehrspieler. Das Vertrauen in ihn in Form eines Vertrages bis 2023 hat sich ausbezahlt.

Fabian Lustenberger – 5,5

Als der mittlerweile 32-jährige Luzerner vor zwei Jahren in Bern ankam, fehlten ihm die Titel. Mit seinem Antizipationsvermögen, seiner Aggressivität und Abgeklärtheit bildet er als Abwehrchef die Basis, mit der die Young Boys diese Titel reihenweise gewinnen. Als Captain pflegt er einen weniger autoritären Stil als sein Vorgänger Steve von Bergen – und wird dennoch respektiert. Ganz so überragend wie im letzten Jahr agiert er indes nicht mehr.

Silvan Hefti – 5

Der Aufruhr in seiner Heimat war gross, als der Ostschweizer vergangenen Sommer von St. Gallen zu YB wechselte. Der Wunsch, sich im Europacup beweisen zu können, war bei Hefti ein Grund für den Transfer – dass er beim alten und neuen Meister sogleich unbestritten ist, spricht für den robusten Aussenverteidiger. Von den Feldspielern hat keiner so viele Meilen – respektive Minuten – gesammelt wie er.

Marvin Spielmann – 4

Der Oltner ist einer der Pechvögel dieser Meistersaison: verpasste mit drei verschiedenen Verletzungen das erste Halbjahr und tastet sich seither langsam an ein schon länger verlorenes Niveau zurück.

Vincent Sierro – 4,5

Der Walliser wurde früh von einer Muskelverletzung zurückgeworfen, im Konkurrenzkampf im zentralen Mittelfeld sah er sich so ins zweite Glied versetzt. Mit dem wiedererstarkten Lauper könnte Sierro das technisch begnadetste Aufbauer-Duo der Liga bilden – aber er wird sich im dichten Gedränge auf der zentralen Position bei YB neu beweisen müssen.

Miralem Sulejmani – 4,5

Anders als bei seinem Compagnon Hoarau wurde der Vertrag von Sulejmani letzten Sommer noch einmal verlängert. An guten Tagen rechtfertigt der serbische Kunstfuss dieses Vertrauen, weil er für YB spielt wie fast zu seinen besten Zeiten. Aber die guten Tage sind rar geworden, Sulejmani hat in dieser Saison oft gelitten.

Gianluca Gaudino – 4

Noch 2014 lief er neben Lewandowski und Robben für die Bayern auf, Trainer Pep Guardiola schwärmte von ihm. Doch die Karriere des freundlichen und beliebten Deutschen will einfach nicht in Schwung kommen: Nach einer durchzogenen Saison bei YB deutet wenig darauf hin, dass sein im Juni auslaufender Vertrag verlängert wird.

Nicolas Ngamaleu – 4,5

Es war bisher nicht die Saison des kamerunischen Flügels. Obwohl Stammkraft, musste er sich mit seinem ersten Tor in der Liga bis Ende Januar gedulden. Ngamaleu wirkte ausgelaugt, seinen Darbietungen fehlte es an Esprit. Immerhin: Zuletzt liess er einen leichten Formanstieg erkennen.

Christian Fassnacht – 5,5

Fast keiner kommt so oft zum Einsatz wie der rechte Mittelfeldspieler. Und auch wenn er wie Ngamaleu zeitweise überspielt wirkte, so mangelte es seinen Darbietungen fast nie an Konstanz. Dementsprechend wichtig ist der 27-jährige Nationalspieler für YB, zumal er seit der Winterpause wieder torgefährlicher geworden ist und in den Partien gegen Leverkusen nicht nur aufgrund seiner zwei Treffer überragte.

Michel Aebischer – 5,5

Aus dem Eigengewächs ist ein Leader und der Fixpunkt im zentralen Mittelfeld geworden. Auch der 24-Jährige hatte seine schwächeren Momente, gerade im Herbst, als er zuweilen den Eindruck erweckte, zu viel zu wollen. Die Rückkehr von Lauper hat dem Spiel des Freiburgers gutgetan, an der Seite des Taktgebers kommt er besser zur Geltung und kann sich wieder zwischen den Strafräumen austoben.

Sandro Lauper – 6

Der Konolfinger schrieb die schönste Geschichte der Saison, als er sich im Winter nach zwei Kreuzbandrissen und fast zwei Jahren ohne Spiel zurückmeldete und sofort eine tragende Rolle übernahm. Mit seiner Übersicht und Passgenauigkeit belebt er das Spiel. Zudem erzielte er zwischen Ende Januar und Anfang März vier Treffer. Und ist, nachdem er lange weg gewesen ist, nicht mehr aus dem Berner Team wegzudenken. Sein Comeback allein hat die Bestnote verdient.

Christopher Martins – 4

Einen zweiten Mittelfeldspieler wie ihn haben die Young Boys nicht, physisch stark und aggressiv tut er dem Spiel der Berner gut – wenn er fit ist. Da liegt das Problem: Der 24-jährige Luxemburger, in der Vorsaison in Sitten Meisterschütze, fiel lange aus. Immerhin, als er Ende 2020 kurzzeitig fit gewesen war, deutete er etwa bei den Auswärtssiegen in Basel und St. Gallen sein Potenzial an.

Fabian Rieder – 5

Als YB im September in die Saison startete, war der Mittelfeldspieler bei den Profis noch zu keiner einzigen Einsatzminute gekommen. Doch als es ihn im Oktober aufgrund vieler Ausfälle brauchte, sprang er eindrücklich in die Bresche. Jetzt ist der 19-Jährige mit feinem linkem Fuss und Übersicht aus dem Kader nicht mehr wegzudenken. Der Einfluss des Eigengewächses wird zunehmen.

Meschack Elia – 5,5

Mit seiner spektakulären Schnelligkeit hat er das Potenzial zum Publikumsliebling – nur waren, seit er im Winter 2020 nach Bern gekommen ist, kaum einmal Zuschauer zugelassen. Elia hat sich in seiner ersten vollen Saison bei YB etabliert, er ergänzt sich mit den Stossstürmern Nsame und Siebatcheu, und wird er noch torgefährlicher, steht einem lukrativen Transfer nichts im Wege.

Jordan Siebatcheu – 5,5

Er wurde schon als Fehltransfer verschrien, als er im Dezember durchstartete und gegen Lugano und St. Gallen innert vier Tagen vier Tore erzielte. Und als Nsame im Sechzehntelfinal gegen Leverkusen gesperrt fehlte, traf der 24-Jährige dreimal und sprang für ihn in die Bresche. Seit neuestem Nationalspieler der USA, wird ihn YB bald definitiv verpflichten. Für eine Teilzeitrolle hinter Nsame ist er eigentlich zu gut.

Jean-Pierre Nsame – 6

Natürlich konnte der Stürmer nicht an die letzte Saison anknüpfen, als er mit 32 Toren in 32 Ligapartien eine Ausbeute für die Ewigkeit erzielte. Aber nach harzigem Start wurde er wieder zur dominanten Offensivkraft und damit zum Meistermacher, auch wenn die Young Boys dank Siebatcheu nicht mehr so abhängig vom Kameruner sind wie im Vorjahr.

Felix Mambimbi – 4,5

Der 20-Jährige hat seine Einsatzzeit zur Vorsaison verdoppelt, mit sechs Treffern ist der Freiburger ein zuverlässiger Vertreter von Elia im Sturm. Wie bei Rieder wird auch Mambimbis Einfluss weiter zunehmen, und dann könnte das Eigengewächs die Young Boys für viel Geld ins Ausland verlassen.


https://www.bernerzeitung.ch/maerchenpr ... 7397520329

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 Beitrag Verfasst: Montag 19. April 2021, 09:45 
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Freud und Leid bei YB-Fans angesichts Rekord-Meistertitel

7 Runden vor Saisonschluss: Seit der Gründung der Super League hat sich noch kein Klub so früh den Meistertitel gesichert wie die Young Boys. Das wollen die Fans eigentlich gebührend zelebrieren. Aber Corona macht ihnen einmal mehr einen Strich durch die Rechnung.


https://www.telebaern.tv/news/freud-und ... -141584616

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