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 Betreff des Beitrags: Re: (19) Carlos Varela
 Beitrag Verfasst: Freitag 20. November 2020, 13:25 
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Carlos Varela: «YB ist wie der neue FCB in der Schweiz»

Vor dem Kracher zwischen YB und Basel hat «blue Sport» Carlos Varela in Bern getroffen und mit dem Charakterkopf, der einst für beide Vereine spielte, über das anstehende Duell – und vieles mehr – gesprochen.

Mit 18 debütierte Carlos Varela bei Servette, in der Saison 98/99 holte er mit den Genfern den Meistertitel. Diesen gewann er zwei Jahre später auch mit dem FC Basel, 2003 triumphierte er mit dem FCB zudem im Cup. Weitere Titel kamen in seiner von vielen gelben Karten geprägten Karriere keine hinzu. Spuren hinterliess Varela aber auch so, unter anderem in Bern bei YB.

Varela war gleichsam Heisssporn wie Entertainer – und ein leidenschaftlicher Fussballspieler. Der spanisch-stämmige Schweizer hat über Jahre hinweg für Schlagzeilen gesorgt, unvergessen bleibt auch sein legendäres «Heb de Schlitte, du huere Schissdrägg»-Interview. Diese verbale Entgleisung leistete er sich 2008 nach einem verlorenen Spiel mit YB gegen seine Ex-Kollegen aus Basel.

In 356 Super-League-Spielen wurde er 99 Mal verwarnt, sieben Mal sah er Gelb-Rot, drei Mal flog er mit Glattrot vom Platz. Aber der heute 43-Jährige hat auch mit Skorerpunkten auf sich aufmerksam gemacht: 49 Tore und 56 Assists sind keine schlechte Ausbeute für einen Flügelflitzer.

«blue Sport» hat den «Heisssporn», der viel ruhiger ist, als manche glauben, getroffen, um über die Partie zwischen YB und Basel (Samstag ab 20:10 Uhr live mit Studioberichterstattung) zu sprechen und um herauszufinden, ob Spielertypen, wie er einer war, vom Aussterben bedroht sind.


Varela über seine vielen Gelben Karten

«Ich habe zwei, drei Verträge bestimmt auch dank meinem Willen und meinem Charakter, mit dem ich eine Mannschaft pushen konnte, erhalten. Am Ende waren es knapp 100 Gelbe Karten in 16 Jahren in der Super League – im Durchschnitt ist das gar nicht so viel.»

Varela über seine Hass-Liebe zu den Fans

«Die Zuschauer haben es verdient, die Wahrheit zu erfahren. Auch, wenn ein Spieler mal gefrustet ist. ‹Ich gratuliere dem Gegner ...› – das will kein Fan hören. Ich konnte in jedem meiner Vereine immer frei sprechen, so wirst du automatisch von den eigenen Fans geliebt und von den gegnerischen gehasst.»

Varela über seinen Charakter im Privatleben

«Es gab den Fussballer Varela, der vorausging und wusste, dass er fürs Fussballspielen bezahlt wird und nicht, um lieb zu sein. Er musste gewinnen und alles für die drei Punkte geben. Aber neben dem Platz hatte ich nie Konflikte, war fast zu ruhig. Die Menschen um mich herum lachten immer, wenn ich mal wieder in der Presse war. Die Leute sehen dich auf dem Platz und denken, du wärst privat auch so. Bei mir war das absolut das Gegenteil, ich war wie ein anderer Mensch.

Varela über den Spitzenkampf am Samstag

«Basel kommt wieder besser in Fahrt, aber ich glaube, YB ist wie der neue FCB in der Schweiz. Die Berner sind eine Stufe höher als alle anderen. In einem Match kann natürlich alles passieren. Aber bei den Young Boys wird ruhig gearbeitet, sie sind stabil aufgestellt. Ich sehe YB auch in dieser Saison dominant und glaube, dass die Berner auch am Samstag gegen Basel gewinnen werden.»


https://www.bluewin.ch/de/sport/fussbal ... 67166.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (19) Carlos Varela
 Beitrag Verfasst: Sonntag 9. Mai 2021, 21:40 
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Auch Valentin Stocker war involviert

Varela erklärt sein legendäres «Heb dä Schlitte»

Seinen Spruch «Heb dä Schlitte» kennt jeder Schweizer Fussball-Fan. Wenn sich Blick-Kick-Experte Carlos Varela (43) an die Szene zurück erinnert, muss er schmunzeln.

Die Szene ist legendär. Zum Saisonauftakt 2008 gibt Carlos Varela, damals im YB-Dress, ein Interview in den Katakomben. Nach der 1:2-Pleite mit YB gegen seinen Ex-Klub Basel liegen seine Nerven blank. «Wenn es einen Sieger hätte geben müssen, dann wäre das YB gewesen und nicht die arroganten Basler, die schlussendlich einfach einen traurigen Fussball spielen», bellt Varela damals ins Mikrofon des Berner Radiosenders «BE1».

Dann sind im Hintergrund plötzlich die Basler lautstark am Jubeln. Zuviel für Varela. «Heb dä Schlitte, du huere Schissdrägg du!», haut der Kultkicker zurück. Und erlangt mit diesem verbalen Aussetzer Legendenstatus.

13 Jahre später muss Varela darüber schmunzeln. Noch heute werde er auf dieses Interview angesprochen. Doch welche FCB-Spieler haben damals den YB-Hitzkopf so heiss gemacht? «Ich glaube, es war Valentin Stocker – und noch zwei, drei andere», erinnert sich Varela zurück. Und sagt dann: «Aber ihre Aktion finde ich geil. Ich hätte es wahrscheinlich gleich gemacht!»

Solche Dinge machen den Fussball schöner

Emotionen gehören nähmlich zum Fussball, sagt jener Mann, der mit Basel 2002 Meister geworden ist und erst später bei YB anheuerte. «Ich werde heute noch hässig, wenn ich merke, dass ein Spieler nicht das sagt, was er denkt. Es ist nur Fussball. Wir haben alle die gleiche Leidenschaft, aber die Ehrlichkeit muss da sein. Das macht den Fussball noch schöner.»

Bereuen tue er seinen verbalen Ausrutscher nicht. Auch, dass er seine ehemaligen Teamkollegen als arrogant bezeichnet hat, sei halb so wild. «Wenn ich arrogante Basler sage, dann beleidige ich niemanden. Ich meine nicht die Stadt, ich habe so viele Kollegen in Basel. Ich habe die Spieler gemeint. Die sind so arrogant aufgetreten. Aber sie konnten auch, sie waren damals Meister …»

«Heb dä Schlitte, du huere Schissdrägg du!», von wo Varela diesen Ausdruck hat, wisse er nicht. «Ich habe keine Ahnung», sagt er und lacht. «Vielleicht habe ich das irgendwo gehört. Vielleicht wollte ich auch etwas anderes sagen, ich weiss es nicht. Ich habe keine Erklärung.» Das ist mittlerweile auch egal. Sein Aussetzer ist heute auch so einer der kultigsten aller Zeiten.


https://www.blick.ch/sport/fussball/bli ... 13308.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (19) Carlos Varela
 Beitrag Verfasst: Montag 18. Juli 2022, 01:50 
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Ein Carlos Varela in Höchstform: «Heb de Schlitte, du huere Schissdrägg»

Man liebt Carlos Varela oder man hasst ihn – etwas dazwischen geht nicht. Erst recht, seit er sich im Interview zum Saisonauftakt 2008/09 einen der kultigsten Aussetzer aller Zeiten geleistet hat.

Viel hat es nie gebraucht, um Carlos Varela auf die Palme zu bringen. 1995 gibt der spanischstämmige Schweizer mit 18 sein Debüt bei Servette. Die nächsten 15 Jahre tingelt er durch die halbe Liga und sorgt dabei für Schlagzeilen am Laufmeter. Manchmal sogar für positive: In Basel wird er 2002 Meister und feiert rauschende Nächte in der Champions League – auch in La Coruña, der Heimatstadt seiner Familie.

Auch bei seinen anderen Stationen Aarau, YB und Xamax erarbeitet sich der Flügelflitzer fussballerisch viel Respekt. Varela gilt als Ausnahmekönner, der mit seinem Speed und seinen Tricks manches Spiel im Alleingang entscheidet. Für weit mehr Gesprächsstoff sorgt er aber immer wieder mit seinen fulminanten Ausrastern. Mal für Mal donnert es Varela die Sicherungen raus. Bald ist er als Hitzkopf, Reizfigur und grösster Provokateur der Liga bekannt.

Nicht nur die Gegner, auch die eigenen Teamkameraden fürchten das Temperament des spanischen Stiers. Omar Ismaeel, ein bahrainischer Mitspieler bei Xamax, gestand dem Fussballmagazin «Zwölf» einst, er habe sieben Monate gebraucht, bis er sich endlich getraute, mit Varela zu reden.

Varela legt sich mit allen und jedem an

Das Problem: Carlos Varela fühlt sich ständig ungerecht behandelt. Im günstigsten Fall stellt er sich dann hin und reisst die Klappe auf – doch oft entgleist er auch körperlich. Varela grätscht, Varela tritt, Varela kratzt. Mal schlägt er seinen Gegenspieler, mal das Stadionpersonal – oder er geht gleich auf den Schiedsrichter los. Die Liste seiner Aussetzer wird lang und länger.

Fast alle davon sind heute vergessen. Nur einer bleibt für alle Ewigkeit im kollektiven Schweizer Fussballgedächtnis hängen. Schon beim ersten Spiel der Saison 2008/09 dreht Varela wieder im hochroten Bereich.

Nach der 1:2-Pleite mit den Young Boys gegen seinen Ex-Klub Basel haut er im Interview mit dem Berner Radiosender «BE1» mächtig auf den Putz: «Wir haben null Punkte und sie haben drei, ohne zu spielen. Sie können nur stehende Bälle, das regt mich auf.» Und dann noch eine Spur schärfer: «Wenn es einen Sieger hätte geben müssen, dann wäre das YB gewesen und nicht die arroganten Basler, die schlussendlich einfach einen traurigen Fussball spielen.»

«Wir haben null Punkte und sie haben drei, ohne zu spielen. Sie können nur stehende Bälle, das regt mich auf.»
Carlos Varela

Der grösste Aussetzer just gegen den Ex-Verein

Varela versucht sich zu beruhigen: «Wir stehen erst am Saisonanfang und müssen das Resultat vergessen ...» Als im Hintergrund plötzlich der Jubel eines siegestrunkenen Bebbi durch die Katakomben hallt, ist es trotzdem um ihn geschehen: «Heb de Schlitte, du huere Schissdrägg du». Zack! Trocken und ansatzlos versenkt, ein verbales Jahrhunderttor, ein Bonmot, das ihm ausser in Basel landauf, landab grosse Sympathie und viele Lacher einbringt.

Und Varela zieht nach der kultigen Ausfälligkeit nicht etwa von dannen, sondern verdeutlicht seine Aussage: «Das regt mich auf, dieses Arrogante, was sie (die Basler) haben. Wenn das der Meister ist, weist der Schweizer Fussball einfach ein trauriges Niveau auf. So ist es.» Artig bedankt sich der Reporter beim Kicker («Okay Carlos, merci viu mau»), kaum wissend, mit welcher Trouvaille auf dem Tonband er da zurück auf die Redaktion kommen wird.

«Okay Carlos, merci viu mau.»
BE1-Reporter

Varela ist «angeekelt» ob all der «Benachteiligungen»

Nach vier Jahren und 111 Einsätzen im Dress der Berner verlässt Varela 2009 die Hauptstadt. Was er nicht weiss: Es ist lediglich der Auftakt zu einer weiteren Aneinanderreihung denkwürdiger Kurzauftritte bei verschiedenen Teams. Bei Neuchâtel Xamax schiesst der Spanier in 30 Spielen 4 Tore, bevor es zum nächsten Eklat kommt.

Im Kabinengang der Maladière ätzt er gegen einen Schiedsrichter-Assistenten. Der Verband kennt keine Gnade und brummt dem Enfant Terrible drei Spielsperren auf. Wutentbrannt löst Varela den Vertrag mit den Neuenburgern auf und macht einen sofortigen Abgang. Er lässt verlauten, er sei «angeekelt» ob der in seinen Augen ständigen Benachteiligungen durch Unparteiische und Verband.

Aus den Augen, aus dem Sinn: Carlos Varela spielt – nicht zum letzten Mal – die beleidigte Leberwurst. Seine nächsten Vereine degradiert er gleich selber zu Durchlauferhitzern.

Ob in der US-Metropole (D.C. United, 5 Spiele, 0 Tore), wieder daheim am Genfersee (Servette, 5 Spiele, 1 Tor) oder in der Fussballprovinz (Wohlen, 2 Spiele, 0 Tore) – Varela eckt überall an und fädelt teilweise aus nichtigsten Gründen den nächsten Transfer ein. Die öffentlich geübte Kritik an seinem Auftreten durch den damaligen Trainers Urs «Longo» Schönenberger lässt Varela ein weiteres Mal innert kürzester Frist ein Engagement beenden.

Es folgt der Wechsel nach Köniz, wo man Aufstiegsambitionen in die Challenge League hegt. Wo mit Jiri Koubsky und Miguel Portillo zwei weitere ehemalige Super-League-Kicker engagiert sind. Wo Varela auch mit nunmehr 37 Lenzen auf dem Buckel höchstens ein bisschen seines Temperaments eingebüsst hat.

2013 fliegt der Exzentriker mal wieder nach einem Eklat vom Platz. Grund: Der Hitzkopf beschimpft den gegnerischen Trainer, begeht eine Tätlichkeit und legt sich schliesslich mit einem Fan an. Carlos Varela eben.

Im Dezember 2015 wird Carlos Varela auch beim FC Köniz ausgemustert. Über die genauen Gründe schweigt der Verein, es heisst lediglich «Er sei seiner Vorbildfunktion als Captain nicht nachgekommen.» Carlos Varela und Vorbildfunktion, es sind zwei Begriffe, die ohnehin nicht in den gleichen Satz passen. Zwischen 2017 und 2020 ist Varela als Scout für Aufsteiger Servette, dem Fussball ist er als Experte für das Westschweizer Fernsehen erhalten geblieben.


https://www.watson.ch/!689301502

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 Betreff des Beitrags: Re: (19) Carlos Varela
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2023, 11:55 
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Carlos Varela im Interview

«Heb di Schlitte – meine Frau lacht mich noch heute aus»

Er wurde entweder geliebt oder gehasst – und gab sogar im Kabinengang alles für den Verein. Heute vermisst er Spieler, die sich voll mit ihrem Club identifizieren.

Ihnen ist gelungen, was kaum einem Fussballer gelingt.

Ja, ja. (lacht)

Sie haben 2008 im Frust nach einer Niederlage mit den Young Boys gegen Basel eine eigene Redewendung kreiert.

Ich wohne in Bern und höre diesen Satz noch heute. Wenn ich durch die Stadt gehe, rufen die Leute nicht «Salut Carlos», sondern: «Heb di Schlitte!» Meine Frau lacht mich deswegen gerne aus, weil es ja absolut falsches Deutsch ist. Ich verstehe allerdings nicht ganz, warum es so grosse Kreise gezogen hat. Damals haben Kollegen sogar einen Pullover mit dem Satz bedruckt.

Vielleicht, weil Sie sich nicht darum gekümmert haben, dass Sie gerade mitten in einem Radiointerview waren, als Sie auf eine Provokation der siegreichen Basler reagierten. Es war ein Moment ohne Netz und doppelten Boden – samt Beleidigung.

Ich bin nicht stolz, wenn ich die Aufnahme höre. Alles, was ich sagen kann: Es waren ehrliche Emotionen, wie es sie im heutigen Profifussball leider fast nicht mehr gibt. Ich habe mir nie im Voraus überlegt, was passiert, wenn ich etwas Bestimmtes sage.

Heute fast undenkbar.

Es kommen immer dieselben Antworten auf dieselben Fragen. «Sind Sie schon Meister?» – «Nein, erst, wenn es rechnerisch feststeht.» Blabla. Dabei wird in der Garderobe ganz anders geredet. Und die Fans wissen das doch auch. Die sind ja nicht dumm. Natürlich wird das auch von den Clubs so gesteuert. Aber ich glaube, es hat noch mit etwas anderem zu tun.

Nämlich?

Es wird immer gesagt, die Schweiz sei eine Ausbildungsliga. Das kann ich nicht mehr hören! Natürlich ist es toll, wenn Junge spielen. Aber es sagt doch kein Fan: «Megageil, letzte Saison haben wir drei Talente in die Bundesliga gebracht!» Fans wollen, dass ihr Team etwas gewinnt oder den Europacup erreicht. Aber bei den Spielern ist die Mentalität inzwischen so, dass sie denken: «Okay, ich muss hier zwei Jahre spielen, ohne Probleme zu bekommen. Und dann gehe ich nach Deutschland.» Man sollte die eigene Liga respektieren – und nicht nur Spieler fürs Ausland ausbilden.

Ist das für Sie ein Grund, warum das Niveau der Super League zu stagnieren scheint?

Stagnieren ist zu positiv ausgedrückt. Das Niveau ist gesunken. Das sieht man daran, wie schwach die Schweizer in Europa abschneiden. Vielleicht liegt das auch daran, dass viele Spieler nur für sich selber spielen. Sie empfinden eine Niederlage als nicht so dramatisch. Weil sie ja sowieso bald wieder woanders sind.

Sie selber haben Ihre ganze Karriere in der Schweiz verbracht.

Ich war 15 Jahre lang in der Super League. Damals gab es einige Spieler, die für ihren Club standen. Ricardo Cabanas war GC, Marc Zellweger St. Gallen, Mario Cantaluppi der FC Basel. Heute gibt es kaum mehr Fussballer, die drei Jahre beim selben Verein bleiben. Darunter leiden doch die Emotionen im Stadion.

Von denen gab es bei Ihnen sicher nicht zu wenig. Sie galten als Hitzkopf.

Aber ich habe nie jemanden verletzt. Für mich war es schlimm, wenn ich gegen Ende eines Spiels wusste: Wir werden verlieren, die Fans müssen enttäuscht nach Hause. Ich war frustriert – und habe deswegen viele Karten gesehen. Da hätte ich vielleicht klüger sein müssen. Aber wenn ich für Basel gespielt habe, dann war ich halt rotblau von Montag bis Sonntag. Wenn jemand gegen meinen Club gesungen hat, habe ich das persönlich genommen. Ich war eigentlich ein Fan auf dem grünen Rasen.

Und für den gegnerischen Anhang waren Sie ein rotes Tuch.

Leute sagen mir heute: «Wir haben es geliebt, dich zu hassen.» Sie kamen ins Stadion, um mich gegen ihr Team antreten zu sehen. Das ist für mich ein riesiges Kompliment. Okay, ich war verhasst. Aber umgekehrt war ich bei all meinen Clubs Publikumsliebling. Ich wollte immer sofort wissen: Wo gehen die Fans essen, wo sind sie im Ausgang, welche Traditionen haben sie? Ich wurde je zweimal Meister und Cupsieger. Aber das interessiert heute doch keine Sau mehr. Nein, wenn die Menschen mit mir reden, dann über die Gefühle, die ich bei ihnen als Spieler ausgelöst habe. Titel sind individuelle Erfolge – ich habe immer das Gemeinschaftsgefühl gesucht.

Sie haben von 2000 bis 2009 als Spieler den Beginn eines Zweikampfs erlebt, der den Schweizer Fussball bis heute prägt: Basel gegen die Young Boys.

Für mich sind die zwei sehr ähnlich. Basel und Bern haben damals ein neues Stadion gebaut – ich war bei beiden Stadioneröffnungen dabei. Sie sind beide fast von null auf hundert Meisterkandidaten geworden. Und es sind Fussballstädte – auch wenn es damals in Basel sogar noch etwas verrückter war. Das war brutal. Rotblau überall – während es in Bern halt noch Eishockey gibt. Insgesamt muss die Schweiz einfach dankbar für diese beiden Clubs mit ihren vielen Fans sein. Stellen Sie sich die Liga ohne Basel und Bern vor!

Sie haben erst für den FCB gespielt, dann für YB. In dieser Zeit wurde der Grundstein zu einer Art neuem Klassiker gelegt, der Basel gegen Zürich abgelöst hat.

Der Fussball lebt von solchen Rivalitäten. Aber die Spieler müssen das auch begreifen und danach leben. Heute heisst es immer: «Ich respektiere den Gegner.» Ja, ja, schon klar. Ich bin in meiner YB-Zeit auch mit Basler Spielern in den Ausgang. Aber auf dem Platz haben wir uns bekämpft. Das sind doch die Begegnungen, die ich selber am liebsten sehe: Wenn die Spieler sich provozieren, wenn es hitzig wird, wenn Derbystimmung herrscht. Für mich ist das schön. Dafür gehen die Menschen ins Stadion.

Zumindest sportlich scheinen die Young Boys den FC Basel derzeit abgehängt zu haben.

Eigentlich ist der FCB daran schuld, dass die Liga schwächer geworden ist. Viele stört es, wenn immer derselbe Meister wird. Aber es ist wichtig, dass es in einer Liga klare Spitzenteams gibt. Als ich bei YB gespielt habe, hatte der FCB zunächst 15 Punkte Vorsprung, dann noch 7 – dann kam es zur ersten Finalissima. YB wurde dank Basel besser. Der Schweiz fehlen zwei, drei Topvereine, die an der Spitze durchmarschieren.

Dafür ist die Super League heute hinter YB total ausgeglichen. Das ist doch auch etwas.

Spannung ist doch nicht gleich Niveau! Du kannst auf den Teletext schauen und sagen: «Geil, alle sind fast gleichauf!» Dafür ist die Qualität gesunken. Das Problem ist, dass Clubs wie Luzern oder Lugano darum eine eigentlich schlechte Saison spielen können – und trotzdem in Reichweite der Europacupplätze sind. Dann sagen die sich: «Das ist doch alles voll okay.» Sie werden genügsam.

Sie haben bei YB mit dem heutigen FCB-Präsidenten David Degen zusammen gespielt. Sie hatten sogar mal im Training eine handgreifliche Auseinandersetzung mit ihm.

Das war der einzige interne Stress, den ich je hatte. Ich war immer stolz darauf, dass mich im eigenen Team alle mochten. Das waren damals ein paar dumme Worte, wir sind aufeinander los – und dann war es so wie immer mit den beiden Degens: Nach drei Stunden war alles wieder gut.

Hätten Sie damals gedacht, dass Degen mal Clubpräsident wird?

Das hätte ich auch von keinem anderen Mitspieler gedacht. Dass er jetzt FCB-Präsident ist, beweist, dass er einiges richtig gemacht hat.

Zwischenrang 5 ist für Basel aber ungenügend.

Im Fussball wird manchmal sehr dumm geurteilt: Wenn du gewinnst, gibt es null Kritik. Wenn du verlierst, ist alles falsch. Basel hat ein wirklich gutes Kader. Aber zum Glück ist Fussball komplexer, als elf gute Spieler einzukaufen. Du musst daraus auch eine Einheit formen. Wenn der FCB das schafft, sehe ich ein Topteam.

Aber der Meistertitel für YB ist ungefährdet, oder?

Die Berner sind nicht mehr so dominant wie früher, aber ich sehe sie als Meister. YB und St. Gallen sind eigentlich die beiden einzigen Vereine in der Liga, in denen es wirklich ruhig ist. Und je weniger du bei einem Club aus dem Büro hörst, umso besser läuft es auf dem Platz.

Carlos Varela

Der gebürtige Spanier beginnt seine Profikarriere in seiner Heimatstadt Genf bei Servette. Er bestreitet von 1996 bis 2011 mit Servette, Basel, Aarau, YB und Xamax 356 Spiele in der höchsten Schweizer Liga und wird dabei 99-mal verwarnt sowie 10-mal des Feldes verwiesen. Mit Servette und dem FCB wird er je einmal Meister, mit Basel gewinnt er zweimal den Cup. Der 45-Jährige lebt heute mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Bern und arbeitet als Experte bei Blue Sport.


https://www.bernerzeitung.ch/der-fcb-is ... 3275428527

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 Betreff des Beitrags: Re: (19) Carlos Varela
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2023, 11:55 
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Carlos Varela: «Das spielerische Niveau in der Super League ist total rückläufig»

Carlos Varela blickt besorgt auf das Niveau unserer Meisterschaft. Das hindert ihn nicht daran, sich an diesem Wochenende über die Rückkehr der Super League zu freuen: «Servette kann YB ärgern.»

«Der FC Basel ist schuld, wenn die Schweizer Meisterschaft schwächelt.» Dieser Satz, den wir am Sonntag in der «SonntagsZeitung» gelesen haben, hat uns dazu gebracht, Carlos Varela anzurufen, um zu erfahren, was er über unsere Meisterschaft sagt, die am Samstag mit den Spielen Luzern gegen Zürich und GC gegen YB fortgesetzt wird.

Carlos Varela, ist der FCB wirklich für das Spielniveau in der Super League verantwortlich?

Carlos Varela: Es ist ein bisschen komplexer als das. Das Problem ist meiner Meinung nach, dass es nicht mehr zwei oder drei grosse Mannschaften gibt, die die Lokomotiven vorne spielen. Die Berner haben bereits einen Zehn-Punkte-Vorsprung und es sind noch nicht einmal die Hälfte der Spiele gespielt. Sie sind alleine an der Spitze. Der Schweizer Fussball war besser, wenn Basel, YB oder auch Zürich gemeinsam auftraten. Deshalb habe ich gesagt, dass Basel für das aktuelle Niveau verantwortlich ist, weil sie nicht mehr um den Titel mitspielen können.

Vor nicht allzu langer Zeit dominierte der FC Basel jedoch oft die Meisterschaft, ohne die Spielqualität in der Super League zu beeinträchtigen.

Aber der FCB war noch nie so dominant wie die Young Boys heute. Es gab immer Vereine wie GC oder Zürich und dann YB, die mithalten konnten, und Saisons endeten oft in einem Zwei- oder Dreikampf.

Ist die Meisterschaft in dieser Saison schon entschieden?

Angesichts der Konstanz von YB in den letzten Jahren und seiner «fairen» Arbeitsweise sehe ich nicht, wie sie am Ende den 10 Punkte Vorsprung noch verspielen können. Aber wir sind nie sicher vor einer Überraschung. Servette ist für mich das einzige Team, das YB ärgern kann, weil es einen stabilen Kader hat und noch nicht sein volles Potenzial ausgeschöpft hat.

Sie sagten an diesem Sonntag gegenüber der «SonntagsZeitung», dass das Niveau in der Super League gesunken sei. Allerdings sind viele Leute im Stadion. Wie erklären Sie sich dieses Paradoxon?

Die Attraktivität der Meisterschaft ist das eine, die spielerische Qualität das andere. Das Niveau ist gesunken, das ist mir absolut klar. Schauen Sie sich nur die Entwicklung unserer Klubs in Europa in den letzten fünf Jahren an: Wir wurden von Mannschaften aus Nordeuropa und von ungarischen oder georgischen Klubs ausgeknockt. Noch nie haben wir so viele Enttäuschungen erlebt wie in den letzten zehn Jahren. Es gibt sogar Teams, die ich nicht kannte, die uns in der ersten Runde eliminiert haben.

«Wir befinden uns in einem totalen Rückschritt. Wir sind nicht davor gefeit, in Zukunft kein Schweizer Team mehr in Europa zu sehen, ausser in der Conference League, die zum Schweizer Cup wird.»

Die Meisterschaft bleibt trotz allem attraktiv. Die zehn Klubs der Super League kamen in der vergangenen Saison auf durchschnittlich 11.388 Zuschauer. Der höchste Wert seit 2012/13.

Denn viele Teams sind im Rennen um die europäische Qualifikation. Da sich das Niveau angleicht, aber nach unten geht, sind sie bis zum Saisonende fast alle im Spiel. Es ist ein Problem; es bedeutet, dass Vereine wie Luzern oder Lugano eine schlechte Meisterschaft spielen können, während sie in Europa aktiv sind. Sie sagen sich, dass alles in Ordnung ist. Und erweisen sich als selbstgefällig. Ausserdem war das Transferfenster noch nie so ruhig wie in diesem Winter, und das ist normal: in Europa dabei zu sein, während man in der Liga nur Durchschnitt ist, ermutigt dich nicht, deine Arbeitsweise zu ändern.

Trotz des aktuellen Niveaus stellt manch einer erfreut fest, dass die Schweiz eine Ausbildungsliga ist. Und das ärgert dich sehr.

Absolut! Ich bin es leid, das zu hören. Heisst das, wir müssen die Spieler nach zwei guten Saisons bei uns gehen lassen? Dann respektieren wir unsere Liga nicht. Denn den Fans ist es egal, wie viele Spieler ihr Verein trainiert hat, vor allem, wenn dieselben Spieler dann bei einem grossen Klub glänzen.

Was oft vorkommt.

Ja. Wir sehen immer weniger Spieler, die sich mit ihrer Mannschaft identifizieren und stolz auf ihr Trikot sind. Als ich für Basel spielte, war ich von Montag bis Sonntag rot-blau. Wenn jemand gegen meinen Verein sang, nahm ich das persönlich. Tatsächlich war ich ein Fan auf dem Platz.

Gibt es noch mehr?

Die meisten sind für eine Saison im Einsatz. Sie wollen Tore schiessen, um dann an einer anderen Meisterschaft teilzunehmen, und das merkt man. Sobald sie in Schwierigkeiten sind oder Spiele verlieren, ziehen sie die Reissleine oder es ist ihnen egal. Natürlich gibt es in den Stadien der Super League immer noch viele Zuschauer, aber wenn die Klubs Spieler holen, um sie aufzubauen und dann zu verkaufen, schiessen sie sich selbst in den Fuss. Es ist nicht die Art von Emotion, die Fans suchen, wenn sie ins Stadion gehen.


https://www.watson.ch/sport/interview/6 ... ecklaeufig

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 Betreff des Beitrags: Re: (19) Carlos Varela
 Beitrag Verfasst: Sonntag 17. September 2023, 01:07 
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YB - Varela: «Schlechte Idee von Rieder, nach Frankreich zu gehen»

Mit seinem Wechsel von YB zu Stade Rennes hat Fabian Rieder viele überrascht – auch Ex-Profi Carlos Varela. Er hält nicht viel vom Transfer in die Ligue 1.

Das Wichtigste in Kürze

- Carlos Varela sieht den Wechsel von Fabian Rieder zu Stade Rennes kritisch.
- Die Ligue 1 sei zu physisch für den 21-jährigen Berner, so der Ex-Profi.
- Varela: «Es war eine schlechte Idee, nach Frankreich zu gehen.»

Fabian Rieder könnte bei Stade Rennes bald zum ersten Mal in der Startelf stehen. Vor zwei Wochen, nur drei Tage nach seinem Transfer, kam er gegen Brest in den letzten Spielminuten zum Debüt. Am Samstag (17 Uhr) spielt sein Klub gegen Lille.

Rund 15 Millionen Franken hat Rennes für Rieder bezahlt. Sein Wechsel kam für viele etwas überraschend. Zuvor wurde der Berner nämlich lange mit einem Transfer in die Bundesliga in Verbindung gebracht.

Varela sieht Rieder-Wechsel von YB zu Rennes kritisch

Generelle Zweifel am Ligue-1-Abenteuer Rieders hat Carlos Varela. Der ehemalige Spieler von YB ist heute als TV-Experte tätig – und sieht die Entscheidung des 21-Jährigen kritisch.

Bei «blue Sport» sagt Varela: «Für mich war der Wechsel von Fabian Rieder nach Rennes keine gute Idee. Und ich meine damit nicht den finanziellen Aspekt, sondern den sportlichen.»

Zunächst einmal mache er sich Sorgen um Rieder, was die Anpassung betrifft. «Denn in Frankreich muss man schon die Sprache sprechen und dann ist es eine andere Mentalität», so Varela. In dieser Hinsicht habe er einen langen Weg vor sich. «Ausserdem ist er ein eher schüchterner Mensch.»

«Entspricht nicht dieser Philosophie»

Carlos Varela spricht insbesondere die physische Spielweise der französischen Liga an. «Die Ligue 1 ist eine Liga, in der Spieler mit grossen körperlichen Voraussetzungen mehr Chancen kriegen, als anderswo.»

Die spanische oder italienische Liga seien viel technischer. Varela: «Ich kann mir vorstellen, dass Rieder dieser Philosophie eher entspricht. Ich hätte ihn eher in einer dieser Ligen oder sogar in Holland oder Belgien bei einem Spitzenteam gesehen.»

Die Ligue 1 sei sogar die letzte Liga, welche er sich für den ehemaligen Spieler von YB hätte vorstellen können. «Es ist nicht Rennes, was mir Sorgen bereitet. Sondern die Tatsache, dass er jedes Wochenende gegen sehr physische Mannschaften antreten wird.»

Varela spricht Klartext: «All diese Punkte lassen mich zum Schluss kommen, dass es eine schlechte Idee war, nach Frankreich zu gehen.» Dennoch lasse er sich gerne vom Gegenteil überzeugen. «Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass er mich überrascht, sich durchsetzt und den Laden aufmischt.»


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-va ... n-66601919

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 Beitrag Verfasst: Donnerstag 4. April 2024, 23:50 
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Ex-YB-Star sieht Lugano als Titelfavorit

Varela: «YB fehlen Ideen, Power und Leader»

Ex-YB-Star Carlos Varela spricht mit blue Sport über den Meisterkampf in der Super League. Meister und Tabellenführer YB sieht er nicht als Favoriten auf den Titel, sondern das Drittplatzierte Lugano.

Carlos Varela spielte von 2005 bis 2009 bei den Young Boys und wurde dort zur Legende. Der Stadt hat er auch nach seinem Ende bei YB die Treue gehalten: «Ich bin ein Berner, bin 20 Jahre hier und hatte meine schönste Zeit bei YB», erklärt Varela. Seine beiden Töchter seien YB-Fans und auch er, obwohl er gebürtiger Genfer ist, drückt den Bernern im Meisterrennen die Daumen.

Doch Varela hat Zweifel, ob es YB in dieser Saison zum Titel reicht: «Von den Young Boys sah ich in den letzten Spielen keine einzige Meisterleistung. Bei YB sind keine Ideen, wenige Impulse. Als Zuschauer macht man sich Sorgen.»

Für den Einbruch von YB in der Rückrunde gebe es verschiedene Gründe. Die vielen Verletzungen dürfe man sicher nicht vergessen, dazu komme die Polemik mit dem Abgang von Jean-Pierre Nsamé. Dass Wicky entlassen wurde, sei sicher auch nicht positiv gewesen. «Seither hat YB 20 gute Minuten gegen Basel gezeigt, sonst nichts», so Varela.

Der ehemalige Flügelspieler erklärt, woran es bei den Bernern am meisten mangelt: «Es fehlt mir bei YB die Power. Auf dem Platz sehe ich von YB keine Reaktion, keinen Leader. Es wirkt so, als fehle der Hunger.»

Lugano ist Varelas Favorit

Der Titel wäre für YB etwas «Normales», erklärt Varela. Anders sehe das bei den Herausforderern Servette und Lugano aus: «Für die beiden Teams wäre es ein Traum, etwas Historisches.»

Deshalb traut Varela den Aussenseitern mehr zu als dem Titelverteidiger. Sein Favorit auf den Titel ist das drittplatzierte Lugano: «Ich bin ja Ex-Spieler von Servette und den Young Boys, aber ich sehe Lugano im Meisterkampf im Vorteil. Mit ihnen hat niemand gerechnet, sie können mit Lockerheit antreten.» Die Young Boys sieht Varela im Meisterkampf derzeit nur an dritter Stelle: «Für sie sehe ich die geringsten Chancen», erklärt er.

Bei Servette gerät Varela ins Schwärmen. Spielerisch sei das hervorragend, dennoch stellt der 47-Jährige die Frage nach der Müdigkeit: «Gegen Winterthur war das zuletzt enttäuschend – und dies nach der langen Nati-Pause. Dass sie nicht mehr in Europa sind, spielt keine Rolle. Das ist ein Gugus, dass sie jetzt frischer sind für die Super League. Die Liga war immer das oberste Ziel für die Genfer.»

Ein Ziel, welches sie seit 1999 nicht mehr erreicht haben. Varela erinnert sich: «Ich wurde 1999 mit Servette Meister, seither warten sie auf diesen Titel. Es wäre der erste Meistertitel für eine Mannschaft aus der Romandie seit exakt 25 Jahren. Und wieder wäre es Genf. Der Meistertitel wäre grandios, nicht nur für Genf, sondern für die gesamte Romandie.»

Dementsprechend sei die Euphorie in Genf «brutal». Am Mittwoch gab es gegen Schlusslicht Lausanne-Ouchy aber eine empfindliche 1:2-Heimpleite. Dennoch: Die Fans in Genf glauben an den Titel, das tut auch Varela, auch wenn er Lugano am meisten zutraut.


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