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 Betreff des Beitrags: Re: (20) François Affolter
 Beitrag Verfasst: Dienstag 16. Februar 2010, 13:10 
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DIE WOCHE mit François Affolter (Part 1)




http://www.youtube.com/watch?v=Sru0OhRP8Lc


DIE WOCHE mit François Affolter (Part 2)




http://www.youtube.com/watch?v=ks2_RmUepX4


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 Betreff des Beitrags: Re: (20) François Affolter
 Beitrag Verfasst: Samstag 13. März 2010, 19:31 
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Berner Zeitung, 13.03.2010

Schöne Zeiten, heikle Zeiten

Heute feiert François Affolter seinen 19.Geburtstag, morgen spielt er mit YB gegen Sion – und übermorgen bezieht er eine eigene Wohnung. Das Berner Verteidigertalent erlebt gerade in vielerlei Hinsicht aufregende Wochen.

Es gibt bestimmt angenehmere Gesprächsthemen für François Affolter. Man könnte den YB-Verteidiger zum Beispiel über die spannenden Tage befragen, die er gerade erlebt. Heute feiert er seinen 19.Geburtstag, morgen trifft er mit YB im Heimspiel auf den FC Sion, und übermorgen erhält er die Schlüssel für seine erste eigene Wohnung.

Aber die ersten Fragen drehen sich halt um diese Sache, die Affolter vor zwei Wochen, nach dem 2:1-Sieg gegen Zürich, ins Rampenlicht katapultierte. Der Boulevard griff die Story gierig auf, die Zutaten versprachen ja eine würzige Story: Jungstar, 18 Jahre, vergreift sich leicht alkoholisiert an einem weiblichen DJ. Vieles wurde überzeichnet, so dramatisch war die Angelegenheit nicht. Affolter nennt den Griff an den Hintern von She-DJ Carol Fernandez «einen Fehler». Er hat sich längst entschuldigt, vom Verein wurde er gebüsst, von der Dame gabs eine Ohrfeige, von den Mitspielern ein paar nette Sprüche und von Klub-CEO Stefan Niedermaier einen flotten Vortrag über Rechte und Pflichten eines Fussballprofis.

Die starke Reaktion

Nur vier Tage nach dem Zwischenfall in einer Berner Disco bestritt Affolter mit der Schweizer U21-Auswahl in Spanien gegen Norwegen ein Testspiel – und benötigte drei Minuten, um beim 2:1-Erfolg mit einem Kopftor wieder sportlich zu brillieren. Weitere vier Tage später überzeugte Affolter mit einer abgeklärten Leistung bei der 0:1-Niederlage von YB bei Xamax. «Die Sache hat mich nicht gross belastet», sagt Affolter. Aber er sei froh gewesen, sofort wieder spielen zu können. «Leider haben wir in Neuenburg verloren», sagt Affolter. «Doch jetzt folgen wichtige Wochen, in denen wir im Titelkampf vorlegen wollen.»

Der Bieler spricht, wie er auf dem Feld auftritt, und das bedeutet, dass er älter und reifer wirkt, als er ist. Man vergisst gerne, dass dieser junge und (meistens) zurückhaltende Mann erst im letzten Sommer die Schule beendet hat und noch bei den Eltern wohnt. Affolter war im Herbst 2008 alles andere als ein Fehlgriff von Vladimir Petkovic, seit eineinhalb Jahren verrichtet er nun den Abwehrdienst für die Berner. Mit seinen Fähigkeiten ist er ein perfekter Vertreter des in der Dreierkette bei Trainer Petkovic geforderten Verteidigertyps. Affolter ist relativ schnell, er ist zweikampfstark und robust, das Kopfballspiel ist überdurchschnittlich wie das Aufbauspiel. Petkovic sagt: «Affolter ist so jung, dass er sogar überall noch Steigerungspotenzial besitzt.»

Die guten Perspektiven

In der YB-Abwehrhierarchie rangiert Affolter nach dem Abgang Saif Ghezals bereits auf Rang zwei hinter Sicherheitschef Emiliano Dudar – aber vor den Ausländern Issam Mardassi und Hassan Lingani oder Routinier Marc Schneider. Und da passt es, zieht Affolter am Montag in jenes Appartement in Ostermundigen, in welchem Ghezal zuletzt residierte. Obwohl Affolter von ausländischen Klubs beobachtet wird, möchte er noch das eine oder andere Jahr in Bern bleiben. «In meinem Alter braucht ein Fussballer Spielpraxis. Hier trage ich Verantwortung. Und wir können Titel gewinnen», sagt er.

Am 3.März, als Affolter mit der U21 gegen Norwegen spielte, wäre der Teenager übrigens lieber für die A-Auswahl im Einsatz gestanden. «Die Schweiz hat in der Innenverteidigung Personalsorgen. Ich war schon ein wenig enttäuscht, wurde ich gegen Uruguay nicht aufgeboten», sagt Affolter. «Deshalb gehe ich davon aus, dass ich auch für die WM noch kein Thema bin.» Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld aber schätzt die sachliche Spielweise Affolters, der bei stabilen Vorstellungen in diesem Frühling durchaus noch Perspektiven besitzt, einen Teil des Sommers in Südafrika zu verbringen. Am liebsten als Schweizer Meister – und nach einer ausgelassenen Titelfeier in Bern. Ohne Vorfälle.

http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussball/Schoene-Zeiten-heikle-Zeiten/story/23367675

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 Betreff des Beitrags: Re: (20) François Affolter
 Beitrag Verfasst: Montag 2. August 2010, 09:59 
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Berner Zeitung, 02.08.2010

YB-Spieler François Affolter: «Wir müssen mehr Willen zeigen»

François Affolter sieht nach der diskussionslosen Niederlage im Tessin auch im mentalen Bereich Handlungsbedarf.

Wie konnte es zu diesem frühen Gegentor kommen?
François Affolter: Wir standen in der ganzen Startphase viel zu weit von den Gegenspielern weg. Lustrinelli entwischte mir hinter meinem Rücken, ich musste aber auch noch auf einen zweiten Angreifer achten. Die Situation verläuft dann unglücklich: Dudar und Wölfli kommen sich gegenseitig in die Quere, und Lustrinelli profitiert.

Beim zweiten Gegentor sah die Abwehr ebenfalls schlecht aus.
Nach dem Abpraller von der Latte hätte der Ball eigentlich gar nicht mehr zurück in unseren Strafraum kommen dürfen. Nachdem Diarra von der Seite wieder aufs Tor gezogen war, rutschte ich aus und konnte ihn nicht mehr an der Hereingabe hindern. Die Zuordnung stimmte dann erneut überhaupt nicht. Und dass Wölfli den Ball abwehrte und er doch ins Tor abprallte, war Pech.

Warum spielte die Abwehr nach gut 40 Minuten bereits wieder in der Dreierkette?
Der Rückstand und die offensive Harmlosigkeit zwangen uns, etwas zu tun. Das System mit drei Verteidigern ist offensiver, was sich aber erst gegen Ende des Spiels ein wenig zeigte. Aber ich denke, die Umstellung hat in erster Linie für Stabilität gesorgt und uns alle etwas beruhigt. Dass damit gleich alles besser wird, hat niemand erwartet.

In welchem System fühlen Sie sich persönlich wohler?
Ich spiele dort, wo mich der Trainer aufstellt. Mein Ziel ist es immer, auch mitzuspielen und nach vorne Druck zu entwickeln. Ob ich das als Innen- oder Aussenverteidiger mache, ist egal. Heute auf jeden Fall ist das nicht gelungen.

Woran fehlte es im Vergleich zur mehrheitlich überzeugenden Leistung vom letzten Mittwoch am meisten?
Wir liessen grundlegende Eigenschaften vermissen. Wir müssen mehr Willen zeigen, mehr Laufbereitschaft. Das war gegen Bellinzona nur in den letzten Minuten ansatzweise der Fall. Auch unser Zusammenspiel muss besser werden. Und dann fehlt natürlich manchmal ein Spieler wie Seydou Doumbia. Er hat uns in solchen Situationen oft zurück ins Spiel gebracht.

Mit welchen Zielen gehen Sie ins Rückspiel gegen Fenerbahçe?
Wir müssen das Spiel als Privileg ansehen. Das wird ein Erlebnis für alle, entsprechend gilt es, vollen Einsatz zu geben. Wir müssen endlich wie ein Team auftreten. Es gibt für uns dort nichts mehr zu verlieren. Und an Emotionen wird es in diesem Stadion sicher nicht fehlen, sie können uns vielleicht beflügeln.

http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussball/YBSpieler-Franois-Affolter-Wir-muessen-mehr-Willen-zeigen-/story/30837172

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 Betreff des Beitrags: Re: (20) François Affolter
 Beitrag Verfasst: Dienstag 3. August 2010, 14:47 
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affolter erstmals für das spiel gegen österreich in die nati aufgeboten!


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 Betreff des Beitrags: Re: (20) François Affolter
 Beitrag Verfasst: Dienstag 3. August 2010, 15:52 
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Blick, 03.08.2010

«Jetzt muss ich Apéro bezahlen»

ISTANBUL - Wie das so üblich ist bei ihm, liess sich YB-Youngster François Affolter nichts davon anmerken, dass er nun mit dem höchsten Schweizer Fussball-Gütesiegel versehen ist: Nationalspieler!

«Ich hatte mit einem Aufgebot für die U21 gerechnet. Unglaublich, dass ich mit meinen erst 19 Jahren nun schon ein Aufgebot für die A-Nati erhalten habe», so der Bieler, nachdem er die problemlose Passkontrolle im kleinen Sabiha-Gökcen-Flughafen auf der asiatischen Seite von Istanbul hinter sich gebracht hatte.

Erstmals dabei im Team von Ottmar Hitzfeld ist er im Test vom 11. August in Klagenfurt gegen Österreich.

Aber, fügte der Innenverteidiger hinzu, daraufhin habe er die letzten sechs Monate schon auch hingeschuftet. Bei YB und in der U21.

Affolter: «Es macht mich stolz. Zurück in Bern wird es nun heissen: Bezahlen!» Affolter wird seinen Teamkollegen einen Apéro offerieren.

Dieser könnte umso feuchtfröhlicher ausfallen, sollte YB im Sükrü-Saracoglu-Stadion das Wunder am Bospurus schaffen: Ein Weiterkommen gegen Fenerbahce nach dem 2:2 im Hinspiel.

http://www.blick.ch/sport/fussball/superleague/jetzt-muss-ich-bezahlen-152487

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 Betreff des Beitrags: Re: (20) François Affolter
 Beitrag Verfasst: Sonntag 8. August 2010, 13:38 
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Berner Zeitung, 07.08.2010

«Eine grosse Herausforderung für YB»

Der 19-jährige François Affolter spricht über seine tolle Form und das Aufgebot fürs Nationalteam, seine Ziele und Tottenham.

Sie haben eine ziemlich aufregende Woche hinter sich.
François Affolter: Ja, das waren sehr schöne Tage. Ich bin froh, habe ich heute (am Freitag; die Red.) keine Termine und kann regenerieren, Freunde treffen und es gemütlicher nehmen.

Sie stehen vor spannenden Wochen. Wann haben Sie erfahren, dass Sie fürs Länderspiel am nächsten Mittwoch in Österreich aufgeboten sind?
Am Dienstagmorgen, bevor wir nach Istanbul flogen, haben mich Trainer Vladimir Petkovic und Pressechef Albert Staudenmann informiert. Damit rechnete ich nicht, ich dachte, ich würde in der U-21-Auswahl eingesetzt werden. Ich denke, es ist der Lohn für meine Leistungen in den letzten Monaten.

Kennen Sie Ottmar Hitzfeld und die Schweizer Nationalspieler?
Mit Trainer Ottmar Hitzfeld habe ich noch nie gesprochen, ich freue mich sehr, ihn kennen zu lernen. Neben unserem Goalie Marco Wölfli kenne ich jene Fussballer, mit denen ich in Nachwuchsauswahlen gespielt habe. Das sind die Basler Xherdan Shaqiri und Valentin Stocker sowie Nassim Ben Khalifa.

Wie gehen Sie mit erst seit wenigen Monaten 19 Jahren mit diesem Höhenflug um?
Es ist wichtig, am Boden zu bleiben. Ich muss in jeder Partie wieder beweisen, ein Nationalspieler zu sein. Ich hoffe, dass ich gegen Österreich eingesetzt werde und mich zeigen darf. Und natürlich bin ich ein bisschen nervös. Ich weiss überhaupt nicht, wie es sein wird im Nationalteam. Ich freue mich wahnsinnig auf diese Tage.

Und am letzten Mittwoch, als Sie in Istanbul gegen Fenerbahçe erneut sehr stark spielten, waren Sie da auch nervös?
Überhaupt nicht. Die fast 50000 Zuschauer motivierten mich sehr. Es war toll, vor so einer Kulisse zu spielen, das habe ich noch nie erlebt, es war das grösste Spiel meiner bisherigen Karriere. Wir spielten gut, wir hatten viel Vertrauen, das machte es für uns einfacher.

In Istanbul verteidigte YB mit einer Viererkette, vorher zwei Jahre fast immer mit einer Dreierkette. Was mögen Sie mehr?
Mir spielt das keine grosse Rolle. Ich denke, wir sind jetzt sehr flexibel, der Gegner weiss nie, wie wir spielen werden. Mit vier Verteidigern sind wir stabiler und kompakter, aber haben nach vorne ein bisschen weniger Möglichkeiten. Spielen wir mit drei Abwehrspielern, sind wir offensiv unberechenbarer. Es ist gut, können wir zwischen diesen Varianten wechseln.

Sie selber sind ja auch sehr polyvalent und spielten als Junior im zentralen defensiven Mittelfeld.
Ja, das stimmt, ich war lange auf dieser Position. Jetzt spiele ich in der Abwehr, auch das ist gut. Es kann kein Nachteil sein, wenn man vielseitig ist.

Gibt es für Sie eigentlich keine Angebote aus dem Ausland?
Es gibt interessierte Vereine, aber keine konkreten Angebote. Ich bin ja noch sehr jung, und mir gefällt es bei YB. Wir haben hohe Ziele und stehen vor enorm interessanten Zeiten. Ich freue mich auf diese Saison. Aber auch ich möchte wie jeder Schweizer Fussballer irgendwann ins Ausland wechseln. Ob das mit 20, 21 oder 22 Jahren sein wird, weiss ich heute noch nicht.

Welches wäre Ihr Traumklub?
Den gibt es so konkret nicht. Wie jeder Fussballer träume ich davon, in einer grossen Liga wie Spanien, Italien, Deutschland, England oder Frankreich spielen zu dürfen. Doch, wie gesagt, das hat jetzt noch Zeit.

In den Champions-League-Playoffs trifft YB auf Tottenham.
Ja, das ist super. Ich habe noch nie in England gespielt. Stimmung, Stadien und Rasen sollen da ausgezeichnet sein. Und warum sollte uns nicht wieder eine Überraschung gelingen? Wir haben auch gegen Tottenham nichts zu verlieren.

Auf Sie und die YB-Abwehr wartet aber vermutlich viel Arbeit.
Ja, Tottenham hat überall gute Spieler, doch besonders im Sturm hat es mehrere gefährliche Akteure wie Peter Crouch und Jermain Defoe. Das wird eine grosse Herausforderung für YB und bestimmt grossartig, gegen solche Stars antreten zu können.

http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussball/Eine-grosse-Herausforderung-fuer-YB-/story/29042981

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 Betreff des Beitrags: Re: (20) François Affolter
 Beitrag Verfasst: Sonntag 8. August 2010, 14:06 
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Sonntagsblick, 08.08.2010

«Ich war vom richtigen Weg abgekommen»

François Affolter ist noch ein Teenie. Gegen Österreich darf der YB-Verteidiger wohl von Beginn weg ran – als einer der jüngsten Innenverteidiger der Nati-Geschichte. Ein Besuch im Elternhaus des Romands, den nichts aus der Ruhe bringt. Fast nichts.

Nidau, ein Vorort von Biel. Bielstrasse 3. Der Siebzigerjahre-Wohnblock ist, sagen wir mal, unauffällig. Trotz der beigegrünen Farbe. Glamour ist an einem anderen Ort auf diesem Planeten. Schrebergärten. Beton-Spielplätze. «J. L. Affolter» steht auf dem Türschild. Jean-Luc Affolter. Der Vater des neusten Nationalspielers. Hier ist François aufgewachsen.

Der YB-Verteidiger erinnert sich an eine glückliche Kindheit, in der es an nichts gemangelt habe. Eine Erinnerung, die gar nicht so weit weg ist. François ist erst 19. Seit zwei Jahren spielt er nun in der 1. Mannschaft. Damals holte ihn Vladimir Petkovic direkt aus der U18 ins Super-League-Team. Der Trainer ist stolz auf diese Tat, François auf das Aufgebot von Ottmar Hitzfeld. Und David (21) auf seinen (altersmässig) kleinen Bruder.

Dabei hat Vater Jean-Luc alles ganz anders vorhergesagt. «Er war sicher, dass ich es als Fussballer mal schaffen würde», sagt David. Es kommt anders. François hat mehr Willen, mehr Disziplin, mehr Leidenschaft. Schon als Junior ist er derart gut, dass er regelmässig die Juniorenkategorien überspringt.

«Weil er zu jung ist, muss er manchmal sogar unter falschem Namen spielen», sagt David – und schmunzelt. «Ich hingegen bin halt derjenige, der auch gern mal ausgeht», sagt David. «Und jetzt ist es vorbei mit der grossen Karriere.»

Seit zehn Jahren spielt David beim FC Biel. Aber nur in der 2. Mannschaft, 2. Liga regional. Er arbeitet zu sechzig Prozent im Bieler Gerichtssekretariat. Ein anonymes, normales Leben.

Die Schlagzeilen gehören François. Die angenehmen wie das erste Nati-Aufgebot oder der historische Sieg über Fenerbahce in Istanbul. Die unangenehmen, als François im März dieses Jahres im Berner In-Club «Du Théâtre» She-DJ Carol Fernandez unter den Rock fasst. Zur Strafe gibts eine schallende Ohrfeige der heissblütigen Italo-Spanierin, den Rauswurf aus dem Club und eine clubinterne Busse. Und vor allem: Negativpresse!

Wer nun denkt, François rede nur ungern über den Vorfall – wie so manche Nationalspieler, für welche Negativ-Erlebnisse Tabuthemen sind –, der irrt. Der junge Mann ist zu intelligent für Krisenbewältigung nach alter kommunistischer Manier. Negieren gibt es bei ihm nicht. «Dieses Ereignis hat mir zwei Dinge aufgezeigt: Erstens, dass ich fortan vorsichtiger sein muss, weil ich im Fokus der Öffentlichkeit stehe. Und zweitens, dass ich vom richtigen Weg abgekommen war, dass ich schnellstmöglich dahin zurückfinden muss. Ich denke, das ist mir gelungen, meine Leistungen sind besser geworden.»

Für Petkovic gilt bei der Einschätzung Affolters dies ganz allgemein: «François zieht aus Negativ-Erlebnissen das Positive.»

Zwei Dinge stehen am Ursprung einer solch unaufgeregten Verarbeitung: François ist intelligent, hat wie Bruder David die Matura gemacht. Und er ist die Ruhe selbst. «Man sagt mir nach, ich spiele so, wie wenn ich schon seit vielen Jahren nichts anderes machen würde – extrem ruhig», schildert der gebürtige Grenchner, wie ihn Dritte sehen. David ergänzt: «Es ist tatsächlich so ruhig! Nie merkt man ihm den Druck des Profisportlers an. Et il ne se prend pas la tête.» Frei übersetzt: Er hebt nicht ab. David lässt da null Zweifel aufkommen. «Ich habe absolut keine Bedenken, dass dies eines Tages geschehen könnte. Er steht seiner Familie und seinen Freunden nahe. Und das wird sich nie ändern.» Petkovic braucht nur ein Wort, um Affolter zu beschreiben: «bodenständig».

Was den Teenager aber nicht daran hindert, sich hohe Ziele zu setzen. So sei ein Nati-Aufgebot schon immer ein Ziel gewesen, sagt Affolter und erklärt dies, wie wenn es eine logische, ja folgerichtige Konsequenz seiner fussballerischen Arbeit wäre. Eines Tages will er ins Ausland. Wohin? «Arsenal, mein Lieblingsklub, Chelsea, Real, Barcelona, Milan», zählt er auf – und verzieht dabei keine Miene. «Man muss sich immer die höchsten Ziele stecken. Also auch die besten Klubs der Welt.»

Unlängst hat YB den Vertrag mit Affolter um ein Jahr bis 2014 verlängert. Der Klub soll schliesslich auch profitieren, wenn sein Verteidigerjuwel weggeht. Könnte das schon im Winter sein? «Nein», sagt Affolter. «Die Saison spiele ich sicher fertig. Dann sehen wir weiter, schauen mal, welche Angebot auf dem Tisch liegen.»

Für Petkovic wäre es indes zu früh, schon im nächsten Sommer zu gehen. «François muss bei uns zuerst zu einem Leader werden, in der Lage sein, anderen zu helfen.»

Doch der Teenager hat sich auch schon so seine Gedanken gemacht. Seinen Abgangszeitpunkt definiert er anders: «YB muss europäisch spielen, damit ich bleibe. Ich gehe spätestens dann, wenn ich spüre, dass ich in Bern stagniere.»

Dieser Zeitpunkt ist gewiss noch nicht erreicht. Denn nach dem historischen Exploit am Bosporus steht das nächste Highlight an: die Champions-League-Playoff-Spiele gegen die Tottenham Hotspurs. «Die sind stärker als Fener. Ich freue mich schon unheimlich auf die Spiele in London, in der mythischen White Hart Lane. Spieler wie Jermain Defoe und vor allem Peter Crouch. Gegen den Riesen zu spielen, wird eine Riesenchallenge sein.»

Doch auch diesen Job wird François so versehen, wie andere morgens ins Büro gehen.


PERSÖNLICH

Name: François Affolter

Geburtsdatum: 13. März 1991

Geburtsort: Grenchen SO

Grösse: 1,86 m

Gewicht: 74 kg

Wohnort: Ostermundigen BE

Hobbys: Tennis und Golf spielen, TV, Playstation,schlafen (8 bis 9 Std. täglich), Kollegen, Familie.

Klubs: FC Etoile Biel (bis 2001), FC Biel (2001–2007), YB (seit 2007, Vertrag bis 2014).

Erfolge: Sieben U 21-Länderspiele (1 Tor). 59 Super-League-Spiele (1 Tor).

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 Betreff des Beitrags: Re: (20) François Affolter
 Beitrag Verfasst: Dienstag 10. August 2010, 10:47 
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sf.tv, 10.08.2010

Affolter: Ein Debüt folgt aufs andere

Er agiert ruhig, zweikampfstark und überlegt - François Affolter hat sich bei YB zum unumstrittenen Stammspieler gemausert. Am Mittwoch erhält der 19-Jährige die Chance, sein Können auch in der Nationalmannschaft zu zeigen.
jäg

Aus der YB-Verteidigung ist François Affolter nicht mehr wegzudenken. Seit dem Abgang von Saif Ghezal Ende 2009 ist der Youngster in der defensiven Hierarchie der Berner hinter Abwehrpatron Emiliano Dudar die Nummer 2 - und dies mit 19 Jahren.

Der Höhenflug von Affolter nimmt derzeit kein Ende. Nach den ersten Einsätzen in der Champions-League-Qualifikation mit YB gegen Fenerbahçe nun die nächste Stufe: Aufgebot für die A-Nati für das Testspiel gegen Österreich am Mittwoch. Erfahren davon hat der gebürtige Grenchner vor dem Spiel gegen Fener am Flughafen. «Trainer Vladimir Petkovic rief mich zu sich. Ich dachte, was habe ich jetzt wohl angestellt?»

Von der U18 in die 1. Mannschaft

Angestellt hatte er nichts - nicht wie damals Anfang März dieses Jahres, als sich der unaufgeregte Affolter in einem Berner Nachtclub an einem weiblichen DJ vergriff. Die Konsequenzen waren eine Ohrfeige der betroffenen Frau, fette Schlagzeilen in der Boulevard-Presse und eine Busse von YB.

Es ist bis anhin der einzige Aussetzer in einer steilen Karriere. Mit 17 Jahren debütierte Affolter für YB in Bellinzona, Petkovic hatte ihn direkt aus der U18 ins Fanionteam geholt. Nun hat er bereits 59 Super-League-Spiele absolviert und fällt Woche für Woche mit seiner abgeklärten und ruhigen Spielweise auf. Affolter hat seinen Stammplatz bei YB auf sicher, erstaunlich für einen so jungen Spieler.

Nach Rossini nun Affolter

Vom Aufgebot Hitzfelds war Affolter überrascht. «Beim Test gegen Uruguay im März habe ich darauf gehofft, jetzt kam alles unerwartet», so Affolter, der in der U21-Nati auf 7 Einsätze zurückblicken kann. Hitzfeld nominierte für das Freundschaftsspiel gegen die «Urus» damals überraschend den jungen Jonathan Rossini für die Innenverteidigung. Dem Tessiner misslang jedoch sein Debüt gründlich. Nun erhält Affolter seine Chance. Mal schauen, was er in Klagenfurt so alles anstellt.

http://www.sport.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2010/08/10/Fussball/Affolter-Ein-Debuet-folgt-aufs-andere

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 Betreff des Beitrags: Re: (20) François Affolter
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 11. August 2010, 09:25 
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Berner Zeitung, 11.08.2010

Affolters Debüt

Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld ruft vor dem heutigen Testspiel in Österreich einen Neustart aus und forciert die Jugend.

Nur zweimal 90 Minuten hat der Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld Zeit, seine Auswahl so zu veredeln, dass sie in der Qualifikation zu den kontinentalen Titelkämpfen 2012 in Polen und der Ukraine eine gute, erfolgreiche Figur abgibt. Nach dem heutigen Test in Klagenfurt gegen Österreich folgt am 3. September das Duell mit Australien, und vier Tage danach misst sich die Schweiz zum Auftakt der EM-Kampagne in Basel bereits mit Gruppenfavorit England. Vier Spieler – Blaise Nkufo, Benjamin Huggel, Ludovic Magnin und der Berner Christoph Spycher – haben vor oder nach der WM in Südafrika ihren Rücktritt verkündet. Sechs weitere, Alex Frei, Marco Streller, Tranquillo Barnetta, Philippe Senderos, Blerim Dzemaili und Xavier Margairaz, sind verletzt oder werden geschont. Deshalb sagt Hitzfeld Sätze wie: «Es ist hochinteressant, wenn neue Gesichter dazustossen.»

Drei Spieler von YB

Der 61-Jährige will die Gunst der Stunde nutzen und experimentieren. In erster Linie sollen jene Akteure forciert werden, die aus der eigenen U-21-Auswahl kommen. François Affolter etwa hat zuletzt in der YB-Abwehr überzeugt, als Belohnung darf er heute an der Seite Stéphane Grichtings sein erstes Länderspiel bestreiten. «Ich hoffe, dass mir meine neuen Teamkollegen Vertrauen schenken. Die Aufgabe ist nicht einfach», sagt der Seeländer. Seine Teamkollegen, Torhüter Marco Wölfli und Offensivspieler Moreno Costanzo, werden vorerst auf der Bank sitzen. Letzterer dürfte im Verlauf der Partie eingewechselt werden und ebenfalls in der helvetischen Auswahl debütieren.

Nach den offensiv flauen WM-Auftritten gegen Chile (0:1) und Honduras (0:0) muss Trainer Ottmar Hitzfeld vor allem das Angriffsspiel überdenken. In den vergangenen acht Spielen erzielte die Schweiz nur drei Treffer.

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 Betreff des Beitrags: Re: (20) François Affolter
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 12. August 2010, 10:56 
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Beiträge: 365
affolter zeigte in seinem ersten spiel für die schweizer nationalmannschaft ebenfalls eine gute leistung. bin beeindruckt wie ruhig er wirkt bei seinem aktionen und das mit 19 jahren. ich hoffe wir können ihn noch eine weile bei yb halten.


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