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 Beitrag Verfasst: Dienstag 5. März 2024, 12:05 
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05.03.2024

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Spielt YB in Zukunft noch in der Champions League, Christoph Spycher?

«Einfacher wird es nicht»

Natürlich soll YB auch zukünftig in der Königsklasse vertreten sein. Doch die Hürden werden höher. Die Schere zwischen grossen und kleineren Klubs tue sich weiter auf, sagt YB-Boss Christoph Spycher.

Christoph Spycher, am Montag hat YB den Trainer Raphael Wicky entlassen. Was sind die Gründe dafür?
Der Entscheid hängt mit der Entwicklung der letzten Wochen zusammen. Wir waren mit den sportlichen Leistungen nicht mehr zufrieden. Steve von Bergen führte am Sonntagabend nach der Niederlage in Zürich dann nochmals ein längeres Gespräch mit Raphael Wicky – es zeigte sich, dass Trainer und sportliche Führung andere Ansätze haben, wie YB zurück auf die Erfolgsspur zu bringen ist. In einer Situation wie dieser müssen alle vom Weg überzeugt sein. Deshalb kamen wir einvernehmlich zum Schluss, dass eine Trennung die beste Lösung ist.

Was meinen Sie mit verschiedenen Ansätzen?
Man muss nicht immer zwingend einer Meinung sein, unterschiedliche Denkweisen können bereichernd wirken. Doch wir hatten in letzter Zeit in wichtigen Punkten unterschiedliche Auffassungen, rein nüchtern betrachtet. Auf Details möchte ich nicht eingehen.

Kam die Entlassung nicht zu spät? Die Formkurve zeigte bereits seit Anfang Jahr nach unten.
Im Nachhinein ist man immer klüger: Was, wenn wir im Cup ausgeglichen hätten und noch weitergekommen wären, wenn wir gegen den FCZ ein Unentschieden geholt hätten … nach drei Niederlagen in Serie ist es einfach zu sagen, wir hätten zu spät reagiert. Fakt ist: Die Niederlage in Sion hat uns enorm weh getan.

Ist Raphael Wicky nicht auch ein bisschen das Opfer einer Situation, für die er wenig kann? Ulisses Garcia, Jean-Pierre Nsame und Donat Rrudhani sind weg, hinzu kommen die Verletzungen der Leaderfiguren Loris Benito und Filip Ugrinic.
Für die aktuelle Situation sind verschiedene Faktoren verantwortlich. Wir sagen auf keinen Fall, Raphael Wicky habe alles falsch und die sportliche Führung alles richtig gemacht. Für Garcia zum Beispiel haben wir Jaouen Hadjam geholt, einen 20-jährigen Spieler mit viel Potenzial, der aber natürlich Zeit braucht. Das ist der Weg von YB und wird er auch bleiben. Wir glauben an jene, die hier sind und schenken ihnen unser vollstes Vertrauen.

Joël Magnin übernimmt nun bis Ende Saison. Ist ein längerfristiges Engagement möglich, sollten die Resultate stimmen?
Nein, Joël bleibt nur bis Sommer, danach werden er sowie Gérard Castella als Ausbildungschef auf ihre angestammten Positionen zurückkehren. Das haben wir so vereinbart. Für die nächste Saison suchen wir einen neuen Cheftrainer.

Trotz der Resultatkrise steht YB nach wie vor auf Platz eins der Tabelle. Im Tamedia-Podcast «Dritte Halbzeit» wurde indes vor kurzem darüber spekuliert, dass YB nur deshalb so gut sei, weil die Konkurrenz schwächle. Wäre YB auch Leader, wenn der FCZ weiterhin so performen würde wie im Herbst?
Bei fünf Meistertiteln in sechs Jahren kann man nicht mehr von Zufall sprechen. Die von Ihnen genannte These hörte ich schon vor sechs Jahren, als manche behaupteten, YB sei 2018 nur Meister geworden, weil bei Basel der Umbruch stattfand. Man kann den Grund immer bei der Konkurrenz suchen. Andere Mannschaften haben ebenfalls Qualität, Yverdon etwa hat auf diese Saison hin viel Geld in sein Team investiert. Dementsprechend kann es an einem guten Tag jeden bezwingen. YB ist nicht darum so gut, weil die Konkurrenz schwächelt, sondern das Business an sich ist einfach äusserst dynamisch. Jeder Schweizer Verein hat etliche Herausforderungen zu meistern, der Abstand zu den grossen Ligen wird stetig grösser, die Umbrüche erzwungenermassen heftiger. Entsprechend macht sich hie und da ein bisschen Nervosität breit, was sich auf die Stabilität auswirkt.

Manchester City und Co. werden in Zukunft kaum schwächer. Das sind schlechte Aussichten für YB-Anhänger und für Schweizer Fans allgemein.
Einfacher wird es nicht. Dennoch wollen und müssen wir uns hohe Ziele stecken. Man hat gesehen, dass Spor ting Lissabon ein europäisches Spitzenteam ist, obwohl es nicht zu einer sogenannten Top-fünf-Liga gehört. Qualität ist nicht nur eine Frage der finanziellen Power, aber eben auch. Bereits Belgien und Holland bewegen sich auf einem ganz anderen finanziellen Level als die Super League. Höhere Saläre, höhere Transfersummen. Entsprechend haben wir tendenziell schlechtere Karten, jene Spieler zu uns zu holen, die wir gerne möchten, weil andere viel mehr bieten können.

Steht YB im Sommer ein grösserer Exodus bevor? Meschack Elia könnte den Verein verlassen, Lewin Blum vielleicht, Ali Camara ebenso.
Möglich ist vieles. Wer gut performt und Erfolg hat, ist begehrt. Nach der Meistersaison 2017/18 verliess uns fast niemand, im Sommer 2019 erfolgte dann der erste grössere Umbruch. Dieses Szenario kann eintreten, obwohl die Spieler einen laufenden Vertrag bei uns haben. Im defensiven Bereich wird es zu Abgängen kommen, die Zukunft von Fabian Lustenberger zum Beispiel ist zudem noch nicht geklärt.

Sprechen wir über Sie selbst: Sie sind seit kurzem YB-Aktionär. Ist Ihnen der Klub nun noch ein wenig wichtiger geworden als zuvor?
YB hatte stets eine enorme Bedeutung für mich, egal ob als Spieler, Talentmanager, Sportchef oder VR-Delegierter. In erster Linie war es der Wunsch der Familie Rihs, dass ich mich als Aktionär beteilige, um ein langfristiges Zeichen zu setzen. Ich gebe seit 14 Jahren mein Bestes für YB, daran wird sich nichts ändern.

Der Erfolg der Young Boys ist eng mit Ihnen verknüpft. Viele sorgen sich, es könnte mit dem Klub bergab gehen, wenn Sie einmal nicht mehr für ihn tätig sind.
Die meisten Menschen, die ich kenne, können kaum voraussagen, wo sie in fünf oder zehn Jahren stehen. Deshalb äussere ich mich zu meiner Zukunft seit jeher zurückhaltend. Klar ist: Keine Unternehmung darf von einer einzigen Person abhängig sein. Der Fussball braucht Gesichter und die Medien fokussieren sich auf diese, das verstehe ich. Bloss war es nicht so, dass dank mir plötzlich alles gut wurde. Zig Leute leisten bei YB einen fantastischen Job, gerade auch in der sportlichen Führung.

Was reizt Sie denn nebst YB noch? Die Nationalmannschaft, die Bundesliga?
Solche Gedankenspiele sind für mich zu fest Glaskugel. Ich komme jeden Tag gerne arbeiten, was enorm wichtig ist und fundamental mit jenen Menschen zu tun hat, die hier tätig sind. Was die Zukunft bringt, weiss ich nicht. Ich hatte beispielsweise nie das explizite Ziel, Verwaltungsrat von YB zu werden.

Sportlich ist die Situation aktuell gerade schwierig. Dennoch: Dürfen sich die YB-Fans auf die Zukunft freuen?
Davon bin ich überzeugt. Manche Vereine stehen im Vergleich zu uns ganz woanders. Es kann auch bei uns eine Baisse eintreten, so wie nun passiert. Wir werden allerdings weiterhin so hart wie möglich arbeiten, um Erfolg zu haben. Ich bin sicher, dass wir stabile Verhältnisse haben.


PERSÖNLICH

Christoph Spycher wurde am 30. März 1978 in Wolhusen geboren und wuchs in Köniz auf. Seine Karriere begann bei Sternenberg. Dann Bümpliz und Münsingen, ab 2001 Luzern. Mit GC wurde er 2003 Meister. Ab 2005 spielte er fünf Jahre in Frankfurt, zuletzt bis 2014 für YB; insgesamt 47 Länderspiele. Von 2016 bis 2021 war er deren Sportchef. Im Mai 2022 wurde er Mitglied der Geschäftsleitung und Delegierter Sport des Verwaltungsrats. Seit Anfang Jahr ist er Mitbesitzer des BSC YB.


https://baernerbaer.ch/sport/einfacher-wird-es-nicht

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 Beitrag Verfasst: Montag 11. März 2024, 21:56 
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11.03.2024

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YB auf Trainersuche

Spycher redet Klartext: «Das geht für uns hinten und vorne nicht auf»

Christoph Spycher spricht im exklusiven Interview mit blue Sport über die Suche nach dem Nachfolger des entlassenen Raphael Wicky und verrät, wieso die Berner vorerst lieber auf eine vorübergehende Lösung an der Seitenlinie setzen.

Die Entlassung von Raphael Wicky als YB-Trainer hat ihre Wirkung offenbar nicht verfehlt. In der ersten Partie ohne den Walliser an der Seitenlinie treten die Young Boys wie verwandelt auf, zünden gegen den FCB ein Feuerwerk und schiessen sich beim 5:1-Heimsieg den angestauten Frust von der Seele.

Im Interview mit blue Sport macht Christoph Spycher aber klar: «Es ist nicht so, dass Raphael Wicky hier nicht mehr Trainer ist und der Alleinschuldige weg ist. So sehen wir das überhaupt nicht.» Es brauche nebst dem Trainer ein Trainerteam, eine sportliche Führung und eine Mannschaft. «Am Schluss kann ein Verein nur Erfolg haben, wenn all diese Elemente zusammenspielen», betont Spycher.

Wicky nicht «der Alleinschuldige»

Will man während einer Saison ein Zeichen setzen, müsse dies aber auf der Trainerposition geschehen, erklärt der YB-Miteigner. Zudem habe man unterschiedliche Vorstellungen gehabt – insbesondere was den Weg aus der Krise angeht. «Nichtsdestotrotz haben wir Respekt vor Wicky. Er war hier ein sehr erfolgreicher Trainer. Wir wissen, dass wir alle jetzt gefordert sind», sagt Spycher.

Mit der Suche nach einem geeigneten Nachfolger ab Sommer will man sich bei YB Zeit lassen. Auf die Frage, wieso man mit Magnin eine interimistische Lösung gewählt habe, sagt Spycher: «Wir schauten, welche Qualitäten wir brauchen und was der neue Trainer mitbringen muss – und da war Joël Magnin für uns die beste Lösung.»

Die YB-Vision

Allerdings ist das nicht der einzige Grund, wieso die Berner vorerst nur eine vorübergehende Lösung favorisieren. «Wir haben bei YB eine Vision, wie wir mit einem Trainer zusammenarbeiten wollen. Wir wollen einem Trainer nicht von uns aus während der Saison die Freigabe geben – und jetzt ist die Frage, ob man auf Trainer losgehen will, die bei anderen Vereinen unter Vertrag stehen.»

Denn damit würde man von diesen quasi verlangen, «dass sie bei ihrem aktuellen Arbeitgeber Druck machen, um dort rauszukommen. Wir aber sagen, dass wenn er dann bei uns ist, dann muss er vertragstreu sein. Das geht für uns hinten und vorne nicht auf», so Spycher. An Interessenten auf den YB-Trainerjob fehle es aber nicht: «Im Fussball-Geschäft geht es sehr schnell. Es ist sicher das eine oder andere Dossier auf dem Schreibtisch gelandet.»


https://www.bluewin.ch/de/sport/super-l ... 18855.html

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 Beitrag Verfasst: Dienstag 23. April 2024, 23:25 
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 Beitrag Verfasst: Freitag 26. April 2024, 11:58 
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Berner Sportclubs YB und SCB

Stapi will ab 2028 YB-Trainingsfelder auf der Allmend

Am BZ-Live-Event zum Thema Sportstadt Bern sprach Alec von Graffenried über den neuen YB-Campus. Zudem wartete er mit einer speziellen Idee auf.

In der Sportstadt Bern ist gerade einiges los: Diese Woche gaben die Young Boys bekannt, dass sie an der Gemeindegrenze Bolligen/Ostermundigen für 40 Millionen Franken ein regionales Trainingszentrum realisieren wollen. Das Vorhaben würde das Dauerproblem der fehlenden Fussballfelder in der Region teilweise beheben.

Klar also, dass dieser grosse Wurf auch am Mittwochabend bei einer Diskussionsrunde zum Thema Sporthauptstadt Bern zur Sprache kam. Die Teilnehmer an dem von der «Berner Zeitung» organisierten Talk im Wankdorfstadion waren Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL), YB-Chefstratege Christoph Spycher und SCB-Geschäftsführer Marc Lüthi.

Die Frage, die dabei im Raum steht: Wie profitiert YB vom neuen Campus? Zwar sollen ihre Nachwuchs- und ihre Frauenabteilung künftig dort trainieren, doch das löst das Problem der ersten Mannschaft nicht. Für diese möchten die Young Boys nach wie vor Trainingsfelder auf der Berner Allmend errichten. Hat YB mit der Stadt etwa einen Deal ausgehandelt? YB entlastet mit dem Campus die Platzprobleme im Breitensport und erhält im Gegenzug Platz auf der Allmend?

SCB will auf der Allmend bleiben

Auf diese Frage mochten die Angesprochenen keine klare Antwort geben. Allerdings hat Alec von Graffenried bereits in der Vergangenheit eine Absichtserklärung abgegeben, für YB auf der Allmend Trainingsplätze zu schaffen – vorausgesetzt, die dortigen oberirdischen Parkplätze verschwinden in den Boden.

Geht es nach dem Stadtpräsidenten, sollen ab 2028 am Rande der Allmend drei YB-Trainingsfelder inklusive Ballfang und Sichtschutz zur Verfügung stehen, wie er am Mittwochabend preisgab. Als Versprechen an YB lässt sich dies allerdings noch nicht verkaufen. Denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Mehrheit des rot-grünen Stadtrats für solche exklusive Nutzungen nicht zu begeistern ist.

«Klar haben auch wir Eigeninteressen», meinte Christoph Spycher dazu, «doch mit dem Campus zeigen wir, dass wir auch bereit sind, Gesamtverantwortung zu übernehmen.» Auch wenn er es nicht explizit sagt: Die Erwartung bei YB ist da, dass es nun klappt mit den seit rund zehn Jahren gewünschten Trainingsfeldern in unmittelbarer Stadionnähe.

Auch beim SCB stehen grosse Investitionen an. Bekannt ist, dass die Postfinance-Arena entweder totalsaniert oder neu gebaut werden muss. Gemäss Marc Lüthi soll das bis 2030 geschehen. Ob Sanierung oder Neubau sei noch offen. «Sicher ist aber, dass wir am selben Standort bleiben», so der SCB-CEO. Man habe zwar 14 Alternativstandorte in einem Umkreis von zehn Kilometern geprüft, kam aber zum Schluss: «Wir sind am richtigen Standort.»

Pyro-Zone im Stadion?

Thema am BZ-Live-Event war auch die Fangewalt im Schweizer Fussball. Diesbezüglich kam es jüngst zu einem Zerwürfnis zwischen Politik und Clubs. Der Grund ist ein von den kantonalen Polizeidirektionen eingeführtes Kaskadenmodell. Dieses sieht nach gewalttätigen Vorfällen die Sperrung von Fankurven vor. Die Clubs sehen darin eine unverhältnismässige Kollektivstrafe.

«Das Kaskadenmodell wird derzeit ad absurdum geführt», meinte Spycher dazu, «die gesperrten Fans kaufen sich einfach Tickets für andere Sektoren.» Zuletzt war dies letztes Wochenende in Zürich zu beobachten.

Regelrecht in Rage redete sich Marc Lüthi bei dem Thema. Er spricht von «Profilierungspolitikern», die einseitig auf Repression setzen wollen. «Politischer Druck funktioniert nicht. Druck erzeugt bloss Gegendruck», so der SCB-CEO. Gute Resultate bringe man nur im Dialog zustande.

Zum Schluss wartete Alec von Graffenried noch mit einem speziellen Vorschlag auf. Man könne sich ja überlegen, im Stadion eine Zone einzurichten, wo Fans zu bestimmten Zeiten geordnet ein paar Fackeln abbrennen könnten, so der Stapi. Denn es zeige sich ja an jedem Spiel, dass Pyros trotz Verbot gezündet würden. «Verbote, die nicht umgesetzt werden können, bringen nichts.» Zudem seien Pyros nicht mit Gewalt verbunden.


https://www.bernerzeitung.ch/bz-live-ev ... 4687252865

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 26. Mai 2024, 00:44 
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20.05.2024

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Christoph Spycher im Interview

Ein Machtkampf bei YB? «Das hat mich getroffen»

Die Young Boys stehen vor dem sechsten Meistertitel in sieben Jahren. Und doch ist immer wieder Unruhe aufgekommen. Der YB-Chef nimmt Stellung.

Christoph Spycher, wir haben um dieses Gespräch gebeten. Sie haben die Zeit dafür gewählt. Es ist 9 Uhr in der Früh, am Tag nach dem Sieg gegen St. Gallen, der YB faktisch den Meistertitel einbringt. Haben Sie denn überhaupt nicht gefeiert?

Das war ein grosser und wichtiger Schritt. Aber zu feiern gab es noch nichts. Dass ich heute früh unterwegs bin, hat mehr mit dem vollen Tagesprogramm zu tun.

David von Ballmoos, Ihr Goalie, hat am TV gesagt: «Das lassen wir uns nicht mehr nehmen.» Einverstanden?

Es ist gut, dass die Spieler das so sehen. Ich bin überzeugt, dass wir die Klasse haben, uns den Titel nicht mehr nehmen zu lassen. Ich hatte vor dem Spiel gestern jedenfalls viel mehr Respekt als vor allem, was jetzt noch kommt.

Von Ballmoos’ Stimme zitterte beim TV-Interview. Hat das damit zu tun, dass er zwei Tage vorher Vater geworden ist, oder stecken in diesem Meistertitel Emotionen, die wir von aussen nicht sehen?

Warum seine Stimme zitterte, müsste David selbst erklären. Aber für die Spieler sind gewisse Sachen passiert, die nicht immer geschehen. Es gab eine Trainerentlassung. Es gab viel Kritik. All das führt dazu, dass ein solcher Abend emotionaler ist. Es geht einfach um extrem viel, und der Druck ist gross. Wo viel Druck ist, sind die Emotionen gross. Gerade für Spieler, die schon lange dabei sind und merken, was alles an einem Titelgewinn hängt, wie viel Freude er auslösen kann, was er für den Verein bedeuten kann, was er für die Menschen in Bern bedeuten kann.

Was war der kritischste Moment in dieser Saison?

Es gab viele schöne Momente. Die Champions League, das europäische Überwintern, vergessen wir das alles nicht. Aber ja, das ist eine Saison mit vielen schwierigen Momenten. Der schwierigste war die Entlassung von Trainer Raphael Wicky. Wir hatten drei Spiele in Folge verloren, jahrelang war das YB nicht mehr passiert. Danach wurden neue Impulse gesetzt. Es tat in dieser schwierigen Phase gut, zu sehen, dass die Menschen bei YB zusammenstehen. Joël Magnin und Gérard Castella haben sich bereit erklärt, zu übernehmen. Wir suchen die schwierigen Momente nicht. Aber sie gehören zum Profifussball. Und wir haben auch gesehen, dass aus diesen Momenten etwas Gutes entstehen kann.

Hatten Sie mit Wicky nach dem Spiel gegen St. Gallen Kontakt?

Wir hatten in den letzten Wochen Kontakt, und wir werden bald wieder haben. Aber am Donnerstag war dafür nicht der Moment. Es war der Moment, mal durchzuatmen nach den turbulenten letzten Tagen.

Unter anderem wegen der Kündigung Ihres CEO Wanja Greuel.

Das hat eine gewisse Unruhe gebracht. Wir waren nicht glücklich über den Zeitpunkt der Kündigung und über den Zeitpunkt, in dem sie publik wurde. Wenn man einen Titel gewinnen kann, dann sollte immer der Sport im Zentrum stehen. Darum war der Zeitpunkt unpassend. Das hat intern viel und unnötig Energie verbraucht.

Nach Jahren der Ruhe gab es bei YB zum ersten Mal Nebenschauplätze, etwa die Geschichte vom Machtkampf zwischen Ihnen und Wanja Greuel. Wie ist das für Sie, dass solche Sachen öffentlich diskutiert werden?

Die Darstellung, dass es ein Machtkampf zwischen uns beiden gewesen sein soll, hat mich getroffen. Es gab Abnützungserscheinungen und unterschiedliche Auffassungen in der Geschäftsleitung über die Führungsgrundsätze bei YB. Dass es im Fussball Nebenschauplätze gibt, ist nicht neu. Wir schwebten in den letzten Jahren nicht zehn Kilometer über der Erde. Wir haben jeden Tag Probleme und Herausforderungen. 2022, als wir nicht Meister geworden sind, mussten wir auch mit einem Trainerwechsel umgehen. Aber wir haben uns nie verändert in der Art und Weise unseres Schaffens. Und wir haben an unseren Werten festgehalten. Allerdings hat sich das Umfeld etwas verändert. Und das hängt mit den Erfolgen der letzten Jahre zusammen. Es gibt gestiegene Erwartungen und Neid. Und es gibt Menschen, die die ganze Lage kritischer betrachten, als sie vielleicht ist.

Die Qualität der Unruhe ist eine andere als in den Jahren zuvor.

Ich bin nicht sicher, ob «Qualität» hier das richtige Wort ist. Aber ja, es gab mehr Dinge, mit denen wir uns beschäftigt haben. Diese medialen Nebenschauplätze sind nicht positiv für YB.

Wenn Sie YB als Unterhaltungs­produkt ansehen, dann sind diese Nebenschauplätze durchaus positiv.

Von aussen kann man das so sehen. Von innen sehen wir es anders. Es gibt Unternehmen, die sagen sich: «Hauptsache, wir sind in den Schlagzeilen.» Zu denen gehören wir nicht. Wir wollen mit unserem Fussball Schlagzeilen produzieren. Aber wenn wir schon Nebenschauplätze haben, dann ist das Gute daran: Die Spieler wachsen an ihnen.

Sie sind Verwaltungsrat und Mitbesitzer. Können Sie nachvollziehen, dass diese Machtfülle kritisch beurteilt wird?

Wenn man erfolgreich ist, stecken Hunderte von Menschen hinter diesem Erfolg. Es ist ein Zeichen der Zeit: Alles wird personifiziert, es braucht ein Gesicht. Ich war aber nie allein. Ich hatte die beste Unterstützung, die besten Spezialisten. Und ich habe mich nicht verändert.

Wer kontrolliert Sie?

VR-Präsident Hanspeter Kienberger ist mein Vorgesetzter.

Waren Sie eigentlich bei jedem Spiel dieser Saison?

Nein. Ich habe wegen anderer Verpflichtungen den Auftakt gegen Lausanne verpasst, ein Spiel in Lugano und das Cupspiel in Rapperswil.

Aus familiären Gründen verpassen Sie keine Spiele?

Nicht wirklich. Eigentlich bin ich ja als VR-Delegierter Sport in der angenehmen Lage, dass es mich an den Spielen nicht braucht. Aber mir ist es wichtig, dabei zu sein. Damit ich mir ein Bild machen kann. Wenn der Moment kommt, da ich 15 Spiele pro Saison nicht mehr im Stadion sehe, dann muss ich mir eingestehen, dass mein Interesse nicht mehr gross genug ist, für den Verein zu arbeiten.

Wie unterhaltsam fanden Sie die YB-Spiele?

Wir wollen einen offensiven, dominanten, intensiven Fussball spielen. Das gelang uns phasenweise nicht. Wir erspielten uns zu wenige Torchancen. Und diese Wucht, die uns früher ausgezeichnet hatte, haben wir zwischenzeitlich verloren. Zuletzt machten wir Fortschritte. Aber wir müssen uns im Hinblick auf die nächste Saison steigern.

Patrick Rahmen wird dann der YB-Trainer sein, das wurde unter der Woche bekannt gegeben. Was gab den Ausschlag für ihn?

Er steht für einen dynamischen Offensivfussball, das hat er mit Winterthur gezeigt. Er hat einen grossen Erfahrungsschatz, war für den FC Basel tätig, dann im U-21-Nationalteam. Er kann mit jungen Spielern arbeiten und ist enorm ehrgeizig – das passt zu uns.

YB hat während dieser Saison durch Spielerverkäufe deutlich an Qualität verloren. Kommen als Antrittsgeschenk für Rahmen nun ein paar Verstärkungen?

Wer erfolgreich ist, wird immer einen Substanzverlust haben. Und wenn wir einen Spieler für 10 Millionen Franken verkaufen und dessen Ersatz für 1,5 Millionen holen, dann ist es doch naheliegend, dass sich dieser erst einmal nicht auf demselben Niveau bewegt wie sein Vorgänger. Ansonsten müssten ja alle Clubs, die Spieler von uns holen, etwas falsch machen.

Der Substanzverlust ist also einkalkuliert?

Unser Weg wird immer sein, Spieler mit Potenzial zu verpflichten. Und diese zu entwickeln, ist eine zentrale Anforderung, die wir an unseren Trainer stellen. Leider hat sich der eine oder andere Spieler nicht so entwickelt, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber so etwas braucht manchmal mehr Zeit als gedacht.

Nennen Sie ein Beispiel.

Filip Ugrinic tat sich in seiner ersten Saison schwer, obwohl er aus Luzern kam und YB als Gegner kannte. Aber er musste sich ans Niveau bei uns gewöhnen, an die hohe Anspruchshaltung, die bei uns herrscht. Das ist schwieriger, als man denkt. In seiner zweiten Saison war er dann bis zur Verletzung überragend. Und nun steht er im vorläufigen EM-Kader.

Als Sie 2010 Ihr letztes Länderspiel für die Schweiz bestritten, debütierte Xherdan Shaqiri gleichzeitig im Nationalteam. Sehen Sie im aktuellen Kader einen Spieler, der in 10, 15 Jahren mal Verwaltungsrat oder Mitbesitzer eines Fussballclubs sein könnte?

Das ist schwierig abzuschätzen, weil ich viele der Nationalspieler nicht persönlich kenne. Was ich mir vorstellen kann, ist, dass der eine oder andere Trainer wird.

An wen denken Sie?

Granit Xhaka. Er ist eine enorme Führungspersönlichkeit und dazu prädestiniert, eine Mannschaft mitzureissen.


https://www.bernerzeitung.ch/yb-chef-ch ... 8634027123

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25.05.2024

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Spycher: «Es gab Momente, in denen es nicht einfach war»

Der Verwaltungsratsdelegierte der Young Boys im Interview nach dem letzten SL-Spiel.


https://www.srf.ch/play/tv/sport-clip/v ... Ratio=16_9

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CEO hat Kündigung eingereicht

Christoph Spycher, wurde Wanja Greuel bei YB zur Persona non grata?

YB-CEO Wanja Greuel hat die Kündigung eingereicht. Offenbar gab es ein Zerwürfnis mit Vertretern im sportlichen Bereich – dazu gehört auch Christoph Spycher. Der Chefstratege kommentiert im Interview mit blue Sport auch die Gerüchte, dass Greuel bei der Meisterfeier unerwünscht sei.

Vor zwei Wochen teilten die Young Boys mit, dass CEO Wanja Greuel den Verein Ende Saison verlässt. Greuel ist seit 2016 im Amt und leitete den Verein während fünf Meistertiteln und drei Cupsiegen.

Medienberichten zufolge sind unterschiedliche Auffassungen von Greuel und Christoph Spycher Hintergrund des Entscheids. Demnach soll sich Greuel in den Diskussionen mit Vertretern im sportlichen Bereich alleingelassen gefühlt haben. Zudem sollen sich die Auffassungen von CEO Greuel und Spycher schon seit längerer Zeit nicht mehr decken.

«Innerhalb der Unternehmensleitung bestehen mittlerweile unterschiedliche Auffassungen über die Führung des Klubs. Daher habe ich mich schweren Herzens entschlossen, YB zu verlassen», sagte Greuel in der Medienmitteilung der Young Boys.

Spycher: «Nie schön, wenn man sich auf diese Art und Weise trennt»

Die «NZZ» schreibt am Freitag, dass die YB-Führung dem abtretenden CEO vorwirft, sein Ego über das Wohl des Klubs gestellt zu haben. Ausserdem würde Greuel bei der Pokalübergabe nach dem letzten Saisonspiel gegen Winterthur (3:0) und auch bei der Meisterfeier am Sonntag fehlen, ist in der Zeitung zu lesen. Tatsächlich fehlt von Greuel am Samstag im Wankdorf jede Spur. Der CEO sei «im YB-Haus zur Persona non grata geworden», so die «NZZ».

Spycher nimmt gegenüber blue Sport Stellung: «Wir sagen nichts mehr dazu. Die Situation ist so wie sie ist. Das wurde intern geklärt. Ich war da auch nicht im Lead.» Der YB-Chefstratege bedankt sich bei allen Personen, welche die Berner auf dem Weg zum 17. Meistertitel begleitet, den Klub aber verlassen haben. «Wir sind allen dankbar, alle haben ihren Teil zum Erfolg beigetragen. Jetzt steht aber die Mannschaft im Vordergrund, ich freue mich extrem auf den Abschied von Fabian Lustenberger.»

Doch weshalb kriegt Wanja Greuel, der den Klub in den erfolgreichen Jahren seit 2016 als CEO mit angeführt hat, keine Verabschiedung? Spycher: «Wir sagen dazu nichts mehr. Es ist nie schön, wenn man sich auf diese Art und Weise trennt. Aber es ist wichtig, jetzt den Deckel drauf zu tun und nach vorne zu schauen.»


https://www.bluewin.ch/de/sport/super-l ... 16407.html

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Spycher: «Klare Entscheidungen in den nächsten Wochen»

3 Spiele, 0 Punkte: Nach dem Horror-Start bezieht YB-Boss Christoph Spycher Stellung. Wo liegen die Probleme?

Das haben sich die Young Boys bestimmt anders vorgestellt. Nach 3 gespielten Partien in der Super League ziert der Meister das Tabellenende – punktelos und mit einer Tordifferenz von 2:9. Der Fehlstart unter dem neuen Coach Patrick Rahmen gipfelte nach Niederlagen gegen Sion und Servette in einem 0:4-Debakel bei St. Gallen. Einen so schlechten Saisonstart gab es für die Berner in der Super-League-Ära noch nie.

Entsprechend geknickt gab sich am Tag danach auch Christoph Spycher beim klubeigenen YB-TV: «Es herrscht natürlich eine grosse Unzufriedenheit. In dieser Woche habe ich weniger geschlafen als sonst.» Der VR-Delegierte Sport betonte, man mache sich «unzählige Gedanken bei den Dingen, die wir beeinflussen können».

"In den nächsten Wochen werden wir ganz klare Entscheidungen treffen."

Spycher liess mit einer Aussage aufhorchen: «In den nächsten Wochen werden wir ganz klare Entscheidungen treffen – zum Wohl von YB.» Trainer Rahmen und Sportchef Steve von Bergen nahm er vorerst aus der Schussbahn: «Ein gutes Gefühl gibt mir, dass Steve und Patrick als super Beispiele vorangehen. Sie reissen am ‹Charre›, sind die Ersten, die vorne weggehen.»

Leistung unter dem Niveau, Verletzungen und fehlende Transfers

Doch wo sieht der YB-Boss die Ursache der Probleme, die die «Gelb-Schwarze» Equipe derzeit umtreiben? Spycher unterteilt in 3 Kategorien:

- Mangel an Leistung: «Wir sind noch nicht die Einheit auf dem Platz, die wir uns vorgestellt haben. Diverse Spieler könnten auf ganz anderem Niveau spielen, wie sie in der Vergangenheit oft bewiesen haben. Es gibt Spieler, die Unterstützung brauchen, andere eine klare Ansprache. Patrick und Steve sind da extrem dran, jeden Spieler so zu begleiten, dass er Topleistungen bringen kann.»

- Verletzungen: «Uns fehlen Persönlichkeiten. Loris Benito ist auf dem Weg zurück. Die Verletzung von Mohamed Ali Camara kurz vor Saisonstart hat uns extrem hart getroffen. Es sind zwei Spieler, die das ganze Team besser machen. Mit Saidy Janko ist ein weiterer erfahrener Spieler ausgefallen. Das führt zu dieser Konstellation, dass wir aktuell etwas instabiler sind.»

- Zurückhaltung auf dem Transfermarkt: «Es ist nicht so, dass wir nichts machen wollten auf dem Transfermarkt. Durch die EM ist er sehr spät ins Rollen gekommen. Wir wollen nur aktiv werden, wenn wir das Gefühl haben, ein neuer Spieler gibt uns etwas, das wir noch nicht haben. Durch individuelle Qualität, durch Persönlichkeit oder das Gesamtpaket. Die Spieler, die wir sondierten, konnten wir nicht verpflichten, weil sie davon träumen, in einer Top-5-Liga unterzukommen oder noch unter Vertrag stehen. Wir wollen Geduld haben, werden aber sicher noch das eine oder andere machen.»


https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... ten-wochen

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 Beitrag Verfasst: Montag 29. Juli 2024, 22:02 
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Besorgter YB-Boss

Spycher erklärt: Darum hat YB noch keine Transfers getätigt

Drei Spiele, drei Niederlagen, 2:9 Torverhältnis: Viel schlechter hätte Meister YB nicht in die neue Saison starten können. YB-Boss Christoph Spycher gibt zu, dass er auch schon besser geschlafen hat.

1:2 gegen Aufsteiger Sion, gefolgt von einer 1:3-Niederlage gegen Servette und der 0:4-Watsche in St.Gallen: YB hat unter Trainer Patrick Rahmen einen nie dagewesenen Fehlstart hingelegt. Am Montag meldet sich YB-Boss Christoph Spycher im YB-TV zu Wort.

Es gehe ihm nicht gut, sagt Spycher: «Es ist eine grosse Unzufriedenheit da. Ich habe in dieser Woche sicher weniger geschlafen als auch schon. Es ist klar, dass uns das allen von der sportlichen Führung zu denken gibt und dass wir auch betroffen sind und uns unzählige Gedanken machen über das, was wir beeinflussen können, um aus dieser Situation herauszukommen.»

Spycher sieht verschiedene Gründe für den komplett misslungenen Saisonstart. So seien sie «auf dem Platz noch nicht die Einheit, die wir uns vorgestellt haben», anderseits gebe es Spieler, die aus verschiedenen Gründen ihre Leistungen nicht abrufen könnten – und dann kommen auch noch Verletzungssorgen hinzu.

«Es ist so, dass uns aktuell natürlich etwas die Persönlichkeit fehlt auf dem Spielfeld. Loris Benito ist auf dem Weg zurück. Es ist auch klar, dass die Verletzung von Ali Camara eine Woche vor dem Saisonstart uns extrem hart getroffen hat.» Fallen beide aus, ist das doppelt bitter: «Das sind zwei Spieler, die die gesamte Mannschaft besser machen», sagt Spycher. Zudem sei auch noch der erfahrene Saidy Janko ausgefallen. Das alles führe dazu, dass sie «aktuell instabiler» seien.

Wird YB auf dem Transfermarkt noch aktiv?

«Es ist nicht so, dass wir nichts machen wollten auf dem Transfermarkt, aber durch die Europameisterschaft kam der sehr spät ins Rollen», sagt Spycher und erklärt, was das für Folgen hat. «Wir sondieren ständig Spieler, aber bisher konnten wir noch keinen verpflichten, weil sie noch davon träumen, in einer Top-5-Liga unterzukommen oder noch einen Vertrag haben.» Und natürlich müsse es auch finanziell passen. Sie würden den Weg der vergangenen sieben Jahre weitergehen.

Auf Kritik an der Transferpolitik angesprochen, betont Spycher noch einmal, dass man schon bereit sei, Geld in die Hand zu nehmen. Aber es gebe Grenzen, so werde YB nicht plötzlich zweistellige Millionenbeträge ausgeben. «Da muss man manchmal auch Geduld haben. Aber sicher trifft es uns hart auch noch mit den Verletzungen. Aber wir werden sicher noch das eine oder andere machen.» Der YB-Boss will den Kopf nicht in den Sand stecken und meint: «Wir werden da als Einheit rauskommen.»

Ob er als Spieler auch mal einen Saisonstart mit drei Niederlagen erlebt habe, kann Spycher nicht beantworten. Aber er habe schon viele schwierige Phasen durchgemacht und auch Steve von Bergen und Patrick Rahmen hätten grosse Erfahrung. «Wir alle wissen, wie man aus solchen Situationen rauskommt. Es geht nur über harte Arbeit, es geht nur als Einheit», gibt der 46-Jährige die Richtung vor.

«Die Hauptverantwortung werde ich immer übernehmen, solange ich bei YB bin», sagt Spycher. «Aber wir werden auch schauen, wer mitgeht. Und ein gutes Gefühl gibt mir, dass Steve und Patrick da wirklich als super Beispiele vorangehen, sie ziehen am Karren, sie sind die ersten, die vorangehen. Wichtig ist, dass da jeder mitgeht. Und es ist auch klar, in den nächsten Wochen werden wir da rauskommen, davon bin ich überzeugt. Wir werden aber auch ganz klar Entscheide treffen und die Entscheide werden nur zum Wohle von YB sein.»

Jeder müsse jetzt einen Schritt nach vorne machen und Verantwortung übernehmen. Am Sonntag gegen Zürich sollen die ersten Punkte her.


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