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 Beitrag Verfasst: Freitag 23. August 2019, 11:56 
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Fünf Verletzte bei Belgrad-Fanmarsch in Bern – Video zeigt Angriff vor YB-Spiel

Gewalt hat am Mittwochabend den Fanmarsch von Serben in Bern überschattet. Vor und nach dem Spiel der BSC Young Boys gegen Roter Stern Belgrad kam es in der Innenstadt zu Auseinandersetzungen. Fünf Menschen wurden verletzt. Ein Polizist feuerte mehrere Warnschüsse ab.

Mehrere Hundert Belgrad-Anhänger waren am frühen Abend von der Innenstadt in Richtung Stadion unterwegs. Vor der Lorrainebrücke wurden mehrere Personen angegriffen, wie die Berner Kantonspolizei in der Nacht auf Donnerstag mitteilte. Auf in sozialen Medien veröffentlichten Videos ist zu sehen, wie Hooligans mit Schlagstöcken bewaffnet auf Personen einschlagen.

Ein Polizist feuerte drei Warnschüsse in die Luft. Darauf liessen die Angreifer vom Opfer ab und die Situation beruhigte sich. Zwei Personen wurden laut Polizei verletzt in ein Spital gebracht. Die Hintergründe für den Streit waren zunächst unklar.

Kurze Zeit später erlitt ein Mann in der Fanmenge auf der Lorrainebrücke Verletzungen. Er wurde laut Polizei von einem Gegenstand aus Glas am Kopf getroffen. Eine Ambulanz brachte den Mann in ein Spital. Dieses konnte er später wieder verlassen.

Im Lorrainequartier warfen serbische Fans mehrere volle Bierdosen gegen eine gute besetzte Gartenbeiz. Offenbar störten sich homophobe Fans an einer LGBT-Fahne am Haus, wie ein Reporter berichtete.

Der Fanmarsch mit etwa tausend Fans von Roter Stern Belgrad endete kurz vor 19 Uhr beim Stade de Suisse im Nordquartier. Danach strömten die Fans ins Stadion, das restlos ausverkauft war.

Streitereien auch nach dem Spiel
Auch nach dem Spiel bis zur Abreise der Gästefans kam es laut Polizeiangaben zu Tätlichkeiten und Streits. Bei verschiedenen Vorfällen wurden nahe des Stadions eine Frau und ein Mann verletzt. Sie wurden ins Spital gebracht.

Insgesamt nahm die Polizei am Abend drei Personen vorübergehend in Gewahrsam. Gegen einen Mann lag demnach eine Einreisesperre vor, ein weiterer hatte mutmassliche gefälschte Eintrittstickets bei sich. Nach dem Spiel widersetzte sich zudem eine Person einer Kontrolle und wurde abgeführt.

Die Berner Young Boys und Roter Stern Belgrad kämpfen diese und nächste Woche um den Einzug in die Gruppenphase der Fussball-Champions League. Im Hinspiel am Mittwochabend in Bern treten sich die beiden Teams unentschieden 2:2. Das Rückspiel folgt nächsten Dienstag in Belgrad.


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/fu ... -135442068

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 Beitrag Verfasst: Freitag 23. August 2019, 11:57 
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Nach YB - Roter Stern: Sicherheitschef zieht positive Bilanz

Gestern Dienstag spielte YB gegen Roter Stern Belgrad im Playoff. Trotz mehreren Auseinandersetzungen und Verletzten zieht Reto Nause eine positive Bilanz.

Das Wichtigste in Kürze

- Die Berner Young Boys spielten am Dienstag im Playoff gegen Roter Stern Belgrad.
- Beim Spiel kam es in Bern zu diversen Zwischenfällen mit fünf verletzen Personen.
- Sicherheitschef Reto Nause ist mit dem Einsatz der Polizei zufrieden.

Am Dienstag spielte YB im Playoff um die Champions League gegen Roter Stern Belgrad. Rund um das Fussballspiel kam es zu diversen Zwischenfällen. Dabei wurden fünf Personen verletzt.

Die Kantonspolizei Bern führte zahlreiche Personenkontrollen durch und intervenierte bei mehreren, teilweise tätlichen Streitereien. Eine gewaltsame Auseinandersetzung konnte dabei nur noch mit Warnschüssen gestoppt werden.

Die Situation eskalierte auch in der Lorraine: Dort warfen serbische Fans mehrere volle Bierdosen gegen eine gut besetzte Gartenbeiz. Offenbar störten sich homophobe Fans an einer LGBT-Fahne am Haus, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

Beim angegriffenen Café Kairo wurde als Antwort darauf nun ein neues Transparent mit der Aufschrift: «Kein Platz für Trans-/Inter-/ und Homophobie» aufgestellt.

«Genügend Sicherheitskräfte am Playoff vor Ort»

Der Sicherheitschef der Stadt Bern, Reto Nause, zieht trotz der Auseinandersetzungen und Verletzten am Playoff-Spiel eine positive Bilanz vom Polizeieinsatz.

«Angesichts der hohen Gewaltbereitschaft und der individuellen Anreise der Fans von Roter Stern Belgrad war ein umfassendes Sicherheitsdispositiv notwendig», so Nause.

Es war ein hohes Polizeiaufgebot im Einsatz. «Nur dank diesem konnten noch schlimmere Auseinandersetzungen und eine Erstürmung des Gästesektors im Stade de Suisse verhindert werden,» erklärt Nause.

Laut Nause habe die Polizei zu jedem Zeitpunkt genügend Sicherheitskräfte an den heiklen Brennpunkten gehabt.

In Bern war man sich der Gewaltbereitschaft der serbischen Fans bewusst und traf daher auch vorläufige Sicherheitsmassnahmen.

Vor YB Spiel wurde Social-Media von Risikofans überwacht

So wurde das Playoff Spiel von Nause im Vorhinein ganz klar als «rotes Spiel» eingestuft. Entsprechend wurden die Vorbereitungen und das Aufgebot der Polizei angepasst.

Ausserdem gehörte laut Nause die Social-Media-Überwachung von Belgrad-Fans zur Vorbereitung der Polizei.

Um mögliche Ausschreitungen vor und nach dem Spiel gegen YB zu verhindern, gab es für den Sicherheitsdirektor nur ein Rezept: «Präsenz markieren, die Regeln klar mitteilen und ansonsten eingreifen.»

Nause betonte am Dienstag, dass man im Vorfeld versucht hatte, sich optimal vorzubereiten. Nebst der Ausfindung von Risikofans auf den sozialen Netzwerken habe auch direkter Kontakt mit den serbischen Behörden stattgefunden.


https://www.nau.ch/news/schweiz/nach-yb ... z-65572883

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 Beitrag Verfasst: Freitag 23. August 2019, 12:02 
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Warnschüsse vor Fussballspiel

«Deeskalierungstaktik taugt bei diesen Kohorten offenbar nicht»

Gewaltausbrüche und Polizeieinsätze rund um Fussballspiele sind keine Seltenheit mehr. So auch am Mittwochabend vor dem Match Young Boys gegen Roter Stern Belgrad in Bern. Dabei griff ein Polizist gar zur Waffe und feuerte drei Warnschüsse ab. Markus Mohler, ehemaliger Polizeikomandant Basel-Stadt, erklärt seine Sichtweise.

SRF News: Der Mediensprecher der Kapo Bern sagte zu SRF, dass der Polizist dazu gezwungen war, Warnschüsse abzugeben. Wie sehen Sie das?

Markus Mohler: Ich kann das nicht beurteilen, weil ich nicht genau weiss, was passiert ist.

Aber denken Sie, dass der Einsatz von Warnschüssen vor dem Fussballspiel gerechtfertigt war?

Mit dem Fussballspiel hat dies ja eigentlich gar nichts zu tun. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Situation sich sehr zugespitzt hat und der Polizist Warnschüsse abgab, um eine Notwehrhilfesituation zu vermeiden. Gemäss Medienberichten hat es Verletzte gegeben. Offenbar konnten die Leute mit Warnrufen nicht erreicht, zur Vernunft gebracht werden.

Ich nehme an, dass es vor Ort sehr laut zuging und die Gruppe so nicht erreicht werden konnte. Die sonst oft angewandte Deeskalierungstaktik taugt bei diesen Kohorten offenbar nicht. Ein Warnschuss ist in einer solchen Situation durchaus gerechtfertigt. Es besteht im Polizeigesetz auch eine rechtliche Grundlage dafür.

Was passiert genau, wenn Schüsse in die Luft abgegeben werden?

Solche Projektile aus Pistolen fliegen etwa 400 bis 500 Meter nach oben, abhängig vom Winkel. Dann fallen sie runter. Der «Schuss» fällt dann ohne Impulsenergie wie ein kleines Hagelkorn auf die Erde zurück.

Hätte es Alternativen zur Abgabe von Warnschüssen gegeben?

Welche Massnahmen es braucht, kommt immer auf die konkrete Situation an. Aber ich denke, dass hier nur wenige so heftig gewalttätig waren und deshalb zum Beispiel der Einsatz von Gummischrot nicht sinnvoll gewesen wäre, auch weil an den Ausschreitungen nicht Beteiligte getroffen worden wären. Andere Massnahmen wie Hunde setzt man bei solchen Massen nicht ein. Mehr ist dazu aus der Ferne nicht zu sagen.

Viel schlimmer finde ich das gesellschaftliche Problem dahinter.

Die Polizei hat sich Ihren Erfahrungen nach richtig verhalten?

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Warnschüsse in dieser Situation gerechtfertigt waren – und sie haben ja offenbar auch etwas bewirkt. Viel schlimmer finde ich das gesellschaftliche Problem dahinter. Offenbar fühlt sich niemand mehr zuständig, sich um diese überwiegend jungen Leute zu kümmern, niemand will Verantwortung übernehmen. Deshalb muss die Polizei die Grenzen setzen. Leidtragende von solchen Aktionen sind die Opfer, alle Anständigen, die Steuerzahler sowie die Polizei – und der Rechtsstaat.

Wie kann die Gesellschaft diese Probleme lösen?

Man muss die rechtlich zulässigen Massnahmen strikter umsetzen und viel konsequenter sein. Die nötigen gesetzlichen Bestimmungen sind alle vorhanden. Leute, die Landfriedensbruch, Körperverletzungen oder Sachbeschädigungen begehen, muss man härter anpacken. Die Grenzen bzw. das Überschreiten derselben muss spürbar sein.

Bei unter 18-Jährigen sollten für die finanziellen Forderungen aus Schäden die Erziehungsverpflichteten konsequent zur Kasse gebeten werden. Auch diese gesetzlichen Grundlagen dafür sind gegeben. Ich weiss nicht, warum diese nicht überall auch angewendet werden. Heute besteht mancherorts eine wohl übertriebene, nicht gerechtfertigte «Angst» vor dem Verhältnismässigkeitsprinzip. Das besteht aber nicht nur aus dem Übermass-, sondern auch aus dem Untermassverbot.


https://www.srf.ch/news/regional/bern-f ... nbar-nicht

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 Beitrag Verfasst: Freitag 23. August 2019, 12:04 
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«Das war der Talgrund meiner Berufslaufbahn»

Rund um das Spiel YB – Roter Stern Belgrad kam es am Mittwoch zu zahlreichen Zwischenfällen. Die Polizei war bis in die Nachtstunden gefordert.

Das Spiel zwischen den Berner Young Boys und Roter Stern Belgrad wurde von Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause als «rotes Spiel» eingestuft. Höchste Sicherheitsstufe also. Die Bilanz am nächsten Tag: fünf Verletzte Personen, drei Warnschüsse von der Polizei, zwei geplünderte Kioske, gefälschte Tickets und Bierwürfe.

Polizei feuert drei Schüsse ab

Der Abend begann alles andere als friedlich. Über 1000 Belgrad-Fans machten sich gegen 18 Uhr von der Innenstadt auf den Weg zum Stadion. Beim Bollwerk kam es bereits zu ersten Ausschreitungen, wie ein Leser-Reporter berichtet: «Ein Mann provozierte die Belgrad-Fans bei der Drogenabgabestelle. Rund 15 Personen gingen dann auf ihn los und verprügelten ihn.»

Die aufgebrachten Fans hätten ihn mit Stangen und Glasflaschen geschlagen. Zwei Polizisten versuchten den verletzten Mann, der nicht mehr ansprechbar gewesen sei, mit Schlagstöcken vor den wütenden Fans zu schützen. Dies habe jedoch nicht funktioniert. Daraufhin feuerte ein Polizist drei Warnschüsse aus seiner Dienstwaffe ab. In der Folge liessen die Fans vom verletzten Mann ab.

Mann von Glasgegenstand am Kopf getroffen

Rund 50 Meter weiter, auf der Lorrainebrücke, kam es bereits zum nächsten Zwischenfall. Ein Leser-Reporter berichtet von Blutspuren auf der Brücke und Sanitätern, die sich um einen verletzten Mann kümmerten – er hatte bereits Bandagen um den Kopf gewickelt, es tropfe Blut hinunter. «Er war in den Farben von Roter Stern gekleidet», sagte eine Augenzeugin. Ein Teil der Brücke wurde deshalb von der Polizei abgesperrt. Nach ersten Erkenntnissen, handelte es sich um einen Fan, der von einem Gegenstand aus Glas am Kopf getroffen wurde und sich dadurch verletzte. Er musste mit der Ambulanz ins Spital gebracht werden.

Bierwürfe wegen Regenbogenfahne

Auch im Lorraine-Quartier fielen diverse Belgrad-Fans negativ auf. Auf der Höhe des Restaurants Café Kairo warfen zahlreiche Fans mit Bierdosen nach einer Regenbogenfahne, die als Zeichen für Toleranz, Akzeptanz und Vielfalt steht.

Ein Bewohner des Quartiers ist empört: «Es waren widerliche Fans. Zuerst schlagen sie einen Drogenabhängigen zusammen, marschieren dann durch unser Quartier und schmeissen Bierdosen gegen eine LGBT-Fahne. Ich verstehe nicht, wie die Polizei so etwas zulassen kann. Von enger Begleitung, wie das Sicherheitsdirektor Reto Nause sagte, habe ich nichts gesehen.»

Zwei Kioske geplündert

Während die einen Fans mit Bier nach der LGBT-Fahne warfen, plünderten andere einen Kiosk in der Lorraine. Die Belgrad-Fans betraten den Laden und klauten zahlreiche Bierdosen. Auch im Breitenrainquartier wurde Bier aus einem Kiosk geklaut. Die Verkäuferin musste hilflos mit ansehen, wie die vorbeiziehenden Fussball-Fans einfach Bierdosen aus ihren Regalen nahmen.

Die Verkäuferin hat so etwas noch nie erlebt: «Ich mache diesen Job seit über zehn Jahren, aber das war der Gipfel, respektive der Talgrund. Da ist einfach ein Mob gekommen, hat Bier geklaut, mich angeschrien und ausgelacht und ist wieder verschwunden», sagt sie.

Weitere verletzte Personen

Auch nach dem Fussballspiel war die Polizei gefordert und musste wegen diverser Tätlichkeiten intervenieren. Bei verschiedenen Vorfällen wurden ein Mann und eine Frau verletzt, die beide mit der Ambulanz ins Spital gebracht werden mussten. Am früheren Abend konnte die Polizei einen Mann festhalten, gegen den eine Einreisesperre vorlag. Zudem wurden bei einem Mann gefälschte Tickets für das Spiel gefunden.


https://www.20min.ch/schweiz/bern/story ... d-10395572

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 Beitrag Verfasst: Freitag 23. August 2019, 12:06 
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YB und Belgrad sehen sich beide als Gewinner

Roter Stern Belgrad sieht sich als 2:2-Sieger. Und YB zieht Kraft aus dem bemerkenswerten Auftritt vom Mittwoch.

Der Rauch und all die überbordenden Emotionen haben sich verzogen. Was vom rauschenden Mittwochabend im Stade de Suisse bleibt, ist die Erinnerung an ein turbulentes, unterhaltsames Fussballspiel.

Mit Berner Chancenwucher und Belgrader Torhütergala. Mit Toren, Leidenschaft und Video(beweis). Mit einem über weite Strecken erstaunlich grossen YB – insbesondere in Anbetracht der komplizierten Umstände wie Kaderumbau, Unerfahrenheit des Teams, unglücklicher Spielverlauf.

Aber auch mit einem YB, das damit hadern darf, im Hinspiel des Champions-League-Playoff nicht vom Wettkampfglück begünstigt worden zu sein. Der 1:1-Ausgleich der Gäste beispielsweise fiel unerwartet und nach einer Kopfballbogenlampe von Milos Degenek, die der Verteidiger vermutlich in einer Million Versuchen nicht mehr so hinbekommen würde.

«Das Resultat passt nicht zu unserer Leistung» sagte Gerardo Seoane, wobei der Trainer der Young Boys nicht den Eindruck hinterliess, enttäuscht zu sein. Er war stolz auf sein Team, sprach von der harten Arbeit in den letzten Wochen, von Mut, Mentalität, Persönlichkeit. «Wir haben uns nach dem Rückstand nicht hängen lassen und blieben dran», sagte Seoane.

Der Trainer als Vorarbeiter

Es gab am Mittwoch keinen Sieger und keinen Verlierer, das 2:2 erlaubte es irgendwie allen Beteiligten, sich als Gewinner zu fühlen. Was die Young Boys zeigten, indem sie auf ihre starke Leistung verwiesen. Und was die Gäste lautstark zelebrierten: Belgrad-Spieler und Anhang feierten das Unentschieden, als würde die Qualifikation für die Champions League feststehen.

Roter Stern sieht sich als 2:2-Sieger, was nachvollziehbar ist, weil zu Hause am Dienstag ein 0:0 und ein 1:1 zum Weiterkommen genügt. Trainer Vladan Milojevic gab im Stade de Suisse an der Seitenlinie den rustikalen Vorarbeiter, als sei er ein Fan in der Kurve: knallrot Schuhe und Pullover, sehr eng geschnitten die graue Trainerhose.

Nach der Partie sagte er, man werde in Belgrad spielen, als hätte das erste Duell 0:0 geendet: «Wir wollen gewinnen.» Milojevic erwähnte den Kunstrasen als ungewöhnliche und damit für sein Team schwierige Unterlage. Und er sagte: «Wir hätten siegen können. Schade haben wir nicht das 3:1 erzielt.» Es ist eben vieles Ansichtssache.

Die Medien in Belgrad wiederum gaben sich selbstredend laut und euphorisch. «Champions League in Sicht», titelte die Zeitung «Sportski zurnal». Roter Stern Belgrad ist seit Sommer 2017 im Höhenflug (wie YB), hat in dieser Saison aber noch nicht konstant das Niveau der letzten zwei Saisons erreicht (wie YB), wirkte in Bern phasenweise sehr anfällig, wenn der Gegner mit Tempo, Rafinesse und Energie vorging (wie YB).

Ohne den überragenden Torhüter Milan Borjan hätte es eine Kanterniederlage für die Belgrader absetzen können. Allerdings ist Borjan ein unorthodoxer Fachvertreter, er ist gerade bei der Strafraumbeherrschung jederzeit in der Lage, einen Lapsus zu begehen. YB-Torjäger Guillaume Hoarau hätte vorgestern einen der riskanten Ausflüge Borjans beinahe mit dem Kopfballtreffer zum 3:2 bestraft.

Es gab und es gibt viele Emotionen rund um dieses Playoff-Spiel. Nicht einmal im Ansatz erwähnenswerte Kleinigkeiten werden in Belgrader Zeitungen zu Skandalen aufgebauscht, der serbische Fussballfan bewirbt sich ebenfalls eher nicht für Fairplay-Awards, zahlreiche Scharmützel trübten das Spektakel im Stade de Suisse. Es dürfte im Rückspiel ein heisser Tanz im Marakana-Stadion werden.

Sehr mutig, manchmal naiv

Der nächste Dienstag wird so ein Abend sein, an dem alles vorstellbar ist. Ein Berner Untergang, weil es den Young Boys noch an Reife und Stabilität fehlt, um im Hexenkessel Marakana zu bestehen. Ein Berner Coup aber auch.

Dank den rasanten, formstarken Flügeln Roger Assalé und Nicolas Ngamaleu. Dank dem überzeugenden Abwehrchef Fabian Lustenberger. Dank dem rechtzeitig wieder fitten Skorer Hoarau. Dank dem vielleicht rechtzeitig wieder fitten Filou Miralem Sulejmani. Und dank einer jungen YB-Mannschaft, die ja nur noch besser werden kann in ihrem Findungsprozess.

Phasenweise agierte sie gegen Belgrad zu naiv. Etwa, als gleich beide Aussenverteidiger Ulisses Garcia und Jordan Lotomba beim Pressing weit vorne in der gegnerischen Hälfte ins Zentrum rückten – und riesige Lücken hinterliessen, die Roter Stern zu einer gefährlichen Chance nutzte.

Belgrads Balance

Der dänische Innenverteidiger Frederik Sörensen, vor ein paar Tagen leihweise aus Köln verpflichtet, könnte mit seiner Erfahrung und Ruhe, Klasse und Wucht ein YB-Trumpf in Belgrad sein. In beiden Strafräumen. «Bei Standardsituationen müssen wir enorm aufpassen», sagte YB-Trainer Gerardo Seoane, «leider ist uns das beim 1:1 Belgrads nicht perfekt gelungen.»

So schlecht sieht die Sache für die Young Boys trotz fehlenden Heimsiegs gar nicht aus. Bei einem 3:2-Sieg von YB am Mittwoch hätte Roter Stern Belgrad wenig davon gehalten, im Rückspiel erst mal zu schauen, was passiert. Nun muss der Gastgeber in vier Tagen die Balance finden zwischen Angriff und Verwaltung. Das kann heikel werden. Man kann immer alles so deuten, wie man es möchte.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/17165892

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