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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 11. März 2020, 02:19 
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09.03.2020

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Zitat:
Geisterspiele oder vorzeitiger Saisonabbruch keine Utopie mehr

Wegen Corona: YB-Legende Wölfli droht ein trostloser Abgang

Die Berner Goalie-Legende Marco Wölfli wird seine aktive Laufbahn nach dieser Saison beenden. Dies ist nun schon seit längerem bekannt. Nun droht dem Schweizer jedoch ein äusserst trauriges Karriereende, denn wie es in der Super League weitergeht, ist aufgrund des Coronavirus absolut unklar.

Die Epidemie lässt sich auf der ganzen Welt und leider auch in der Schweiz bislang nicht eindämmen, weswegen eine Verlängerung des Grossveranstaltungs-Verbots durch den Bundesrat wahrscheinlich ist. Bislang gilt dieser noch bis am 15. März, weswegen die Super League entschieden hat, bis Anfang April zu pausieren. Doch was passiert, sollte das Verbot bis dann noch Bestand haben? Geisterspiele wären dann die wahrscheinlichste Option, wobei auch ein vorzeitiger Saisonabbruch dann keine Utopie mehr sein dürfte. Beide Fälle dürften jedoch natürlich nicht nach dem Geschmack von Wölfli sein, denn Fussballspiele ohne Fans und ohne Stimmung sind natürlich trostlos und ein vorzeitiger Saisonabbruch würde die Karriere des 36-Jährigen sofort beenden. Der YB-Legende droht auf jeden Fall ein ganz freudloser Abgang...


https://www.sport.ch/bsc-young-boys/520 ... ser-abgang

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Sonntag 15. März 2020, 02:39 
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14.03.2020

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Marco Wölfli - die YB-Goalielegende tritt ab

20 Jahre bei YB, 11 Einsätze für die Nati und zweimal Meister mit dem Club in Gelb-Schwarz. YB-Goalie Marco Wölfli hat sich insbesondere mit dem gehaltenen Penalty am 28. April 2018 definitiv selber zum Helden gemacht.

YB wurde nach 32 Jahren wieder einmal Meister und mittendrin der Grenchner-Lockenkopf, welcher mittlerweile länger im Kanton Bern lebt als er in seiner Heimat verbracht hat. Trotz grossen Erfolgen und Heldentaten bleibt Wölfli bescheiden und ist nach der Genesung von David von Ballmoos wieder in die zweite Reihe getreten und unterstützt seine Mannschaft in der Kabine oder von der Seitenlinie aus. "Ich brülle nicht rum. Das hätte ich als Nummer 1 Goalie auch nicht gerne. Aber ich kann hie und da ein aufmunterndes Wort anbringen, den Fokus verlagern, Verkrampfungen lösen. Und ich bin jederzeit bereit, um auf dem Rasen alles zu geben."

Im Wochengespräch mit neo1 erzählt Marco Wölfli weiter, warum ihm seine Frau Manuela manchmal verbietet mit den beiden Söhnen (5 und 7) zu sprechen und was er, neben dem Fussball, nach der Karriere allenfalls sonst noch verfolgen möchte.


https://www.neo1.ch/news/news/newsansic ... tt-ab.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Samstag 28. März 2020, 00:27 
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Radio Gelb-Schwarz

RGS-Homeoffice Sendung 1: Marco Wölfli

https://soundcloud.com/radio-gelb-schwa ... rco-wolfli


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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Sonntag 12. April 2020, 22:32 
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07.04.2020

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Zitat:
Der Nachdenkliche:

Marco Wölfli

2m Abstand: Er ist eine lebende Fussball-Legende und hat so ziemlich alles abgewehrt, was auf sein Tor geflogen kam. Zurzeit beschäftig sich YB-Meistergoalie Marco Wölfli vor allem mit Homeschooling, seinem vorzeitigen Karriereende und einem Virus namens Corona.
07. Apr. 2020

Marco, was war dein erster Gedanke, als die Schweiz wegen des Corona-Virus stillgelegt wurde?
«Wir waren im wahrsten Sinn des Wortes betroffen, weil eine sehr gute Freundin von uns vom Virus erfasst wurde. Sie leidet unter Asthma und wir standen täglich in telefonischem Kontakt – zum Glück ist es am Ende gut ausgegangen. Weil wir sie kurz vorher physisch trafen, begaben wir uns alle zwischenzeitlich in Selbstquarantäne und sind zum Glück gesund geblieben.»

Welche Rolle nimmst du als Familienvater ein?
«Ganz einfach, wir müssen uns strikt an alle Regeln halten und gleichzeitig Vorbild sein. Gerade weil wir ja eine solche Situation noch nie erlebt haben. Umso mehr dürfen wir jetzt keine Panik verbreiten und sollten den Kids erklären, was Sache ist. Ich denke, dass sie das auch sehr gut verstehen. Ausserdem sind wir persönlich in der privilegierten Lage, in einem Haus mit Garten zu leben.»

Wie ist das, wenn man plötzlich nicht mehr trainieren kann?
«Es ist speziell und ungewohnt, weil wir jetzt mit unserem Konditionstrainer online trainieren müssen. Ich kenne natürlich meinen Körper nach 20 Jahren Spitzensport sehr gut und als Goalie trainiere ich vor allem Schnell- und Sprungkraft, in dem ich beispielsweise über Stühle und auf Mauern springe. Dazu kommt ein bisschen Kondition und Jogging auf dem Hometrainer sowie im nahegelegenen Wald.»

Bei YB seid ihr ja eine richtige Familie. Wie stark fehlen dir die Jungs und das Umfeld?
«Man weiss ja, dass man eine erfolgreiche Mannschaft nicht in einem halben Jahr erbauen kann. Wir arbeiteten sehr hart, fanden das entscheidende, noch fehlende Puzzleteil und hatten schliesslich Erfolg. Das schweisst zusammen und wenn du dich dann vom einen Moment auf den anderen nicht mehr sehen darfst, dann fehlen dir die Emotionen, die Trainings, die Sprüche in der Kabine und natürlich die Menschen. Dasselbe gilt auch für meine Familie; die Eltern, das Grosi und natürlich auch alle Freunde.»

Besonders bitter ist die Situation zurzeit für dich – es wäre deine letzte Saison, du trittst ja zurück…
«Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, was und wie das genau wäre. Viel wichtiger ist jetzt die Gesundheit, so banal das tönen mag. Wir schauen von Tag zu Tag; wir können jetzt schlecht planen, wie es rauskommt; deshalb mache ich mir im Moment auch keinen Kopf darüber.»

Wie geht es mit dir nach dem Karriereende als Fussballer weiter?
«Ich bin ein Sicherheitsmensch und habe mir schon länger überlegt, welche Richtung ich einschlagen möchte. Ich freue mich auf das neue Kapitel in meinem Leben. Klar ist, dass ich in irgendeiner Form bei YB bleibe – ich bin jetzt schon 20 Jahre dabei und möchte weiterhin den positiven Weg des Vereins begleiten und mitprägen. Zusätzlich habe ich mich schon seit meiner Jugend immer wieder mit Immobilien und Architektur auseinandergesetzt und mir ein zweites Standbein aufgebaut. Während andere im Hotel Filme schauten oder Playstation spielten, bildete ich mich weiter und fand für diesen Berufszweig Freude und Leidenschaft.»

Hat wegen der Corona-Krise bei dir bereits ein gewisses Umdenken stattgefunden?
«Ich denke schon, man geht noch bewusster durchs Leben, verzichtet auch mal aufs Auto oder Plastic beim Einkaufen und bucht vielleicht nicht gerade jetzt die nächste Flugreise. Aber die derzeitigen Umstände bringen ja auch Vorteile: Man kann sich mal so richtig dem Familienleben widmen, Frau und Kinder geniessen, mal die Garage oder den Keller aufräumen oder am Baumhaus weiterbauen... »

Welche Chancen ergeben sich durch eine solche Krise?
«Ich hoffe, dass sich die Gesellschaft künftig weiterhin solidarisch zeigt. Dass wir aufeinander Rücksicht nehmen und sich jede und jeder ein wenig zurücknimmt. Das Entschlacken wird uns allen guttun, wir leben ja schliesslich immer noch im Überfluss.»

Letzte Frage

Was passiert, wenn es von einem Moment auf den anderen wieder losgeht?

«Dann lassen wir die Hühner aus dem Stall (lacht) … Nein, ich hoffe, dass sich die Menschen an den einfachen Dingen weiterhin erfreuen können, Zeit miteinander verbringen und sich nach wie vor Zeit nehmen für einen Spaziergang im Wald oder einer Velotour durch die Natur.»




https://2m-abstand.ch/artikel/der-nachd ... co-woelfli

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Freitag 17. April 2020, 02:01 
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16.04.2020

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YB-Goalie hört Ende Saison auf

Wölfli soll Abschiedsspiel vor Fans erhalten

YB-Goalie Marco Wölfli soll seine Karriere würdig beenden können. Dies kündigt Sportchef Christoph Spycher an.

«Wir wollen Marco Wölfli ein Abschiedsspiel ermöglichen. Dieses macht aber nur Sinn mit Zuschauern. Sobald dies umsetzbar ist, soll er sich würdig von den Fans verabschieden können», erklärte Spycher im Instagram-Chat mit SRF. Der Klub lasse sich diesbezüglich die nötige Zeit.

Der 37-jährige Wölfli hatte noch vor der Corona-Krise seinen Rücktritt per Ende Saison verkündet. Ob diese ausgespielt werden kann, ist noch offen.

Meistertitel 2018 als Krönung

Wölfli stand seit 1999 bei YB unter Vertrag. Er holte 2018 und 2019 mit den Bernern den Meistertitel. Besonders der 1. Titel nach 32 Jahren Durststrecke war für YB und Wölfli speziell. Der in den letzten Jahren zum Ersatzgoalie zurückgestufte Wölfli profitierte von der Verletzung von Stammgoalie David von Ballmoos und zeigte in der Rückrunde der Saison 2017/18 starke Leistungen im YB-Tor.


https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... s-erhalten

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Montag 27. April 2020, 23:59 
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Marco Wölfli und der Tag für die Ewigkeit

Goalie Marco Wölfli erinnert sich an seine Anfänge bei YB, sagt, warum er nie ins Ausland wechselte – und erklärt, warum er auch weniger schöne Momente nicht aus dem Gedächtnis löschen möchte.

***

"Wir machten viele Menschen glücklich"

Marco, erinnerst Du Dich an den 9. Oktober 1999?
Das muss der Tag sein, an dem ich bei YB mein Debüt in der ersten Mannschaft gab.

Exakt. Hast Du von damals noch ein paar Bilder im Kopf?
Ich war 17, und wir spielten in der Nationalliga B gegen Stade Nyonnais. Nach vier Minuten stand es 0:1, und ich hatte bis dahin keinen Ball berührt. Ich dachte: Das fängt ja gut an. Wenigstens war das Ende positiv. In der Nachspielzeit erzielten wir das 3:2.

Wie viele Zuschauer waren im Wankdorf dabei?
2'500?

Gut geraten. 2'050 waren es. Wie kommt Dir diese Zahl verglichen mit den heutigen Dimensionen vor?
Es war einfach eine andere Zeit. Für mich war das damals bereits etwas Grosses. Ich hatte das Gefühl, erwachsen zu sein. Aber wenn ich heute Fotos aus jener Zeit anschaue, muss ich lachen: Jö, herzig – da war ich noch ein Riesenbaby. (lacht laut)

Was sagt Dir der 16. Juli 2003?
Uff… Du fragst Sachen…

Es ist das Datum Deines Super-League-Einstands bei YB. In St. Gallen gab es ein 4:1.
Stimmt!

Weisst Du, wer vor Dir verteidigt hat?
Meines Wissens waren das Disler, Knez, Eugster und Rochat. An St. Gallen habe ich noch eine besondere Erinnerung. Ein Jahr nach jenem 4:1 dribbelte ich im Espenmoos zwei, drei Meter vor unserer Torlinie zwei gegnerische Spieler aus. Ich war zwar noch jung, aber diese Aktion war für mich die Bestätigung, dass ich ruhig sein und mit Druck umgehen kann.

Würdest Du so viel Risiko auch mit 37 noch eingehen?
Das gehört ein bisschen zu meinem Stil. In der Champions League gelang es mir gegen Mario Mandzukic von Juventus. Wenn nichts passiert, machts auch nichts. (grinst)

Nun stehst Du vor dem Rücktritt. Und man kann sich das schwer vorstellen: YB ohne Wölfli…
...natürlich wird es eine Umstellung, auch für meine Mutter, die bei jedem Heimspiel im Stadion ist. Oder für meine Frau, die sich darauf einstellt, dass ich nun an den Wochenenden häufiger zu Hause bin. (grinst) Aber jetzt ist die Zeit reif für den Rücktritt.

Ganz verloren gehst Du YB ja nicht.
Genau. Es fanden erste Gespräche statt, in denen zum Vorschein kam, dass beide Seiten an einer Zusammenarbeit in anderer Form interessiert sind. Wir sprechen vom Gleichen.

Muss es nicht zwingend eine Rolle als Goalietrainer sein?
Nein. Ich bin relativ offen. Vorstellbar ist, dass ich teilweise bei YB beschäftigt bin und daneben im Immobilienbereich tätig sein werde. Das ist meine zweite Leidenschaft. Wie die berufliche Lösung konkret aussieht, wird sich in den kommenden Monaten ergeben.

Du bist zwar seit 2017 nicht mehr die Nummer 1, aber weiterhin einer der Wortführer. Wie hast Du das geschafft?
Eines begriff ich früh: Erfolg ist nur möglich, wenn wir als Team funktionieren. Das wollte ich immer vorleben. Als Nummer 2 versuche ich, David von Ballmoos eine Hilfe zu sein. Gleichzeitig möchte ich der ganzen Mannschaft mit meiner positiven Art etwas mitgeben. Ich bin überzeugt: Ehrliche Arbeit zahlt sich aus.

Kann man als eigentliche Rivalen ein kollegiales Verhältnis pflegen?
Wieso nicht? Du bist mit dem Goaliekollegen so häufig zusammen. Wenn eine schlechte Stimmung herrscht, entsteht nur negative Energie. Ich hatte es mit allen immer gut, ob ich die Nummer 1 oder Nummer 2 war. Schliesslich sind wir ja ähnlich. Ich nenne uns Goalies positive Psychos. Wir machen alle das Gleiche durch, im Guten wie im Negativen. Ich kann nachfühlen, wenn dem anderen Torhüter ein Fehler unterläuft.

Du bist seit 1998, abgesehen von eineinhalb Jahren in Thun, bei YB. Über 20 Saisons bei YB – was löst das für Gedanken in Dir aus?
Es ist zugegebenermassen fast unglaublich, und es macht mich auch stolz, wenn ich bei vielen Leuten einen bleibenden Eindruck hinterlassen habe. Geplant war es nicht, die ganze Karriere bei YB zu verbringen. Als junger Fussballer hatte ich im Hinterkopf: Eines Tages gehe ich ins Ausland. Es sind die Träume, wie sie viele haben.

Gab es oft Kontakte zu ausländischen Vereinen?
Es gab sie immer wieder, vor allem zu Zeiten, als ich Nationalspieler war.

Zu wem?
Es waren natürlich Dutzende… (strahlt und lacht).

Dann nenne uns doch zwei, drei dieser Interessenten.
Kaum hatte ich bei YB meinen ersten Profivertrag unterschrieben, meldete sich die AC Milan. Das löste einiges in mir aus, aber gleichzeitig sagte ich mir: Die Chance, bei Milan von den Junioren zu den Profis aufzusteigen, ist wohl sehr gering. Und einmal bot Schalke mir an, die Nummer 2 zu werden. Es ist zwar komisch, Schalke mitteilen zu müssen, dass das nichts für mich ist. Aber es war einfach so: Ich verlängerte bei YB den Vertrag jeweils mit voller Überzeugung und einem guten Gefühl. Nur das war relevant.

Obwohl Du anderswo mehr verdient hättest?
Mein persönliches Glück war mir wichtiger als ein Wechsel ins Ausland und ein grösserer Lohn. Ich bin nicht jemand, der etwas Gutes verlässt, weil er anderswo mehr verdienen könnte. Gelegentlich bekam ich zu hören, dass ich den einfachen Weg gewählt hätte, aber ich sehe das nicht so. Die Zeiten bei YB waren nicht immer nur rosig. Für mich waren sie aber auch eine Lebensschule. Ich war immer bereit, Verantwortung zu übernehmen. Es gab auch unangenehme Momente.

Zum Beispiel?
Als es nicht gut lief, stellte ich mich den Gesprächen mit den Fans. Es gab Phasen, da warteten welche beim alten Trainingsgelände in Schönbühl vor der Kabine auf uns, aber nicht, um uns auf die Schultern zu klopfen… Sie waren unzufrieden. Da konnte und wollte ich nicht einfach davonlaufen, obwohl ich noch sehr jung war. Solche Erlebnisse gehören zu meiner Geschichte, sie haben mich mitgeprägt.

Willst Du auch ein Vorbild sein?
Mir ist es wichtig, Werte zu haben wie Ehrlichkeit, Offenheit, Bescheidenheit, und diese Werte will ich leben. Ich möchte ein Vorbild sein und gerade auch meinen Kindern Dinge mitgeben.

Zum Beispiel?
Dass jeder Mensch gleich ist, egal, woher er kommt, welchen Beruf er hat, wie viel er verdient. Und: Du kannst im Leben nicht immer nur gewinnen, es ist nicht immer alles nur schön, aber es kommt darauf an, wie du eine kritische Phase bewältigst. Als vor zwei Jahren mein Vater starb, war das unheimlich traurig für mich, für die ganze Familie, die Verbundenheit mit ihm war enorm gross. Aber mein Vater wollte, dass wir weiter unseren Weg gehen und positiv bleiben. Darum haben wir diese schwierige Situation so gemeistert.

Du hast bei YB wahnsinnig viel erlebt. Welcher Moment ist der grösste überhaupt?
Der 28. April 2018, der Tag, an dem wir nach 32 Jahren erstmals wieder Meister geworden sind. Ich stehe gegen Luzern im Tor, halte beim Stand von 1:1 einen Penalty, wir schiessen das 2:1 – und dann diese Explosion der Emotionen. Ich bekomme jetzt noch Hühnerhaut! Im Frühjahr vertrat ich den verletzten David von Ballmoos, und der Druck, der auf mir lastete, war gross. Aber ich kam damit gut klar. Wir machten viele Menschen glücklich. Was gibt es Schöneres?

Gibt es auch Momente, die Du am liebsten aus dem Gedächtnis eliminieren würdest?
Nein. Es gibt solche, die ich verdränge. Verlorene Cupfinals oder Finalissimas zum Beispiel. Das schmerzte zwar extrem, ich schaute diese Bilder deutlich weniger oft an als jene vom 28. April 2018. Aber diese Episoden gehören eben auch zu meiner Geschichte. Sie zeigen mir: Es kommt nichts von allein.

Erzählst Du den Jungen bei YB von Zeiten, die düster und weniger lustig waren?
Das kommt vor. Ich sage ihnen, dass die vergangenen zwei Jahre keine Selbstverständlichkeit sind. Zwei Meistertitel, Champions League gegen Manchester United, Juventus – das alles ist nicht normal. Ich erlebte Momente, in denen der Gegner in unserem Stadion Meister wurde. Das ist gar nicht lustig. Gleichzeitig motiviert es, alles dafür zu tun, dass sich so etwas nicht wiederholt. Die Jungen müssen auch wissen: Wir müssen dann parat sein und zusammenhalten, wenn es nicht so gut läuft. Im Erfolgsfall ist es einfach, beste Freunde zu sein. Das gilt nicht nur für den Sport, sondern auch für das normale Leben.

Hast Du in Deiner Karriere einen Stürmer gefürchtet?
Nein. Ich sage allen dasselbe: Cristiano Ronaldo erzielt in jedem Match ein Tor – nur gegen YB ist ihm das nicht gelungen… Ich hatte nie Angst oder übertriebenen Respekt vor einem gegnerischen Stürmer.

Hast Du Dich dafür auf Duelle speziell gefreut?
Wenn, dann auf solche mit Kollegen aus der Nationalmannschaft, Alex Frei oder Marco Streller zum Beispiel. Im Spiel gingen wir quasi aufeinander los, danach reichten wir uns die Hand.

Du hast einst Oliver Kahn und Fabien Barthez als Deine Vorbilder bezeichnet. Wieso die beiden?
Kahn imponierte mir mit seinem Willen, seiner Präsenz und seiner Ausstrahlung. Barthez gefiel mir mit seiner fussballerischen Art und seiner Lockerheit. Zwischendurch lächelte er auf dem Platz. Eine Mischung der beiden ergäbe den perfekten Goalie.

Wer ist heute der weltbeste Torhüter?
Eine Zeitlang war es Manuel Neuer, aber dann hatte er eine schwierigere Phase. Davor war es Gianluigi Buffon. Auch Marc-André Ter Stegen ist stark. Allerdings kann ich jetzt nicht sagen: Der oder der überragt alle anderen.

Wärst Du gerne nochmals 25?
Ich fühle mich gut, ich bin glücklich, gesund, habe eine tolle Familie – darum: nein. Es ist gut so, wie es ist.

https://www.bscyb.ch/news?nID=11919


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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Dienstag 28. April 2020, 19:08 
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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Montag 1. Juni 2020, 02:44 
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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 4. Juni 2020, 19:39 
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04.06.2020

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YB-Goalielegende im Insta-Live

«Architekt» Wölfli über Abschiede, Freundschaften und die Zukunft

Der Meistergoalie der Young Boys blickte im Gespräch mit Jeff Baltermia gut gelaunt auf seine lange Karriere zurück.

Dass er Ende Mai noch einmal quasi eine Saisonvorbereitung beginnen würde, hätte sich Marco Wölfli nicht ausgesucht. Doch der 37-Jährige machte wie so oft auch aus der Zwangspause aufgrund der Corona-Pandemie das Beste, wie er im Insta-Live mit Jeff Baltermia erzählt.

«Ich freue mich, dass es jetzt wieder weitergeht», so Wölfli. Der Goalie befindet sich in der Vorbereitung mit YB, für das es nach dem Beschluss zur Saisonfortsetzung bald wieder weitergeht in der Super League. Seine lange Karriere, in der er YB seit 2003 stets treu blieb, beendet er danach.

Geduld als grosse Tugend

Doch der geplante Abschied muss warten. «Ich bin sehr dankbar, dass ich ein Abschiedsspiel machen darf», so Wölfli. Da ein solches nur mit Zuschauern Sinn macht, wird er sich wohl noch gedulden müssen.

"Ich kann mir gut vorstellen, dass ich etwas mit Immobilien machen werde."
Autor: Marco Wölfli


Doch Geduld ist ohnehin eine seiner grossen Stärken. So warf Wölfli etwa den Bettel nicht hin, als er 2014 zur Nummer 2 degradiert wurde. Dabei hätte der Zeitpunkt durchaus besser sein können: Nachdem der Entschluss nach einem Europa-League-Spiel publik wurde, musste Wölfli am nächsten Morgen um 8 Uhr zu einer Medienkonferenz – ausgerechnet an seinem Geburtstag. «Das war nicht einfach», so Wölfli.

Doch der Goalie, der sich am 28. April 2018 mit einem gehaltenen Penalty auf dem Weg zum Meistertitel endgültig in die Herzen der YB-Fans spielte, liess sich vom Konkurrenzkampf nicht auffressen. Stattdessen bezeichnet er die aktuelle Nummer 1 David von Ballmoos als besten Teamkollegen in der heutigen YB-Equipe. «Ich schätze Dave sehr», so Wölfli.

Aufbau des zweiten Standbeins

Aktuell beschäftigt sich der Goalie mit seiner Zukunft. «Ich kann mir gut vorstellen, dass ich etwas mit Immobilien machen werde, das ist meine zweite Leidenschaft», erzählt er. Nicht umsonst wurde er von seinem ehemaligen Teamkollegen Scott Sutter scherzhaft als «Architekt» bezeichnet. Ausserdem soll er YB in einer noch zu definierenden Rolle erhalten bleiben.


https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... ie-zukunft

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Samstag 13. Juni 2020, 14:54 
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Hoarau, Sulejmani und Wölfli beenden die Saison bei YB

Der BSC Young Boys freut sich sehr, dass Guillaume Hoarau, Miralem Sulejmani und Marco Wölfli die Saison bei YB beenden werden. Die Verträge des Trios waren ursprünglich bis Ende Juni gültig; nun wurden sie bis zum Saisonende verlängert.

Saidy Janko, Jordan Lefort und Frederik Sörensen haben ebenfalls zum Ausdruck gebracht, dass sie ihre auslaufenden Verträge bis und mit dem letzten Ernstkampf in dieser Spielzeit verlängern möchten. YB-Sportchef Christoph Spycher befindet sich mit den Verantwortlichen des FC Porto (Janko), von Amiens (Lefort) und Köln (Sörensen) in Gesprächen, damit die drei Leihspieler bis zum Saisonende in Bern bleiben können.


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