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 Betreff des Beitrags: Re: 125 Jahre YB
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 15. März 2023, 16:08 
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YB wird 125-jährig

Und dann düst im Wankdorf der Raketenmann über den Rasen

In der langen Historie der Young Boys haben sich allerlei kuriose Geschichten angesammelt – eine Auswahl zum Jubiläum.

Rummenigge, Gattuso und nun Balotelli – schon einige Weltstars haben sich in die höchste Schweizer Liga verirrt. So auch im Sommer 1976, als den Grasshoppers mit der Verpflichtung von Welt- und Europameister Günter Netzer ein spektakulärer Transfer gelang. Ein Wechsel von Real Madrid direkt in die Nationalliga A – das ist heute unvorstellbar.

Und so waren am 14. August 1976 im Wankdorf alle Augen auf ebendiesen Netzer gerichtet, als er für GC debütierte. Sein direkter Gegenspieler: Karli Odermatt, der Mittelfeldmotor der Berner, der ein Jahr zuvor aus Basel verpflichtet worden war.

Vom deutschen Spielmacher mit beeindruckendem Lebenslauf wurde viel erwartet. Zu dieser Zeit kamen normalerweise nur rund 5000 Zuschauer ins Wankdorf, an diesem Nachmittag aber strömten fast 20’000 mehr ins Stadion. Und diese sahen, wie Odermatt Netzer in fast allen Belangen übertraf. Er gewann die meisten Zweikämpfe, spulte Quellen zufolge rund doppelt so viele Kilometer ab – und schoss sogar das einzige Tor dieser Partie.

Odermatt soll danach rund zwei Kilogramm leichter gewesen sein als vor der Partie. Netzer dagegen erlebte gegen YB ein misslungenes Debüt in der Nationalliga A.

Als YB die Schweiz bezwang

Ebenso heute kaum mehr vorstellbar: Zwischen 1977 und 1991 führten die Young Boys im Wankdorf jeweils ein internationales Vorbereitungsturnier durch. Der Philips-Cup lockte spektakuläre Gegner an, wie im Sommer 1986, als YB neben dem PSV Eindhoven und Gremio Porto Alegre aus Brasilien auch das Schweizer Nationalteam empfing.

Sowohl YB als auch die Schweiz gewannen ihre Halbfinals gegen die ausländischen Gäste 2:1 und trafen dann in einem heiss umkämpften Endspiel aufeinander. Die Schweizer um Heinz Hermann, Andy Egli, Claudio Sulser und Alain Geiger gingen nach einem Treffer von Dominique Cina in Führung (29.). Lange Zeit schien es, als ob sie diese über die Zeit bringen könnten. Erst in der 84. Minute glich Lars Lunde aus – und keine zwei Minuten später machte der Schlenzer von Robert Prytz die Wende zum 2:1 perfekt.

Die Young Boys besiegten also die Schweizer Nationalmannschaft. Und als wäre das nicht bereits aussergewöhnlich genug, entzückte Kinnie Gibson, der «Rocketman» mit dem Düsenrucksack, in der Halbzeitpause das Publikum im Wankdorf. Der US-Amerikaner, der während zwanzig Jahren als Stuntman für Chuck Norris tätig war, flog mit 800 PS auf dem Rücken geschnallt über den Rasen und bot dem Publikum waghalsige Flugmanöver.

Ein unvergesslicher Moment? Offenbar nicht fürs Schweizer Nationalteam: Die Niederlage ist in keiner offiziellen Statistik vermerkt.

Zwei Rote Karten – und trotzdem nicht unterzukriegen

Am 20. August 2006, da war Ljubo Milicevic wohl etwas übereifrig. Der Australier mit den kroatischen Wurzeln kam an diesem Sonntag auf dem Brügglifeld in Aarau zu fragwürdigem Ruhm. Nämlich, als er sich nach nur 52 Sekunden Spielzeit die schnellste Rote Karte in der Geschichte der Super League holte. Kaum waren die Young Boys auf dem Platz, mussten sie schon ohne ihren Captain auskommen. Das war aber erst der Anfang dieses aussergewöhnlichen Spiels.

Die erste Halbzeit war noch nicht vorbei, da doppelte Milicevics Abwehrpartner Miguel Portillo auf unrühmliche Weise nach: Er sah wegen einer Notbremse ebenfalls die Rote Karte. Neun gegen elf, ohne die ursprüngliche Innenverteidigung – es drohte ein langer Nachmittag für YB zu werden. Trainer Gernot Rohr beorderte kurzerhand Steve Gohouri von rechts in die Mitte und hoffte, dass sein Team so irgendwie über die Runden kommt.

Mit Erfolg, YB sollte an diesem Nachmittag tatsächlich kein Tor kassieren. Aber es kam noch besser für die Berner: Kurz nach der Pause erzielte der mittlerweile verstorbene Gohouri nach einem weiten Einwurf von Christian Schwegler per Kopfball sogar das entscheidende Tor. «Einen solchen Sieg habe ich in bald vierzig Jahren als Spieler und Trainer noch nie erlebt», sagte Trainer Rohr.

Vom Elefantenmist zu den Härdöpfu

Einer, der besonders viel über die reiche Geschichte der Young Boys weiss, ist Walter Brönnimann. Von 1953 bis 1987 hat der ehemalige Platzwart das Wunder von Bern, die goldenen Jahre unter Albert Sing, den Meistercup-Halbfinal gegen Reims und andere legendäre Momente erlebt – und daneben auch viele kleinere Anekdoten zu erzählen, die vielleicht bereits in Vergessenheit geraten sind.

Wie etwa, als man Netzer zu dessen Verwirrung beim eingangs erwähnten Match im Wankdorf mit einer Elefantenshow vom Circus Knie empfing. Das war bei Gastspielen noch häufiger der Fall. Applaus gab es einst auch bereits vor dem Anpfiff zur Genüge: Platzwart Brönnimann durfte vor dem belustigten Publikum mehrere Kilo Elefantenkot vom Mittelkreis entfernen.

Und schliesslich war da noch der Nachtbubenstreich im Jahr 1982. Als die Young Boys in dieser Saison eine besonders schlechte Leistung zeigten, vergruben einige Anhänger kurzerhand mehrere Kilo Kartoffeln in der Mitte des Feldes. Brönnimann musste vor der nächsten Partie natürlich wieder den Platz richten – und freute sich auf die kommenden Wochen mit Rösti zum Znacht.


https://www.bernerzeitung.ch/und-dann-d ... 0023635640

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 Betreff des Beitrags: Re: 125 Jahre YB
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 15. März 2023, 19:11 
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Die Tradition hochhalten und sich mit der Zukunft befassen

Heute vor 125 Jahren gründeten die Gymnasiasten Max Schwab, Hermann Bauer, Franz Kehrli und Oskar Schwab den FC Young Boys. Aus dem zarten Pflänzchen ist einer der erfolgreichsten Schweizer Fussball-Vereine geworden.

Der BSC Young Boys feierte bisher 15 Meistertitel und sieben Erfolge im Cup. Im Jubiläumsjahr könnte das dritte Double nach 1958 und 2020 Tatsache werden. Der Bärnerbär unterhielt sich mit Hanspeter Kienberger, seit 2012 Verwaltungsratspräsident des Berner Grossklubs.

Als Sie 2012 bei YB das VR-Präsidium übernahmen, waren Sie ein fussballerisches Greenhorn, wie Sie damals selbst sagten. Sind Sie heute nach den vielen Gesprächen mit Fachleuten wie Christoph Spycher und Stéphane Chapuisat ein Fussball-Kenner?
In der Zwischenzeit habe ich zwar einiges gelernt, bezeichne mich jedoch immer noch als Laie. Fachkompetenz hat eine andere Dimension. Aber ich habe mir das Verständnis angeeignet, um Fragen besser zu plausibilisieren.

Können Sie sich einen schöneren Job vorstellen, als Verwaltungsratspräsident von YB zu sein?
Nein, ich kann mir momentan wirklich kein schöneres Mandat vorstellen.

Wie darf man sich Ihre Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung vorstellen?
Die Zusammenarbeit ist durch geplante Meetings organisiert, zudem findet aufgrund der Nähe ein laufender Austausch statt. Daneben bin ich auch in einzelne Projekte involviert wie die Verdichtung des Stadions oder den Campus mit Spielfeldern, den wir intern «Rasentraum» nennen.

Im letzten Herbst feierten Sie Ihr Jubiläum «Zehn Jahre VR-Präsident».
Das Jubiläum eines Funktionärs ist kein Grund für Festivitäten. Aber ich wurde mit einer sehr schönen, persönlichen Foto-Collage beschenkt.

Wenn Sie als Treuhänder einen Kunden beraten, wieviel Zeit nimmt das Thema YB in Anspruch, ehe Sie zum Geschäftlichen kommen?
Ich kann das sehr gut trennen. Klar gibt es Kunden, die gerne zuerst über YB reden, ich spüre oft die Begeisterung für YB. Die Frage ist auch: Was kann die Privatwirtschaft von YB lernen? Nicht selten ergibt sich eine Zusammenarbeit, viele meiner Kunden sind oder wurden YB-Sponsoren, so gesehen bin auch ich ständig am Vermarkten.

Heute wird Ihr Verein 125 Jahre alt. Was kommt Ihnen spontan in den Sinn, wenn Sie zurückblicken? Viele der goldenen Jahre in früheren Zeiten haben Sie nicht persönlich miterlebt.
Da ist sicher zuallererst einmal der 28. April 2018, als mit dem Titelgewinn die 32 Jahre dauernde Durststrecke endlich beendet war. Mir kommen auch Gedanken zur DNA von YB in den Sinn. Der heutige Tag gibt Gelegenheit, zurückzuschauen. Wir wollen die Tradition hochhalten und pflegen, aber nicht ohne uns mit der Aktualität und der Zukunft zu befassen. Die Frage heisst auch: Was lernen wir aus der Vergangenheit? Denn das ist wohl ihr grösster Wert. Die 32-jährige Leidenszeit prägte unsere DNA. Weil es so lange gedauert hat, sind wir demütig und bescheiden geblieben. Ich sehe bei YB niemanden, der überheblich ist.

Als Sie Ihr Amt antraten, war YB eine einzige Baustelle. Jetzt sind Sie Chef eines Teams, das sportlich und finanziell optimal unterwegs ist. Wie haben Sie das geschafft?
Bei meinem Amtsantritt lag die Organisation ziemlich am Boden. Überlebt haben wir nur dank der Familie Rihs. Ihr gebührt grosser Dank. Gemeinsam haben wir es geschafft, weil Leute an Bord sind, die dafür sorgten, dass wir heute dort sind, wo wir sind. Der Weg war schmerzhaft, aber das hat es gebraucht. Heute ist es die Zusammenarbeit der Menschen, die Ziele und Werte verfolgen, Ambitionen haben und in ihrem Bereich über hohe Kompetenz verfügen.

Sie sind Captain im VR. Was sagen Sie zu den Captains Ihrer Fanionteams, Fabian Lustenberger und Stephanie Waeber?
In dieser Position sind Persönlichkeiten mit Leaderqualitäten gefragt, mit Erfahrung. Sie verfügen über eine Aura, die man nicht lernen kann, üben eine Vorbildfunktion aus und behalten stets das grosse Ganze im Auge.

Beim Jubiläum «125 Jahre YB» darf man einen Mann nicht übersehen. Was sagt Ihnen der Name Geni Meier?
Sehr viel. Schade, durfte ich ihn nicht erleben. Viermal Meister, Cupsieger, er schoss für YB 247 Meisterschaftstore, insgesamt über 330. Eines unserer Sitzungszimmer trägt den Namen Geni Meier, derzeit sind wir daran, sein Grab auf dem Schosshaldenfriedhof, das von YB-Fans häufig Besuch erhält, zu restaurieren.

Sie halten sich stets im Hintergrund und überlassen die grosse Bühne den Verantwortlichen im Sport. Was halten Sie davon, wenn einer Ihrer Amtskollegen im «Blick» behauptete: «Es ist manchmal so, dass ich für 200 Meter 30 Minuten brauche. Weil jeder mit dir reden will.»
Jeder Klub hat seine eigene Struktur und Philosophie. Ich denke, dass sich das Publikum für den Sport und nicht für die Funktionäre interessiert. Bei YB sind wir alle davon überzeugt.

Wie lange benötigen Sie vom Zyt­glogge bis zum Bahnhof?
(lacht) Mit dem E-Bike etwa 60 Sekunden.

Was wünschen Sie YB für die nächsten 125 Jahre?
Dass YB den eingeschlagenen Weg weitergeht und unsere Ambitionen, unsere Werte und unsere DNA hochhält.


Hanspeter Kienberger wurde am 18. März 1962 in Oftringen geboren. Er ist Steuerexperte, Wirtschaftsprüfer und Partner von Bommer und Partner Treuhand. Seit 2012 VR-Präsident von YB. Kienberger ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.


https://baernerbaer.ch/sport/die-tradit ... t-befassen

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 Betreff des Beitrags: Re: 125 Jahre YB
 Beitrag Verfasst: Samstag 18. März 2023, 00:17 
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Ex-Stars blicken zurück

125 Jahre YB: Von der grauen Maus zum Liga-Krösus

Die Young Boys feiern ihren 125. Geburtstag. Was klein begann, gehört mittlerweile zu den Aushängeschildern im Schweizer Fussball. Drei Ex-Spieler schauen zurück.

Vom Schülerteam zum 15-fachen Schweizermeister und zweifachen Champions-League-Teilnehmer. Vor genau 125 Jahren haben vier Gymnasiasten die Berner Young Boys gegründet. Der Klub hat sich in diesen Jahren zu den ganz grossen Mannschaften im Schweizer Fussball gespielt.

Unter anderem Georges Bregy, Fredy Bickel und Thomas Häberli haben das gelb-schwarze Dress übergestülpt und schauen bei blue Sport auf ihre Zeit bei YB zurück. Zudem präsentiert der Verein ein Jubiläumstrikot und kleidet die Berner Altstadt in gelb-schwarz.


https://www.bluewin.ch/de/sport/super-l ... 64200.html

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 Betreff des Beitrags: Re: 125 Jahre YB
 Beitrag Verfasst: Samstag 18. März 2023, 00:22 
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YB-Fans übergeben «Meisterlatte» an Museum

1898: Das war vor 125 Jahren, als vier Gymnasiasten in Bern den Fussballclub YB gründeten. Seither sind die Young Boys nicht mehr aus der Berner Sportwelt wegzudenken. Insgesamt 15 Meistertitel konnte der Klub feiern. Gefeiert wird auch das 125-jährige Jubiläum – auf eine ganz besondere Art und Weise.


https://tv.telebaern.tv/telebaern-news/ ... -150532445

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 Betreff des Beitrags: Re: 125 Jahre YB
 Beitrag Verfasst: Samstag 18. März 2023, 02:07 
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Zum 125-Jahre-Jubiläum

Fünf YB-Episoden, die unter die Haut gehen

YB feiert sein 125-jähriges Bestehen. Die Stadt Bern schmückt sich mit Fahnen. Und der Klub belohnt sich mit fast 400 zusätzlichen Zuschauern.

Dass der Knaller gegen den FC Basel vom Sonntag ausverkauft sein würde, überrascht nicht weiter. Der Neo-Klassiker ist eigentlich immer ausverkauft. Neu ist aber, dass es nun 31'500 Fans für diesen Zustand braucht. Zuvor waren es 31'120 gewesen. Die Erhöhung ist unter anderem dank des Umbaus des Gästesektors im Wankdorf möglich geworden.

Dass sich YB dieses Geschenk macht, passt wunderbar zu dieser Woche. Am 14. März 1898 ist der Klub gegründet worden. Also vor 125 Jahren. Da liess sich auch die Stadt Bern nicht lumpen und bescherte dem Jubilar mit einem Fahnenmeer mit aktuellen und historischen Logos des Klubs.

An diesem Tag gründeten vier Gymnasiasten um Max und Oskar Schwab den FC Young Boys. Der Klubname war angelehnt an denjenigen des ungemein populären Basler Klubs Old Boys. Auch dessen Klubfarben Schwarz und Gelb wurden kopiert. Mitgliederbeitrag: 30 Rappen pro Monat … ab 1925 hiess der Verein BSC Young Boys. Das erste Spiel stieg am 17. Juni 1898 gegen den FC Viktoria. Erstmals Schweizermeister wurde YB 1903.

125 Jahre YB in fünf Episoden

Die legendäre «YB-Viertustung»

Vier was? Toasting? Nein: Viertelstunde. Die letzten 15 Minuten eines jeden YB-Spiels werden von den Fans mit Sprechchören eingeläutet. Seit jeher. Jeher heisst in diesem Fall Sommer 1901. Damals spielt der FC Young Boys auf der Allmend gegen Excelsior Basel und schiesst in der Schlussphase fünf Tore! Dieser Erfolg schenkte den Spielern enormes Selbstvertrauen. Und fortan wird den letzten 15 Minuten speziell gehuldigt.

Der Überspieler: Bomben-Meier, 313 YB-Tore

Was heute aus Gründen von Political Corectness nicht mehr opportun wäre, war in den Sechziger-Jahren ganz normal: Einen besonders scharfen Schuss nannte man «Bombenschuss». Und über einen solchen verfügte einer ganz besonders: Eugen «Geni» Meier! Er war der Maestro der vier Meistertitel zwischen 1957 und 1960. Der 2002 verstorbene Schaffhauser, der 14 Jahre lang für YB spielte, schoss für Gelbschwarz unfassbare 313 Tore! 248 davon in der Meisterschaft. Was übrigens nur der zweitbeste Wert ist. Jacky Fatton, der Servette-Star der Fünfziger-Jahre, kommt sogar auf 307 Tore. Rekorde für die Ewigkeit! Zum Vergleich: Guillaume Hoarau, der überragende Stürmer der Zeit der vier Meistertitel der YB-Neuzeit 2018 bis 2021 kommt auf 118 Tore. 94 in der Super League.

«Der Sonne entgegen»

Im Januar 1961 ist YB auf dem Weg zum fünften Meistertitel in Folge. Zwei Punkte beträgt der Rückstand auf den FCZ. Vier auf Servette. YB hatte zuletzt ordentlich Kasse gemacht. Also sollen die Stars von Trainer Albert Sing, die allesamt Amateure waren, zusätzlich zu den bescheidenen Geldprämien belohnt werden. In Form einer 30-tägigen Reise, die mit einer Zugfahrt von Bern nach Kloten begann, wo es in einer DC-6 nach Fernost ging: Singapur, Hongkong, Saigon, Colombo, Kuala Lumpur, Karachi und Kairo waren die Destinationen. Total legten die Fussballer 27'000 Kilometer zurück und mussten im Gegenzug zehn Spiele bestreiten, so der Deal. Die telefonisch übertragenen Reiseberichte stiessen auf Rieseninteresse. Und nach der Rückkehr der Cracks wurde das auch auf Zelluloid festgehaltene Abenteuer der Fussballer in zwei Berner Kinos gezeigt. Name des Films: «Der Sonne entgegen». Nur aus dem fünften Meistertitel wurde nichts. Der damalige Captain Heinz Schneiter sagte, man sei «ausgelaugt» nach Bern zurückgekehrt.

Das bestbesuchte Spiel in der Schweiz aller Zeiten

Trotz zweier Champions-League-Teilnehmen der Neuzeit: Das wohl legendärste Spiel in der YB-Geschichte ist jenes vom 15. April 1959. Offiziell sahen an einem regnerischen Mittwoch 63'000 Fans im zum Bersten vollen Wankdorf das Halbfinal-Hinspiel gegen Stade Reims, die damals hinter Real Madrid zweitbeste Mannschaft Europas, mit dem (wohl ewigen) WM-Rekordtorschützen Just Fontaine: 13 Tore an der WM 1958. Doch effektiv waren bestimmt mehr als 70'000 Zuschauer im Stadion, denn die Kontrolleure liessen jeden, der hineinwollte, für einen Fünfliber ins Stadion. Damit ist dieses 1:0 durch ein Tor von Geni Meier das bestbesuchte Spiel der Schweizer Fussballgeschichte. Im Rückspiel bleibt YB dann im Parc de Princes chancenlos: 0:3. Für den Halbfinaleinzug brauchte es damals ein Weiterkommen gegen MTK Budapest und gegen DDR-Meister SC Wismut Karl-Marx-Stadt. YB-Chronist Charles Beuret erinnert sich: «Was ich auf der grossen Stehrampe sah, habe ich nie vergessen: Sie war hoffnungslos überfüllt, voll gepfercht, für die Zuschauer gab es dort keinen Bewegungsfreiraum mehr. Bei spektakulären Szenen auf dem Spielfeld setzte sich die Menge beängstigend in Bewegung. Sie wogte, einem Kornfeld gleich, auf und ab, hin und her. Die Eisengeländer und die Abschrankungen auf den Rängen, die in Sektoren eingeteilt worden waren, hielten dem Widerstand der Masse nicht stand, sie wurden eingedrückt und zu Boden gewalzt. Dass damals nicht der geringste Unfall passierte, grenzt an ein Wunder.»

Ein Donnerschlag beendet das Veryoungboysen

Es war die Erlösung! Es war das Ende der Zeit der Erniedrigung, des Spotts, des Veryoungboysens. Eine niedliche Wortkomposition, die das Versagen der Berner im entscheidenden Moment (wie in der Saison 2009/10, als man zwischenzeitliche 13 Punkte Vorsprung auf Basel nicht über die Ziellinie brachte) so wunderschön auf den Punkt brachte. Es ist ein Ereignis so wichtig, dass sich jeder Berner erinnert, wo er an jenem 28. April 2018 war und was er machte. Wie bei der ersten Mondladung. Erst hält Backup-Goalie Marco Wölfli einen Penalty. Dann, als man nicht mehr damit rechnete, macht Jean-Pierre Nsame YB in der 89. Minute zum Meister. Der erste Titel seit 32 Jahren. Das Stadion bebt, es wird in seinen Grundfesten erschüttert. Und nach dem Schlusspfiff gibt es kein Halten mehr für ein Meer an YB-Fans, die ein ebensolches an Freudentränen vergiessen. Ein Moment für die Ewigkeit!


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 07984.html

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