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 Betreff des Beitrags: Re: (11) Renato Steffen
 Beitrag Verfasst: Dienstag 12. Januar 2016, 19:27 
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Fix! YB-Steffen bis 2020 zum FC Basel

«Ich weiss, dieser Wechsel löst Emotionen aus»

Der Transfer von Renato Steffen zum FCB löst positive wie negative Reaktionen aus. Dessen sind sich FCB-Präsident Bernhard Heusler und der Spieler bewusst. Ein Hindernis für den Transfer war das nicht.

Was SonntagsBlick schon vor drei Tagen vermeldete, ist nun auch von den beiden involvierten Klubs offiziell bestätigt worden. Renato Steffen wechselt per sofort von YB zum FC Basel und fliegt bereits am Mittwoch mit dem Meister ins Trainingscamp in Marbella.

«Das war mein letztes Training mit YB», sagt der Flügelflitzer am Dienstag Mittag zu BLICK. Und lieferte gleich die Begründung nach: «Nun, YB fliegt ja am Mittwoch ins Trainingslager in die Türkei.» Und mit den Bernern alle Co-Trainer, die Steffen seit dem Rückrundenstart individuell trainierten. Zuletzt war es Christian Peintinger.

Nach der Erledigung aller Vertrags-Details war der Aargauer erleichtert: «Natürlich bin ich mir bewusst, dass dieser Wechsel Emotionen auslöst. Auch wenn es für mich einige Anfragen anderer Klubs gab, so habe ich mich nach Abwägen aller Faktoren mit grosser Überzeugung dazu entschieden, beim FCB zu unterschreiben.»

Auch FCB-Präsident Bernhard Heusler weiss um den Sprengstoff hinter diesem Transfer: «Selbstverständlich haben wir auch berücksichtigt, dass dieser Wechsel neben positiven auch negative Reaktionen auslösen kann. Aber wir sind absolut überzeugt, mit diesem Engagement das Richtige im Interesse des FCB zu tun. In erster Linie freuen wir uns darüber, dass sich der Spieler für den FCB und damit nicht für den leichtesten Weg entschieden hat.» Mit dem Steffen-Zuzug habe der FCB eine auf Sommer 2016 geplante Verstärkung seiner Offensive quasi vorgezogen, so Heusler.

Steffen kriegt beim Meister die Nummer 24. Er hat einen Vertrag über viereinhalb Jahre bis 2020 unterschrieben. Die Ablösesumme liegt bei rund 400 000 Franken.


http://www.blick.ch/sport/fussball/supe ... 50922.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (11) Renato Steffen
 Beitrag Verfasst: Dienstag 12. Januar 2016, 20:12 
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endlich herrscht klarheit ...... und tschüss! :wave1:


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 Betreff des Beitrags: Re: (11) Renato Steffen
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 10:27 
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Hälfte der FCB-Fans sauer und keine Tränen bei YB

Steffen wechselt – und niemand freut sich!

Der FC Basel verpflichtet Renato Steffen (24) von YB. Die Fans von «Rotblau» zeigen ganz unterschiedliche Reaktionen, richtig erheitert ist aber niemand.

Eigentlich müssten die YB-Anhänger richtig traurig sein über den Abgang von Renato Steffen (24). Immerhin geht ein Leistungsträger und Nationalspieler – und erst noch zum grossen Rivalen nach Basel.

In den sozialen Medien trauern die Berner dem Flügelspieler aber keineswegs nach. Verhalten bedanken sie sich für seine Dienste, sie kritisieren aber auch seinen Charakter.

Die Post ab geht dafür im Lager der FCB-Fans: der Klub weiss bereits im Voraus, dass die Fans Renato Steffen (24) nicht mit offenen Armen empfangen. Deshalb warnt der Meister auf der offiziellen Facebook-Homepage gleich nach der Bekanntmachung des Transfers: «Jegliche Kommentare unter der Gürtellinie werden wir löschen.»

Prompt reagiert ein genervter FCB-Anhänger darauf, dass es ein langer Abend für das Social-Media-Team werde.

Einige beleidigen Steffen aufs Übelste und wollen ihn am liebsten schon wieder abgeben. Andere fühlen sich von der Klubführung nicht ernst genommen, weil sie gegen den Willen der Fans handle.

Obwohl praktisch niemand begeistert vom Neuzuzug ist, wollen viele dem Rechtsaussen eine Chance geben. Man solle vergessen, was in der Vergangenheit war. Steffen müsse «einfach die Schnauze halten und Leistung zeigen, um sich in die Herzen der Fans zu spielen».

Ausserdem sei man auch nicht glücklich gewesen, als beispielsweise Petric 2004 von GC ans Rheinknie kam. Damals hat sich die Lage nach guten Leistungen von Petric für «Rotblau» schnell beruhigt.

Genau gleich dürfte es auch dem Fall «Steffen» ergehen: Nach ein paar Toren für den FCB, besonders gegen die Young Boys, könnte er schon bald auch von den schärfsten Kritiker «ad acta» gelegt werden.


http://www.blick.ch/sport/fussball/supe ... 55046.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (11) Renato Steffen
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 12:59 
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......adiö mersi!


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 Betreff des Beitrags: Re: (11) Renato Steffen
 Beitrag Verfasst: Dienstag 19. Januar 2016, 01:53 
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Obwohl er nur noch 5 Monate Vertrag hatte

FCB zahlt für Steffen 1,2 Millionen

Rotblau statt Gelbschwarz! Der Transfer von Renato Steffen polarisiert. Und der FCB greift für die YB-Reizfigur tief in die Tasche.

Von geschätzten 400 '000 Franken war die Rede. So wurde es kolportiert. Es schien ein marktüblicher Preis für einen beim alten Klub in Ungnade gefallenen Spieler, der noch fünf Monate Vertrag hat. Doch die Zahl ist zu tief. Viel zu tief. Sie ist dreimal höher!

1,2 Millionen Franken legt der FCB schliesslich auf den Tisch, um sich die Dienste des Flügelflitzers zu sichern. Möglich machen dies die besonderen Umstände dieses Deals. Etwa, dass sich Steffen und sein Berater mit dem FCB bereits im Spätsommer/Herbstbeginn über einen Transfer geeinigt hatten. Von da an gabs für Steffen kein zurück mehr, und ein Transfer bereits im Winter war zur naheliegendsten Option geworden. Es ging dann bloss noch um den Preis.

YB-Sportchef Fredy Bickel wird wohl eine horrende Summe verlangt und Steffen selbst beim FCB derart viel Druck ­gemacht haben, dass man sich schliesslich bei 1,2 Millionen trifft. Den FCB wird die Summe dennoch kaum kratzen.

Schlitzohr Bickel seinerseits schaffte sich die finanzielle Grundlage, um Yoric Ravet von GC loszueisen. So waren am Schluss alle zufrieden. Und Bickel und Steffen wieder dicke Freunde.

Der Spieler: «Wir wissen, dass man sich im Leben immer zweimal sieht.»

Das gilt auch für die Beziehung zwischen Steffen und FCB-Terrier Taulant Xhaka. «Kann das gut gehen?», titelte BLICK am Mittwoch. «Ja», sagt Steffen. «Tauli und ich sind ähnliche Typen. Auf und neben dem Platz.» Steffen weiter: «Wir sind im Trainingslager oft zusammen. Das ist nicht gespielt.»

Noch im September provozierte Steffen Xhaka verbal, der Basler verpasste dem Berner eine Ohrfeige – und sah Rot. Vergeben und vergessen, so der Aargauer. Dass er unter anderem wegen dieser Aktion ein rotes Tuch für viele FCB-Fans ist, weiss Steffen. Ihm sind die bissigen Schimpftiraden im Internet nicht entgangen. «Solche Kommentare gehören dazu, ich kann das nicht beeinflussen. Ich bin aber überzeugt, dass mich die Fans unterstützen werden, wenn ich meinen Job auf dem Rasen mache.»

Auf die Frage, welche Rolle Urs Fischer beim Transfer gespielt habe, antwortet Steffen: «Eine wesentliche. Ich habe ihn schon beim FC Thun als Trainer sehr geschätzt. Darum ist mir der Wechsel nach Basel auch leicht gefallen.»

«Ich beim FCB? Mit 19 strich ich noch Wände»

Dass er einst beim grossen FCB landen würde, hätte Steffen nicht gedacht. «Mit neunzehn habe ich noch Wände gestrichen», sagt der ausgebildete Maler. Nun ist der Meister nach Thun und YB bereits sein dritter Super-League-Klub in vier Jahren.


http://www.blick.ch/sport/fussball/supe ... 73867.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (11) Renato Steffen
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 18. Februar 2016, 10:27 
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Warum die mysteriöser Krankheit Steffen heute hilft

Alles nur vorgetäuscht?

Ausgerechnet während den internationalen Auftritten von YB litt Renato Steffen an einem mysteriösen Infekt.

Niemand weiss, woran Renato Steffen im letzten Sommer leidet. Am 25. Juli steht der Flügelflitzer mit YB gegen Luzern 90 Minuten auf dem Platz. Drei Tage später in der Champions-League-Quali gegen Monaco fehlt er. Krank. Er leidet an Gliederschmerzen, fühlt sich schlapp, hat Fieber. Muss sogar eine Woche ins Spital. Doch die Ärzte finden nichts. «Ein Infekt», lautet die Diagnose.

Einen Monat ist Steffen ausser Gefecht. Zufällig genau so lange, bis YB seine internationalen Spiele durch hat und aus der Champions-League-Quali und den Europa-League-Playoffs raus sind. Im ersten Spiel danach ist Steffen wieder fit.

Zufall? Schon da kommen böse Gerüchte auf, dass der 24-Jährige die mysteriöse Krankheit nur vortäuschte, um sich einen Transfer nicht zu verbauen. Schliesslich war das Transferfenster bis Ende August offen. Wäre Steffen von YB international qualifiziert worden, hätte er riskiert, dass er für ein anderes Team nicht mehr hätte international auflaufen dürfen.

Und Steffens Vertrag lief da nur noch ein Jahr. Mit der Verlängerung zögerte er. Auch weil er schon vor dem mysteriösen Ausfall an einen Wechsel dachte. Das bestätigt er gegenüber BLICK: «Ich hatte Anfragen und habe Fredy Bickel gesagt, dass ich mich für einen Wechsel bereit fühle. Er fand, dass es noch zu früh ist.»

Hielt sich Steffen danach so alle Optionen offen? Der Flügelflitzer wehrt sich: «Wer mich damals sah, weiss, wie schlecht es mir ging. Ich lag wirklich flach! Mir wurde mehrmals Blut genommen – ohne Erfolg. Es war Pech, dass es genau während diesen Spielen war. Ich war da nur auf YB konzentriert.»

Ein halbes Jahr später wechselte Steffen trotzdem. Zum FCB. Steffen: «Ein entscheidender Faktor bei meinem Wechsel war, dass ich europäisch spielen kann.»

Das kann er heute mit dem FCB im Sechzehntelfinal gegen St-Etienne problemlos. Und das ohne irgendwelche Reglemente zu wälzen oder nachnominiert werden zu müssen. Beim FCB ist man darüber nicht unglücklich. Sportdirektor Georg Heitz: «Wir machen Transfers nicht davon abhängig, ob ein Spieler international noch eingesetzt werden darf. Aber es ist natürlich ein schöner Nebeneffekt, wenn es so ist.»


http://www.blick.ch/sport/fussball/waru ... 99520.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (11) Renato Steffen
 Beitrag Verfasst: Freitag 1. April 2016, 17:28 
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01.04.2016

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Giftzahn auf der Überholspur

Am Dienstag das Länderspiel gegen Bosnien-Herzegowina, am Sonntag das Wiedersehen mit dem letzten Arbeitgeber YB: Renato Steffen dreht diese Woche hochtourig.

Sead Kolasinac ist weit über 1,80 Meter gross und hat die Postur eines Türstehers. Am Dienstagabend weilte der Verteidiger von Schalke 04 mit der Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina im Zürcher Letzigrund. Dabei machte er Bekanntschaft mit einem giftigen Offensivspieler, der die Nummer 14 trug und erstmals von Beginn weg für die nationale Auswahl seines Landes auflief. Gemeint ist Renato Steffen, bis vor kurzem bei den Young Boys unter Vertrag.

Gegen die Bosnier tat der Aargauer, was er immer wieder tut, wenn er im Wettkampfmodus ist: Er spielte mit viel Feuer und Eifer, stürzte sich mutig in die Zweikämpfe, stocherte, zupfte und zerrte, nervte. Womit wir wieder bei Kolasinac wären. Der Deutsch-Bosnier hatte gar keine Freude an Steffens Verhalten. Als etwas mehr als halbe Stunde vorüber war, zeigte er Nerven. Nach einem harten, aber fairen Duell an der Cornerflagge beschimpfte er den fast einen Kopf kleineren Schweizer. Der blieb cool – auch als ein weiterer Bosnier herbeieilte und ebenfalls Dampf abliess.

Ein Kandidat für die EM 2016

Emotionen reinbringen in einen Wettkampf: Das ist – neben der Schnelligkeit – das Markenzeichen von Renato Steffen. Im vierten Länderspiel hatte er aber auch noch anderes zu bieten. In der ersten Halbzeit, als er die rechte Flanke besetzte, gehörte er zu den auffälligsten Schweizern. Er war es auch, der zu Beginn der zweiten Halbzeit Begovic zur besten Abwehr zwang. Am Ende eines aus Schweizer Sicht denkbar schlechten Abends zog Steffen das nasse Trikot bis über die Nase hoch. Sein Gesichtsausdruck sagte mehr als viele Worte: Da war ein Fussballer zutiefst enttäuscht.

Tags darauf war die Stimmung schon wieder etwas besser. Die eigene Leistung fand Steffen «okay». Zu Beginn sei er etwas nervös gewesen, weil er erstmals den Sprung in die Startformation geschafft habe. Gegen Irland, wo er nach rund einer Stunde eingewechselt wurde, war Steffens Bestreben ersichtlich, etwas zu bewegen. Die Tendenz nach dem zweitletzten Zusammenzug vor der EM in Frankreich: Steffens Chancen auf einen Platz im 22 Mann-Kader sind gestiegen.

Die jüngsten Auftritte im Nationalteam passen zu einer Karriere, die sich in atemberaubendem Tempo vorwärtsbewegt, seit Steffen über Umwege in die Niederungen der 2. Liga (FC Schöftland) doch noch zum Profifussball gefunden hat. Eine Saison FC Thun, zweieinhalb Jahre YB, im Oktober 2015 das erste Länderspielaufgebot, im Januar die Unterschrift bei Serienmeister Basel: So liest sich Steffens Akte im Schnelldurchlauf.

Die vorerst letzte Stufe hat der unberechenbare Offensivspieler mit scheinbarer Leichtigkeit erklommen. Er kommt beim personell stark besetzten FCB regelmässig auf der rechten oder linken Mittelfeldseite zum Zug. «Die Teamkollegen haben mir den Einstieg enorm erleichtert», verteilt Steffen artig Blumen. Ganz bestimmt kein Nachteil ist, weiss Trainer Urs Fischer sehr genau, wie der Erlinsbacher funktioniert. Die beiden haben sich bei Thun kennen und schätzen gelernt. «Urs ist kurz und klar in seinen Ansagen, das gefällt mir.»

Der Seelenverwandte

Renato Steffen gehört zur Sorte Fussballer, die dem Gegner richtig wehtun können. Denis Hediger fasste einen üblen Tritt, als der Offensivspieler nach dem Wechsel zu YB in die Stockhorn-Arena zurückkehrte. Der fragile Techniker Yassine Chikhaoui verlor die Nerven, nachdem Steffen ihn hart angegangen war. Und es gab den medial ausgeschlachteten Zwischenfall mit Taulant Xhaka im letzten September, die dem Basler Heisssporn eine Rote Karte eintrug. Und Steffen bei den FCB-Fans zum Feindbild machte.

In der Zwischenzeit sind schon wieder Unmengen von Wasser den Rhein hinuntergeflossen. Und vieles von dem, was über die zwei Streithähne geschrieben wurde, ist längst Makulatur. Nach langem Hin und Her hat Steffen Anfang Jahr beim FCB angeheuert bis im Sommer 2019, was Teile der Anhängerschaft erneut in Aufregung versetzte. Kaum hatten sich die Wogen etwas geglättet, kam dem Umstrittenen nichts Klügeres in den Sinn, als beim ersten Tor vor die Muttenzer Kurve zu laufen und demonstrativ die Hand hinters Ohr zu halten. Es habe damit nicht provozieren wollen, erklärte er hinterher. «Ich bin ein Typ, der stärker von Emotionen lebt als andere.»

Dieser Wesenszug verbindet ihn mit Taulant Xhaka. Wobei das nicht die einzige Gemeinsamkeit ist: «Wir sind zwei ehrliche Menschen, die nicht lange um den heissen Brei herumreden, wenn es etwas zu klären gibt.» Das Techtelmechtel im Stade de Suisse hätten sie schon wenige Tage später besprochen und dann ad acta gelegt. Wer Steffen zuhört, wie er über «Tauli» redet, zweifelt nicht daran, dass es zwischen den beiden Feuerteufeln menschlich passt.

Der schnelle Wagen

Auf dem Fussballplatz mag Steffen ein richtig unangenehmer Kerl sein. Ansonsten ist er ein höflicher und zuvorkommender Zeitgenosse, der gerne blödelt, mit Kollegen zusammensitzt und das Leben geniesst. Die einzige Extravaganz, die er sich leistet, ist ein schnittiger Sportwagen. Darauf angesprochen, wird er einsilbig. Das hat seine Gründe: Bei YB fanden es längst nicht alle toll, dass Steffen in einem auffälligen Auto vorfuhr, kaum hatte er die Arbeit aufgenommen.

Über die Nebengeräusche, die dem Transfer nach Basel vorausgingen, mag der 23-Jährige nicht mehr viele Worte verlieren. Es sei eine Eigendynamik entstanden, die für ihn und YB unbefriedigend gewesen sei. Wichtig ist dem Spieler, dass am Ende eine Lösung gefunden werden konnte, «die für alle Parteien stimmt». Und dass es zwischen Sportchef Fredy Bickel und ihm ein klärendes Gespräch gab, bevor sich ihre Wege trennten. «Bekanntlich begegnet man sich im Leben immer zweimal.»

Den alten Freundeskreis pflegen

Steffen ist wohl ein Haus weitergezogen, doch die Kontakte zur alten Wirkungsstätte sind geblieben. Solange er noch im Raum Bern logierte, traf er sich regelmässig mit Gregory Wüthrich, Florent Hadergjonaj oder Léo Bertone. Als Wüthrich wegen eines Meniskusschadens hospitalisiert wurde, war Steffen einer der Ersten, die ihn besuchten. «Ich nehme mir gerne Zeit für meine Kumpel.» Diese Woche kommt es in Rheinfelden zu einem Wiedersehen. Wüthrich nächtigt auf Einladung des Neo-Baslers in dessen neuer Wohnung. Bezogen hat er diese erst nach Ostern. «Ich schätze es, Leute um mich herum zu haben, die mir etwas bedeuten.»


http://www.derbund.ch/sport/fussball/Gi ... y/11923556

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 Betreff des Beitrags: Re: (11) Renato Steffen
 Beitrag Verfasst: Sonntag 3. April 2016, 10:09 
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03.04.2016

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Auf den Spuren von Renato Steffen

Heute trifft Steffen erstmals seit seinem Wechsel zum FCB auf seinen früheren Arbeitgeber YB. Was steckt hinter dem Temperament des Flügelflitzers?

Der Kumpel, der die Episode über Renato Steffen erzählt, lacht laut und sagt: «Genau so ist er, unser Reni. Frech, ehrgeizig und vor allem: eifach e liebe Siech.» Es ist eine Episode, die zeigt, wie Renato Steffen tickt und warum er uns Fussballfans viel näher ist als all die abgeschliffenen Fliessband-Kicker in der heutigen Zeit.

Und das ging so: Im Sommer 2012 fährt Steffen mit Kollegen aus seinem Heimatdorf Erlinsbach an ein Grümpelturnier. Was dort keiner weiss: Vor wenigen Tagen hat Steffen beim FC Thun seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Es ist brutal heiss an diesem Sommertag, an dem sich viele begabte Kicker auf den kleinen Fussballfeldern tummeln. Doch nur einer führt alle seine Gegenspieler an der Nase rum: Renato Steffen. Die anderen Teams beschweren sich bei seinen Kollegen, dass sie einen so guten Spieler mitgenommen haben. Auf dem Platz machen sie Jagd auf den frechen Dribbler mit dem losen Mundwerk. Nur mit Glück kommt Steffen um eine Verletzung herum. Dass er mit dem Schicksal spielt und riskiert, seinen eben wahr gewordenen Traum vom Fussballprofi platzen zu lassen, ist Steffen in dem Moment egal. Besser gesagt: Daran denkt er gar nicht.

Steffen und überlegen – das passt nicht immer zusammen. Das hat ihm geschadet – ist gleichzeitig aber die grösste Stärke des 24-Jährigen. Vom Aussortierten beim FC Aarau zum Schweizer Nationalspieler und EM-Hoffnungsträger – die «Schweiz am Sonntag» hat Weggefährten aufgespürt, die Renato Steffen auf seiner Tellerwäscher-Karriere begleiteten.

Nur den Fussball im Kopf

Steffen wird am 3. November 1991 in Aarau geboren, die Familie wohnt im angrenzenden Erlinsbach. «Schon kurz nach der Geburt hatte er einen Ball zwischen den Händen», erzählt Vater Rolf. Eisenbahnen, Spielautos oder Lego sind nichts für den kleinen Renato – er sieht nur Bälle. Die Fussball-Gene hat er vom Vater geerbt, der als Aktiver in der 3. Liga spielte und später lange Schiedsrichter war: «Wenn er sich am Telefon mal wieder aufregt, kann ich ihm die Situation aus Sicht eines Schiedsrichters erklären. Dann wird er schnell einsichtig.» Der erste Klub, von dem Renato hört, ist Manchester United – ab sofort ist er Fan der «Red Devils». Mit sechs Jahren tritt er dem FC Erlinsbach bei und spielt dort bis zu den C-Junioren im gleichen Team wie Schwester Tatjana. Auch sie hat viel Talent und schafft es später beim FC Aarau bis in die Nationalliga B. An die Spiele werden die Geschwister von Mutter Silvia gefahren, weil Vater Rolf meistens selber irgendwo auf einem Fussballplatz herumrennt.

Renato sticht rasch mit seinen Dribblings und seinem Speed heraus – aber auch wegen seines überbordenden Temperaments. Rolf Steffen: «Er war sicher nicht immer ganz einfach, aber er ist mittlerweile ruhiger geworden.» Wie die meisten seiner Kollegen hat Renato das Ziel Fussballprofi. Ein erster Schritt dahin gelingt, als ihn der FC Aarau in seine Nachwuchsabteilung holt. Dort spielt er in der U14 und in der U16, bis er den Cut für die U19 nicht mehr schafft. Jürg «Güx» Widmer, der damalige FCA-Nachwuchschef:

«Schlechtes Verhalten, zu klein, zu wenig Talent – es kursieren verschiedene Gründe, warum Renato uns verlassen musste. Fakt ist: Wir haben im Gremium entschieden, dass er die Kriterien für die Selektion nicht erfüllt. Renato war ein spezieller Fall, er war sehr ehrgeizig, hatte seine Emotionen aber nicht immer im Griff. Ich sage nicht, wie viele rote Karten er wegen Tätlichkeiten erhalten hat. Wäre er im Junioren-Spitzenfussball geblieben, hätte ihm das Temperament irgendwann einen Strich durch die Rechnung gemacht und er wäre heute nicht Profifussballer. Wir haben entschieden, dass er in den Breitenfussball zum SC Schöftland wechselt. Das war für ihn die beste Lösung, denn dort und später bei Solothurn hatte er Personen um sich, die sich um ihn kümmerten und ihm halfen, das Temperament zu zügeln. Dass er es bis in die Nationalmannschaft schaffen wird, hätte ich ihm damals nicht zugetraut. Renato war als Teenager kein besonders grosses Talent, er war ja nie in einer kantonalen oder nationalen Auswahl. Aber er hatte eine grosse Entschlossenheit auf und neben dem Platz – sie ist der Grund für seine sensationelle Entwicklung.»

Einige Monate spielt Renato bei den Junioren von Schöftland, bevor er in die erste Mannschaft in der 2. Liga interregional befördert wird. Insgesamt bleibt er vier Jahre beim Dorfklub. Den Traum vom Profi gibt er in dieser Zeit zwar nicht auf, doch die Prioritäten verschieben sich. Auch auf Drängen des Vaters. Rolf Steffen: «Ich war von Beginn an skeptisch, ob einer aus einer normalen Familie, wie wir eine sind, es zum Profi schaffen kann. Viele Spieler wie Zuffi oder Gaudino haben Väter, die selber Profis waren und das Geschäft kennen.» Renato beginnt in Suhr eine Ausbildung zum Maler. Sein ehemaliger Chef Köbi Heller erzählt:

«Ich habe nur gute Erinnerungen an Reni. Klar, er hat einen eigenen Charakter und ist sehr verbissen. Aber er war ein sehr zuverlässiger und guter Maler. Direkt nach der Lehre wollte er Weiterbildungen machen, um gut vorbereitet zu sein für den Fall, dass es nichts wird mit dem Fussballprofi. Ich bin wie er Erlinsbacher, das verbindet. Vielleicht habe ich ihm deshalb einige Sonderrechte zugestanden, wenn es um den Fussball ging. Als er bei Solothurn in der 1. Liga kickte, musste er fünf Mal die Woche um 18 Uhr auf dem Trainingsplatz stehen. Das bedeutete: früher Feierabend. Dafür arbeitete er oft am Samstag, um die verpassten Stunden nachzuholen. Das war wichtig, um den anderen Angestellten zu zeigen, dass Reni nichts geschenkt bekommt. Als er eines Tages zu mir ins Büro kam und sagte, dass er kündigen müsse, weil er Profi bei Thun werde, sagte ich: Pack die Chance – und wenns nicht hinhaut, ist hier für dich immer eine Türe offen. Er kommt noch heute regelmässig vorbei für einen Schwatz.»

Fussballerisch vermag Steffen in Schöftland zwar zu gefallen, aber vorwärts auf dem Weg zum Profi kommt er nicht. Bis in Solothurn Roland Hasler zu Ohren kommt, dass es in Schöftland einen speziellen Spieler gebe. Hasler, damals Trainer des Erstligisten Solothurn, fährt an ein Spiel der Aargauer und weiss schon nach wenigen Minuten:

«Den Steffen will ich in meinem Team. Bei unserem ersten Telefonat aber meinte er, er wolle Schöftland und die Kollegen nicht verlassen. Da habe ich gesagt: Wenn ein oberklassiger Verein anruft, gehört es sich, sich hinzusetzen und das Angebot anzuhören. Ich musste ein bisschen resolut sein, bis er einlenkte. Bei unserem ersten Treffen haben wir sofort den Draht zueinander gefunden und er hat mir erzählt von seinem Traum, Profi zu werden – wenige Minuten später hat er dem Wechsel zugestimmt. Er bekam bei uns die Rückennummer 11 – als ich ihm sagte, dass die Zahl 11 in der Stadt Solothurn eine besondere Bedeutung hat (11 Brunnen, 11 Kirchen, 11 Museen etc.; Anm. d. Red.) wusste er nichts darüber. Aber schon im nächsten Training war er bestens informiert. Wir hatten damals einige gestandene 1.-Liga-Spieler im Team – die mussten sich erst an Renatos verbissene und aufmüpfige Art gewöhnen. Ich habe ihnen gesagt, dass Renato ein Juwel sei und wir ihn so nehmen müssen, wie er ist – zum Glück für Renato haben sie das akzeptiert. Wir nannten ihn «Speedy». In einem Gespräch mit Renato und seinen Eltern sagte ich, dass er für höhere Aufgaben bestimmt sei. Er war sofort Feuer und Flamme – und dann kam es zu einem kleinen Disput mit dem Vater, der seine Skepsis gegenüber dem Projekt «Profifussballer» äusserte; ich musste «Speedy» etwas beruhigen. In dem Jahr mit uns hat er viel gelernt in Sachen Teamplay. Gleichzeitig habe ich konsequent auf ihn gesetzt, auch wenn er mal einen Seich machte. Renato ist ein Spieler, der sich dem Niveau der Mitspieler und Gegner anpasst – gegen oben und gegen unten. Ich habe es ihm nie gesagt, aber ich ahnte: Er wird Nationalspieler und wahrscheinlich klopft sogar das Ausland an. Vorausgesetzt, er bekommt seine Aggressivität in den Griff – die wird schnell einmal falsch interpretiert.»

Es folgt der Match, der Steffens Leben auf den Kopf stellen sollte. Mit Solothurn trifft er im Frühling 2012 auf die U21 des FC Thun. Nach dem Spiel informiert sich Thuns Trainer Rüdiger Böhm bei Roland Hasler über Steffen und erwähnt den Erlinsbacher später in einem Gespräch mit Thun-Sportchef Andres Gerber. Jetzt geht es schnell: Kurz darauf erhält Steffen eine Einladung zum Probetraining im Berner Oberland. Er ist an jenem Tag sehr nervös und bittet Hasler, ihn zu begleiten. Steffen überzeugt und bekommt einen Profivertrag angeboten. Als er mit dem Papier in den Händen ins Elternhaus spaziert, legt auch Vater Rolf die Skepsis ab: «Er hat sich das alles selber erarbeitet. Wir haben ihn mental unterstützt, haben aber nie etwas forciert.» An Steffens erste Schritte als Profi erinnert sich Thun-Sportchef Andres Gerber:

«Wir dachten, er trainiere mit den Profis und spiele in der U21. Von wegen: Nach wenigen Trainings war klar, dass er für höhere Aufgaben bestimmt ist und er wurde schnell Stammspieler in der Super League. Es war sicher gut für ihn, sich im ruhigen Umfeld von Thun ans Profigeschäft zu gewöhnen. Mitspieler wie Hediger, Zuffi und später Trainer Fischer haben ihm mit ihrer ruhigen Art gutgetan. Die Gefahr, abzuheben und etwa mit einem fetten Auto zu protzen, bestand wegen seines Gehalts gar nicht erst. Auf dem Platz hat er eine Eigenart, von der jedes Team profitiert: frech, unbekümmert, ohne Angst vor grossen Namen und technisch hervorragend. Überspitzt formuliert: Als Mitspieler liebt man ihn, als Gegner hasst man ihn. Für uns war klar: Reni wird nicht lange bleiben, er hat das Zeug für ganz oben.»

Gerber sollte recht behalten, bereits ein Jahr später sichern sich die Berner Young Boys die Dienste des Flügelflitzers. Unvergessen, wie sich Steffen noch vor dem Saisonende im gelb-schwarzen Trikot ablichten liess – etwas, was ihm das Thuner Publikum noch heute übel nimmt. Vater Rolf zu der unüberlegten Aktion: «So ist er halt. Er wollte sicher niemandem wehtun, sondern wurde von YB dazu überredet und dachte sich nichts Schlimmes dabei. Er ist ein gutmütiger, halt e liebe Siech.»

In den zweieinhalb Jahren bei den Bernern spielt sich Steffen in den Fokus der Öffentlichkeit. Weil er am Laufmeter Tore erzielt und vorbereitet. Und weil er mit Theatralik, üblen Fouls und Provokationen auffällt. Sein Ruf ist seither zwiespältig – wie denkt der Vater darüber? «Ich sehe das gelassen und würde ihm nie reinreden. Auf dem Platz tut er alles, wirklich alles für den Erfolg seiner Mannschaft. Ich weiss, dass er nie einen Spieler absichtlich verletzen würde. Er ist ein Mensch, der von Emotionen geleitet ist und nicht jedes Mal alle Vor- und Nachteile abwägt, bevor er etwas tut.»

«Er ist immer noch wie früher»

Das Scheinwerferlicht, die neuen berühmten Freunde, das viele Geld – wie geht er damit um? Bekannt ist, dass sich Steffen vom ersten grossen Lohn bei YB einen schnittigen Sportwagen leistete – und sonst? «Er ist immer noch wie früher. Er kommt oft spontan in Erlinsbach vorbei und lädt uns zum Essen ein. Wenn er hier ist, sprechen wir über andere Dinge als Fussball. Und bevor er wieder geht, besucht er seine Kumpels», sagt der Vater.

Anders als die Väter von anderen Fussballern hält sich Rolf Steffen raus aus der Karriereplanung seines Sohnes. An Verhandlungen hat er noch nie teilgenommen. «Das ist sein Ding, dafür hat er einen Berater. Er besteht auch darauf, dass wir Eltern uns da raushalten. Wenn er uns um Rat fragt, sagen wir: Reni, das musst du selber entscheiden.» So war es auch im Winter beim Wechsel zum FC Basel, an dem sich die Meinungen rieben. Noch einmal der Vater: «Reni ist jetzt beim besten Klub der Schweiz und spielt nächste Saison wohl in der Champions League. Davon hat er geträumt, das mag ich ihm von Herzen gönnen.»

Heute nun kommt es für Steffen zum ersten Wiedersehen mit YB. Und wenn er auf dem Rasen im St. Jakob-Park versucht, dem FCB zum Sieg zu verhelfen, schaut ihm von der Tribüne aus Grégory Wüthrich zu. Der Kumpel aus YB-Zeiten ist zurzeit verletzt und übernachtete bei Steffen in dessen neu bezogener Wohnung in Rheinfelden. Steffen dazu im «Bund»: «Ich schätze es, Leute um mich herum zu haben, die mir etwas bedeuten.» Auch das eine kleine, aber feine Episode, die zeigt, wie Steffen tickt.


http://www.aargauerzeitung.ch/sport/bas ... -130173587

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 Betreff des Beitrags: Re: (11) Renato Steffen
 Beitrag Verfasst: Sonntag 3. April 2016, 10:15 
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03.04.2016

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Immer höher, immer weiter

Am Sonntag trifft Renato Steffen mit Serienmeister Basel auf seinen früheren Klub YB. Der spektakuläre Höhenflug des 24-Jährigen geht beim FCB ungebremst weiter.

Renato Steffen ist jetzt ein Schweizer Hoffnungsträger für die Euro 2016!

Es ist eine Aussage, die vor ein paar Jahren als 1.-April-Scherz abgetan worden wäre. Aber was ist an dieser spektakulären Aufsteigergeschichte des einstigen Malers schon normal? Renato Steffen, der vor fünf Jahren noch in Schöftland (2. Liga) kickte, fällt mit seiner frechen, wilden, unbeschwerten Spielweise auf, er ist anders und ein Farbtupfer in der zuletzt oft lethargischen Nationalmannschaft.

«Es ist ein tolles Gefühl, für die Schweiz spielen zu können», sagt Steffen. «Aber ich denke nicht jeden Tag daran, wie gross meine Chance auf einen Stammplatz ist. Ich werde alles dafür geben, um im 23-Mann-Kader für die EM zu stehen.»

Besuch im YB-Training

Steffens flotte Karriere auf der Überholspur fasziniert. Nach den Stationen Thun und Young Boys hat sich der wirblige Flügelspieler auch beim neuen Arbeitgeber Basel in Rekordzeit etabliert, am Sonntag trifft er mit dem FCB im Spitzenkampf auf YB. «Natürlich wird das ein spezielles Spiel für mich», sagt Steffen, «ich habe viele gute Kollegen bei YB. Das wird ein Spass, gegen sie nicht nur im Training spielen zu können.»

Steffens Verhältnis zu den ehemaligen Mitspielern ist sehr eng, nach seinem Wechsel im Januar zu Basel tauchte er sogar noch ein paar Mal im YB-Training im Stade de Suisse auf. «Ich wohnte in Bern und hatte mit einigen Spielern abgemacht», sagt Steffen, «also schaute ich kurz beim Training vorbei.» Mit den Schweizer U-21-Nationalspielern Florent Hadergjonaj, Gregory Wüthrich und Leonardo Bertone versteht sich Steffen besonders gut, am Sonntag aber wird die Freundschaft für 90 Spielminuten ruhen.

In Basel hat sich Steffen rasch akklimatisiert, obwohl die Reiz­figur in der FCB-Fangemeinde nach diversen Rencontres in der Vergangenheit mit Basler Akteuren nicht nur Bewunderer hat – und teilweise heftig ausgepfiffen wurde. Bei seinem Debüt in Basel traf Steffen kurz nach seiner Einwechslung eiskalt und regte die eigenen Anhänger mit einer zweifelhaften Geste gleich noch einmal auf. Steffen hielt sich eine Hand ans Ohr, als wollte er den Jubel besser hören, erklärte aber danach, er habe natürlich niemanden provozieren wollen.

Leicht angeschlagen

So tickt dieser Heisssporn. Immer ein bisschen aufgedreht, oft am Rande des Wahnsinns, meistens prächtig aufgelegt. Die Pfiffe seien schmerzhaft gewesen, sagt Steffen. «Aber ich bin sicher, dass es die meisten Leute schätzen, wenn man auf dem Platz alles gibt.» Klub und Teamkollegen hätten ihn immer unterstützt, sagt der 24-Jährige. Seit ein paar Tagen lebt er im Raum Rheinfelden, die hohe Erwartungshaltung beim FCB passt ihm. «Auch YB ist ein Spitzenklub», sagt Steffen. «Aber hier ist das Selbstverständnis nach den vielen Titeln schon noch einmal etwas anders.»

Es würde keineswegs überraschen, sollte Steffen morgen im St.-Jakob-Park eine Hauptrolle bekleiden. Der Aargauer mag solche Partien auf grosser Bühne, er läuft zur Hochform auf, wenn die Spannung am höchsten ist. Die YB-Fans werden bestimmt wenig freundlich zu ihm sein, aber damit kann er umgehen, Anfeindungen ist er sich gewohnt. Ob er gegen die Young Boys allerdings in der Startformation stehen wird, ist gleich doppelt fraglich: Erstens musste Steffen gestern das Training wegen leichter Schmerzen im Oberschenkel­bereich abbrechen – und zweitens ist die Konkurrenz in der FCB-Offensive prominent.

Wieso nicht Manchester?

Steffens Wechsel in der Winterpause wurde nicht ohne Nebengeräusche abgewickelt, YB-Sportchef Fredy Bickel war sauer auf Steffen und dessen Berater, die eine Vertragsverlängerung monatelang abgelehnt hatten. Schliesslich erhielten die Young Boys ein halbes Jahr vor Vertragsende des Spielers noch eine respektable Ablösesumme. «Wir haben uns ausdiskutiert und können uns in die Augen schauen», sagt Steffen, «doch was die Medien aus dem Transfer gemacht haben, war für alle nicht schmeichelhaft.»

Mit allergrösster Wahrscheinlichkeit wird Steffen nun in einigen Wochen zum ersten Mal Meister. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Karriere, die man sich in den kühnsten Träumen nicht ausmalen könnte. Steffen selber kreiert ein hübsches Bonmot, als er gefragt wird, ob er das vor einigen Jahren für möglich gehalten habe: «Wenn man am Morgen um 7 Uhr auf der Baustelle beginnt, Wände zu streichen, dann ist das Tagesziel, eine schöne Arbeit zu machen. Der Gedanke, dass man mal einen Meistertitel holen könnte, ist weit weg.»

Und so fragt man sich, wie es mit dem Nationalspieler (4 Länderspiele) nach den Klubs Schöftland, Solothurn, Thun, YB und Basel in den letzten fünf Jahren weitergeht. Steffen hält den Ball für einmal flach. Er sagt: «Das ist Zukunftsmusik. Ich konzentriere mich voll auf den FCB und bin ja noch nicht lange hier.»

Steffens Lieblingsklub als Jugendlicher war übrigens Manchester United. Das scheint für ihn doch mindestens eine Nummer zu gross zu sein. Wobei: Diesem Renato Steffen ist irgendwie alles zuzutrauen.


http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/12866271

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 Betreff des Beitrags: Re: (11) Renato Steffen
 Beitrag Verfasst: Sonntag 3. April 2016, 23:46 
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Zitat:
«Wie eine Explosion, die man rauslassen will»

Bis Dezember spielte Renato Steffen für YB. Am Sonntag erzielte er im ersten Spiel gegen seine ehemaligen Kollegen das Tor zum 2:0.

Renato Steffen, hat es mehr gekribbelt als sonst, als Sie sich von der Ersatzbank zum Aufwärmen begeben haben?
Renato Steffen: Ich war schon ein wenig mehr nervös als bei anderen Spielen. Aber als ich nach der Einwechslung gespürt habe, dass das Publikum hinter mir steht, habe ich rasch und gut ins Spiel gefunden.

Wieviel haben Sie von den Pfiffen aus dem Berner und dem Applaus aus dem Basler Sektor mitbekommen?
Ich habe mich nicht gross damit beschäftigt, sondern versucht, mich gut aufzuwärmen. Weil ich doch noch ein wenig Schmerzen in der Leistengegend verspüre.

Und dann treffen Sie auch noch gegen Ihren Ex-Club und jubeln trotzdem?
Ich glaube das Gefühl, ein Tor gemacht zu haben, kann man mit Worten nicht beschreiben. Es kribbelt in einem, ist wie eine Explosion in dir drin, und man will es nur rauslassen. Es ist mein Ex-Club, ja, aber ich spiele jetzt für Basel und möchte meine Emotionen zeigen – vor allem in Heimspielen. Ich konnte einfach nicht anders, als mich zu freuen.

Der FCB hat nun Anfang April schon 17 Punkte Vorsprung auf Verfolger YB. Wie hält man die Konzentration und die Motivation bis zur letzten Runde Ende Mai hoch?
Es waren vor dem Spiel ja auch schon 14 Punkte ... Ich glaube, die Konzentration ist kein Problem in unserer Mannschaft. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und so gehen wir auf den Platz. Wir werden sicher nicht leger werden. Wir wollen weiterhin Punkte sammeln.

Es müsste mit dem Teufel zugehen, und das wissen Sie auch. Träumen Sie ab und zu davon wie es sein wird, erstmals Meister zu werden?
Vielleicht träumt man ab und zu davon, aber es sind ja noch ein paar Spiele bis dahin und darum habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich geniesse jeden Tag und lasse es auf mich zukommen.


http://www.20min.ch/sport/dossier/super ... --13415216

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