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Bei YB längst Stammspieler, läuft Affolters Vertrag noch bis 2014. Udinese, bei dem auch der Schweizer Internationale Gökhan Inler spielt, müsste tief in die Tasche greifen. Die Ablöse für das YB-Juwel wird derzeit auf über 5 Mio. Franken geschätzt.

Hohe Ziele mit der Schweiz, als Fussballer im Fokus

François Affolter ist einer der Schweizer Hoffnungsträger an der U-21-EM. Der 20-jährige YB-Verteidiger wird von einigen ausländischen Klubs beobachtet.

Am nächsten Mittwoch beginnen die Young Boys unter dem neuen Trainer Christian Gross bereits mit der Vorbereitung auf die nächste Saison. Für die U-21-Nationalspieler François Affolter, Moreno Costanzo und Xavier Hochstrasser, der zuletzt an Padova ausgeliehen war, ist die alte Spielzeit aber noch gar nicht beendet. Im Gegenteil, ein Höhepunkt wartet noch auf das Trio: die U-21-EM in Dänemark. «Ich freue mich sehr auf dieses Turnier», sagt Affolter. Er hofft trotz anstrengender Saison, noch lange nicht in die Sommerferien zu gehen. Der EM-Final findet am 25.Juni statt, und der Titelgewinn ist ja das erklärte Ziel der Schweizer Auswahl. Affolter findet eigene Worte, um die hohen Erwartungen zu formulieren: «Mit unserem starken Team ist vieles möglich. Aber wir müssen einen Schritt nach dem anderen nehmen.» Zuerst, erklärt der 20-Jährige, wolle man am Samstag das Startspiel gegen Gastgeber Dänemark gewinnen. «Dann muss es unser Ziel sein, die Halbfinals zu erreichen. Und dann können wir über den Titel sprechen.»

Sehr breites Schweizer Kader

François Affolter schwärmt von der individuellen Klasse der helvetischen U-21-Auswahl, er lobt beispielsweise die starken Individualisten Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka, Pajtim Kasami und Nassim Ben Khalifa, vor allem aber sagt er: «Jeder Spieler von uns hat auf hohem Niveau bereits bewiesen, gute Leistungen bringen zu können. Ich denke, es ist unsere Stärke, ein ausgeglichenes und sehr breites Kader zu besitzen. Das kann im Turnierverlauf noch entscheidend werden.»

Das exzellent besetzte Schweizer Team ist ein Segen für die Auswahl, aber es ist gleichzeitig auch ein Fluch für die Akteure. «Stammplätze gibt es eigentlich nicht», sagt Affolter, «wir haben so viele gute Spieler, dass jeder um seine Position kämpfen muss.» In seinem Fall sind der zwei Jahre ältere Jonathan Rossini (1 A-Länderspiel), der Sampdoria gehört und zuletzt an den Serie-B-Verein Sassuolo ausgeliehen wurde, sowie der drei Jahre ältere Timm Klose, der nach starker Saison bei Thun zu Nürnberg wechselt, die Konkurrenten. Vermutlich aber wird Affolter in der Innenverteidigung spielen. «Ich glaube, ich habe meine Sache für die Schweiz meistens gut gemacht», sagt Affolter. «Ich bin ja trotz meinen erst 20 Jahren einer der erfahrenen Spieler.»

Transfers ins Ausland?

Vier Länderspiele hat Affolter schon für die Nationalmannschaft absolviert, nur Shaqiri (11) hat aus der U-21-Auswahl mehr. Und nach dem Rücktritt Stéphane Grichtings in der letzten Woche dürfte der YB-Abwehrspieler nächste Saison bei entsprechender Entwicklung wieder stärker in den Fokus von Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld rücken. «Damit beschäftige ich mich ab der neuen Saison. Jetzt gilt meine Konzentration nur der U-21-EM», sagt Affolter. Er erwartet eine ausgeglichene Vorrunde, schliesslich sei Dänemark als Gastgeber gefährlich, zudem habe Island in der Qualifikation Deutschland ausgeschaltet, und Weissrussland habe sich immerhin gegen Italien durchgesetzt. «Aber bei uns ist die Stimmung sehr gut. Wir glauben daran, Erfolg zu haben.»

So ein kontinentales Nachwuchsturnier ist ja auch immer eine riesige Talentschau mit zahlreichen Scouts auf den Tribünen. François Affolter wird seit langem von vielen ausländischen Klubs beobachtet, in der letzten Spielzeit stagnierte er bei YB zwar ein wenig, doch relativ schnelle, elegante, robuste und junge Verteidiger wie er, die zudem über ein solides Passspiel verfügen, sind international gefragt. «Von den vielen Gerüchten darf man sich nicht ablenken lassen», sagt Affolter. Ein klares Bekenntnis für die Young Boys, wo sein Vertrag noch bis 2014 datiert ist, lässt sich der begabte Verteidiger jedoch nicht entlocken. «An so einem Turnier kann viel passieren», sagt Affolter. «Es ist nicht so, dass ich einen Transfer unbedingt anstrebe. Doch selbstverständlich möchte auch ich einmal im Ausland spielen.»

Gespräch mit Gross

Bei YB ist man der Meinung, mindestens eine weitere Saison in Bern wäre der Entwicklung Affolters förderlich. Mit dem neuen Trainer Gross hat Affolter, wie jeder andere YB-Spieler, ein Gespräch geführt, dabei waren auch CEO Ilja Kaenzig und der Technische Direktor Hansruedi Hasler. «Ich habe in diesen rund zehn Minuten einen guten Eindruck von Gross erhalten», sagt Affolter. «Natürlich wäre es schön, mit YB noch einen Titel zu gewinnen.» Und wie lange seine Ferien dauern, wird der Bieler nach der letzten Schweizer U-21-EM-Partie von Hansruedi Hasler erfahren. Im Idealfall erst am 25. Juni.