Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29348
10.05.2024
Zitat:
Norwich-Söldner Fassnacht lüftet Papa-Geheimnis
«Wollten es nicht gross hinausposaunen»
Christian Fassnacht spricht im Interview über die Playoffs in der englischen Championship, seine Vater-Freuden und seine EM-Chancen.
Blick: Wie ist das Wetter im englischen Niemandsland? Christian Fassnacht: Sie werden es nicht glauben! Sonne und zwanzig Grad… Ich habe letzthin ein Video nach Hause geschickt mit der Botschaft, sie sollten doch mal auf die Insel kommen, um schönes Wetter zu finden.
Tja, die Welt und das Wetter sind nicht mehr das, was sie mal waren. Dank des Temperaturanstiegs macht man in England zum Beispiel nun Top-Schaumweine. Echt jetzt?
Ja, die sind super! Gut zu wissen. Spannend.
Aber die Liga, in welcher Sie stecken, ist sicher noch die alte. Championship ist unglaublich spannend, attraktiv – und nicht zu verstehen. Jeder schlägt da jeden. Fussball pur. Mir macht das Freude.
Die Intensität muss enorm hoch sein. Das ist sie. Das Spiel steht nie still. Da gehts hin und her. Alle, welche erstmals ein Spiel gesehen haben, schwärmen davon, weil dieses Hin und Her mega attraktiv ist.
Und es hat keinen VAR, der den Rhythmus brechen kann, korrekt? Korrekt. Ich verstehe das auch nicht. Aber es heisst, nicht alle Stadien würden die technischen Anforderungen erfüllen. Dabei geht das sogar in der Schweiz …
Die Namen sind beeindruckend: Southampton, Middlesbrough, Leeds, Coventry und viele weitere dieses Kalibers. Letzthin hat mir jemand gesagt, dass erstmals in dieser Saison bis auf drei, vier Ausnahmen nur noch Teams in der Championship sind, die auch schon in der Premier League gespielt haben. Weshalb alle ambitioniert sind. Selbstläufer gibts nicht. Jedes Spiel kann hässlich ausgehen.
Nun gehts gegen Leeds. Als Aussenseiter? Norwich hat beide Spiele verloren. Leeds hätte eigentlich direkt aufsteigen sollen. Aber wir haben auswärts sehr gut gespielt.
Der Modus ist brutal: Erst Halbfinal in Hin- und Rückspiel. Und dann das grosse Finale im Wembley. Das wäre geil! Es wäre die Krönung. 2024 haben nur Leeds und Ipswich mehr Punkte geholt als wir. Wir müssen uns nicht verstecken.
Drei Mal fehlten sie in den letzten sechs Spielen. Was war los? Im letzten Match wurde ich geschont, weil ich angeschlagen war. Die Playoffs hatten wir ja auf sicher. Einmal kam ich nicht zum Einsatz. Und einmal waren es private Gründe, weshalb ich nicht dabei war.
Private Gründe? Darf man raten? Ist Christian Fassnacht Vater geworden? Ja, genau.
Oops, und niemand weiss das … Tja. Ich habe nichts auf Social Media gepostet. Wir wollten es nicht gross hinausposaunen, schon gar nicht am ersten Tag. Wir verstecken es aber auch nicht. Wir sind ja stolz!
Gratulation! Tochter oder Sohn? Tochter.
Die Tendenz der Absenzen ist im Hinblick auf die EM nicht optimal. Stimmt. Aber ich war ein Jahr nicht mehr dabei in der Nati. Wenn man nicht mehr Spielzeit hat, ist man automatisch kein Thema. So muss ich mir auch keine Gedanken machen. Da bin ich Realist.
Hat Ihr Ex-Trainer bei YB, David Wagner, sie nach Norwich gelotst? Nein, gar nicht. Das war bloss ein schöner Nebeneffekt, dass ich den Trainer schon kannte. Ich hatte zuerst Kontakt mit dem Verein, erst später mit dem Coach.
Es läuft ihm besser als bei YB. Ja. Aber auch bei uns hatte er eine schwierige Zeit durchzustehen. Im Gegensatz zu YB hat man ihm hier die nötige Zeit gegeben. Und er konnte das Ruder herumreissen. Und nun stehen wir in den Playoffs. In Bern war die Konstellation unglücklich für ihn, und viele Spieler waren verletzt. Auch für mich wars eine Saison zum Vergessen.
Wie ist es, in Norwich zu leben? Das liegt ja am Ende der englischen Welt. Kann man so sehen. Aber die Region hat mit am meisten Sonnenstunden in England. Klein, unspektakulär und härzig! Uns gefällts.
Dazu liegt die Stadt nahe am Meer. In dreissig Minuten ist man dort. Aber ich weiss noch nicht, wie es im Sommer ist. Ich freue mich darauf, das zu entdecken.
Was machen Sie, wenn gerade kein Training ansteht? Wenn ich ein paar Tage frei habe, gehe ich logischerweise in die Schweiz. Sonst Golfen, Tennisspielen – und in weniger als zwei Zugstunden ist man mitten im Zentrum von London. Da hat man dann alles.
Wie läufts mit ihrer Firma? Mega gut! Wir haben einen Riesenschritt vorwärts machen können. Klar ist es aus dem Ausland ein bisschen schwieriger, im Daily Business präsent zu sein. Aber das ist okay. Ich habe gerade genug zu tun als Fussballer und Vater. Aber das Projekt ist echt cool, auch um den Kopf ein bisschen zu gebrauchen neben dem Fussball und eine andere Businesswelt kennenzulernen.
Verkaufen Sie die Kleider ihrer Kollektion nur online oder findet man die auch physisch? Wir sind in verschiedenen Stores vertreten. So in einem coolen in Zug namens Les Deux Men. Aber das Hauptaugenmerk liegt auf dem Online-Geschäft.
Wie stehts um den Kontakt zu YB? Gut. Von der Geschäftsstelle über den Staff bis zu den Spielern. Man merkt erst richtig, was man über die Jahre aufgebaut hat, wenn man weg ist. Und dass dir diese Leute wichtig sind. Und umgekehrt, auch du ihnen wichtig bist. Wenns geht, schaue ich jedes YB-Spiel.
Haben Sie mittlerweile mehr Kontakt nach Bern als in ihre Zürcher Heimat? Schwierig zu sagen. In Zürich leben meine Familie und die Kollegen von früher. In Bern sind viele Kontakte zu Freundschaften und einer Art Familie geworden. Wenn ich in die Schweiz komme, zieht es mich zuerst nach Zürich, dann aber schnell nach Bern, um all die Leute wiederzusehen.
Wie der neue Meister heissen wird, dürfte für Sie klar sein. Logisch. Ich habe ohnehin nie daran gezweifelt. Auch wenn es für einen kurzen Moment nochmals spannend geworden ist – die schaukeln das heim.
Auch dank des Trainerwechsels? Bei einem Trainerwechsel passiert immer etwas in einer Mannschaft. Er hat einen Impact auf die Spieler. Dennoch glaube ich, dass die Jungs es auch mit Raphael Wicky gemacht hätten. Aber es ist schon krass!
Was? Wie die Leute Raphi gegenüber nach einer gewissen Zeit reagiert haben. Dabei spreche ich nicht von den Leuten im Verein. Plötzlich war alles schlecht. Dabei hatte er vor kurzer Zeit das Double geholt und die Mannschaft in die Champions League gebracht. Aber man vergisst schnell. Und die Erwartungshaltung steigt ebenso schnell. Da wird man dann halt entlassen, obwohl man einen guten Job macht.
Unter dem Strich hat er ein einziges Spiel verloren, das er nicht hätten verlieren dürfen. Das Cupspiel in Sion. Nochmals: Es ist krass. Das Team hat zudem europäisch überwintert. Aber so ist halt das Business.
Sie würden die YB-Meisterfeier verpassen, sollten sie in den Playoff-Final einziehen. Die Pokalübergabe und das Spiel im Wembley wären gleichzeitig. Also ich hoffe schon, dass ich bis am 26. Mai festsitze hier und den Final erleben darf. Das wäre eine unglaubliche Erfahrung!
Persönlich Christian Fassnacht
Christian Fassnacht (30) spielte erst für den FC Thalwil und den FCZ, wo er sich nicht durchsetzen konnte, und später für den FC Red Star. 2015 wechselte er nach Winterthur in die Challenge League. In der Saison 2016/17, die Fassnacht beim FC Thun in der Super League verbrachte, erzielte er zehn Tore. 2017 ging er zu YB und schoss elf Tore, YB wurde erstmals seit 32 Jahren wieder Meister. Im Sommer 2023 wechselte Fassnacht zum englischen Zweitligisten Norwich City (Zweijahresvertrag). Im Oktober 2018 debütierte Fassnacht für die Nati. Er war im Kader für die EM 2021 und die WM 2022. 2019 hat Fassnacht die Modemarke «Cedici» mitgegründet.
Registriert: Montag 24. Mai 2004, 18:21 Beiträge: 3439 Wohnort: In der Brauerei
Christian Fassnacht: «Wenn YB spielt, schalte ich den Fernseher ein»
Er gewann mit YB fünf Meistertitel und zweimal den Cup. Jetzt kämpft Christian Fassnacht (30) mit Norwich City um den Aufstieg in die englische Premier League. Das Team steht im Playoff-Halbfinal gegen Leeds United.
Christian, seit Sommer spielst Du bei Norwich in der Championship. Wie fällt Deine Bilanz nach fast einem Jahr in England aus? Grundsätzlich ist es für mich ein riesiges Abenteuer. Und nun kann gar noch ein Traum in Erfüllung gehen, wenn wir mit Norwich den Aufstieg in die Premier League schaffen. Es war der richtige Entscheid, den Schritt nach England zu wagen.
Wie gross war für Dich die Umstellung? Ich musste mich an einige Umstände zuerst gewöhnen, und damit meine ich nicht nur den Fussball, sondern den Alltag generell in einer neuen Umgebung. Nach einem Wechsel ins Ausland ist in den ersten Monaten vieles aufregend und spannend, man lernt täglich Neues und ist in einem Flow. Aber irgendwann kehrt Normalität ein, und man muss sich ohne Familie und Freunde in diesem Umfeld zurechtfinden. Ich musste verstehen, dass ich mir Zeit geben muss, um mich zu etablieren – zum einen als Sportler, zum anderen aber auch als Mensch in einer anderen Kultur.
Hinterliess das Spuren bei Dir? Es machte mich reifer, verantwortungsbewusster und irgendwie auch noch erwachsener. In der Schweiz klappte alles immer reibungslos. Ich wechselte von Winterthur nach Thun – und es funktionierte. Dann ging es weiter zu YB – und es funktionierte wieder. Natürlich hätte ich mir dasselbe bei Norwich gewünscht. Nach einem guten Beginn gab es eine Phase, in der ich weniger zum Zug kam. Aber es war ja mit ein Grund, weshalb ich nach England und damit raus aus meiner Komfortzone wollte. Sportlich gab es keinen Grund, YB zu verlassen, doch es gab andere Faktoren, die für den Transfer sprachen und die mich nun geprägt haben.
Bist Du mit Deiner sportlichen Bilanz zufrieden? Im Grunde schon. Und doch habe ich mein Potenzial nicht restlos ausschöpfen können. Mein Ziel ist es, unangefochtener Stammspieler zu werden. Bei YB und vorher in Thun spielte ich fast immer durch, jetzt sitze ich schon mal auf der Bank. Aber auch diese Erfahrung gehört zu meinem Weg. Ich weiss, dass ich noch mehr investieren muss, um mehr Einsatzzeit zu bekommen.
Suchst Du zwischendurch auch das Gespräch mit David Wagner, den Du aus gemeinsamen YB-Zeiten kennst? Es herrscht ein sehr offenes und gutes Verhältnis zwischen uns. Er hilft mir, dass ich wieder zu meiner Bestform finde.
Vermisst Du die Schweiz? Ich fühle mich in Norwich sehr wohl, aber es ist so: Man lernt noch mehr zu schätzen, was man an der Schweiz hat. Es ist nicht selbstverständlich, dass man in einem so tollen Land leben darf. Ich liebe meine Heimat.
Und wie ist die Verbindung nach Bern und zu YB? Bestens. Ich stehe regelmässig im Austausch mit ehemaligen und aktuellen Spielern oder Staffmitgliedern. In den Jahren bei YB ist schon etwas Schönes entstanden. In den vergangenen Monaten kamen ganz viele Bernerinnen und Berner, die ich nicht persönlich kenne, an Heimspiele von Norwich. Das empfinde ich als wunderbare Wertschätzung mir gegenüber.
Kannst Du die YB-Spiele aus der Ferne verfolgen? Ja. Normalerweise bin ich nicht der Typ, der extrem viel Fussball im TV schaut. Aber wenn es zeitlich möglich ist, schalte ich bei YB-Spielen immer ein.
Wie gross ist Deine Hoffnung, für die EM aufgeboten zu werden? Ich hatte vor dem letzten Länderspiel ein gutes Gespräch mit Trainer Murat Yakin. Mir ist klar: Wenn ich bei Norwich nicht Stammspieler bin, mache ich mir keine allzu grossen Hoffnungen. Aber wenn Murat Yakin es anders sieht, ist das umso besser.
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23.05.2024
Zitat:
«Riesige Freude» bei YB-Fan-Liebling «nach schwieriger Zeit»
Grosse Freude bei Fussballprofi Christian Fassnacht: Er und seine Ehefrau Jennifer sind Eltern geworden.
Darum gehts
- Christian Fassnacht steht seit einem Jahr bei Norwich City in England unter Vertrag. - Der 30-Jährige hat seine erste Saison zu Ende gespielt. - Nun liegt der Fokus auf etwas Neuem: Er und seine Ehefrau sind Eltern geworden.
Gleich 47 Pflichtspieleinsätze hat der frühere YB-Fanliebling Christian Fassnacht nach seiner ersten Saison in England auf dem Konto. Den Aufstieg mit Norwich City in die Premier League hat er allerdings verpasst.
«Mein erstes Jahr im Ausland ist vorbei. Eine persönlich schwierige Zeit ist zu Ende gegangen. Dennoch war es unglaublich lehrreich und spannend», schreibt der 30-Jährige dazu auf Instagram. Er sei noch nicht fertig und habe viel zu verbessern.
Jetzt liege der Fokus auf etwas Neuem – und das ist nicht die Nati, da Fassnacht von Murat Yakin nicht für den 38-köpfigen Mega-EM-Kader nominiert wurde. Fassnacht und seine Ehefrau Jennifer sind Eltern einer Tochter geworden. Dazu gibt es ein herziges Bild der drei Hände der Familie: «Wir sind überwältigt, dich in unserem Leben zu haben», schreibt er dazu.
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24.05.2024
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YB: Christian Fassnacht und seine Jennifer sind Eltern geworden
Seit seinem Wechsel von YB zu Norwich hat Christian Fassnacht (30) schon vieles erlebt. Jetzt sind der 19-fache Nati-Spieler und seine Jennifer Eltern geworden.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-YB-Star Christian Fassnacht und seine Frau Jennifer sind Eltern einer Tochter geworden. - Mit Norwich verpasst der 30-Jährige den Aufstieg in die Premier League.
Den Aufstieg in die Premier League hat Christian Fassnacht mit Norwich verpasst. Das Team von Ex-YB-Trainer David Wagner scheitert in den Playoffs an Leeds. Der 19-fache Natispieler blickt auf ein intensives erstes Jahr im Ausland zurück.
Nach seinem Wechsel von YB zu Norwich steht er in 40 von 46 möglichen Ligaspielern im Einsatz. Er kommt meist von der Bank, steuert aber sechs Tore und zwei Assists bei.
«Persönlich war es eine schwierige erste Saison», schreibt «Fasi» auf Instagram. «Ich habe viel gelernt und noch einiges zu verbessern – aber ich bin noch nicht fertig», so der 30-Jährige.
Der Fokus liege jetzt aber auf etwas Neuem, schreibt Fassnacht weiter. Und stellt ein Baby-Emoji dazu. «Wir sind überwältigt, dich in unserem Leben zu haben», so Fassnacht weiter.
Denn: Der Ex-YB-Star und seine Jennifer sind erstmals Eltern geworden! Auf welchen Namen das Töchterchen hört, wird aber noch nicht verraten.
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23.06.2024
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EM-Kracher gegen Deutschland
Fassnacht glaubt an die Nati: «Gegen grosse Nationen spielen wir den besten Fussball»
Vor drei Jahren gegen Frankreich noch einer der EM-Helden, verfolgt Christian Fassnacht die Nati in diesem Jahr als grosser Fan vor dem Fernseher. Im Interview mit blue Sport teilt er seine Eindrücke.
Vor drei Jahren schafft die Schweiz im EM-Achtelfinal die grosse Überraschung und schickt das grosse Frankreich nach Hause. Massgeblichen Anteil am geschafften Coup hat Christian Fassnacht, der in der 79. Minute eingewechselt wird und mit einem Assist zur verrückten Wende beiträgt.
Für das Turnier in Deutschland figuriert Fassnacht, der seit einer Saison in der zweithöchsten englischen Spielklasse für Norwich spielt, nicht im Aufgebot von Nati-Trainer Murat Yakin. Die Schweizer EM-Auftritte verfolgt der 30-Jährige aber trotzdem leidenschaftlich.
«Ich bin einer der grössten Supporter. Ich sitze mit Leidenschaft vor dem Fernseher», sagt Fassnacht im Interview mit blue Sport. «Ich sagte es letztes Mal meiner Frau: Seit Roger Federer aufgehört hat, fehlt mir der Bezug zu jemandem, mit dem ich mitfiebern kann. Ich brauche diesen Nervenkitzel wiedermal. Und das habe ich bei den Matches der Nati gemerkt. Da passiert etwas mit einem.»
Hoffen auf Kaltschnäuzigkeit
Fassnacht zeigt sich mit den bisher gezeigten Leistungen zufrieden: «Die Defensive ist ultra solid. Wir haben auf dieser Position Spieler mit Weltklasse-Format.» Offensiv braucht es aus der Sicht des einstigen YB-Torjägers noch mehr Effizienz: «Ich erhoffe mir, dass wir noch kaltschnäuziger werden vor dem Tor.»
Mit Blick auf das abschliessende Gruppenspiel gegen den Gastgeber sagt Fassnacht: «Du kannst dich sehr gut als Mannschaft präsentieren – gegen eine der weltbesten Mannschaften. Auch wenn die Deutschen in den letzten Jahren viel Mühe hatten, in der jetzigen Verfassung sind sie top.»
Die Nati könne befreit aufspielen. «Wir haben immer gezeigt, dass wir gegen grosse Nationen dann plötzlich unseren besten Fussball spielen», weiss der 19-fache Nationalspieler aus eigener Erfahrung. «Es wird nicht einfach, aber ich traue der Nati auch drei Punkte zu.»
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05.07.2024
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Fassnacht: «Bei England sind Superstars auf dem Platz – aber kein Team»
2021 war Christian Fassnacht einer der Gründe für das Schweizer EM-Viertelfinal-Märchen. Er spricht über seine Erinnerungen an den historischen Sieg gegen Frankreich, über die aktuelle EM und den nächsten Schweizer Gegner England.
79 Minuten sind gespielt am 28. Juni 2021 in diesem EM-Achtelfinal zwischen der Schweiz und Frankreich. Die Nati liegt 1:3 zurück. Es ist der Moment, als Christian Fassnacht eingewechselt wird. Was dann geschieht, ist Schweizer Fussball-Geschichte. Zweimal erobert Fassnacht den Ball. Tor Seferovic, Tor Gavranovic, 3:3, Verlängerung, Penaltyschiessen, Sommer hält, Viertelfinal.
Mittlerweile ist Fassnacht 30-jährig und spielt in Norwich, in der zweithöchsten englischen Liga. Bei der EM ist er nicht dabei. Für CH Media blickt er dafür zurück auf das Turnier 2021, insbesondere die Zeit zwischen Achtelfinal und Viertelfinal. Und er spricht über England, den nächsten Schweizer Gegner an diesem Turnier.
«Bei England sind Superstars auf dem Platz. Aber kein Team.»
Wo verfolgen Sie die EM? Christian Fassnacht: Seit letzter Woche bin ich wieder in England. Am Freitag war Trainingsstart. Davor habe ich in der Schweiz mitgefiebert.
Wie lautet Ihr Zwischenfazit zu den Schweizer Leistungen? Ein Wort reicht eigentlich: sensationell! Ich merke selbst beim Zuschauen vor dem TV, dass da ein Team auf dem Platz ist mit einem wirklichen Plan. Jeder weiss, was zu tun ist. Und die Nati funktioniert wirklich als Team. Ja, auch wir haben Stars wie Granit (Xhaka) oder Manu (Akanji) auf dem Platz, aber es ist eine funktionierende Einheit. Wenn ich hingegen den Engländern zuschaue …
… das tönt nicht nach Begeisterung! Da sind Superstars auf dem Platz. Aber kein Team. Ganz einfach.
«Der Tenor ist: Southgate soll sogar dann gehen, wenn England doch noch irgendwie den EM-Titel holt.»
Wie nehmen Sie die Stimmung im Land wahr gegenüber dem englischen Nationalteam? Die Leute sind mega enttäuscht. Sie sind absolut unzufrieden. In jeder Diskussion höre ich das raus. An erster Stelle mit dem Trainer. Der Tenor ist: Southgate soll sogar dann gehen, wenn England doch noch irgendwie den EM-Titel holt. Das Gefühl, dass die Leute am Brennen sind auf die Spiele, fehlt komplett. Stattdessen dominiert Ernüchterung. Man schaut die Spiele halt – aber es bleibt auch noch Zeit, um daneben etwas anderes zu machen.
Bei aller Kritik: Was haben die Engländer gut gemacht an dieser EM bis anhin? Sie stehen im Viertelfinal. Die Pflicht ist damit erfüllt. Und sie werden sich sagen: Es zählt nur das Ergebnis. Sie hatten den Willen, das Spiel gegen die Slowakei noch zu drehen. Ein Spiel gegen sie ist nie fertig. Und dann reicht ein Geniestreich. Dieses Tor, das Jude Bellingham per Fallrückzieher erzielt, das können derzeit vielleicht noch fünf andere Spieler auf dieser Welt. Aber sonst? Nein, da gab es nicht viel Positives.
«Auch wenn England gut performt, hat die Schweiz trotzdem eine realistische Chance zu gewinnen.»
2021 erlebten Sie mit der Nationalmannschaft, wie es ist, einen EM-Achtelfinal zu gewinnen. Wie waren die Tage danach bis zum Viertelfinal? Es herrschte eine unglaubliche Euphorie. Glücksgefühle ohne Ende. Es war die Genugtuung da, endlich einmal etwas erreicht zu haben, das gefühlt unmöglich schien. Und dann merkst du: Dieses Erlebnis schweisst uns zusammen.
Wie sehr haben Sie die Euphorie, die in der Schweiz ausgebrochen ist, mitgekriegt? Es hat ein bisschen gedauert, bis wir die Dimensionen mitgekriegt haben. Vor Ort in Bukarest konnten nicht so viele Fans sein wie jetzt, auch wegen Corona. Es dauerte also, bis wir all die Videos sahen aus der Schweiz. Als wir dann merkten, was alles abgegangen ist auf den Strassen, was wir mit diesem Sieg alles ausgelöst haben, hat das nochmals Energie gegeben für die nächsten Tage. Ich denke, an dieser EM ist das Erleben der Emotionen viel direkter, weil sehr viele Schweizer in den Stadien sind. Das ist grossartig.
Gab es nach dem Sieg im Achtelfinal einen Spannungsabfall, weil das grosse, ewige Ziel bereits erreicht wurde? Nein, im Gegenteil! Im Moment, als wir diese – entschuldigen Sie den Ausdruck – kranken Emotionen gespürt haben, wollten wir mehr. Dafür lebt ein Sportler. Jeder wollte das nochmals erleben. Es herrschte in der Mannschaft das Denken: «Wir haben geschafft, was niemand erwartet hat. Jetzt haben wir ohnehin nichts mehr zu verlieren.» Es war also eher eine Motivation. Im Sinne von: Wenn das gegen Frankreich geht, dann ist das auch gegen Spanien möglich. Nicht überheblich gemeint, sondern einfach realistisch.
«Mein Bauchgefühl würde sagen: Nichts wechseln gegen England. Andererseits ist Silvan Widmer wieder zurück nach seiner Sperre, er müsste eigentlich auch dabei sein. Schwierig!»
Und jetzt ist das wieder genau gleich? Nein, es gibt einen entscheidenden Unterschied. 2021 wussten wir: Wir haben gegen Frankreich und Spanien eine Chance, wenn wir über unsere Grenzen gehen und sie einen schlechten Tag haben. Jetzt ist das nicht mehr der Fall. Auch wenn England gut performt, hat die Schweiz trotzdem eine realistische Chance zu gewinnen. Die Schweizer Dominanz gegen Italien war unglaublich. Dazu haben wir das Spiel der Engländer im Kopf, viel Krampf und wenig Glanz. Es liegt etwas in der Luft.
Sind Sie enttäuscht, dass Sie selbst nicht mehr in der Nati dabei sind? Diese Gedanken mache ich mir nicht. Hätte, wäre, wenn - das bringt nichts. Ich hatte meine Momente vor drei Jahren, nun gönne ich es allen, die sie jetzt erleben. Natürlich hätte ich mich nicht gewehrt, dabei zu sein. Aber ich bin realistisch, ich hatte nicht die Wahnsinns-Saison in Norwich, darum ist auch keine Welt zusammengebrochen, weil ich kein Aufgebot erhalten habe.
Haben Sie Kontakt während des Turniers mit einigen Nati-Spielern? Ja, ich schreibe ab und zu Nachrichten mit einigen. Was ich höre, ist die Stimmung wirklich sehr gut. Die Bedingungen im Camp stimmen. Und wenn dann noch Erfolg dazukommt, der nicht auf Glück basiert, dann bestärkt dich alles nur noch weiter. Es sind ganz viele positive Typen dabei in diesem Team. Und jene, die keine Hauptrolle auf dem Platz haben, tragen neben dem Platz auch zur guten Stimmung bei. Das zeichnet gute Teams aus.
Würden Sie für den Viertelfinal etwas an der Aufstellung ändern? Zum Glück muss nicht ich das entscheiden! Mein Bauchgefühl würde sagen: Nichts wechseln. Andererseits ist Silvan Widmer wieder zurück nach seiner Sperre, er müsste eigentlich auch dabei sein. Schwierig! Mal schauen, welches Ass Murat Yakin noch hervorzaubert. Seine Entscheide an dieser EM sind eine Meisterleistung.
Ihr Tipp für Schweiz - England? 2:1 für die Schweiz.
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29348
11.12.2024
Zitat:
Kehrt ein «verlorener Sohn» zurück ins Wankdorf?
Nicht gelb und schwarz, dafür aber grün und blau ärgerte sich der Flüsterer am Samstagabend über den Auftritt der Berner Young Boys. 1:3 hiess es in Sion am Schluss aus Berner Sicht, wobei YB mit diesem Resultat noch gut bedient war. Natürlich hat Interimscoach Joël Magnin das Team in den letzten Wochen wieder etwas in die Spur gebracht – doch immer, wenn man glaubt, es gehe nun endlich aufwärts, geraten von Ballmoos, Benito und Co. wieder ins alte Fahrwasser. Zudem mangelt es der Mannschaft massiv an Disziplin – Stichwort: rote Karten. In der Winterpause braucht es nun definitiv Veränderungen: Gerüchtehalber soll Christian Fassnacht ins Wankdorf zurückkehren. Dieser wäre für YB sowohl qualitativ wie auch von der Ausstrahlung her ein grosser Gewinn. Auch Topola-Stürmer Milos Pantovic soll auf dem Wunschzettel des Noch-Meisters stehen. Gleichzeitig dürften die Tage von Offensivspieler Meschak Elia in Bern gezählt sein. Und auf dem Trainerposten? Nach wie vor geistert der Name von FCZ-Meistermacher André Breitenreiter durch die Katakomben …
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Christian Fassnacht kehrt zu YB zurück
Der BSC Young Boys freut sich sehr, dass es gelungen ist, eine Clublegende zurückzuholen: Nach eineinhalb Jahren bei Norwich City spielt Christian Fassnacht ab sofort wieder für YB. Die Berner und der 31-jährige Offensivspieler haben einen Vertrag über zweieinhalb Jahre bis Sommer 2027 unterzeichnet.
Fassnacht gehört zu den erfolgreichsten YB-Spielern aller Zeiten: Nachdem er im Sommer 2017 vom FC Thun zu YB gekommen war, wurde er mit seinen Teamkollegen in sechs Saisons 5-mal Schweizer Meister und 2-mal Cupsieger. Er bestritt für die Berner zwischen 2017 und 2023 insgesamt 251 Ernstkämpfe (75 Tore und 42 Assists). Bei Norwich traf er in 50 Partien 6-mal ins Netz und liess sich drei Assists gutschreiben. Für die Schweizer Nationalmannschaft absolvierte er bisher 19 Länderspiele (4 Tore, 3 Assists) und gehörte auch zum Team der WM 2022 und der EM 2021.
YB-Sportchef Steve von Bergen zeigt sich sehr erfreut: «Es war ein grosser Wunsch von uns, dass Christian Fassnacht wieder für YB spielt. Mit seinen Qualitäten wird er dem Team auf und neben dem Platz helfen. Er verfügt über grosse Erfahrung und weiss, was es braucht, um erfolgreich zu sein. Er wird unsere Mannschaft bereichern und unserer Offensive zusätzlichen Schub verleihen.»
Christian Fassnacht: «Ich habe mir den Traum von einem Ausland-Engagement erfüllen können und werde die Zeit bei Norwich in sehr guter Erinnerung behalten, auch wenn ich in dieser Saison aus Verletzungsgründen zu weniger Einsätzen als erhofft gekommen bin. Mit vielen Leuten bei YB ist der Kontakt nie abgebrochen. Die sportliche Führung hat sich extrem um mich bemüht und mich darin bestärkt, dass es ein guter Zeitpunkt ist, um nach Hause zu kommen. Ich bin überzeugt, dass ich in meiner Fussballer-Karriere noch einige erfolgreiche Jahre vor mir habe, und werde alles daransetzen, dass YB wieder zu alter Stärke zurückfinden wird.»
Fassnacht erholt sich derzeit von einer kleinen muskulären Verletzung im rechten Oberschenkel, weshalb für ihn im Trainingslager in Belek (2. bis 11. Januar) ein angemessener Aufbau vorgesehen ist.
Im Namen des gesamten BSC Young Boys sagen wir: herzlich willkommen zurück, Christian Fassnacht!
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31.12.2024
Zitat:
Nach 1,5 Jahren in England
Fassnacht kehrt per sofort zu YB zurück
- YB vermeldet an Silvester die sofortige Rückkehr von Christian Fassnacht. - Der 31-jährige Offensivspieler wechselte im Sommer 2023 nach 6 Jahren von den Bernern zu Norwich City in die zweithöchste Liga Englands. - YB stattet Fassnacht mit einem Vertrag bis im Sommer 2027 aus.
Die Young Boys haben in der Winterpause auf dem Transfermarkt ein erstes Mal zugeschlagen. Mit Christian Fassnacht verpflichtete der amtierende Schweizer Meister ein hierzulande bestens bekanntes Gesicht. Der 31-Jährige lief bereits zwischen 2017 und 2023 im YB-Dress auf und feierte mit den Bernern dabei 5 Meistertitel und 2 Cupsiege, ehe er sein erstes Ausland-Abenteuer wagte.
In der englischen Championship, hinter der Premier League die zweithöchste Division, absolvierte der Flügelstürmer 50 Partien für Norwich City. Für die «Canaries» erzielte Fassnacht 6 Treffer, dazu gelangen ihm 3 Torvorlagen.
Noch nicht ganz fit
Steve von Bergen zeigt sich sehr erfreut über die Rückkehr Fassnachts: «Mit seinen Qualitäten wird er dem Team auf und neben dem Platz helfen», lässt sich der YB-Sportchef zitieren.
Fassnacht erholt sich derzeit noch von einer kleinen muskulären Verletzung.
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31.12.2024
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Vertrag bis 2027
Christian Fassnacht kehrt per sofort zu YB zurück
Nach eineinhalb Jahren bei Norwich City schliesst sich der 31-jährige Flügel wieder den Bernern an. Im Trainingslager soll er die letzte kleine Verletzung auskurieren.
Die Young Boys verkünden am letzten Tag des Jahres einen ersten Wintertransfer: Christian Fassnacht hat einen Vertrag bis Sommer 2027 unterschrieben und kehrt zu den Bernern zurück.
Für den 31-jährigen Offensivspieler enden damit eineinhalb Jahre in England. Bei Norwich City in der Championship war er zuerst Stammspieler, spielte in der laufenden Saison jedoch keine Rolle mehr in den Plänen des dänischen Trainers Johannes Thorup.
Trotzdem sagt Fassnacht im Video, das YB am Mittwoch publiziert hat: «Ich bereue keine Sekunde.»
Offiziell in die Bücher eingetragen wird der Transfer erst am 15. Januar, dann öffnet in der Schweiz das Transferfenster. Das hindert Fassnacht nicht daran, am 2. Januar mit dem Team nach Belek ins Trainingslager zu fliegen. In der Türkei wird er warten müssen, bis er vollständig mit dem Team trainieren kann: Noch laboriert er an einer leichten muskulären Verletzung im rechten Oberschenkel.
YB-Sportchef Steve von Bergen lässt sich in der Medienmitteilung so zitieren: «Es war ein grosser Wunsch von uns, dass Christian Fassnacht wieder für YB spielt.» In seiner ersten Zeit bei den Young Boys erlebte Fassnacht fünf der jüngsten sechs Meistertitel, zweimal wurde er in seinen sechs Jahren bei den Bernern zudem Cupsieger.
Mit diesem Ausweis soll Fassnacht mit seiner Rückkehr nicht nur fussballerisch etwas beitragen. Er wird auch die Rolle eines Führungsspielers übernehmen müssen.
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