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YB-Coach Wagner: «Wir sind ganz weit weg von perfekt»

David Wagner ist nach dem 6:1-Auswärtssieg in Lausanne sichtlich zufrieden. Und dennoch sieht der YB-Coach noch Verbesserungspotenzial. Öffentliche Kritik gebe es für seine Spieler nach dieser Leistung aber nicht.

Im Video oben hörst du auch, was Wagner derzeit besonders gut gefällt. Da kommt dann doch einiges zusammen. Nach den letzten Spielen auch wenig überraschend.

Fassnacht erklärt seinen Herzchen-Jubel

Christian Fassnacht trifft gegen Lausanne doppelt und formt nach den Toren seine Hände zu einem Herzchen. Eine Geste für seine Freundin, die ohne ihn ihren Geburtstag feiern muss. Aber ein schöneres Geschenk hätte er seiner Liebsten ja nun wirklich nicht machen können. Und sehen wir derzeit den besten Christian Fassnacht ever? Im Video gibts die Antwort.

Kukuruzovic: «So eine Niederlage kannst du nicht einfach vergessen»

Ganz anders natürlich die Stimmung im Lager der Lausanner, die noch keines ihrer sieben Liga-Spiele gewinnen konnten. Stjepan Kukuruzovic spricht nach der 1:6-Klatsche gegen YB von einer verdienten Niederlage. Man müsse das jetzt genau analysieren und es am Wochenende im Derby gegen Servette besser machen. Die Worte gleichen sich nach jedem Spiel.

Schützenfest im Stade de la Tuilière: YB demontiert Lausanne mit 6:1

Die Young Boys sorgen in Lausanne für eine Machtdemonstration. Der in allen Belangen deutlich überlegene Meister setzt sich auch dank zwei Toren von Christian Fassnacht mit 6:1 durch.

YB wieder meisterlich: 6:1-Auswärtsgala bei Lausanne-Sport

Licht gegen Schatten, Titelverteidiger gegen Abstiegskandidat: Meister YB feiert einen souveränen 6:1-Auswärtssieg gegen Lausanne-Sport.

Das Wichtigste in Kürze

- Nach mässigem Saisonstart läuft YB immer mehr zur gewohnten Meisterform auf.
- Beim Abstiegskandidaten Lausanne feiern die Berner einen 6:1-Triumph.
- Unmut herrscht bei den Fans trotzdem – allerdings wegen der Anspielzeit.

Ein souveräner Auftritt und zwei Tore noch vor der Pause bescheren Meister YB einen verdienten 6:1-Auswärtssieg bei Lausanne-Sport. Damit schliessen die Berner mit einem Spiel weniger bis auf drei Punkte zu Tabellenführer FCZ auf.

Für den ersten Aufreger sorgt aber die Anspielzeit – um 18 Uhr erfolgt der Anpfiff im Stade de la Tuiliere. Bei den Fans sorgt das für reichlich Frust, was die YB-Anhänger auch mit einem Transparent-Protest kundtun.

Mehr Freude dürften die YB-Fans dann mit dem Auftritt ihrer Mannschaft gehabt haben. Die Berner dominieren die Anfangsphase nach Belieben, lassen die Hausherren nicht zum Zug kommen. Im Abschluss fehlt dem Titelverteidiger aber zunächst noch die Präzision.

Doppelschlag durch YB vor der Pause

Nach einer halben Stunde passt es dann – wenn auch mit ein bisschen Ballglück. Hefti spielt zurück zur Mitte, wo Aebischer den Ball durchlässt. Dahinter kommt Garcia unbedrängt zum Abschluss. Von einem Lausanne-Verteidiger abgefälscht trudelt der Ball zum 1:0 ins Netz.

Nur drei Minuten später setzt Elia mit seinem vierten Liga-Treffer das 2:0 nach. Ein langer Ball in die Spitze hebelt die Lausanne-Defensive aus, Elia enteilt seinen Bewachern. Aus kurzer Distanz lässt der Kongolese nichts anbrennen.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel – genau 48 Sekunden nach Wiederanpfiff – sorgt Christian Fassnacht für die Vorentscheidung. Ein massgenauer Flankenball von Elia landet beim völlig freistehenden Fassnacht, der aus kurzer Distanz mühelos das 3:0 erzielt.

YB schliesst zur Tabellenspitze auf

Nach etwas mehr als einer Stunde erhöht Jordan Siebatcheu für YB auf 4:0. Die Hausherren bekommen den Ball nicht geklärt, Garcia flankt zur Mitte. Ngamaleus Kopfball trudelt in Richtung Tor, Siebatcheu drückt ihn mit dem Fuss über die Linie.

Lausanne kommt erst nach fast 80 Minuten durch den eingewechselten Ouattara zum ersten Torschuss, von Ballmoos hält sicher. Aber der Treffer fällt auf der Gegenseite: Christian Fassnacht stellt nach 85 Minuten nach schöner Mambimbi-Vorarbeit auf 5:0.

Und Wilfried Kanga darf kurz vor Schluss noch seine Torpremiere in der Super League bejubeln. Nach einem Abwehr-Patzer läuft Kanga alleine auf das Tor zu, der souverän das 6:0 erzielt. Nach einem Eckball gelingt Amdouni nur noch der 1:6-Ehrentreffer.

Die Berner schliessen damit zur Tabellenspitze auf. Bei einem Spiel weniger fehlen drei Punkte auf den bisherigen Leader FCZ. Am Mittwochabend könnte der FC Basel mit einem Sieg bei St. Gallen aber die Führung übernehmen.

Die Einzelkritik

YB-Noten: Einer ist überall anzutreffen

Beim 6:1 in Lausanne überzeugt YB – natürlich – offensiv. Einer sticht auch im sturmstarken Kollektiv der Young Boys heraus.

David von Ballmoos – Note 4,5

Es ist ein Spiel, wie geschaffen für einen Zu-Null-Sieg – YB behält den Druck auch nach dem 4:0, dem 5:0 aufrecht. Dass es schliesslich doch ein 6:1 wird, liegt bestimmt nicht an von Ballmoos: Nach 80 Minuten pariert er noch gegen N’Guessan, in der Nachspielzeit verhindert er gegen Amdouni ein zweites Tor.

Silvan Hefti – Note 4

Muss früh den heranstürmenden N’Guessan stoppen, tut das aber regelkonform. Bereitet das 1:0 durch Garcia vor, ist ansonsten offensiv ein kleines bisschen weniger aktiv als Garcia auf links. Ansonsten verrichtet Hefti gegen zahme Lausanner Dienst nach Vorschrift.

Mohamed Camara – Note 4,5

Ein solider Auftritt des Guineers, ohne Patzer. Tritt beim Stand von 0:0 offensiv in Erscheinung, als Fassnacht seine Kopfballvorlage verwerten müsste. Verbringt eine sehr ruhige zweite Halbzeit, fängt einmal Mahoud bei einem Konter ab, klärt kurz vor dem Gegentor noch zum Eckball.

Sandro Lauper – Note 4,5

Defensiv ebenso wenig beschäftigt wie Camara, tritt dafür offensiv etwas öfter in Erscheinung: mit Pässen in die Tiefe, mit Vorstössen bis zum Strafraum. Steht beim einzigen Gegentor am nächsten bei Torschütze Amdouni, muss sich wenig später noch von ihm ausdribbeln lassen, aber da ist die Partie längst entschieden.

Ulisses Garcia – Note 5

Seit dem Aufgebot von Nationaltrainer Murat Yakin läuft es dem Aussenverteidiger hervorragend. Bislang hat er schon zweimal im Europacup getroffen, das 1:0 am Mittwoch ist sein erstes Ligator. Hat auch später noch diverse Offensivszenen, leitet das 3:0 sowie das 4:0 ein.

Christian Fassnacht – Note 5,5

Am vergangenen Cup-Wochenende bekam er von Trainer Wagner frei: Kopf lüften. Das zeigte Wirkung, Fassnacht war zwar wie zuletzt von ihm gewohnt gut in Form, vor dem Tor aber gelöster als auch schon. Das Resultat: zwei Tore, eines mit Innen-, eines mit dem Aussenrist. Dazu ist er ein Spielgestalter, wirkt wie zuletzt öfter als Vorbereiter, setzt Aebischer und Elia in Szene.

Michel Aebischer – Note 4,5

Hat eine frühe Chance nach schickem Doppelpass mit Fassnacht, ist am 1:0 beteiligt, bereitet dann mit einem massgenauen langen Ball Elias 2:0 vor. Geht es dann ein wenig gemütlicher an – und wird nach etwas mehr als einer Stunde mit Blick auf kommende Aufgaben ausgewechselt.

Christopher Martins – Note 4,5

In Martins und Aebischer scheint Wagner die ideale Besetzung fürs Zentrum gefunden zu haben. Martins spielt dabei den leicht defensiveren Part neben Aebischer. Defensiv lässt er die Lausanner Aufbauer nie wirklich ins Spiel kommen, offensiv ist er einer der ersten Berner, der mit seinem Schuss Lausanne-Goalie Diaw prüft.

Nicolas Ngamaleu – Note 5

Auch er scheint seit der Länderspielpause wie ausgewechselt und spielt auf konstant hohem Niveau. Spielt vor dem 1:0 lang und präzis auf Hefti, legt vor dem 4:0 mit dem Kopf für Siebatcheu ab. Nicht ganz so prägend wie noch letzte Woche gegen Manchester.

Jordan Siebatcheu – Note 4,5

Er hat diese Stürmer-Eigenschaft und kann ganze Spiele im Schatten seiner Mitspieler verbringen – um dann plötzlich zur Stelle zu sein. In der Champions League gegen Manchester schaffte er lange Zeit Räume, die seine Kollegen bespielten, ehe er selber traf. So war es ansatzweise auch gegen Lausanne, Siebatcheu trat nie gross in Erscheinung bis zu seinem 4:0 in der zweiten Halbzeit. Wenig später geht er vom Feld, Tor erzielt, Spiel gewonnen, Mission erfüllt.

Meschack Elia – Note 6

Wie er vorne wieder von der ersten Minute an die Verteidiger beschäftigte, wie er sie als vorderster Mann ansprang, zur ersten Chance kam, sofort für Unruhe sorgte, das war typisch Elia. In der aktuellen Verfassung ist er einer der spektakulärsten Offensivspieler der Liga, er ist trickreich und immer treffsicherer, schneller ist er eh schon als der grosse Rest. Den langen Ball von Aebischer nimmt er gekonnt mit, schiebt überlegt ein. Und in der zweiten Hälfte bereitet er nicht nur das 3:0 vor, sondern taucht plötzlich auch im eigenen Strafraum auf, um zu klären. Elia ist zugleich Rennmaus und Arbeitstier – und die grosse Attraktion bei YB.

Wilfried Kanga – ohne Bewertung

63. Minute für Siebatcheu. Nach dem Dreierpack im Cup nun auch in der Liga erfolgreich – wird dafür von den Teamkollegen gefeiert.

Felix Mambimbi – keine Bewertung

63. Minute für Ngamaleu.

Vincent Sierro – keine Bewertung

63. Minute für Aebischer.

Fabian Rieder – keine Bewertung

67. Minute für Martins.

Jordan Lefort – keine Bewertung

67. Minute für Garcia.

YB – Fassnacht: «Sind wieder voll im Saft, die Gegner merken das!»

YB schlägt Lausanne am Mittwochabend mit 6:1. Doppeltorschütze Christian Fassnacht ist sich der starken Form des Meisters bewusst – und warnt die Gegner.

Das Wichtigste in Kürze

- Die Berner Young Boys bezwingen Lausanne am Mittwochabend mit 6:1.
- Torschütze Christian Fassnacht sieht sein Team auf dem richtigen Weg.
- Die Gegner würden sich momentan nicht freuen, gegen den Meister spielen zu müssen.

Es ist eine klare Angelegenheit im Lausanner Stade de la Tuilière: Die Berner Young Boys kantern einen enttäuschenden Gastgeber am Mittwochabend gleich mit 6:1 nieder.

Der Meister bestätigt somit seine starke Form der letzten Wochen auf eindrückliche Art und Weise. Aus den letzten neun Spielen gingen die Berner achtmal als Sieger hervor.

Fassnacht: «Sind wieder voll im Saft»

Grossen Anteil an der guten Form sowie dem hohen Schlussresultat in Lausanne hat Christian Fassnacht. Der polyvalent einsetzbare Nationalspieler überzeugt am Mittwoch mit zwei Toren – und warnt nach dem Spiel bereits die nächsten Gegner.

Denn YB ist laut Fassnacht, nach einem etwas mühevollen Saisonstart, mittlerweile «wieder voll im Saft».

Dass der Meister auf dem richtigen Weg ist, sei nicht nur ihm selbst bewusst, sagt er gegenüber «blue Sport»: «Ich glaube, auch die Gegner merken das», meint der 27-Jährige selbstbewusst.

Für den Nationalspieler ist nicht zu Unrecht klar, dass sich YB momentan niemand als Gegner wünscht: «Man freut sich nicht unbedingt, wenn man gegen uns spielen muss.»

Am Samstag wartet St. Gallen

Mit dem Auswärtssieg in Lausanne arbeitet man sich in der Tabelle derweil weiter nach oben. Die nächste Mannschaft, die sich den BSC Young Boys stellen muss, ist der FC St. Gallen. Das Spiel findet am Samstag (18 Uhr) in Bern statt.