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 Beitrag Verfasst: Sonntag 16. Mai 2021, 11:50 
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YB-Meisterblatt als PDF

Ein Titel für die Ewigkeit

Interviews, Noten, Hintergründe: Alles Berichtenswerte zum 15. Meistertitel der Young Boys in einer BZ-Sonderausgabe zum Herunterladen.

Ein Doppelinterview mit Ex-Captain Steve von Bergen und seinem Nachfolger Fabian Lustenberger. Der letzte Lebende der YB-Mannschaft, die von 1957 bis 1960 zuletzt viermal in Serie Meister wurde. Würdigungen der Konkurrenz und die prägendsten Schlagzeilen der Meistersaison. Dazu ein Besuch beim Coiffeur, dem die YB-Spieler vertrauen. All das und noch mehr haben unsere Sportredaktoren zu einem Meisterblatt zusammengefasst, das im Gegensatz zu anderen Jahren wegen Corona nicht hat verteilt werden können.

In Papierform können Sie das Blatt während der Bürozeiten am Empfang der Berner Zeitung am Dammweg 9 in Bern beziehen. Digital gibt es sie hier als PDF zum Herunterladen (hochaufgelöst, 59 MB). Viel Spass damit!

https://drive.google.com/file/d/14De-IE ... kOoar/view


https://www.bernerzeitung.ch/ein-titel- ... 7502214933

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 16. Mai 2021, 21:26 
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Katzenvideo-Fan und DJ, Zuckerfreier und Teamvater

YB-Goalie Von Ballmoos seziert das Meisterteam

Gestern gabs den Pokal: Gratulation an YB zum vierten Meistertitel in Serie. Doch wer sind die Menschen dahinter? Goalie David von Ballmoos (26) stellt alle 27 Meisterspieler vor. Beginnend mit sich: «Ich bin der YB-Junior, der seinen Traum lebt …»

Guillaume Faivre (34): Der Röstigraben-Zuschütter
Die gute Seele der Mannschaft. Er hat mit seiner Art von Anfang an Eindruck gemacht, obwohl er eine der schwierigsten Aufgaben hat. Deshalb schaue ich zu ihm hinauf. Gui ist das Bindeglied zwischen Welsch und Deutsch und schüttet den Röstigraben zu.

Joschua Neuenschwander (20): Der Sonnyboy
Josch sieht man häufig nach dem Training im Kraftraum. Er hat immer ein Lächeln drauf, kommt immer sehr gut angezogen ins Training. Auch mal in einem Blazer. Das ist dann schon fast overdressed fürs Training.

Mohamed Ali Camara (23): Der Zuckerfreie
Wir kennen uns nun schon lange, haben engen Kontakt. Ali tut dir als Gegenspieler weh. Ein Profi durch und durch, mit grossem Potenzial. Er hat mir mal erzählt, dass er keinen Zucker konsumiert. Keine Schoggi, nichts. Läuft immer mit Mate-Tee herum.

Cédric Zesiger (22): Das Riesenbaby
Seine Erscheinung ist riesig! Ich habe gehört, die Zesigers hätten Schwinger in der Familie. Das passt. Wir ziehen ihn manchmal auf, indem wir ihn Riesenbaby nennen. Bei ihm vergisst man oft, dass er noch sehr jung ist. Ein cooler Typ.

Nicolas Bürgy (25): Der Freund
Mit Nicolas habe ich bereits zu Juniorenzeiten bei YB einen meiner besten Freunde gefunden. Ich bewundere seine Einstellung, seine Art und seinen Willen, Rückschläge wegzustecken. Nico, der derzeit an Paderborn ausgeliehen ist, ist für mich auf und neben dem Feld ein Vorbild.

Ulisses Garcia (25): Der Teamvater
Er ist zuletzt enorm gewachsen. Vielleicht auch, weil er mit der Rückkehr in die Schweiz einen Schritt zurück machen musste. Übernimmt im Team mittlerweile wichtige Rollen, die man durchaus mit seiner privaten Rolle eines Familienvaters in Verbindung bringen kann.

Quentin Maceiras (25): Der Wallis-Spanier
Zu Beginn konnte ich ihn nicht richtig einschätzen. Ist mittlerweile voll angekommen bei YB und auf und neben dem Platz aufgeblüht. Die Mischung Wallis-Spanien ist ein Highlight; seine Mutter ist Schweizerin, sein Vater Spanier. Ein total positiver Typ, der immer gute Laune hat.

Jordan Lefort (25): Der Lebenskünstler
Er ist der krasse Gegenschnitt zu einem 08/15-Fussballer. Wenn er hier ist, ist er zu hundert Prozent Profi. Läuft er aus dem Wankdorf hinaus, geht er auch mal an den Thunersee oder schwimmt die Aare hinunter. Sein Motto: Life is art.

Fabian Lustenberger (32): Der Vorzeige-Captain
Fäbu ist der perfekte Captain. Man merkt, dass er zwölf Jahre bei Hertha Berlin war, ein Vorbild durch und durch. Wir haben mit ihm gelitten, als er sich im Training die Achillessehne riss. Als wir am nächsten Tag in Zürich spielten, hat er bei der Teamsitzung vor dem Spiel per Video ein paar Worte an die Mannschaft gerichtet und sich für die grosse Unterstützung bedankt. Das ging unter die Haut. Wir freuen uns alle auf den Moment, in dem er wieder spielen kann.

Silvan Hefti (23): Der Aufgedrehte
Ich habe versucht, Sile zu Beginn zu helfen, als er zu uns kam. Er holt mich oft ab, und ich hoffe, dass er nicht böse ist, wenn ich dann am Morgen mal nichts sage. Er hingegen ist immer aufgedreht, voller Energie und hat sich in unserer Mannschaft bestens integriert.

Esteban Petignat (20): Der Positivist
Er hat diese Saison mit seinem Kreuzbandriss ein schwieriges Los gezogen. Ich habe oft mit der Situation gehadert, als ich verletzt war. Er hingegen zeigt es nicht. Esteban hat mit seinen südamerikanischen Wurzeln die Mentalität, das Gute zu sehen. Dafür bewundere ich ihn.

Marvin Spielmann (25): Der Träumer
Der oft verträumte Mäve hat unheimliches Potenzial und hat sich zusehends gesteigert.
Ich erinnere mich gut an die Zeit, als er mir in Thun die Bälle um die Ohren drosch.
Das Vaterwerden hat ihn noch reifer gemacht.

Vincent Sierro (25): Der Bachelor
Wir haben eine coole Gruppe, in der wir viel neben dem Platz unternehmen. Der Junge mit dem Bachelor in Wirtschaft ist dabei. Unsere Freundinnen können es sehr gut zusammen. Er muss einzig ein bisschen besser Deutsch lernen … (lacht)

Miralem Sulejmani (32): Der Gutmütige
Suki ist einer der nettesten und gutmütigsten Menschen, die ich kenne. Er nimmt sich nie zu wichtig, obwohl er sich dank seines Palmarès ins Zentrum stellen könnte – mit mittlerweile neun Meistertiteln mit YB, Benfica und Ajax. Wahrscheinlich der beste Linksfuss der Liga.

Gianluca Gaudino (24): Der Ballstreichler
Gianni ist einer der besten Techniker, die ich je gesehen habe. Was der mit dem Ball kann, ist unfassbar. Ich bin ein Riesen-Gaudino-Fan. Wir sind ab und zu bei den Gaudinos eingeladen, und ich bin in deren megaherzigen und süssen Sohn ganz vernarrt.

Nicolas Moumi Ngamaleu (26): Der DJ
Wir haben definitiv nicht denselben Musikgeschmack. Er macht viel zu häufig Musik in der Garderobe. Er hat zwei Seiten. Entweder hört man ihn dauernd – oder gar nicht. Wie ich. Aber Moumi ist Lebensfreude pur. Singt und tanzt häufig.

Christian Fassnacht (27): Der Katzenvideo-Fan
Wir waren zusammen bei Winterthur und träumten von YB. Und nun haben wir gemeinsam vier Meistertitel und den Cup gewonnen. Er hat eine grosse Vorliebe für Kleider – und Katzenvideos. Ich muss ihm mal sagen, dass mich diese nicht so interessieren.

Michel Aebischer (24): Der Kroos-Klon
Ich bewundere ihn für seine Kritikfähigkeit. Er liest fast alles und sagt sich dann: Ist halt so … ich habe Podcasts von Toni Kroos gehört. Der ist auch so. Ich dagegen bekomme feuchte Hände, nur schon wenn ich die Zeitung öffne, um die Blick-Note zu sehen.

Nico Maier (20): Der Schussgewaltige
Es hat mich sehr gefreut, dass er im April in Zürich und gegen Sion eingesetzt wurde. Er konnte sofort zeigen, was er draufhat. Nico ist schon seit zehn Jahren bei YB und hat vorbildlich für seinen Traum gekämpft, in der ersten Mannschaft zu spielen. Er hat einen sehr guten linken Fuss, haut mir ab und zu die Bälle richtig um die Ohren. Wir können von ihm noch einiges erwarten.

Sandro Lauper (24): Das Vorbild
Seine Geschichte mit den Kreuzbandrissen ist unglaublich. Haderte auch nach dem zweiten kein bisschen, als er sofort realisierte, was Sache ist. Sandro ist grandios, wie er zurückgekehrt ist: einfach phänomenal. Ein Superbeispiel für jeden, dessen Situation aussichtslos erscheint. Seine Tränen nach dem Gewinn des Meistertitels sagten mehr als tausend Worte.

Christopher Martins (24): Der Eckfahnen-Stolperer
Kiki ist sehr locker. Hat oft Flausen im Kopf, aber das verzeiht man ihm wegen seiner Lebensfreude gerne. Unvergessen ist seine Aktion, als er über die Eckfahne stolperte, dabei das Gefühl hatte, jemand habe ihn gefoult, weshalb er dann lachen musste.

Fabian Rieder (19): Der Abgeklärte
Ich wünschte mir, ich wäre in diesem Alter so abgeklärt gewesen. Der ist da reingeschossen worden und hat Gas gegeben. Ich habe ihm ein Nachtessen versprochen, wenn er sein erstes Tor schiesst. In einem Restaurant seiner Wahl. Egal, wie teuer es ist. Ich bin sicher, ich muss bald zahlen.

Meschack Elia (23): Die stille Rakete
Eine Rakete! Ich war im Training oft sicher, ich käme vor ihm an den Ball – und doch war er dann schneller. In der Kabine hört man ihn selten. Aber er strahlt dennoch viel Lebensfreude aus, wofür seine kongolesische Heimat bekannt ist.

Jordan Siebatcheu (24): Der Spassvogel
Der Typ hat ein Selbstvertrauen, das kannst du dir nicht vorstellen! Er vergleicht sich gerne mit Weltstars und schlüpft dann in deren Rollen. Und das kommt dennoch sympathisch rüber, nie arrogant. Weil er sich selber nicht so ernst nimmt. Ein wohltuender Spassvogel.

Jean-Pierre Nsame (27): Der Trainings-Weltmeister
Beeindruckend, was er seit Jahren für YB leistet. Dabei wird es nicht einfacher, wenn man so viele Tore schiesst, irgendwann kennt ihn jeder Gegner im Detail. Und dennoch nützt es nichts. Ein absoluter Trainings-Weltmeister, dessen Name auf alle Ewigkeit mit den jetzigen Erfolgen von YB verbunden sein wird.

Felix Mambimbi (20): Der Vorzeige-Fribourger
Das Küken des Teams neben den ganz Jungen. Felix kann den Ball wegen seines tiefen Schwerpunkts unglaublich gut abdecken. Du kannst ihm den kaum abnehmen. Er ist als Fribourger ein Top-Aushängeschild für unsere Nachwuchsabteilung, sehr lernwillig und hat sich bestens entwickelt.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 23782.html

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 16. Mai 2021, 21:36 
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Berner Erfolgs­re­zept

Lange Zeit war der FC Basel die unan­ge­foch­tene Nummer Eins der Schweiz. Nun feiert Young Boys Bern die vierte Meis­ter­schaft in vier Jahren und mit etwa 30 Punkten Vor­sprung. Wie ist das pas­siert?

Als Guil­laume Hoarau in die Schweiz kam, wurde er zum Symbol für Young Boys Berns sport­li­chen Auf­stieg. Der Fran­zose schoss die Schwarz­gelben zu drei Meis­ter­schaften, einen Pokal­sieg und er qua­li­fi­zierte sich mit ihnen für die Cham­pions League. Im Herbst 2018 durfte sich der Verein mit Man­chester United, Juventus Turin und dem FC Valencia messen. Hoaraus her­aus­ra­gende Bilanz in Bern: 118 Tore in 188 Spielen. Den­noch ent­schied sich Sport­di­rektor Chris­toph Spy­cher im Sommer 2020 ohne den 36-Jäh­rigen wei­ter­zu­ma­chen. Eine kon­tro­verse Ent­schei­dung, denn Hoarau galt als abso­luter Publi­kums­lieb­ling in der schwei­ze­ri­schen Haupt­stadt. ​„Ohne Guil­laume Hoarau ist die Berner Meis­ter­party etwa so gla­mourös wie das Abholen des Meis­ter­po­kals am Paket­schalter“, schrieb die Neue Zürcher Zei­tung vor wenigen Wochen. Aber allein der Abgang des Lokal­helden macht eine Meis­ter­schaft doch nicht fad. Oder?

Wollte der Verein im Sommer wirk­lich einer seiner besten Spieler los­werden? Sport­di­rektor Spy­cher war sich sicher: Der Körper des Stür­mers könnte nicht mehr so mit­halten wie früher. Hoarau wech­selte also zum FC Sion, viele Fans regten sich über den Wechsel auf. Doch Spy­cher lag richtig: In dieser Saison kam Hoarau, der wegen seiner Kopf­ball­stärke oft Air France genannt wird, nur sechsmal zum Ein­satz. Ende November fiel er sogar ver­let­zungs­be­dingt länger aus. Der Fall Hoarau zeigt, wie viel die sport­liche Füh­rung um Spy­cher bei Young Boys richtig macht. Der 43-Jäh­rige traut sich auch umstrit­tene Ent­schei­dungen zu, wenn er der Mei­nung ist, sie seien die rich­tigen für den Verein. In seiner fünf­jäh­rigen Amts­zeit hat er Young Boys zu einer abso­luten Spit­zen­mann­schaft geformt. Und das ist alles andere als selbst­ver­ständ­lich.

Wie Chris­toph Spy­cher einen Meis­ter­verein auf­baute

Lange war die Schweizer Super League vom FC Basel domi­niert worden. Zwi­schen 2010 und 2017 gewann der Verein die Meis­ter­schaft achtmal in Folge und war ständig in der Cham­pions League oder in der Europa League zu finden. Der SC Young Boys aus Bern ver­sagte dagegen immer wieder. Oft ver­spielte er dabei so gute Aus­gangs­lagen, dass in der Schweiz der Begriff ​„Ver­young­boysen“ enstand. Immer dann genutzt, wenn jemand in bester Posi­tion alle Chancen noch vergab. Doch seit der Saison 2017/18 heißt der Schweizer Meister: Young Boys Bern. In dieser Saison war die Liga sogar schon Mitte April ent­schieden. Aktuell hat Young Boys einen Vor­sprung auf 28 Punkte auf den FC Basel, der auf Platz zwei ran­giert. So ist der Abstand zwi­schen dem Tabel­len­ersten und dem Tabel­len­zweiten größer als der zwi­schen dem Zweit­plat­zierten und dem Tabel­len­letzten (16 Punkte). Wie hat der Haupt­stadt­klub das geschafft?

Die Geschichte ist stark mit dem Sport­di­rektor Chris­toph Spy­cher ver­bunden. Der ehe­ma­lige Young-Boys-Spieler hatte den Verein 2016 über­nommen und seitdem vieles richtig gemacht. Mit dem Scout Sté­phane Cha­puisat, dem Aus­bil­dungss­chef Gerárd Cas­tella und dem Assis­tenz­trainer Matteo Vanetta hat er um sich eine starke sport­liche Lei­tung auf­ge­baut. Zudem hat Spy­cher in seiner Amts­zeit einen balan­cierten und schlag­kräf­tigen Kader auf­ge­baut und wei­ter­ent­wi­ckelt und dabei immer wieder die rich­tigen Spieler zum rich­tigen Zeit­punkt ver­pflichtet. Da wäre zum Bei­spiel der Ex-Her­thaner Fabian Lus­ten­berger, der nach Jahren in der Bun­des­liga zum Kar­rie­re­ende in die Schweiz zurück­kehrte, als der junge Kader mehr Erfah­rung brauchte. Da wären auch die im Sommer 2017 zum Verein geholten Offen­siv­spieler Jean-Pierre Nsame und Chris­tian Fass­nacht, die zu jener Zeit als Unbe­kannte nach Bern kamen. Heute ist Fass­nacht Schlüs­sel­spieler im Mit­tel­feld, Stürmer Jean-Pierre Nsame wird in dieser Saison wahr­schein­lich Tor­schüt­zen­könig der Liga mit bis dato 18 Tref­fern.

Spy­cher hat aber vor allem bei der Trai­ner­frage sein Fin­ger­spit­zen­ge­fühl bewiesen. Als sich Adi Hütter, der Meis­ter­trainer aus der Saison 2017/18, für einen Wechsel zu Ein­tracht Frank­furt ent­schied, fiel die Wahl auf Ger­ardo Seoane als seinen Nach­folger. Der damals erst 39-Jäh­rige war ein recht unbe­kannter Trainer. Vor seiner Ankunft in Bern war er ein halbes Jahr als Chef­trainer beim FC Luzern, den er vom zweit­letzten Tabel­len­platz auf Rang drei geführt hatte. Wäre ein so uner­fah­rener Trainer in der Lage, die Arbeit von Hütter vor­zu­führen? Für Spy­cher lau­tete die Ant­wort: Ganz ein­deutig. ​„Er strahlt eine natür­liche Auto­rität aus, hat einen starken Cha­rakter, ist ehr­geizig, ambi­tio­niert sowie team­ori­en­tiert“, sagte Spy­cher über Seoane damals. Seitdem hat der Trainer die Mann­schaft zu drei wei­teren Meis­ter­schaften und einen Pokal­siege geführt, und steht inzwi­schen auch bei meh­reren Bun­des­li­gisten hoch im Kurs. ​„Die Über­gabe von Adi zu mir lief aus meiner Sicht nicht als Erbe ab, son­dern als naht­loser Über­gang zum Wohle des Klubs. Es gibt bei Young Boys sehr viele Experten, die her­vor­ra­gend arbeiten. Da wird alles mit Team­ar­beit erle­digt.“

Team­ar­beit ist auch ein Stich­wort für seinen Erfolg mit Young Boys. ​„Er ist ein intel­li­genter, junger, auf­stre­bender Trainer. Er ist kom­mu­ni­kativ sehr stark“, sagte der ehe­ma­lige Schweizer Tor­wart Jörg Stiel über Seoane gegen­über ran​.de. Der junge Trainer gilt näm­lich als guter Kom­mu­ni­kator und als Sprach­ta­lent. Neben seinen Mut­ter­spra­chen Spa­nisch und Deutsch kann er auch Ita­lie­nisch, Fran­zö­sisch, Eng­lisch und Por­tu­gi­sisch flie­ßend. So hat der Sohn spa­ni­scher Migranten eine Mann­schaft mit starkem Zusam­men­halt auf­ge­baut. ​„Der Team­spirit bei Young Boys ist außer­ge­wöhn­lich“, sagt Mit­tel­feld­spieler Gian­luca Gau­dino gegen­über die Bild. So hat sich der Trainer häufig auf Ersatz­spieler ver­lassen, um selbst in dieser hoch­in­ten­siven Pan­de­mie­saison mit einer Drei­fach­be­las­tung rotieren zu können, Kräfte zu schonen und somit ganz oben zu bleiben. Seoane stellt seine Mann­schaft oft in einem klas­si­schen 4−4−2 auf und lässt sie atem­be­rau­benden Offen­siv­fuß­ball spielen. In seiner ersten Saison schoss die Mann­schaft 99 Tore in 36 Spielen, und im Winter wurde Bayer Lever­kusen mit 4:3 und 2:0 aus der Europa League geschossen.

Das Chaos des FC Basel

Der Auf­stieg Young Boys‘ zur Spit­zen­mann­schaft hängt aller­dings auch mit der Ent­wick­lung beim FC Basel zusammen. 2017, als der Verein seine achte Meis­ter­schaft in Folge gewonnen hatte, wurde der Verein von Bern­hard Heusler und Georg Heitz an den Schweizer Medi­en­un­ter­nehmer Bern­hard Bur­gener ver­kauft. Die Stim­mungs­lage am Rhein war durchaus positiv, die Aktion wirkte gut geplant und über­legt. Doch das ent­sprach nicht der Wahr­heit, die Basler gerieten schnell ins Chaos. Bur­gener fehlte das Füh­rungs­ge­schick, zudem ver­schwanden wich­tige Füh­rungs­per­so­na­lien wie etwa der Sport­di­rektor und der Finanz­chef.

In dieser Saison ist Basel von einem Besit­zer­streit zwi­schen Bur­gener und dem Ex-Spieler des Ver­eins David Degen – kürz­lich wurde seine Über­nahme von Bur­ge­ners Akti­en­an­teilen bekannt gegeben – zer­rissen worden. Das Chaos auf der Füh­rungs­ebene hat die Leis­tungen auf dem Platz geprägt. So war der einst so erfolg­reiche Verein in den letzten Jahren kein ernst­zu­neh­mender Kan­didat für den Titel. Ver­gan­gene Saison kam der FC St. Gallen den Ber­nern am nächsten, konnte aber nach der Coro­na­pause nicht mehr mit­halten.

Wird Young Boys‘ Domi­nanz zu seinem Pro­blem?

Nun stellen sich viele in der Schweiz die Frage, ob Young Boys eine ähn­liche Sie­ges­serie wie die des FC Basel auf­bauen kann. Die aktu­elle Domi­nanz der Berner und die Her­aus­for­de­rungen der Kon­kur­renten spre­chen dafür. Doch der Erfolg könnte auch für den frisch­ge­krönten Meister zum Pro­blem werden. Denn Trainer Ger­ardo Seoane galt vor zwei Monaten als ein heißer Kan­didat für die Nach­folge von Marco Rose in Glad­bach, dann als Peter Bosz’ Thron­erbe in Lever­kusen und zuletzt war er bei Ein­tracht Frank­furt im Gespräch. Die Frage ist also eher, wann es Seoane ziehen wird, als dass er geht.

Auch zen­trale Spieler haben Inter­esse bei grö­ßeren Ver­einen geweckt. Der Tor­wart David van Ball­moos sowie die bereits erwähnten Chris­tian Fass­nacht und Jean-Pierre Nsame könnten alle im Sommer den Verein ver­lassen. Doch vor allem die Zukunft von Chris­toph Spy­cher könnte ent­schei­dend werden. Der Sport­di­rektor steht bei einigen Bun­des­li­gisten hoch im Kurs, sagte aber zuletzt Ein­tracht Frank­furt ab. Sein Ver­trag läuft Ende kom­mender Saison aus. Spä­tes­tens bis dahin muss sich die Haupt­figur hinter des Berner Erfolgs dafür ent­schieden haben, ob sie lang­fristig in der Schweizer Haupt­stadt bleiben oder ob sie neue Her­aus­for­de­rungen suchen möchte.


https://11freunde.de/artikel/berner-erf ... iteninhalt

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