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Forum ybfans.chTreffpunkt der Fans des BSC Young Boys |
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shalako
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Verfasst: Dienstag 8. Oktober 2024, 19:39 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 28264
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08.10.2024 Zitat: Nach Rahmen-Entlassung:
«Lausige YB-Führung»: Fans sind nach Blitz-Rausschmiss stinksauer
Patrick Rahmen ist per sofort nicht mehr Trainer bei den Young Boys. Dieser Entscheid der Führungsetage sorgt auch in der Community für Redebedarf.
Darum gehts
- Patrick Rahmen ist nicht mehr Trainer von YB. - Für ihn übernimmt Joël Magnin interimistisch die Leitung der ersten Mannschaft. - Die Community sieht die Fehler auch in der Führungsetage.
Es war ein absehbarer Knall in Bern: Patrick Rahmen (55) ist per sofort vom Posten des Cheftrainers bei den Young Boys freigestellt. Interimistisch und bis auf weiteres übernimmt Joël Magnin die Leitung an der Seitenlinie. Sobald ein neuer Trainer gefunden wurde, wird der 53-Jährige wieder seine Rolle als U-21-Coach übernehmen. Urs Fischer ist als Nachfolger im Gespräch.
In der Community ist dieser Entscheid zwar nachvollziehbar, allerdings wird auch die Führung von YB kritisiert. So schreibt der 20-Minuten-User Aeschbi10: «Endlich … Schon nach dem dritten Spiel der Saison war das für mich klar, dass hier ein falscher Trainer sitzt.»
Aeschbi10 fragt sich, wie Rahmen überhaupt ins Amt gekommen sei. «Wer hat diese Entscheidung zu verantworten? Diese Leute sollten auch hinterfragt werden und zu ihren Fehlentscheidungen stehen und selber die Konsequenzen ziehen», fordert der Leser.
Pit84 geht sogar noch einen Schritt weiter: «Eher mal zuoberst Klarschiff machen!» Swissness@ pflichtet dem bei und schreibt, dass man neben dem «Erfolglos-Trainer» auch den «Erfolglos-Sportchef» und «Erfolglos-YB-Boss» entlassen solle.
User Shawa schlägt in eine ähnliche Kerbe: «Spycher hat die Meister-Mannschaft zusammengestellt. Aber seit von Bergen Sportchef ist, geht nichts mehr. Keine Führungsspieler, fast keine Junioren aus dem eigenen Nachwuchs, denen YB ins Herz gemeisselt ist. Ein Haufen orientierungsloser Spieler, die sich auf dem Platz nicht verstehen.»
Für viele ist klar, dass jetzt dringend etwas geschehen muss. Der Vergleich zu Basel oder GC liegt nahe, wie User Lobhudelei schreibt. «Der Trainer ist schuld, nur die anderen nicht. Lausige YB-Führung, zuerst holen, dann abservieren, wenns mal nicht läuft», so der Leser. Es nehme Tendenzen an wie dazumal beim FC Basel. «Bravo, eine Glanzleistung der YB Führung», fügt der User an.
Rahmens Wechsel wird kritisiert
Allerding muss sich auch Rahmen Kritik gefallen lassen. Der 55-Jährige wechselte im Sommer von Winterthur nach Bern. Bei den Eulachstädtern trainierte der Ex-Nati-U-21-Coach mehrheitlich junge Spieler. User thaimac richtet seine Worte an Rahmen: «In Winterthur hättest du was Tolles aufbauen können, jetzt stehst du vor einem Scherbenhaufen.»
Der Leser dmafa glaubt dabei sogar an eine höhere Macht: «Das ist der FC-Winterthur-Fluch. Ein Trainer, der bei Winti Erfolg hat, darf den Verein niemals freiwillig wechseln! Siehe Frei und Berner!»
Für den User Selberdenken wiederholt sich die Geschichte, aber auch er verweist auf Frei und Berner: «Irgendwann lockt das grosse Geld, wie bei Frei, Breitenreiter, Berner, etc. Alle beim neuen Verein kläglich gescheitert. Leute: Geld allein macht nicht glücklich.» https://www.20min.ch/story/nach-rahmen- ... -103199055
_________________ For Ever
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shalako
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Verfasst: Dienstag 8. Oktober 2024, 22:18 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 28264
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08.10.2024 Zitat: Der YB-Trainer muss gehen
Patrick Rahmen wird Opfer einer schwierigen Gemengelage
Nach 15 Spielen endet Patrick Rahmens Zeit als YB-Trainer. Joël Magnin aus dem Nachwuchs übernimmt. Doch die Probleme in Bern sind vielschichtiger.
In Kürze:
- Trainer Patrick Rahmen wird nach schwachen Ergebnissen entlassen. - Rahmens Amtszeit ist die kürzeste bei YB in diesem Jahrtausend. - Rahmens grösster Erfolg: die Qualifikation für die Champions League.
Manchmal sind die lautesten Worte die, die jemand nicht sagt. Am Sonntag, kurz nachdem die Young Boys beim FC Basel verloren hatten, standen Chefstratege Christoph Spycher und Sportchef Steve von Bergen bei den TV-Stationen und verzichteten darauf, ihrem Trainer Patrick Rahmen das Vertrauen auszusprechen.
Am Montag trafen sich alle Berner Protagonisten zu den vielen Gesprächen, die Spycher am Sonntag angekündigt hatte. Offenbar auch, um Rahmen nochmals die Chance zu geben, einen Weg aus den Tiefen der Tabelle aufzuzeigen. Das gelang dem 55-jährigen Basler nicht.
Am Dienstag kam um 10.25 Uhr die Meldung: Die Young Boys stellen Rahmen frei. Mit ihm geht auch Enrico Schirinzi, einer von Rahmens Assistenten.
Interimistisch übernimmt U-21-Trainer Joël Magnin das Team, das nach neun Runden auf dem letzten Platz der Super League steht. Magnin hat die Mannschaft bereits letzte Saison nach der Entlassung von Raphael Wicky übernommen und sie zum 17. Meistertitel geführt. In der Medienmitteilung wird Spycher so zitiert: «Wir haben die Überzeugung, dass es mit Joël Magnin gelingen wird, der Mannschaft wieder mehr Selbstvertrauen zu vermitteln und Stabilität zu verleihen.»
Magnin wird nach seinem Temporäreinsatz wieder in den Nachwuchs zurückkehren. YB sucht ab sofort also einen Trainer.
Kürzer war niemand YB-Trainer in diesem Jahrtausend
Rahmen hatte im Mai einen Vertrag bis Sommer 2026 unterschrieben. Die Meisterschaft lief zu diesem Zeitpunkt noch, Rahmen bestritt mit dem FC Winterthur gerade die Meisterrunde. Das hatte dem Zürcher Verein mit einem der kleinsten Budgets der Liga kaum jemand zugetraut.
Mit diesem Leistungsausweis trat Rahmen sein Amt in Bern an. 79 Tage nach dem Saisonauftakt ist seine Zeit abgelaufen. Er hat siebenmal verloren, dreimal unentschieden gespielt und fünfmal gewonnen. Die zwei wichtigsten Siege holte Rahmen gegen Galatasaray Istanbul. Dank diesen qualifizierte sich YB für die Ligaphase der neu konzipierten Champions League, die Berner nehmen damit mindestens einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag ein.
In der Super League aber ist der Sieg gegen Winterthur Rahmens einziger. Er kommt in der Liga auf einen Durchschnitt von 0,67 Punkten pro Partie, über alle Wettbewerbe sind es 1,2 Punkte. Die 15 Spiele von Rahmen sind die kürzeste Amtszeit eines YB-Trainers in diesem Jahrtausend, Interimstrainer ausgenommen.
Für Rahmen ist es die zweite Entlassung in wenigen Jahren. Im Februar 2022 musste er den FC Basel verlassen, nach 37 Spielen, in denen er 2,11 Punkte im Schnitt holte. Basels Präsident David Degen sollte später sagen, Rahmens Entlassung sei sein grösster Fehler gewesen.
Bei YB schätzen sie die Lage anders ein. Spycher spricht in der Medienmitteilung zwar davon, dass es schwergefallen sei, Rahmen freizustellen, und es sei bitter, dass es nicht geklappt habe. Die Trennung aber kommt, weil die sportliche Führung die Lage als ernst einstuft. Spycher sagt: «Wir müssen in unserer Situation nicht vom Meistertitel reden, sondern davon, Schritt für Schritt aus dem Tief zu finden.»
Fehlende Transfers und Verletzungen
Rahmen sagt: «Ich war voller Energie und der vollen Überzeugung, dass wir es zusammen schaffen würden, uns aus dieser Situation zu befreien.» Und weiter: «Ich muss den Entscheid natürlich vollumfänglich akzeptieren.»
Trainer Rahmen ist das logische Opfer dieser Resultat-Krise. Aber die Gemengelage in Bern ist vielschichtiger.
Rahmen fand bei seinem Antritt ein Kader vor, das seit Sommer 2023 Substanz verloren hat: Aurèle Amenda, Fabian Rieder, Cédric Zesiger, Christian Fassnacht, Ulisses Garcia oder Jean-Pierre Nsame haben den Verein verlassen; viele von ihnen Nationalspieler, alle Stammpersonal bei YB. Für sie haben die Berner unter anderem Darian Males geholt, Topskorer aus Basel, Lukasz Lakomy, Silvere Ganvoula oder viele junge Spieler aus Frankreich. Diese Transfers haben den Qualitätsverlust nicht eins zu eins aufgefangen.
Dazu kam Verletzungspech. Rahmen begann die Saison mit einer Innenverteidigung zweiter Wahl. Das Duo Loris Benito/Mohamed Ali Camara, auf dem Papier gesetzt, fehlte zum Auftakt verletzt. Für sie verteidigte unter anderem Mittelfeldspieler Sandro Lauper im Abwehrzentrum. Das Resultat waren drei Niederlagen in Folge zum Saisonauftakt. Sportchef von Bergen sagte damals: «Es ist nicht geplant, noch einen Innenverteidiger zu holen, weil wir sonst in ein paar Wochen ein massives Überangebot hätten.»
Im August kehrte Camara zurück, die Hoffnung auf eine funktionierende Abwehr lebte. Dann holte er sich eine Rote Karte gegen Yverdon, und Rahmen stand wieder ohne Abwehrchef da. Die sportliche Führung änderte ihre Meinung und holte doch noch einen Innenverteidiger: Patric Pfeiffer vom FC Augsburg. In seinem ersten Spiel verletzte er sich, auch er fiel aus. Das alles war grosses Pech.
In dieser Gemengelage hat es jeder Trainer schwer
Dazu kamen Aktionen von Spielern, die das Team schwächten: Jaouen Hadjam, Tanguy Zoukrou, Camara und Lauper wurden je einmal vom Platz gestellt. YB beendete also 4 von 15 Partien mit 9 Feldspielern. Keines dieser Spiele gewannen die Berner.
Rahmen ist in letzter Instanz verantwortlich dafür, was auf dem Fussballplatz passiert. Allerdings wäre es in dieser Lage jedem Trainer schwergefallen, die Berner auf Kurs zu bringen.
Interimstrainer Magnin hat zwei Wochen Zeit, um Wege zu finden, eine verunsicherte Mannschaft aufzurichten. Nach der Nationalmannschaftspause stehen drei englische Wochen an. In diesen Wochen muss Magnin siegen. https://www.bazonline.ch/yb-entlaesst-p ... 5031699197
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shalako
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Verfasst: Mittwoch 9. Oktober 2024, 11:03 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 28264
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08.10.2024 Zitat: Das Protokoll der Amtszeit von Patrick Rahmen als YB-Coach
113 Tage des Misserfolgs – mit zwei einsamen Ausreissern
Es sind nicht 113 Tage des Grauens. Aber eine Zeitspanne von historischer Erfolglosigkeit in der Meisterschaft. Mit zwei einsamen Höhepunkten. Die kurze Amtszeit von Patrick Rahmen im Schnelldurchlauf.
14. Mai
Patrick Rahmen unterschreibt einen Zweijahresvertrag als neuer YB-Coach. Eine medial und in der Öffentlichkeit wohlwollend aufgenommene Wahl, hat der Basler doch mit Winterthur ein kleines Wunder voll- und den Kleinklub in die Championship Group gebracht.
17. Mai
YB verpflichtet den guineeischen Nationalspieler Facinet Conte als Ersatz für den Fall des sich abzeichnenden Abgangs von Meschack Elia.
11. Juni
YB verlängert den Vertrag mit Ausrüster Nike langfristig. Wirtschaftlich läufts prächtig.
Tag 1, 17. Juni
Mit viel Unternehmungslust steigt Rahmen in sein erstes Training. Aber nicht ohne erste dunkle Wolken am Firmament: Camara und Janko haben sich auch verletzt und fallen aus.
Tag 12, 29. Juni
Facinet Conte reisst sich im Training das Kreuzband. Die Vorrunde ist futsch!
Tag 34, 21. Juli
Zum Auftakt in die Rahmen-Saison verliert YB gegen Aufsteiger Sion 1:2. Historisch! Es ist der erste Walliser Sieg in Bern seit 28 Jahren! Hadjam kassiert den ersten Platzverweis der Saison.
Tag 38, 25. Juli
Auch das zweite Spiel geht in die Hosen: 1:3 in Genf gegen Servette.
Tag 41, 28. Juli
Schimmer geht nimmer? Denkste! In St. Gallen geht YB regelrecht unter: 0:4! Die YB-Bosse nehmen das im Kybunpark zu Salzsäulen erstarrt zur Kenntnis. Rahmen verliert saisonübergreifend sein zehntes Spiel in Folge. Von Ballmoos geht auf Hadjam los. Und Christoph Spycher, der VR-Delegierte Sport, gibt auf den YB-Kanälen ein erstes Kriseninterview.
Tag 51, 7. August
Der einst verstossene Ex-Halbgott Matteo Vanetta kehrt als dritter Assistent zu YB zurück. Die Balance innerhalb des Trainerteams erhält eine vollkommen neue Ausrichtung, denn die frankophone Fraktion – und das ist die Hälfte des Teams – sucht bei Vanetta Nestwärme.
Tag 58, 14. August
YB verpflichtet mit Patric Pfeiffer, der von Augsburg kommt, doch noch einen Innenverteidiger, nachdem man zuvor gebetsmühlenartig verkündet hatte, es brauche keinen solchen.
Tag 59, 15. August
YB liegt ein Topangebot aus Russland von Krasnodar über 8 Millionen für Elia vor. Die Berner sagen aber njet – und bleiben sich und ihren Vorstellungen von Ethik treu. Dafür gibts Applaus. Elia aber verstehts nicht und schmollt fortan.
Tag 61, 17. August
Endlich, im sechsten Saisonspiel, der erste Sieg. Dazu brauchts einen Gegner aus der 2. Liga, den FC Printse-Nendaz im Cup.
Tag 65, 21. August
Das erste Highlight. In einem mitreissenden Spiel schlägt YB den türkischen Meister Galatasaray Istanbul in den Champions-League-Playoffs 3:2. Ein Sieg aus dem Nichts.
Tag 71, 27. August
Im Rams-Park machen die Berner die Sensation mit einem Auswärtssieg perfekt: 1:0 gegen das weit stärker eingestufte Gala. Der Tabellenletzte der Schweiz steht in der Königklasse. Wahnsinn! Alles gut also. Sofort nachlegen gegen Lausanne, hofft man.
Tag 75, 31. August
Ein weiterer gewaltiger Dämpfer. Nach der Gala-Gala gibts gegen Lausanne nur ein 1:1. YB bleibt Letzter.
Tag 92, 17. September
Champions League, wir kommen! Aber nichts so. YB bleibt gegen Aston Villa letztendlich chancenlos. 0:3.
Tag 97, 22. September
Endlich der erste Vollerfolg in der Meisterschaft: 4.1 in Winterthur. Jetzt eine Serie starten, denkt man.
Tag 103. 28. September
Der nächste Nackenschlag. 0:1 zu Hause gegen GC. Erste Zweifel an Trainer Rahmen machen sich breit. Nun gehts nach Barcelona. Man spürt: Eine Klatsche gegen die starken Katalanen – und die Diskussionen werden offen geführt.
Tag 106, 1. Oktober
Klatsche angesagt. Klatsche eingefangen: 0:5. YB habe das Niveau für diesen prestigeträchtigen Wettbewerb nicht, heisst es in Spanien. Und weiter: Nur wenige Spiele würden diese Saison so einfach werden für Barça. Der nächste Match beim FC Basel nimmt immer mehr die Dimension eines Schicksalsspiels ein.
Tag 111, 6. Oktober
Im grossen Blick-Interview weicht Spycher der Frage nach dem Trainer gebetsmühlenartig aus. Ein Bekenntnis zu Rahmen gibts nicht.
Kurze Zeit später verliert YB in Basel 0:1. In den Katakomben des Joggeli kommt es zu ersten inquisitorischen Gesprächen mit den Leithammeln und zu solchen der komplett versammelten Sportführung untereinander und mit Trainer Rahmen. Einen Schnellschuss gibts nicht. Beobachter, die schon lange dabei sind, wollen Zeichen erkennen, wonach der Trainer Vergangenheit sei.
Tag 112, 7. Oktober
Am Morgen werden weitere Gespräche geführt. Auch später, am Nachmittag, wo man von Rahmen verlangt darzulegen, wie er den Bock umstossen könne. Ein Entscheid wird nicht kommuniziert. Sei es, weil Rahmens Plan überzeugend war. Sei es, weil bei der Führung Selbstzweifel aufkamen, die zur Erkenntnis führten, dass der Trainer doch nicht das Hauptproblem sei. Oder sei es, weil man es versäumt hat, den freien Tag der Spieler zu streichen. So können diese nicht zitiert werden, um eine Freistellung des Trainers aus erster Hand zu erfahren. Einen solchen Entscheid per Whatsapp zu kommunizieren, wäre heikel, sehr heikel sogar!
Tag 113, 8. Oktober
Kurz vor 10 Uhr sickert durch: YB entlässt Rahmen. Einmal darüber geschlafen. Nochmal die Köpfe zusammengesteckt – und Nägel mit Köpfen gemacht. Um 10.25 Uhr wird die Mitteilung auf den YB-Kanälen aufgeschaltet. Joël Magnin übernimmt. https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 09540.html
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shalako
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Verfasst: Mittwoch 9. Oktober 2024, 21:49 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 28264
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09.10.2024 Zitat: Wochenduell
Ist es falsch, dass YB Patrick Rahmen entlassen hat?
Patrick Rahmen ist nicht mehr Trainer des BSC Young Boys. Nach einem schwachen Saisonstart will der Meister nicht mehr mit dem Basler zusammenarbeiten.
Ja! Denn nicht erfüllt hat beim Meister die sportliche Führung – und nicht der Trainer.
«Ich erachte die Entlassung von Patrick Rahmen als Fehler.» Dieser Satz stammt aus dem Mund von David Degen, dem Verwaltungsratspräsidenten des FC Basel. Im Februar 2022 haben Degen und Co. Patrick Rahmen per sofort von seiner rotblauen Trainertätigkeit entbunden – bei einem Schnitt von 2,11 Punkten pro Partie.
Ein gutes Jahr nach dieser Entlassung reflektierte Degen in einem Interview das erste FCB-Halbjahr 2022 und machte dabei diese bemerkenswerte Aussage. Man hätte geduldiger sein, dem Trainer bis im Sommer Zeit geben müssen.
Nun ist Patrick Rahmen seinen Job wieder los. Diesmal beim Schweizer Meister BSC Young Boys. Gewiss, der Saisonstart war miserabel. Das zeigt der Blick auf die Tabelle der Super League. Aber: Rahmen hat YB in die Champions League gecoacht. Dorthin, wo es für einen Schweizer Club so viel Geld zu holen gibt, um sich damit gegenüber der nationalen Konkurrenz wieder Vorteile verschaffen zu können. Und wo sich die Spieler im Glanz der Königsklasse sonnen können.
Dass Rahmen nun nach 15 Spielen mit den Bernern wieder arbeitslos ist, ist falsch. Es ist nicht sein Fehler, dass in den letzten Wochen praktisch die gesamte Verteidigung verletzt ausgefallen ist. Und es ist auch nicht sein Fehler, dass es YB nicht geschafft hat, in der Vergangenheit gewichtige Abgänge im Kader adäquat zu ersetzen.
Captain Fabian Lustenberger hat zwar in der letzten Saison nicht mehr regelmässig gespielt – aber er war ein Leader. Und Spieler wie Fabian Rieder, Ulisses Garcia, Jean-Pierre Nsame, Christian Fassnacht, Cédric Zesiger oder Michel Aebischer, die das goldene YB der letzten Jahre prägten, fehlen dem aktuellen YB an allen Ecken und Enden. Nicht erfüllt hat beim Meister die sportliche Führung – und nicht der Trainer.
Kommt noch eine andere Komponente hinzu: Patrick Rahmen ist ein überaus ehrlicher und loyaler Mensch. Einer, der Wort hält. Einer, der authentisch ist. Und einer, der die Regeln dieses teils schummrigen Fussballgeschäfts befolgt. Deshalb hätte er die Chance verdient gehabt, seine Fähigkeiten nochmals zu zeigen, mit den Young Boys durch die nächsten Wochen zu gehen. Man hätte ihm nicht nur in Basel, sondern auch in Bern mehr Zeit geben müssen.
Denn bereits in einer frühen Saisonphase den Trainer zu entlassen, ist vielleicht der einfachste Weg für einen Verein. Aber in diesem Fall kaum der richtige. Denn ob ein anderer Experte an der Seitenlinie das Ungleichgewicht in der Berner Kaderplanung ausbügeln kann, ist fraglich. Dominic Willimann
Nein! Eine sportliche Führung, die in einer solchen Situation nicht handelt, macht sich lächerlich.
Zuerst ein Blick auf die Fakten: YB hat von den ersten neun Meisterschaftspartien in dieser Saison genau eine gewonnen. Fünf Mal gingen die Berner als Verlierer vom Feld – in der gesamten Spielzeit 2023/24 gab es nur sechs Niederlagen. Und als aktueller Meister und mit dem Anspruch, diesen Titel zu verteidigen, belegen sie rund drei Monate nach Saisonstart den letzten Rang in der Super-League-Tabelle. Eine sportliche Führung, die in einer solchen Situation nicht handelt, macht sich lächerlich.
Klar kann man sich fragen, ob es richtig ist, auf eine sportliche Krise mit der Entlassung des Trainers zu reagieren. Ungeduld wird den Verantwortlichen in solchen Fällen dann oft vorgeworfen, fehlendes Vertrauen in den Coach, der zu wenig Zeit bekommen habe. In Basel kennt David Degen diese Vorwürfe bestens.
Doch Fakt ist eben auch: In einer laufenden Saison sind die Optionen der sportlichen Führung begrenzt. Gut möglich, dass der derzeitige Misserfolg eher auf ungünstige Strukturen des Vereins oder auf eine missglückte Transferstrategie zurückzuführen ist. Doch eine Neuorganisation der Verantwortlichkeiten oder die Entlassung des Sportchefs haben nun mal kaum einen Effekt auf den Ausgang des nächsten Fussballspiels. Ein Trainerwechsel hingegen sendet zumindest dieses berühmte «Signal», von dem sich ein Club in einer solchen Situation einen kurzfristigen Effekt erhofft.
Und dann ist da noch der Zeitpunkt. Ein Blick auf das Programm der Berner in den nächsten Wochen dürfte bei den YB-Verantwortlichen zur Frage geführt haben: Wenn nicht jetzt, wann dann?
In der Meisterschaft spielt man in den kommenden sechs Runden zweimal gegen den Tabellenersten aus Luzern, zweimal gegen Lugano (3.), einmal gegen Zürich (2.) und einmal gegen den FCB. Dazu kommen die Champions-League-Partien gegen Inter Mailand, Schachtar Donezk und Atalanta Bergamo. Wie viele dieser Spiele hätte YB in seiner derzeitigen Verfassung wohl gewonnen?
Dank der Nationalmannschaftspause hat Interimstrainer Joël Magnin nun ein paar Tage Zeit, um ein neues Gefühl in die Mannschaft zu bringen, sodass man dieses Mammutprogramm mit einer anderen Einstellung angehen kann.
Leidtragender dieser Umstände ist Patrick Rahmen. Ist er also ein unglückliches Bauernopfer? Nun, der Basler wusste genau, worauf er sich einlässt, als er im Sommer den FC Winterthur verliess, um beim Spitzenclub aus Bern anzuheuern. Vom Underdog, bei dem man kaum etwas zu verlieren hat, zum Serienmeister, der nie verlieren sollte. Rahmen hat mit diesem Wechsel für seine Karriere bewusst eine Risikostrategie gewählt.
99 Tage nach seinem Amtsantritt in Bern ist klar: Sie ist nicht aufgegangen. Fabian Löw https://www.bazonline.ch/trainerwechsel ... 6787011300
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shalako
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Verfasst: Mittwoch 9. Oktober 2024, 22:12 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 28264
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09.10.2024 Zitat: Entlassung von Patrick Rahmen
Zubi geht mit Spycher und Co. hart ins Gericht: «Die YB-DNA ist weg»
Patrick Rahmen ist nicht mehr Trainer bei YB. Geht es nach Pascal Zuberbühler, wäre Rahmen noch im Amt. Der blue Sport Experte zieht die Vereinsverantwortlichen in die Verantwortung.
Patrick Rahmen ist seinen Trainerposten bei YB los. Im Sommer präsentierten die Berner Klubverantwortlichen den 55-jährigen Basler als Wunschlösung, 15 Pflichtspiele später ziehen Spycher und Co. die Reissleine.
«Für mich ist die Entlassung von Patrick Rahmen der falsche Entscheid», sagt Michael Wegmann, Leiter Sport Online, im Talk bei blue Sport. «Es ist eine Bankrotterklärung der Führung.» YB habe es verpasst, hinzustehen und gemeinsame Fehler, die gemacht wurden, zuzugeben.
Fehler wurden gemäss Pascal Zuberbühler in der Kaderplanung gemacht. «Klar, die Leistungen von YB in der Liga sind eine Katastrophe. Aber wir müssen auch die Transferpolitik des Vereins anschauen. Ich hoffe, die YB-Führung dreht auch jeden Stein bei sich selbst um.»
Keller-Transfer ein «ganz schlechter Schachzug der YB-Führung»
Für Zubi ist die Rückkehr von Keeper Marvin Keller im Sommer ein Paradebeispiel bezüglich der fehlerhaften Kaderplanung. «Das war für mich ein ganz schlechter Zug der YB-Führung.» Das habe ein Durcheinander reingebracht, zumal der Vertrag von David von Ballmoos vorzeitig bis 2027 verlängert wurde.
Auch der Fakt, dass viele YB-Spieler Französisch sprechen, ist für den blue Sport Experten ein «kleines Problem». Rahmen philosophiere und analysiere auf Deutsch hervorragend, auf Französisch sei er weniger sprachgewandt.
Zubi hält fest: «Die YB-DNA ist weggegangen. Rahmen sollte diese wieder zurückbringen. Ich hätte ihn nicht entlassen.» Ausserdem hätte Rahmen dem Verein mit der Qualifikation für die Champions League viel Geld gebracht.
Viel Geld, aber wenig Punkte: Unter Patrick Rahmen erspielte sich YB in neun Ligaspielen grade mal sechs Zähler. «Rahmen hat nicht das Maximum aus der Mannschaft herausgeholt», glaubt Wegmann. Dennoch sei YB nicht so gut, wie es die Vereinsverantwortlichen meinen würden. Dem pflichtet auch Zubi bei: «In diesem Jahr war die Mannschaft nicht gut genug.»
Mammut-Programm für Interimstrainer Magnin
Ob Interimstrainer Joël Magnin den Meister aus dem Sumpf ziehen kann? Die bevorstehenden Spiele haben es zumindest in sich: mit Leader Luzern, Inter Mailand, Lugano, Basel und Zürich stehen gleich fünf happige Spiele in Folge auf dem Programm. Was zu einem Vorteil für Magnin verkommen könnte: YB ist in keinem dieser Spiele Favorit, meint Wegmann.
Zuerst hat Magnin während der Nationlmannschafts-Pause aber elf Tage Zeit, die Mannschaft neu einzuschwören, um dann am 19. Oktober im Wankdorf gegen Luzern voll anzugreifen und den YB-Kurs zu drehen. https://www.bluewin.ch/de/sport/super-l ... 98427.html
_________________ For Ever
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Rino
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Verfasst: Mittwoch 9. Oktober 2024, 22:30 |
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Registriert: Samstag 8. Mai 2004, 12:12 Beiträge: 3167 Wohnort: Bern
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YB-Trainer verabschiedet sich mit Computer-StimmeKaum eine Zeitung schafft es so häufig wie der «Blick», den Schweizer Sportstars treffsichere Zitate zu entlocken. Umso überraschender war, dass die Titelgeschichte des «Blick»-Sportteils vom Mittwoch ganz ohne persönliche Abschiedsworte des Hauptprotagonisten auskommen musste. Der frisch entlassene YB-Trainer Patrick Rahmen war für das Team von Steffi Buchli schlichtweg nicht erreichbar. Fast schon verschämt musste die «Blick»-Redaktion stattdessen mit einem LinkedIn-Post von Patrick Rahmen vorliebnehmen, der auszugsweise abgedruckt wurde. Das Brisante dabei: Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sich der YB-Trainer in seiner Nachricht im sozialen Netzwerk mit Computerstimme verabschiedet hat, sprich den ganzen Text mit ChatGPT verfasst hat. Darauf deuten ungewohnte Ausdrücke wie «Swiss Super League», das mehrmalige Auftauchen des nur in Deutschland und Österreich üblichen Doppel-S und geradezu kitschige Standardsätze wie «Ein ganz besonderer Dank gilt den Fans, die mich und das Team bis zuletzt im Stadion und mit ihren zahlreichen Nachrichten in den Sozialen Medien unterstützt haben – dies ist nicht selbstverständlich und bedeutet mir sehr viel.» Doch ausgerechnet jene Fans kannten keine Gnade und enttarnten ihren Ex-Trainer im YB-Onlineforum: «ChatGPT lässt grüssen», schrieb etwa ein User. Und ein anderer doppelte nach: «Die ChatGPT Eszetts sind sehr entlarvend. Sieht man immer mehr. Leide Tee.» Ein dritter YB-Fan mahnte indes, dass nicht der Einsatz von Künstlicher Intelligenz an sich problematisch sei, sondern vielmehr deren richtige Anwendung wichtig wäre: «Tja, man kann ihm höchstens vorwerfen, dass er die KI nicht schon früher zu Rate gezogen hat. Vielleicht hätte die ein brauchbares Spielsystem ausgespuckt.» Beim «Blick» indes blieb das Thema ChatGPT in der grossen YB-Berichterstattung, die sich immerhin über zwei ganze Zeitungsseiten zog, ganz aussen vor. https://www.kleinreport.ch/news/yb-trai ... mme-104960
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