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Forum ybfans.chTreffpunkt der Fans des BSC Young Boys |
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shalako
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Verfasst: Sonntag 16. Mai 2021, 11:50 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 26598
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15.05.2021 Zitat: YB-Meisterblatt als PDF Ein Titel für die EwigkeitInterviews, Noten, Hintergründe: Alles Berichtenswerte zum 15. Meistertitel der Young Boys in einer BZ-Sonderausgabe zum Herunterladen. Ein Doppelinterview mit Ex-Captain Steve von Bergen und seinem Nachfolger Fabian Lustenberger. Der letzte Lebende der YB-Mannschaft, die von 1957 bis 1960 zuletzt viermal in Serie Meister wurde. Würdigungen der Konkurrenz und die prägendsten Schlagzeilen der Meistersaison. Dazu ein Besuch beim Coiffeur, dem die YB-Spieler vertrauen. All das und noch mehr haben unsere Sportredaktoren zu einem Meisterblatt zusammengefasst, das im Gegensatz zu anderen Jahren wegen Corona nicht hat verteilt werden können. In Papierform können Sie das Blatt während der Bürozeiten am Empfang der Berner Zeitung am Dammweg 9 in Bern beziehen. Digital gibt es sie hier als PDF zum Herunterladen (hochaufgelöst, 59 MB). Viel Spass damit! https://drive.google.com/file/d/14De-IE ... kOoar/view https://www.bernerzeitung.ch/ein-titel- ... 7502214933
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shalako
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Verfasst: Sonntag 16. Mai 2021, 21:26 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 26598
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16.05.2021 Zitat: Katzenvideo-Fan und DJ, Zuckerfreier und Teamvater
YB-Goalie Von Ballmoos seziert das Meisterteam
Gestern gabs den Pokal: Gratulation an YB zum vierten Meistertitel in Serie. Doch wer sind die Menschen dahinter? Goalie David von Ballmoos (26) stellt alle 27 Meisterspieler vor. Beginnend mit sich: «Ich bin der YB-Junior, der seinen Traum lebt …»
Guillaume Faivre (34): Der Röstigraben-Zuschütter Die gute Seele der Mannschaft. Er hat mit seiner Art von Anfang an Eindruck gemacht, obwohl er eine der schwierigsten Aufgaben hat. Deshalb schaue ich zu ihm hinauf. Gui ist das Bindeglied zwischen Welsch und Deutsch und schüttet den Röstigraben zu.
Joschua Neuenschwander (20): Der Sonnyboy Josch sieht man häufig nach dem Training im Kraftraum. Er hat immer ein Lächeln drauf, kommt immer sehr gut angezogen ins Training. Auch mal in einem Blazer. Das ist dann schon fast overdressed fürs Training.
Mohamed Ali Camara (23): Der Zuckerfreie Wir kennen uns nun schon lange, haben engen Kontakt. Ali tut dir als Gegenspieler weh. Ein Profi durch und durch, mit grossem Potenzial. Er hat mir mal erzählt, dass er keinen Zucker konsumiert. Keine Schoggi, nichts. Läuft immer mit Mate-Tee herum.
Cédric Zesiger (22): Das Riesenbaby Seine Erscheinung ist riesig! Ich habe gehört, die Zesigers hätten Schwinger in der Familie. Das passt. Wir ziehen ihn manchmal auf, indem wir ihn Riesenbaby nennen. Bei ihm vergisst man oft, dass er noch sehr jung ist. Ein cooler Typ.
Nicolas Bürgy (25): Der Freund Mit Nicolas habe ich bereits zu Juniorenzeiten bei YB einen meiner besten Freunde gefunden. Ich bewundere seine Einstellung, seine Art und seinen Willen, Rückschläge wegzustecken. Nico, der derzeit an Paderborn ausgeliehen ist, ist für mich auf und neben dem Feld ein Vorbild.
Ulisses Garcia (25): Der Teamvater Er ist zuletzt enorm gewachsen. Vielleicht auch, weil er mit der Rückkehr in die Schweiz einen Schritt zurück machen musste. Übernimmt im Team mittlerweile wichtige Rollen, die man durchaus mit seiner privaten Rolle eines Familienvaters in Verbindung bringen kann.
Quentin Maceiras (25): Der Wallis-Spanier Zu Beginn konnte ich ihn nicht richtig einschätzen. Ist mittlerweile voll angekommen bei YB und auf und neben dem Platz aufgeblüht. Die Mischung Wallis-Spanien ist ein Highlight; seine Mutter ist Schweizerin, sein Vater Spanier. Ein total positiver Typ, der immer gute Laune hat.
Jordan Lefort (25): Der Lebenskünstler Er ist der krasse Gegenschnitt zu einem 08/15-Fussballer. Wenn er hier ist, ist er zu hundert Prozent Profi. Läuft er aus dem Wankdorf hinaus, geht er auch mal an den Thunersee oder schwimmt die Aare hinunter. Sein Motto: Life is art.
Fabian Lustenberger (32): Der Vorzeige-Captain Fäbu ist der perfekte Captain. Man merkt, dass er zwölf Jahre bei Hertha Berlin war, ein Vorbild durch und durch. Wir haben mit ihm gelitten, als er sich im Training die Achillessehne riss. Als wir am nächsten Tag in Zürich spielten, hat er bei der Teamsitzung vor dem Spiel per Video ein paar Worte an die Mannschaft gerichtet und sich für die grosse Unterstützung bedankt. Das ging unter die Haut. Wir freuen uns alle auf den Moment, in dem er wieder spielen kann.
Silvan Hefti (23): Der Aufgedrehte Ich habe versucht, Sile zu Beginn zu helfen, als er zu uns kam. Er holt mich oft ab, und ich hoffe, dass er nicht böse ist, wenn ich dann am Morgen mal nichts sage. Er hingegen ist immer aufgedreht, voller Energie und hat sich in unserer Mannschaft bestens integriert.
Esteban Petignat (20): Der Positivist Er hat diese Saison mit seinem Kreuzbandriss ein schwieriges Los gezogen. Ich habe oft mit der Situation gehadert, als ich verletzt war. Er hingegen zeigt es nicht. Esteban hat mit seinen südamerikanischen Wurzeln die Mentalität, das Gute zu sehen. Dafür bewundere ich ihn.
Marvin Spielmann (25): Der Träumer Der oft verträumte Mäve hat unheimliches Potenzial und hat sich zusehends gesteigert. Ich erinnere mich gut an die Zeit, als er mir in Thun die Bälle um die Ohren drosch. Das Vaterwerden hat ihn noch reifer gemacht.
Vincent Sierro (25): Der Bachelor Wir haben eine coole Gruppe, in der wir viel neben dem Platz unternehmen. Der Junge mit dem Bachelor in Wirtschaft ist dabei. Unsere Freundinnen können es sehr gut zusammen. Er muss einzig ein bisschen besser Deutsch lernen … (lacht)
Miralem Sulejmani (32): Der Gutmütige Suki ist einer der nettesten und gutmütigsten Menschen, die ich kenne. Er nimmt sich nie zu wichtig, obwohl er sich dank seines Palmarès ins Zentrum stellen könnte – mit mittlerweile neun Meistertiteln mit YB, Benfica und Ajax. Wahrscheinlich der beste Linksfuss der Liga.
Gianluca Gaudino (24): Der Ballstreichler Gianni ist einer der besten Techniker, die ich je gesehen habe. Was der mit dem Ball kann, ist unfassbar. Ich bin ein Riesen-Gaudino-Fan. Wir sind ab und zu bei den Gaudinos eingeladen, und ich bin in deren megaherzigen und süssen Sohn ganz vernarrt.
Nicolas Moumi Ngamaleu (26): Der DJ Wir haben definitiv nicht denselben Musikgeschmack. Er macht viel zu häufig Musik in der Garderobe. Er hat zwei Seiten. Entweder hört man ihn dauernd – oder gar nicht. Wie ich. Aber Moumi ist Lebensfreude pur. Singt und tanzt häufig.
Christian Fassnacht (27): Der Katzenvideo-Fan Wir waren zusammen bei Winterthur und träumten von YB. Und nun haben wir gemeinsam vier Meistertitel und den Cup gewonnen. Er hat eine grosse Vorliebe für Kleider – und Katzenvideos. Ich muss ihm mal sagen, dass mich diese nicht so interessieren.
Michel Aebischer (24): Der Kroos-Klon Ich bewundere ihn für seine Kritikfähigkeit. Er liest fast alles und sagt sich dann: Ist halt so … ich habe Podcasts von Toni Kroos gehört. Der ist auch so. Ich dagegen bekomme feuchte Hände, nur schon wenn ich die Zeitung öffne, um die Blick-Note zu sehen.
Nico Maier (20): Der Schussgewaltige Es hat mich sehr gefreut, dass er im April in Zürich und gegen Sion eingesetzt wurde. Er konnte sofort zeigen, was er draufhat. Nico ist schon seit zehn Jahren bei YB und hat vorbildlich für seinen Traum gekämpft, in der ersten Mannschaft zu spielen. Er hat einen sehr guten linken Fuss, haut mir ab und zu die Bälle richtig um die Ohren. Wir können von ihm noch einiges erwarten.
Sandro Lauper (24): Das Vorbild Seine Geschichte mit den Kreuzbandrissen ist unglaublich. Haderte auch nach dem zweiten kein bisschen, als er sofort realisierte, was Sache ist. Sandro ist grandios, wie er zurückgekehrt ist: einfach phänomenal. Ein Superbeispiel für jeden, dessen Situation aussichtslos erscheint. Seine Tränen nach dem Gewinn des Meistertitels sagten mehr als tausend Worte.
Christopher Martins (24): Der Eckfahnen-Stolperer Kiki ist sehr locker. Hat oft Flausen im Kopf, aber das verzeiht man ihm wegen seiner Lebensfreude gerne. Unvergessen ist seine Aktion, als er über die Eckfahne stolperte, dabei das Gefühl hatte, jemand habe ihn gefoult, weshalb er dann lachen musste.
Fabian Rieder (19): Der Abgeklärte Ich wünschte mir, ich wäre in diesem Alter so abgeklärt gewesen. Der ist da reingeschossen worden und hat Gas gegeben. Ich habe ihm ein Nachtessen versprochen, wenn er sein erstes Tor schiesst. In einem Restaurant seiner Wahl. Egal, wie teuer es ist. Ich bin sicher, ich muss bald zahlen.
Meschack Elia (23): Die stille Rakete Eine Rakete! Ich war im Training oft sicher, ich käme vor ihm an den Ball – und doch war er dann schneller. In der Kabine hört man ihn selten. Aber er strahlt dennoch viel Lebensfreude aus, wofür seine kongolesische Heimat bekannt ist.
Jordan Siebatcheu (24): Der Spassvogel Der Typ hat ein Selbstvertrauen, das kannst du dir nicht vorstellen! Er vergleicht sich gerne mit Weltstars und schlüpft dann in deren Rollen. Und das kommt dennoch sympathisch rüber, nie arrogant. Weil er sich selber nicht so ernst nimmt. Ein wohltuender Spassvogel.
Jean-Pierre Nsame (27): Der Trainings-Weltmeister Beeindruckend, was er seit Jahren für YB leistet. Dabei wird es nicht einfacher, wenn man so viele Tore schiesst, irgendwann kennt ihn jeder Gegner im Detail. Und dennoch nützt es nichts. Ein absoluter Trainings-Weltmeister, dessen Name auf alle Ewigkeit mit den jetzigen Erfolgen von YB verbunden sein wird.
Felix Mambimbi (20): Der Vorzeige-Fribourger Das Küken des Teams neben den ganz Jungen. Felix kann den Ball wegen seines tiefen Schwerpunkts unglaublich gut abdecken. Du kannst ihm den kaum abnehmen. Er ist als Fribourger ein Top-Aushängeschild für unsere Nachwuchsabteilung, sehr lernwillig und hat sich bestens entwickelt. https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 23782.html
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shalako
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Verfasst: Sonntag 16. Mai 2021, 21:36 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08 Beiträge: 26598
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15.05.2021 Zitat: Berner Erfolgsrezept
Lange Zeit war der FC Basel die unangefochtene Nummer Eins der Schweiz. Nun feiert Young Boys Bern die vierte Meisterschaft in vier Jahren und mit etwa 30 Punkten Vorsprung. Wie ist das passiert?
Als Guillaume Hoarau in die Schweiz kam, wurde er zum Symbol für Young Boys Berns sportlichen Aufstieg. Der Franzose schoss die Schwarzgelben zu drei Meisterschaften, einen Pokalsieg und er qualifizierte sich mit ihnen für die Champions League. Im Herbst 2018 durfte sich der Verein mit Manchester United, Juventus Turin und dem FC Valencia messen. Hoaraus herausragende Bilanz in Bern: 118 Tore in 188 Spielen. Dennoch entschied sich Sportdirektor Christoph Spycher im Sommer 2020 ohne den 36-Jährigen weiterzumachen. Eine kontroverse Entscheidung, denn Hoarau galt als absoluter Publikumsliebling in der schweizerischen Hauptstadt. „Ohne Guillaume Hoarau ist die Berner Meisterparty etwa so glamourös wie das Abholen des Meisterpokals am Paketschalter“, schrieb die Neue Zürcher Zeitung vor wenigen Wochen. Aber allein der Abgang des Lokalhelden macht eine Meisterschaft doch nicht fad. Oder?
Wollte der Verein im Sommer wirklich einer seiner besten Spieler loswerden? Sportdirektor Spycher war sich sicher: Der Körper des Stürmers könnte nicht mehr so mithalten wie früher. Hoarau wechselte also zum FC Sion, viele Fans regten sich über den Wechsel auf. Doch Spycher lag richtig: In dieser Saison kam Hoarau, der wegen seiner Kopfballstärke oft Air France genannt wird, nur sechsmal zum Einsatz. Ende November fiel er sogar verletzungsbedingt länger aus. Der Fall Hoarau zeigt, wie viel die sportliche Führung um Spycher bei Young Boys richtig macht. Der 43-Jährige traut sich auch umstrittene Entscheidungen zu, wenn er der Meinung ist, sie seien die richtigen für den Verein. In seiner fünfjährigen Amtszeit hat er Young Boys zu einer absoluten Spitzenmannschaft geformt. Und das ist alles andere als selbstverständlich.
Wie Christoph Spycher einen Meisterverein aufbaute
Lange war die Schweizer Super League vom FC Basel dominiert worden. Zwischen 2010 und 2017 gewann der Verein die Meisterschaft achtmal in Folge und war ständig in der Champions League oder in der Europa League zu finden. Der SC Young Boys aus Bern versagte dagegen immer wieder. Oft verspielte er dabei so gute Ausgangslagen, dass in der Schweiz der Begriff „Veryoungboysen“ enstand. Immer dann genutzt, wenn jemand in bester Position alle Chancen noch vergab. Doch seit der Saison 2017/18 heißt der Schweizer Meister: Young Boys Bern. In dieser Saison war die Liga sogar schon Mitte April entschieden. Aktuell hat Young Boys einen Vorsprung auf 28 Punkte auf den FC Basel, der auf Platz zwei rangiert. So ist der Abstand zwischen dem Tabellenersten und dem Tabellenzweiten größer als der zwischen dem Zweitplatzierten und dem Tabellenletzten (16 Punkte). Wie hat der Hauptstadtklub das geschafft?
Die Geschichte ist stark mit dem Sportdirektor Christoph Spycher verbunden. Der ehemalige Young-Boys-Spieler hatte den Verein 2016 übernommen und seitdem vieles richtig gemacht. Mit dem Scout Stéphane Chapuisat, dem Ausbildungsschef Gerárd Castella und dem Assistenztrainer Matteo Vanetta hat er um sich eine starke sportliche Leitung aufgebaut. Zudem hat Spycher in seiner Amtszeit einen balancierten und schlagkräftigen Kader aufgebaut und weiterentwickelt und dabei immer wieder die richtigen Spieler zum richtigen Zeitpunkt verpflichtet. Da wäre zum Beispiel der Ex-Herthaner Fabian Lustenberger, der nach Jahren in der Bundesliga zum Karriereende in die Schweiz zurückkehrte, als der junge Kader mehr Erfahrung brauchte. Da wären auch die im Sommer 2017 zum Verein geholten Offensivspieler Jean-Pierre Nsame und Christian Fassnacht, die zu jener Zeit als Unbekannte nach Bern kamen. Heute ist Fassnacht Schlüsselspieler im Mittelfeld, Stürmer Jean-Pierre Nsame wird in dieser Saison wahrscheinlich Torschützenkönig der Liga mit bis dato 18 Treffern.
Spycher hat aber vor allem bei der Trainerfrage sein Fingerspitzengefühl bewiesen. Als sich Adi Hütter, der Meistertrainer aus der Saison 2017/18, für einen Wechsel zu Eintracht Frankfurt entschied, fiel die Wahl auf Gerardo Seoane als seinen Nachfolger. Der damals erst 39-Jährige war ein recht unbekannter Trainer. Vor seiner Ankunft in Bern war er ein halbes Jahr als Cheftrainer beim FC Luzern, den er vom zweitletzten Tabellenplatz auf Rang drei geführt hatte. Wäre ein so unerfahrener Trainer in der Lage, die Arbeit von Hütter vorzuführen? Für Spycher lautete die Antwort: Ganz eindeutig. „Er strahlt eine natürliche Autorität aus, hat einen starken Charakter, ist ehrgeizig, ambitioniert sowie teamorientiert“, sagte Spycher über Seoane damals. Seitdem hat der Trainer die Mannschaft zu drei weiteren Meisterschaften und einen Pokalsiege geführt, und steht inzwischen auch bei mehreren Bundesligisten hoch im Kurs. „Die Übergabe von Adi zu mir lief aus meiner Sicht nicht als Erbe ab, sondern als nahtloser Übergang zum Wohle des Klubs. Es gibt bei Young Boys sehr viele Experten, die hervorragend arbeiten. Da wird alles mit Teamarbeit erledigt.“
Teamarbeit ist auch ein Stichwort für seinen Erfolg mit Young Boys. „Er ist ein intelligenter, junger, aufstrebender Trainer. Er ist kommunikativ sehr stark“, sagte der ehemalige Schweizer Torwart Jörg Stiel über Seoane gegenüber ran.de. Der junge Trainer gilt nämlich als guter Kommunikator und als Sprachtalent. Neben seinen Muttersprachen Spanisch und Deutsch kann er auch Italienisch, Französisch, Englisch und Portugisisch fließend. So hat der Sohn spanischer Migranten eine Mannschaft mit starkem Zusammenhalt aufgebaut. „Der Teamspirit bei Young Boys ist außergewöhnlich“, sagt Mittelfeldspieler Gianluca Gaudino gegenüber die Bild. So hat sich der Trainer häufig auf Ersatzspieler verlassen, um selbst in dieser hochintensiven Pandemiesaison mit einer Dreifachbelastung rotieren zu können, Kräfte zu schonen und somit ganz oben zu bleiben. Seoane stellt seine Mannschaft oft in einem klassischen 4−4−2 auf und lässt sie atemberaubenden Offensivfußball spielen. In seiner ersten Saison schoss die Mannschaft 99 Tore in 36 Spielen, und im Winter wurde Bayer Leverkusen mit 4:3 und 2:0 aus der Europa League geschossen.
Das Chaos des FC Basel
Der Aufstieg Young Boys‘ zur Spitzenmannschaft hängt allerdings auch mit der Entwicklung beim FC Basel zusammen. 2017, als der Verein seine achte Meisterschaft in Folge gewonnen hatte, wurde der Verein von Bernhard Heusler und Georg Heitz an den Schweizer Medienunternehmer Bernhard Burgener verkauft. Die Stimmungslage am Rhein war durchaus positiv, die Aktion wirkte gut geplant und überlegt. Doch das entsprach nicht der Wahrheit, die Basler gerieten schnell ins Chaos. Burgener fehlte das Führungsgeschick, zudem verschwanden wichtige Führungspersonalien wie etwa der Sportdirektor und der Finanzchef.
In dieser Saison ist Basel von einem Besitzerstreit zwischen Burgener und dem Ex-Spieler des Vereins David Degen – kürzlich wurde seine Übernahme von Burgeners Aktienanteilen bekannt gegeben – zerrissen worden. Das Chaos auf der Führungsebene hat die Leistungen auf dem Platz geprägt. So war der einst so erfolgreiche Verein in den letzten Jahren kein ernstzunehmender Kandidat für den Titel. Vergangene Saison kam der FC St. Gallen den Bernern am nächsten, konnte aber nach der Coronapause nicht mehr mithalten.
Wird Young Boys‘ Dominanz zu seinem Problem?
Nun stellen sich viele in der Schweiz die Frage, ob Young Boys eine ähnliche Siegesserie wie die des FC Basel aufbauen kann. Die aktuelle Dominanz der Berner und die Herausforderungen der Konkurrenten sprechen dafür. Doch der Erfolg könnte auch für den frischgekrönten Meister zum Problem werden. Denn Trainer Gerardo Seoane galt vor zwei Monaten als ein heißer Kandidat für die Nachfolge von Marco Rose in Gladbach, dann als Peter Bosz’ Thronerbe in Leverkusen und zuletzt war er bei Eintracht Frankfurt im Gespräch. Die Frage ist also eher, wann es Seoane ziehen wird, als dass er geht.
Auch zentrale Spieler haben Interesse bei größeren Vereinen geweckt. Der Torwart David van Ballmoos sowie die bereits erwähnten Christian Fassnacht und Jean-Pierre Nsame könnten alle im Sommer den Verein verlassen. Doch vor allem die Zukunft von Christoph Spycher könnte entscheidend werden. Der Sportdirektor steht bei einigen Bundesligisten hoch im Kurs, sagte aber zuletzt Eintracht Frankfurt ab. Sein Vertrag läuft Ende kommender Saison aus. Spätestens bis dahin muss sich die Hauptfigur hinter des Berner Erfolgs dafür entschieden haben, ob sie langfristig in der Schweizer Hauptstadt bleiben oder ob sie neue Herausforderungen suchen möchte. https://11freunde.de/artikel/berner-erf ... iteninhalt
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