|
|
Forum ybfans.chTreffpunkt der Fans des BSC Young Boys |
|
Autor |
Nachricht |
shalako
|
Verfasst: Samstag 20. Juli 2024, 23:34 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 28062
|
20.07.2024 Zitat: Saisonstart der Super League
Titelfavorit, Herausforderer, Wundertüten – die Teams im Check
Keine Woche nach dem EM-Final startet die neue Saison der Super League. Der Titelverteidiger YB ist erneut der Favorit. Lugano präsentiert sich als erster Herausforderer.
Der Rahmen bleibt gleich wie letzte Saison. Zum zweiten Mal findet die Super League mit zwölf Teams und dem dafür angepassten Modus statt. Dieser war für Klubs und Ligaführung grösstenteils zufriedenstellend. Der Weg zur Zweiteilung nach 33 Runden verlief bis zuletzt spannend. Danach war speziell in der Abstiegsrunde die Luft etwas draussen, auch deshalb kündigte Ligaboss Claudius Schäfer an, über Anpassungen nachzudenken – etwa einem Anreiz in Form eines Europacup-Platzes für den Besten der Abstiegsrunde.
Ob es zu einer solchen Veränderung kommt, die eine schlechter klassierte Mannschaft mehr belohnen würde als eine in der Meisterrunde, ist fraglich, schliesslich haben die in dieser Frage entscheidenden Klubpräsidenten in der Vergangenheit viel Wert auf sportliche Fairness gelegt. Die ersten vier der Meisterschaft holen sich auch 2024/25 einen Europacup-Platz, der fünfte dann, wenn sich der Cupsieger unter den besten vier klassiert.
Die grossen Veränderungen in der Super League fanden auf der Trainerbank statt. Der vor nicht ganz drei Jahren als Coach vom FC Lugano eingestellte Mattia Croci-Torti ist der dienstälteste Trainer der Liga. Neben dem Tessiner gehen nur noch Luzern (Mario Frick), Lausanne-Sport (Ludovic Magnin) und Sion (Didier Tholot) mit einem Coach ins neue Fussballjahr, der mindestens schon eine ganze Saison im Klub ist. Vier Vereine sind auf dieser entscheidenden Position komplett neu aufgestellt, darunter die Young Boys mit Patrick Rahmen.
Der Titelfavorit
Auch mit neuem Trainer geht YB als Topfavorit in die Saison. Der von Winterthur gekommene Patrick Rahmen kann auf ein hervorragendes Kader zurückgreifen, um den Vorgaben der Klubführung um Christoph Spycher gerecht zu werden. Neben dem 18. Meistertitel gehören auch die Qualifikation für die Champions League und eine etwas spektakulärere Spielweise zu den Zielen im Berner Wankdorf.
YB kann sich vor allem selber im Wege stehen. In der vergangenen Saison hätten es die Berner beinahe geschafft, über ihre eigenen Füsse zu stolpern. Wie gut der Klub nun wieder aufgestellt ist, wird sich zeigen. Das eine oder Luxusproblem gibt es. Auf der Goalieposition ist YB derzeit wohl zu gut besetzt, um Ruhe zu haben – mit David von Ballmoos, Anthony Racioppi und dem aus Winterthur zurückgekehrten Marvin Keller.
Die Herausforderer
Seit 2018 hat YB nur einen Meistertitel verpasst: Vor zwei Jahren ging der Pokal zum FC Zürich. Seither gab es für den FCZ zwei Fussballjahre mit mehr Enttäuschungen als Erfolge. In den letzten Wochen durfte Sportchef Milos Malenovic zum ersten Mal ein Team für eine komplette Saison zusammenstellen. Über ein halbes Dutzend Neuzugänge, die «uns sofort weiterbringen können», hat der 39-Jährige geholt und Hoffnungen geschürt. Nun müssen die aus verschiedensten Ländern kommenden und zum Teil sehr jungen Spieler noch zu einer Mannschaft werden.
Mindestens diesen Schritt hat der FC Lugano dem FCZ voraus. Die Tessiner dürften der erste Herausforderer von YB sein, was auch die letzten Klassierungen in der Super League suggerieren: Vierter 2022, Dritter 2023 und Zweiter im letzten Mai. Mit Jonathan Sabbatini ist zwar eine Klub-Ikone gegangen, mit Daniel Dos Santos und Mattia Zanotti sind zwei 21-Jährige gekommen, von denen viel erwartet werden darf. Lugano dürfte noch etwas stärker sein als in der letzten Saison.
Ob Gleiches für Servette gilt, ist etwas weniger klar. Der in der letzten Saison vermisste Goalgetter ist noch immer nicht gefunden. Der sehr anspruchsvolle und in seinem ersten Jahr bei den Genfern als Coach mit dem Cupsieg sehr erfolgreiche René Weiler ist jetzt Sportchef und Thomas Häberli der neu eingesetzte Trainer. Julian von Moos ist bislang der bekannteste Neuzugang.
Die Stabilen
In Basel gibt es diesmal wenig neue Gesichter. Zum ersten Mal unter David Degen setzt der FCB in erster Linie auf Stabilität. Mit Fabio Celestini ist der Trainer geblieben, und die Erfolge hängen zum grössten Teil von jenen Spielern ab, die letzte Saison zum Ende hin als Team besser geworden sind. Dank Transfereinnahme haben die Basler Möglichkeiten, ihr Kader in den kommenden Wochen wenig nötig nachzubessern.
In St. Gallen ist mit dem Deutschen Enrico Maassen ein neuer Coach für den nach sechs Jahren in die Bundesliga gezogenen Peter Zeidler gekommen. Ansonsten blieb vieles beim Alten. Mit Lukas Görtler konnte der verschiedentlich mit einem Transfer in Verbindung gebrachte Captain gehalten werden.
Luzern verlor seinen Captain Ardon Jashari an den FC Brügge und mit Max Meyer eine weitere prägende Figur der letzten beiden Jahre. Aber mit Mario Frick wurde am gleichen, seit zweieinhalb Jahren amtierenden Coach festgehalten, der mit einigen Verstärkungen den Sprung unter die besten sechs anstreben wird.
Kontinuität auch im Wallis: Der FC Sion, der auch dank gutem Teamgeist auf dem schnellsten Weg in die Super League zurückgekehrt ist, will sich mit dem bewährten Coach Didier Tholot und der Aufstiegsmannschaft wieder in der höchsten Liga etablieren.
Die Wundertüten
Höhere Ziele als bloss den Klassenerhalt hat Lausanne-Sport. Die vom britischen Chemiekonzern Ineos alimentierten Waadtländer hoffen, einen Sprung nach vorne zu machen nach dem 10. Platz in der letzten Saison. Mit Stéphane Henchoz wurde ein Sportchef engagiert, der zusammen mit Trainer Ludovic Magnin kooperieren muss. Die Mannschaft verzeichnete einige namhafte Abgänge, etwa jenen von Donat Rrudhani. Dafür kamen mit Teddy Okou und Alban Ajdini zwei Spieler, die vor einem guten Jahr Lausanne-Ouchy in die Super League geführt hatten.
Der FC Winterthur wurde etwas zum Opfer seines Erfolges. Der erst 35-jährige Ognjen Zaric, Nachfolger von Patrick Rahmen, muss in dieser Saison unter anderem ohne die Dribblings des in die Niederlande gewechselten Sayfallah Ltaief und den Torvorlagen von Adrian Gantenbein (Schalke 04) auskommen. Dafür stiess mit Fabian Rohner ein weiterer schneller Spieler zum FCW.
Noch etwas mehr Mutationen muss Yverdon verarbeiten. Viele Leihspieler sind weggezogen, und Topskorer Kevin Carlos könnte in den kommenden Wochen den Klub auch noch verlassen, wenn sich ein Käufer findet, der die dem Vernehmen nach geforderten zwei Millionen Franken aufbringt.
Die sich knapp in der Super League gehaltenen Grasshoppers sind von dem unter chinesischer Führung praktizierten Weg der vielen Leihspieler abgekommen. In ihrer ersten Sommerperiode in amerikanischem Besitz agierten die Zürcher bisher zurückhaltend. Zwei junge Stürmer aus der Challenge League, Nikolas Muci und Simone Stroscio, sollen die Offensive auffrischen. Nach einem Sprung in andere Tabellensphären sieht es für den Barragisten von Ende Mai momentan nicht aus. https://www.bluewin.ch/de/sport/super-l ... 91782.html
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Dienstag 23. Juli 2024, 19:28 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 28062
|
23.07.2024 Zitat: Heikle Konstellation beim Meister
Die Goalie-Diskussion bei YB brodelt weiter
Eigentlich wurde bei YB in Sachen Goalies alles früh und transparent geklärt. Doch schon der erste Spieltag in der Super League zeigt: Die Konstellation ist nach wie vor heikel – und birgt Risiken.
YB-Legende David von Ballmoos (29) ist und bleibt die Nummer eins. Das hat der neue Coach Patrick Rahmen früh klargemacht.
Die neue Nummer zwei ist der talentierte U21-Nati-Goalie Marvin Keller (22), der letzte Saison an Winterthur ausgeliehen gewesen war, um Spielpraxis zu sammeln. «Jetzt ist Platz für Marvin! Er hat eine sehr gute Saison gespielt», sagt Sportchef Steve von Bergen. «Wir brauchen zwei Topgoalies mit über fünfzig Spielen, die anstehen. Eine Ausleihe von Marvin ist darum vom Tisch.»
Und der dritte Mann ist unverändert Dario Marzino, der seine Rolle in dieser Konstellation gefunden hat. Der 27-Jährige leistet einen wesentlichen Beitrag in Sachen Teambuilding und hilft mit, den jungen Ardian Bajrami (20) aufzubauen. Marzinos Position ist unbestritten.
Racioppi wird den Klub verlassen
Ebenfalls geregelt wurde die Zukunft der bisherigen Nummer zwei Anthony Racioppi (25), während Von Ballmoos’ Schulterverletzung und auch in den Monaten danach von November 2022 bis Dezember 2023 die Berner Nummer eins. Er wird den Schweizer Meister verlassen. Man sei einvernehmlich zu dieser Lösung gekommen, so Steve von Bergen.
«Bei den Goalies haben wir Klarheit», resümiert deshalb Rahmen. Wirklich?
Auch diese Konstellation offenbart Probleme. Wie jene mit zwei Goalies, die den Anspruch haben, die eins zu sein wie in der vergangenen Saison. Da war zuerst Von Ballmoos verschnupft, weil das Versprechen, ihn wieder zur Nummer eins zu machen, sobald er fit ist, nicht eingehalten wurde, weil Racioppi damals zu stark spielte. Um diesen dann bei der erstbesten Gelegenheit doch aus dem Tor zu nehmen, weshalb auch dieser stinkig wurde.
Spielpraxis gibts für Keller nur noch bei YB
Problematisch ist auch die Position der Nummer zwei bei YB. Die ursprüngliche Idee war, den hochbegabten Marvin Keller noch mehr Spielpraxis sammeln zu lassen. Doch dann hätte man in Bern eine neue Nummer zwei suchen müssen. Am besten einen altgedienten Kämpen, der sich mit der Rolle als Nummer zwei zufriedengibt. Wie einst Marco Wölfli oder danach Guillaume Faivre.
Damit Keller nicht ganz auf der Bank vermodert, stellt ihm Rahmen jetzt Einsatzzeit in Aussicht. «Wir werden über fünfzig Spiele haben, da gibt es sicher auch Chancen auf Spielminuten für Marvin», so der Coach. Aber wann? Wie? Wo?
Sollte sich YB wieder für die Champions League qualifizieren, sicher nicht in Europa. Undenkbar, dass die Nummer zwei die Königsklasse bestreitet. Im Cup? Möglich, ja sogar wahrscheinlich. Aber da gibts erst im neuen Jahr richtige Ernstkämpfe. In der Europa League, wenn YB (mit Von Ballmoos) an der Königsklassen-Hürde scheitert? Ebenfalls wahrscheinlich. Denn hätte Keller sicher sechs Einsätze.
Ein Gegentor haltbar, eines diskutabel
Eine gewisse Dynamik hat die Diskussion zudem durch die beiden nicht unhaltbaren Gegentore gegen Sion erhalten. Beim ersten ist der Fall klar, auch für Von Ballmoos: «Das ist ein Abpraller von mir, der sicher nicht nötig ist. Dann sind wir auf den zweiten Ball nicht da. Bumm, Goal!» Flatterball? Von Ballmoos: «Er kam ein bisschen komisch. Aber ich will keine Ausreden suchen. Den Ball muss ich festhalten.»
Und Chouarefs Siegtor für Sion aus spitzem Winkel? Dieser Hammer ging förmlich durch den Emmentaler hindurch. Die Blick-Leser sind sich einig: haltbar! Aber da dürfen die Meinungen auseinandergehen.
Besser, Von Ballmoos bleibt fehlerfrei
Fakt ist: ein haltbares und ein diskutables Tor. Sicher nicht der Saisonstart, den sich die YB-Ikone (Von Ballmoos war Goalie bei allen sechs Meistertiteln der Neuzeit) gewünscht hat, nachdem er letzte Saison die Konstanz in Person gewesen war.
Schon am Mittwoch in Genf gegen Servette wäre es aus Von Ballmoos’ Sicht ratsam, keine solchen Tore mehr zu kassieren. Sonst ist Keller schneller ein Thema, als man denkt. Und dann hat man vielleicht bald wieder eine ähnlich heikle Situation wie in der Vorsaison. https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 72072.html
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Mittwoch 24. Juli 2024, 09:33 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 28062
|
24.07.2024 Zitat: Meister YB unter der Lupe
Die wichtigsten Fragen zum Saisonstart
Hat YB genug Qualität, um den Meistertitel zu verteidigen? Reicht es für die Champions League? Gibt es wirklich keine weiteren Zuzüge? Der Meister im grossen BärnerBär-Check.
Eigentlich ziemlich irre, was die Super League da gerade veranstaltet. Sechs Tage (!) nach dem EM-Final in Berlin startet die Schweizer Fussball-Meisterschaft am vergangenen Wochenende in die neue Saison. Sicherlich, das war in anderen Jahren schon so – was die Sache aber nicht besser macht. Für die Berner Young Boys scheint der Start indes etwas zu früh zu kommen: Sie verlieren am Sonntag das Auftaktspiel zuhause gegen Aufsteiger Sion überraschend mit 1:2. Brennt beim Meister also bereits nach einer Runde der Baum?
Das grosse Warten auf Benito
Gemach. Erst eine Runde ist absolviert, das Transferfenster noch bis Ende August offen. Was sich ganz nüchtern festhalten lässt: Der Umbruch bei Gelb-Schwarz blieb aus, ein Grossteil der Mannschaft konnte gehalten werden. Neun Spieler, die vergangene Saison bei den Young Boys regelmässig auf dem Platz standen, dürfen vergangenen Sonntag auch gegen den Klub aus dem Wallis ran.
Ja, es gab den einen oder anderen Wechsel bei YB, den gewichtigsten auf der Trainerposition. Sonst aber? Innenverteidiger Tanguy Zoukrou (21) kam von Troyes aus der zweiten französischen Liga und ist eher ein Versprechen für die Zukunft. Facinet Conte (von Bastia, ebenfalls Ligue 2) ist auch erst 19, der Guineer zog sich im Training allerdings einen Kreuzbandriss zu und fällt monatelang aus. Spieler wie Ebrima Colley, Marvin Keller oder Miguel Chaiwa (die Liste ist unvollständig) sind keine Zuzüge im eigentlichen Sinne, da sie einfach fix übernommen wurden oder ausgeliehen waren.
Im Vergleich zur letzten Spielzeit fix nicht mehr dabei sind Fabian Lustenberger (Karriereende), Aurèle Amenda (zu Eintracht Frankfurt) und Joel Mvuka, den YB, für manche unverständlich, nicht definitiv verpflichten wollte. Und dann gibt es da ja auch noch einige genesene Rückkehrer, allen voran Loris Benito. Noch ist der 32-Jährige nach seinem Kreuzbandriss im Februar rekonvaleszent, sein Comeback ist für Anfang September, womöglich gar Ende August angedacht. Dazu sind Filip Ugrinic und Kastriot Imeri, die beide im Frühling bereits zu Teileinsätzen kamen, wieder an Bord.
«Wir haben ein gutes Kader»
Doch reicht das, um Lugano, Zürich und Co. auf Distanz zu halten? Reicht die Qualität für die Herkulesaufgabe Champions-League-Qualifikation? «Wir haben grosses Vertrauen in jene Spieler, die da sind», sagt YB-Sportchef Steve von Bergen. Gleichzeitig halte man «Augen und Ohren offen für den Fall, dass wir uns noch weiter sinnvoll verstärken können. Ich gehe davon aus, dass es noch Bewegung geben wird.»
Gegen Ende der letzten Saison kam die YB-Maschine zum Glück wieder ins Rollen, am Schluss lag das Team von Interimscoach Joël Magnin satte zwölf Punkte vor Herausforderer Lugano. Doch was, wenn eine Teamstütze wie Meschack Elia abspringt? «Es wird wichtig sein, Abgänge gleichwertig zu ersetzen», meint Trainer Patrick Rahmen. Um dann seinem Sportchef beizupflichten: «Wir haben ein gutes Kader.»
Auf der Goalieposition jedenfalls plagen YB keine Sorgen: David von Ballmoos, Anthony Racioppi und Marvin Keller – alle sind sie tolle Torhüter und wären in den meisten anderen Schweizer Vereinen gesetzt. Die neue alte Nummer eins heisst indes David von Balmoos. Bei Anthony Racioppi wiederum zeichnet sich ein Wechsel in eine ausländische Liga ab, weswegen er gegen Sion nicht einmal mehr auf der Bank sass.
Wann drehen Imeri und Males auf?
In der Verteidigung heissen die Leistungsträger Mohamed Ali Camara (derzeit verletzt), Lewin Blum, Saidy Janko sowie Loris Benito. Dazu erheben Noah Persson und Anel Husic Anspruch auf mehr Einsatzzeit. Jaouen Hadjam entwickelte sich nach dem Abgang von Ulisses Garcia auf der linken Seite schnell zur Stammkraft, erreicht aber – verständlicherweise – noch nicht ganz die Wucht des jetzigen Marseille-Söldners.
Das YB-Prunkstück ist sicherlich das Mittelfeld: Filip Ugrinic, Joël Monteiro und Kastriot Imeri sind etwas vom Besten, was diese Super League zu bieten hat. Den Rücken halten ihnen die zwei vorzüglichen Sechser Cheikh Niasse und Sandro Lauper frei. Und dann tritt Darian Males vielleicht endlich so auf, wie man ihm das – zu Recht – zutrauen darf. «Ich erwarte, dass er nun den nächsten Schritt macht», hält Rahmen fest.
Das Zeichen der Konkurrenz
Wenn der Meister so etwas wie eine Problemzone hat, dann liegt sie im Sturm. Cedric Itten sucht nach seiner Verletzung Ende Jahr noch immer seine Topform. Silvère Ganvoula macht hoffentlich dort weiter, wo er im Mai aufgehört hat. «Er muss beim letzten Saisonquartal ansetzen. Wir brauchen zwei Top-Stosstürmer», meint dazu Patrick Rahmen. Meschack Elia seinerseits ist ein Wirbelwind vor dem Herrn, schiesst aber zu wenige Tore – und gehört zu jenen, denen ein Wechsel noch in diesem Sommer zugetraut wird. Facinet Conte hingegen muss wie geschrieben monatelang pausieren.
«Wir werden alles tun, um den Meistertitel zu verteidigen und im Schweizer Cup so weit wie möglich zu kommen. Aber wir wissen, dass auch die Konkurrenz hohe Ambitionen hat», erklärt Steve von Bergen. Ja, das hat sie. Mit der Verpflichtung von Inter-Mailand-Talent Mattia Zanotti gelang Lugano vor kurzem ein kleiner Transfercoup und sendete damit ein deutliches Zeichen an die Mitbewerber.
YB bereits stark unter Druck
Dennoch dürfen sich die Berner Fans freuen: YB-Trainer Patrick Rahmen wird deutlich attraktiveren Fussball spielen lassen als seine beiden Vorgänger. Das flache 4 – 4 – 2 ist definitiv Geschichte, zudem predigt Rahmen das vertikale Spiel statt, wie Raphael Wicky, im Zweifelsfall den horizontalen Pass. Rahmen: «Wir streben mehr Spielkontrolle und mehr Variabilität im Spielaufbau an.» Alles auf den Kopf stellen möchte der ehemalige FCB-Coach aber nicht. «YB hat eine Ausrichtung, die in den letzten Jahren erfolgreich war. An dieser Grund-DNA wollen wir festhalten.»
Nun sind diese Faktoren allesamt kein Garant dafür, dass die Young Boys in der Liga einfach so durchmarschieren – das hat der vergangene Sonntag eindrücklich gezeigt. Obwohl kein eigentlicher Umbruch vonstattenging, befindet sich die Mannschaft in einem Lernprozess; objektiv betrachtet ist das Team qualitativ gar leicht schwächer aufgestellt als letztes Jahr.
Nach der Niederlage gegen Sion steht die Mannschaft jetzt unter Druck. Die nächsten Gegner heissen Servette und St. Gallen, beide treten zuhause an. YB tut gut daran, eine schnelle Reaktion auf die Auftaktpleite zu zeigen. Sonst brennt der Baum in Bern dann tatsächlich. https://baernerbaer.ch/sport/die-wichti ... aisonstart
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Freitag 26. Juli 2024, 00:39 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 28062
|
25.07.2024 Zitat: YB: Das sind die Sorgenkinder – und die wenigen Lichtblicke
Zwei Spiele, null Punkte: Der Start in die Saison ist YB missglückt. Etliche individuelle Fehler verpatzen die beiden ersten Spiele von Trainer Patrick Rahmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit 1:3 verliert YB bei Servette, es ist die zweite Niederlage im zweiten Spiel. - Pechvogel Anel Husic verschuldet Sekunden nach seiner Einwechslung den dritten Treffer.
Meister YB legt einen veritablen Fehlstart hin: Unter Trainer Patrick Rahmen verlieren die Berner nach dem Heimspiel gegen Aufsteiger Sion (1:2) auch das Spiel in Genf (1:3). Als Sinnbild für den schlechten Auftakt gibt es einige Kandidaten – eine Auswahl:
Da wäre Meschack Elia (26). Der Stürmer spielt bereits seit 2020 bei YB, ist mit seiner Schnelligkeit eine Waffe. Spätestens seit den Auftritten in der Champions League wurde ein Transfer in eine grössere Liga erwartet.
Doch die ersten beiden Saisonspiele zeigen, woran es beim Nationalspieler der DR Kongo oftmals hapert: Sowohl gegen Sion als auch in Genf vergibt er eine Grosschance. Im Heimspiel jagt er den Ball aus wenigen Metern über das Tor. Gegen Servette verpasst er den Anschluss aus nächster Distanz gleich dreimal.
Bitter verläuft der Saisonstart für den jungen Miguel Chaiwa. Gegen Sion rückt der 20-Jährige für den verletzten Niasse in die Startelf.
Er macht seine Sache als Sechser gut, ist einer der Lichtblicke bei der Heimniederlage. Im Spiel gegen Servette darf er wieder ran – und zollt Tribut. Chaiwas Spiel ist fehlerhaft, ihm unterlaufen viele Ballverluste.
Als Sündenbock darf man das Talent nicht abstempeln – aber dass er das Zentrum zusammenhalten soll, ist (noch) zu viel verlangt. Zumal Nebenmann Filip Ugrinic noch nicht in der Form der Vorsaison ist.
Dazu kommt, dass die hochveranlagten Darian Males und Kastriot Imeri noch immer nicht gezündet haben. Und Joel Monteiro kaum Akzente setzt – und defensiv patzt.
Anel Husic sorgt für Sorgenfalten bei YB
Doch der derzeit grösste Pechvogel bei YB ist Anel Husic (23)! In Abwesenheit von Ali Camara und Loris Benito wird er in der Vorbereitung forciert, zeigt gute Auftritte. Seit dem Saisonstart hat der Ex-U21-Nationalspieler aber die Seuche am Hals.
Gegen Sion steht eine missglückte Kopfballabwehr am Ursprung des Ausgleichs, bei dem Goalie von Ballmoos nicht gut aussieht. Beim Sion-Siegestor lässt er sich von Torschütze Chouaref überlaufen. Doch der «Super-GAU» unterläuft ihm in Genf:
Fünf Minuten nach dem Anschlusstreffer durch Cedric Itten wird Husic eingewechselt. Wenige Sekunden später köpfelt er den Ball unbedrängt in den Lauf von Stevanovic, beim anschliessenden Zweikampf verschuldet er einen Penalty. Das 1:3 erstickt die kleine Hoffnung auf Punkte, die nach dem Itten-Tor entstanden war.
Jetzt wartet bereits die nächste schwierige Aufgabe auf YB: Das Auswärtsspiel beim FC St.Gallen, nicht gerade das Lieblingsterrain der Berner. Will das Team von Patrick Rahmen die ersten Punkte holen, müssen in erster Linie die vielen individuellen Fehler abgestellt werden.
Lichtblicke: Zoukrou, Itten & das Transferfenster
Und es gibt durchaus Lichtblicke – trotz des schwachen Saisonstarts: Innenverteidiger Tanguy Zoukrou (21) deutet sein grosses Potenzial gegen Servette einige Male an. Neben einem erfahrenen Abwehrchef wie Camara oder Benito dürfte er sich gut entwickeln.
Zudem trifft Cedric Itten (27) erstmals in dieser Saison. In der Vorbereitung ging er leer aus, gegen Sion bewirkte er nach seiner Einwechslung wenig. Je früher der YB-Stürmer Fahrt aufnimmt, desto besser für das Rahmen-Team.
Und zu guter Letzt: Das Transferfenster ist noch wochenlang geöffnet. Nach den ersten beiden Auftritten ist es gut möglich, dass man bei YB die Kaderstruktur doch noch mal überdenkt. Ein erfahrener Sechser mit Führungsqualitäten würde dem Team nicht schaden, will man seinen Zielen nicht früh in der Saison hinterherhinken. https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-da ... e-66801219
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Freitag 26. Juli 2024, 00:41 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 28062
|
25.07.2024 Zitat: Berner müssen Kurve kriegen
Nach dem Fehlstart droht YB das Fiasko
Nach dem Saison-Fehlstart steht den Bernern ein heisser Sommer mit einem happigen Programm bevor.
Zum zweiten Mal in der Geschichte der Super League sind die Young Boys mit zwei Niederlagen in die neue Saison gestartet. 2008 unterlagen die Berner zum Auftakt dem FC Basel (1:2) und dem FC Sion (1:2). Nach dem 3. Spieltag und dem 0:0 gegen Vaduz musste Trainer Martin Andermatt seinen Posten räumen.
Wenig später wurde Vladimir Petkovic installiert, der YB am Ende der Saison hinter dem FC Zürich immerhin noch auf Platz 2 führen konnte. Aber: Noch nie seit Einführung der Super League (2003/04) ist ein Team Meister geworden, das mit 0 Punkten aus 2 Spielen in die Saison gestartet ist.
Natürlich bleibt YB noch genügend Zeit, um die beiden – notabene verdienten – Niederlagen gegen Aufsteiger Sion (1:2) und Servette (1:3) zu korrigieren. Und der Fehlstart sollte ein Team wie YB auch nicht aus der Fassung bringen. Dennoch stechen 2 Aspekte hervor, die nicht wirklich zur Beruhigung beitragen.
Die Abwehr als Problemzone
Trotz den Ausfällen von Loris Benito und Mohamed Ali Camara hat es die sportliche Führung von YB nicht als notwendig erachtet, erfahrene Verstärkung zu verpflichten. 5 Gegentore in den ersten beiden Partien hat YB in der SL-Geschichte noch nie kassiert.
Die Abwehr entpuppt sich immer mehr als Problemzone. Ein Fehler von David von Ballmoos ermöglichte Sion den Ausgleich. Jaouen Hadjam musste im gleichen Spiel mit Gelb-Rot vom Platz, wenig später gelang den Sittenern der Siegtreffer. Anel Husic verschuldete gegen Servette nur wenige Minuten nach seiner Einwechselung den Elfmeter, der zum 1:3 führte. Der 23-Jährige war bereits bei den Gegentreffern gegen Sion involviert.
Noch hat Sportchef Steve von Bergen Zeit, auf dem Markt aktiv zu werden, das Transferfenster hat noch einige Wochen geöffnet. Passiert nichts, könnte ihm das um die Ohren fliegen. Happiges Programm in den nächsten Wochen
Zudem dürfte nach dem fatalen Fehlstart auch das bevorstehende Programm Kopfzerbrechen auslösen. Bis zur Nati-Pause Anfang September steht für die Berner viel auf dem Spiel:
- In der Meisterschaft steht am Sonntag das schwere Auswärtsspiel in St. Gallen auf dem Programm, eine Woche später gastiert der FCZ im Wankdorf. - Im Cup darf man sich gegen Zweitligist Printse-Nendaz am 17. August keinen Ausrutscher erlauben. - Danach stehen die beiden Playoff-Spiele zur Teilnahme an der Champions League an (20./21. und 27./28. August).
Benito vor baldigem Comeback
Es gibt aber auch Lichtblicke: Benito hofft, nach seinem Kreuzbandriss spätestens Ende August – oder sogar schon in den CL-Playoffs – sein Comeback geben zu können. Kann der Neo-Captain an die Form vor seiner Verletzung anknüpfen, ist er (zusammen mit Camara) die Säule, die der YB-Abwehr die nötige Stabilität verleihen kann.
Etwas, das das Team von Trainer Patrick Rahmen in Anbetracht der bevorstehenden Dreifachbelastung mit Meisterschaft, Cup und Europacup dringend gebrauchen kann. https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... das-fiasko
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Freitag 26. Juli 2024, 00:44 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 28062
|
25.07.2024 Zitat: Bei Rahmens YB passt noch nichts zusammen – weshalb Panik und Trainer-Kritik zu früh kämen
Katastrophales Defensivverhalten und unnötige Gegentore: YB zeigt unter Patrick Rahmen bisher kein meisterliches Gesicht. Dafür gibt es jedoch Gründe, die ausserhalb der Macht des Trainers liegen.
«Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt», sagt Trainer Patrick Rahmen nach der zweiten Niederlage im zweiten Saisonspiel mit YB. Derzeit stehen die Young Boys – in den letzten sieben Jahren sechsmal Meister – auf dem letzten Tabellenplatz. Auch sehr früh in der Saison und mit einem Spiel mehr als die restlichen Klubs ist das für die Berner eine überaus unangenehme Situation.
Über die Gründe für den Fehlstart mit 1:2- und 1:3-Niederlagen gegen Aufsteiger Sion und Cupsieger Servette ist man sich beim Meister einig. «Wir haben viel zu viele Fehler gemacht», sagt Rahmen, der das Team im Sommer übernommen hat. Auch Stürmer Cedric Itten bemängelte die «vielen individuellen Fehler», während Verteidiger Lewin Blum etwas konkreter wurde: «Wie schon letzte Woche fehlte es uns beim Pressing an der nötigen Intensität. Ohne Ball waren wir oft zu weit weg vom Geschehen.»
Wer sich die Gegentore beim Spiel gegen Servette ansieht, weiss sofort, was das YB-Trio meint. Beim ersten Treffer der Genfer stimmt die Zuteilung in der Berner Defensive überhaupt nicht. Linksverteidiger Noah Persson muss deshalb in der Mitte helfen und so steht Joël Monteiro plötzlich im eigenen Strafraum. Der Offensivmann ist überfordert, wird von Servettes Keigo Tsunemoto überrannt und kann nur noch zusehen, wie der Japaner eiskalt einnetzt.
Wer glaubt, dass das ein Ausrutscher war, wird acht Minuten später enttäuscht. Hier ist das Defensivverhalten der Young Boys noch viel schlimmer. Sandro Lauper agiert gegen Bradley Mazikou fast schon schulbübisch, Blum ist aus der Offensive nicht rechtzeitig zurück, weshalb Persson wieder in der Zentrale aushelfen muss. Dadurch steht Miroslav Stevanovic plötzlich völlig frei und trifft aus gut fünf Metern zum 2:0.
Und während hier erneut die Hintermannschaft gesamthaft versagt, ist der dritte Treffer durch einen Penalty von Enzo Crivelli das alleinige Werk vom kurz zuvor eingewechselten Anel Husic. Es zeigt: Bei YB läuft in der Defensive bisher einfach alles schief.
Schon gegen Sion stellten sich die Berner Verteidiger alles andere als geschickt an. Dem ersten Gegentreffer ging ein missratener Klärungsversuch sowie eine Unsicherheit von Goalie David von Ballmoos vorher. Dann sah Jaouel Hadjam Gelb-Rot, weil er einen Konter nach einem Eckball mit einem taktischen Foul unterband. Und zu guter Letzt liess sich YB, das selbst in Unterzahl extrem hoch stand, von einem einzigen langen Ball komplett überrumpeln und das 1:2 einschenken.
Das Fazit nach zwei Partien unter dem neuen Trainer fällt leicht: Noch passt beim Berner Sport Club unter Patrick Rahmen wenig bis gar nichts zusammen. Zumal auch die Offensive noch nicht wirklich glänzte.
Dennoch wäre es verfrüht, nun in Panik zu verfallen. Auch den Coach zu harsch zu kritisieren, wäre aktuell nicht gerechtfertigt. Denn trotz der offensichtlichen Schwächen, gibt es Tatsachen und Gründe, die YB hoffen lassen und Rahmen entlasten. Erstens ist die Saisonvorbereitung beim frühen Saisonstart in der Schweiz sehr kurz. Der 55-jährige Basler, der Winterthur in der letzten Saison auf den überragenden sechsten Platz geführt hat, hatte kaum Zeit, sein System und seine Ideen zu implementieren. Zwar ist dies auch beim gestrigen Gegner Servette, der mit Thomas Häberli ebenfalls einen neuen Coach hat, der Fall, doch kommt bei YB ein weiteres Problem hinzu.
Denn mit Mohamed Ali Camara und Loris Benito sind die eigentlichen Stamm-Innenverteidiger verletzt. Somit spielte nun einerseits Sandro Lauper, der bevorzugt im defensiven Mittelfeld spielt und letztmals im Februar 2022 auf der Position Innenverteidiger agierte. Und andererseits Neuzugang Tanguiy Zoukrou sowie Anel Husic, der im Winter aus Lausanne gekommen war, aber bisher noch kaum spielte. Dass die Abstimmung in der Defensive da noch nicht perfekt sein kann, ist klar. Gerade im Pressing und bei der Zuteilung – zwei Schwächen der Berner in den ersten beiden Spielen – wäre eine gewisse Eingespieltheit aber immens wichtig.
Hinzu kommt noch, dass YB zum Saisonstart auch etwas Pech hatte. Gegen Sion traf Silvère Ganvoula einmal den Pfosten, gegen Servette rettete der Genfer Goalie Joël Mall bei Meschack Elias Doppelchance sensationell. Die insgesamt 32 Schüsse – wovon aber nur neun tatsächlich aufs Tor kamen – deuten zumindest darauf hin, dass aktuell eher die Chancenverwertung als das Herausspielen von Möglichkeiten ein Problem sei.
Vieles dürfte bei den Bernern mit der Zeit besser werden. Dass YB auch in einigen Wochen noch im unteren Tabellenviertel herumdümpelt, dürfte kaum jemand erwarten. Doch ist auch klar, dass sich Patrick Rahmens Team am Sonntag in St.Gallen keinen weiteren Ausrutscher erlauben sollte. Denn wie der Trainer schon am Mittwochabend sagt: «Es ist klar, dass nun Druck kommt. Dem müssen wir uns jetzt stellen.» https://www.watson.ch/sport/analyse/761 ... ueh-kaemen
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Sonntag 28. Juli 2024, 13:31 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 28062
|
26.07.2024 Zitat: Der YB-Fehlstart mit dem Trainer Patrick Rahmen verdeutlicht die Personalprobleme des Meisters
Die Young Boys sind mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet. Der Klub tut sich schwer mit der Erneuerung des Kaders. Und muss aufpassen, dass nicht schon früh Unruhe aufkommt.
Vielleicht kann man in Bern vom Fussballer Kastriot Imeri Wunderdinge erwarten. Die Young Boys spielten 2022 ihre Machtposition aus und lockten den mittlerweile 24-Jährigen vom Servette FC weg. Imeri kostete ein paar Millionen und steht für das Treppenmodell im Schweizer Klubfussball: Der Grosse bietet mehr und holt die Besten von weiter unten, bei den Konkurrenten.
Imeri hatte ein schwieriges erstes Jahr im Wankdorf. Und das zweite 2023/24 wurde nicht besser, auch wegen einer Knieverletzung. «Es war der Tiefpunkt in meinem Leben», sagte er gegenüber Blue. Der talentierte Spieler füttert unvermindert Hoffnung. Wenn er nicht jetzt Duftmarken setzt, dann tut er es morgen. Irgendwann kommt seine Zeit. Muss sie kommen. Denkt er. Denkt YB.
2024/25? YB will den Titel verteidigen, wie 2023 einen Cup-Final im eigenen Stadion erleben und die Champions League erreichen. So sagt das der Sportchef Steve von Bergen an der Medienkonferenz vor der Saison. Etwas anderes kann er nicht verlauten lassen, nur schon deswegen nicht, weil der Klub seit 2018 mit einer Ausnahme immer Champion geworden ist.
Imeri bleibt ein YB-Rätsel
Imeri könnte ein treibender Faktor dafür sein. Er ist wieder fit und erhält vom neuen YB-Trainer Patrick Rahmen Vertrauen. Neuer Coach, neues Glück? YB verliert das Startspiel mit Imeri gegen den Aufsteiger FC Sion 1:2, der Spieler bleibt mit seiner Leistung im Rätselhaften. YB sieht auch im vorgezogenen Match unter der Woche in Genf gegen den Servette FC schlecht aus und verliert 1:3.
Weil den Bernern der Saisonstart misslingt, werden Personalien wie Imeri verhandelt. «Er ist bei mir nicht unten durch, muss sich aber steigern», sagt Rahmen über Imeri nach dem überraschenden Fauxpas gegen den Walliser Aufsteiger vor über 28 000 Zuschauern. Der Trainer verteidigt Imeri, er muss dies in seiner Position tun. Doch nach dem 1:3 in Genf erweitert sich der Fragenkatalog, in den bei weitem nicht nur Imeri Eingang findet.
Der mittlerweile eingebürgerte Joël Monteiro wurde vor der EM nicht zuletzt vom Nationaltrainer Murat Yakin gedanklich in leistungsmässige Sphären gehievt, denen der Spieler nicht gerecht wird. Beim ersten EM-Kaderschnitt flog Monteiro raus, und nur wenige verstanden, warum vorher von ihm die Rede gewesen war. Er bot bei YB nicht mehr als soliden Super-League-Durchschnitt. Als die neue Saison beginnt, ändert sich daran nichts. Monteiro bereitet zwar das erste YB-Saisontor vor, verschuldet aber auch Gegentore mit.
Die Berner Abwehr hasardiert
Auf diese Weise mehren sich die YB-Probleme, vor allem in der Defensive, in der Sandro Lauper, der 23-jährige Vaudois Anel Husic und der aus der Ligue 2 (Troyes) verpflichtete 21-jährige Franzose Tanguy Zoukrou im Moment mehr für Labilität als für Stabilität stehen. Husic gehörte im Startspiel (wie Imeri) zur Startformation, in Genf sass er (wie Imeri) auf der Ersatzbank. Kaum war Husic im Spiel, verschuldete er einen Foulpenalty – 1:3.
Auch deshalb ist schon zu Saisonbeginn von Abwesenden die Rede. Von Loris Benito, dem teaminternen Stimmungsmacher und neuen Captain, der nach dem Kreuzbandriss rekonvaleszent ist. Oder von Mohamed Ali Camara, der wegen einer Verletzung noch wochenlang ausfällt – nicht zum ersten Mal. Die YB-Verantwortlichen haben wahrscheinlich geplant, dass Benito und Ali Camara die zentrale Abwehr bilden könnten, zum Beispiel in der zweiten Augusthälfte, in der in zwei Play-off-Spielen der Einzug in die Champions League angestrebt wird.
Doch das ist im Moment weit weg. Wer die Häufung der defensiven Fehler in den ersten zwei Spielen gesehen hat, verbietet sich Gedanken an die Königsklasse.
2022 und 2023 gewann YB die Auftaktspiele, was dem damaligen Trainer Raphael Wicky Ruhe brachte. Im ersten Jahr unter Wicky verloren die meisterlichen Berner bis am Schluss nur viermal, im zweiten und nach 26 Meisterschaftsspielen abgebrochenen Wicky-Jahr siebenmal. 2024 beginnt Patrick Rahmen mit zwei Niederlagen. Der Vergleich mit den Vorjahren zeigt, wie ungemütlich das werden kann. Zumal am Sonntag das Auswärtsspiel in St. Gallen ansteht.
Als Wicky im März 2024 in eine Resultatkrise schlitterte (Europacup, Schweizer Cup, Meisterschaft), war die Geduld der YB-Chefetage schnell erschöpft. Doch diese weiss, in welchem Rahmen sich das Jetzt abspielt. YB verkaufte in den vergangenen Jahren etliche Spieler teuer ins Ausland und trennte sich dazu vom Serientorschützen Jean-Pierre Nsame.
Mit der personellen Auffrischung tut sich der Klub, der permanent auf frankofone Spieler mit afrikanischem Hintergrund setzt, schwer. Das führte in den Berner Zeitungen unlängst bereits zum Fazit «mehr Masse als Klasse».
Darian Males kommt nicht auf Betriebstemperatur
Warten auf das Erblühen. Warten auf Kastriot Imeri. Auf den 20-jährigen Sambier Miguel Chaiwa, der bis jetzt noch kaum Super League gespielt hat und von Rahmen zweimal von Beginn weg nominiert worden ist. Warten auf Silvère Ganvoula, der (noch) kein Nsame ist. Warten auf die Weiterentwicklung Meschack Elias, auf die nächste Entwicklungsstufe Cedric Ittens. Ewiges und wohl vergebliches Warten auf Darian Males, der 2023 ein Millionentransfer war.
Der einzige Spieler, der schon in der letzten Saison (bis zu seinem Zehenbruch) deutlich stärker wurde und zu Recht Hoffnung nährt, ist Filip Ugrinic. Aber er allein reicht nicht.
Das Warten auf die Entwicklung seiner Spiele begann bei YB schon letzte Saison und mündete in ein wankendes Dasein an der Tabellenspitze. Die Young Boys wurden zwar wieder Meister, allerdings auch wegen der Schwäche der Konkurrenten. Der Effekt des Trainerwechsels von Wicky zum Interimstrainer Joël Magnin war bei Lichte betrachtet kaum wahrnehmbar.
Patrick Rahmen startet in Bern ungünstig und ist bereits unter Druck. In einem Klub, der sich personell zu erneuern versucht. Und wartet. Zum Beispiel auf Kastriot Imeri. https://www.nzz.ch/sport/fussball/fehls ... ld.1841234
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Montag 29. Juli 2024, 15:50 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 28062
|
29.07.2024 Zitat: Drei Spiele, drei Niederlagen – Meister YB steckt in der Krise
Die Young Boys stecken nach acht Tagen in der neuen Saison schon in der Krise. Mit Solidarität, einigen Korrekturen und vielleicht Verstärkung von ausserhalb will der Meister wieder auf Kurs kommen.
Wie angespannt die Nerven bei den Young Boys nach den ersten Minuten dieser Saison schon sind, zeigte sich gegen den FC St. Gallen in der zweiten Halbzeit: David von Ballmoos packte Jaouen Hadjam am Kragen und geigte ihm die Meinung. Der Captain erschien nach dem Match zum TV-Interview und erklärte seine Reaktion gegenüber dem in der Pause eingewechselten und sehr fehleranfälligen Verteidiger mit den angestauten Emotionen.
So verständlich der Ausbruch des Goalies angesichts der vergangenen Tage ist, so wenig hilfreich ist er. Von Ballmoos selber und auch Sandro Lauper erklärten gegenüber «blue», dass es nun ganz besonders wichtig sei, zusammenzustehen. Alle YB-Spieler verschwanden nach dem 0:4 rasch in die Kabine und hatten eine erste Aussprache. Dabei ging es noch nicht darum, die Fehler zu korrigieren, sondern vielmehr darum, einen ersten Schritt Richtung dafür nötige Mentalität zu machen.
Selbstkritik und Hoffnung
In den kommenden Tagen wird es ernste Einzelgespräche geben, wie Sportchef Steve von Bergen gegenüber «blue» sagte. Dass diese nicht unbedingt zum Erfolg führen, zeigt der Umstand, dass solche bereits nach dem verlorenen Match gegen Servette vom Mittwoch stattgefunden haben. Vier Tage nach dem 1:3 in Genf war in St. Gallen nichts besser. «Wir waren in allen Bereichen überfordert», urteilte von Bergen. Er habe dafür keine Erklärung.
«Es fehlt überall ein bisschen – und das ist einfach zuviel.» Sandro Lauper
Etwas detaillierter ging Lauper auf Fehlersuche. Der Innenverteidiger, der einer sehr unsicheren Abwehr vorsteht, meinte: «Es fehlt überall ein bisschen – und das ist einfach zuviel.» Man werde momentan für jeden Fehler extrem bestraft, ergänzte von Ballmoos. «Gefühlt führt jeder Fehler zu einem Tor.» In drei Partien liess die Abwehr neun Gegentore zu, das sind bereits über ein Viertel aller Treffer, die YB in der gesamten letzten Super-League-Saison zugelassen hat.
Etwas Hoffnung schöpft Lauper eben aus dieser letzten Saison, die längst nicht perfekt verlief. «Da verloren wir auch innerhalb von einer Woche dreimal», erinnert der Routinier an die Phase Ende Februar und Anfang März mit Pleiten gegen Servette und Zürich in der Liga sowie dem Cup-Out gegen Sion. Diese Serie mündete in der Entlassung von Coach Raphael Wicky.
«Wir holen nicht fünf Spieler»
Natürlich ist ein Trainerwechsel diesmal keine Option. Es ist am seit Anfang Saison in der Verantwortung stehenden Patrick Rahmen, Lösungen zu finden. Dass er selber eine Serie von nunmehr zehn Niederlagen am Stück (drei mit YB und sieben mit Winterthur) verdauen muss, hilft nicht. Personell könnten ihm die Rückkehrer Mohamed Ali Camara und Loris Benito helfen. Die Verteidiger werden im Verlauf der kommenden Wochen wieder einsatzbereit sein.
Bis dahin gilt es, die nötigen Korrekturen anzubringen, um die aktuell verfügbaren Spieler zu einer konkurrenzfähigen Mannschaft zu formen. Dafür steht bis zum nächsten Match am kommenden Sonntag daheim gegen Zürich eine ganze Woche zur Verfügung. Lauper findet, man müsse zu den Basics zurückfinden und «vielleicht nicht mehr in Schönheit sterben». Von Bergen verspricht, dass auf dem Transfermarkt etwas passieren wird. Er sagt aber auch, der Klub werde keinesfalls in Panik verfallen: «Wir holen nächste Woche nicht fünf neue Spieler.» https://www.watson.ch/sport/fussball/50 ... urs-kommen
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Montag 29. Juli 2024, 22:54 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 28062
|
29.07.2024 Zitat: Schlechter Saisonauftakt bei YB
Die Berner Young Boys sind historisch schlecht in die neue Super-League Saison gestartet. Sie haben gestern bereits das dritte Spiel in Folge verloren. Die Spieler, der Trainer und der Sportchef bleiben aber optimistisch. Die Mannschaft habe Qualität und Charakter. Das nächste Mal beweisen kann das YB am Sonntag im Heimspiel gegen den FC Zürich. Sportchef Steve von Bergen nimmt Stellung zur Niederlagenserie. https://www.telebaern.tv/telebaern-news ... -158303597
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
shalako
|
Verfasst: Montag 29. Juli 2024, 22:55 |
|
Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 28062
|
29.07.2024 Zitat: «Transfers nur wenn es passt» – die YB-Verantwortlichen zum schlechten Saisonstart
Der BSC YB ist mit drei Niederlagen in die neue Saison gestartet. Beim FC St. Gallen verloren die Berner am Sonntag gleich mit 0:4. Die beiden Sport-Verantwortlichen der Young Boys, Steve von Bergen und Christoph Spycher, erklären, weshalb es trotz Krise bisher nicht zu weiteren Verpflichtungen kam.
Der BSC YB steckt in der Krise. Noch nie haben die Berner in der Super League zum Auftakt drei Spiele in Serie verloren. Dass beim Schweizermeister die Nerven blank liegen, zeigte sich bei der Kanterniederlage gegen St.Gallen besonders in einer Szene: YB-Goalie David von Ballmoos ging nach einem Ballverlust auf Teamkollegen Jaouen Hadjam los.
YB-Sportchef Steve von Bergen sagt am Montag zur Auseinandersetzung: «Es waren viele Emotionen im Spiel. David weiss selber, dass seine Reaktion übertrieben war und hat sich entschuldigt. Emotionen gehören aber zum Fussball.»
Transfers in diesem Jahr schwieriger
Steve von Bergen tönt an, dass YB in den nächsten Wochen noch auf dem Transfermarkt aktiv werde. Allerdings müssen Neuzuzüge auch zum Club passen. Ein Lichtblick sei auch, dass verletzte Spieler wie Mohamed Ali Camara auf dem Weg der Besserung seien.
Derweil betont von Bergens Chef Christoph Spycher, dass der Transfermarkt nach der Europameisterschaft nur schleppend in Fahrt gekommen sei. Viele gute Spieler hofften noch darauf, dass sie in einer der fünf Top-Ligen Europas einen Platz finden. Deshalb warten sie noch mit einer Unterschrift in der Schweiz, so Spycher im Video. https://www.baerntoday.ch/bern/yb-sport ... :158303830
_________________ For Ever
|
|
|
|
|
|
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 31 Gäste |
|
|
|
Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.
|
|
|