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 Beitrag Verfasst: Samstag 21. April 2018, 01:03 
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Nachruf

Pedro Lenz: Wie Andy Rihs (†75) seine Kritiker zum Schweigen brachte

Der Milliardär Andy Rihs war ein Mann des Volkes. In die Young Boys hat er Millionen investiert. Nicht allen Fans gefiel das, doch Rihs wusste zu überzeugen. Den lang ersehnten Meistertitel wird er aber nicht mehr miterleben dürfen.

Als YB-Fan erinnert man sich an Zeiten, als der finanzielle Ruin wie ein Gespenst über dem Wankdorf-Stadion schwebte. Mehr als einmal stand in den 1990er-Jahren und zu Beginn des neuen Jahrtausends das Gerücht im Raum, der stolze Berner Sportclub Young Boys sei bald zahlungsunfähig.

Dann kam das neue Stadion und mit ihm verbesserte Vermarktungsmöglichkeiten und neue Investoren. Berner Firmen oder Privatpersonen hielten sich freilich vornehm zurück, wenn es darum ging, unvernünftig viel Geld auszugeben. Es brauchte hierfür zwei Enthusiasten vom Zürichsee, die Brüder Hansueli und Andy Rihs.

Das Engagement der Brüder Rihs wurde allerdings nicht von allen YB-Fans gleichermassen geschätzt. Bern hat traditionellerweise Mühe mit der Vorstellung, dass von ausserhalb der Stadtgrenzen Berns irgendetwas Gutes kommen kann. Und es fehlte nicht an Stimmen, die den Rihs-Brüdern skeptisch gegenüberstanden.

Von Andy Rihs, dem öffentlich bekannteren der beiden Brüder, wussten alle, dass er viel Geld in den Radsport investiert hat. Aber würde ein Erfolgsunternehmer vom Zürichsee, der dazu noch ein bekennender Velo-Fan ist, dem BSC YB längerfristig die Treue halten?

Er duzte und liess sich duzen

Zusammen mit seinem Bruder Hansueli hat Andy Rihs alle Kritiker zum Verstummen gebracht. Zum einen durch seine Grosszügigkeit, zum andern durch seine direkte Art, auf Menschen zuzugehen, und durch seine ansteckende Lebensfreude.

Niemand weiss ganz genau, mit wie vielen Millionen die Brüder Rihs die Kasse der Berner Young Boys alimentiert haben. Wie klassische Mäzene blieben sie diesbezüglich immer diskret.

Andy Rihs, der uns am Mittwoch für immer verlassen hat, war mehr als ein erfolgreicher Unternehmer, Radsportfanatiker, «Gümmeler» und YB-Mäzen. So widersprüchlich das tönen mag, der Milliardär aus Stäfa war in erster Linie ein Mann des Volkes. Er liebte das direkte Gespräch. Er duzte und liess sich duzen. Er unterwarf sich keinen Bekleidungszwängen oder anderen Etiketten. Sein Stil war die zwanglose Nähe zu den Leuten. Rihs lernte mit den Young Boys den Fussball lieben, der ja, genau wie der Radsport, zu den klassischen Arbeitersportarten zählt.

Bestimmt war Andy Rihs, wie alle erfolgreichen Unternehmer, ein Arbeitstier. Aber anders als viele seiner Gilde pflegte er daneben auch die gelebte Freude an den schönen Seiten des Lebens.

Im YB-Stadion erzählte er gerne von seinem Weingut in der Provence mit den eigenen Reben, von deren Güte sich seine Gäste selber überzeugen konnten. Wer Andy Rihs zuhörte, konnte spüren, dass er alles mit Leidenschaft betrieb. Leidenschaftlich redete er über das Velodrome in Grenchen, das ohne sein Engagement nie zustande gekommen wäre. Leidenschaftlich redete er über die Tour de France, deren Grösse und Bedeutung in der Schweiz oft unterschätzt wird. Und leidenschaftlich analysierte er die YB-Spiele, die er nicht selten mit einer dicken Zigarre im Stade de Suisse verfolgte.

Es scheint eine böse Laune des Schicksals zu sein, dass dieser grosszügige Mensch, der so viel Geld und Herzblut in den BSC Young Boys investiert hat, so kurz vor dem Erreichen des lang ersehnten Meistertitels sterben musste.

Wer Andy Rihs gekannt hat, weiss jedoch, dass er sich nicht allfälliger Titel wegen bei YB engagiert hat, sondern weil er ein grosses Sportlerherz hatte. Möge Andy Rihs in Frieden ruhen.


https://www.aargauerzeitung.ch/panorama ... -132458342

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 Beitrag Verfasst: Samstag 21. April 2018, 01:06 
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19.04.2018

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Adieu, Andy!

Dein Tod ist so etwas wie Ironie des Schicksals

«Die ganze Sportschweiz hätte sich mit Dir gefreut, wenn Du den Meisterpokal in die Höhe gestemmt hättest», schreibt BLICK-Chefredaktor Sport Felix Bingesser in seinem Nachruf auf Andy Rihs (†75).

«Träumen tut man in meinem Alter nicht mehr. Träume nennt man dann Ziele». Andy Rihs sitzt im Garten seines Anwesens «La Coquillade» in Südfrankreich. Es ist der Sommer 2016.

Rihs ist bereits krank. Aber davon mag er nicht reden. Er ist keiner, der klagt. Seine Gastfreundschaft, seine Herzlichkeit und seine wohltuende Bescheidenheit verbietet es ihm, sein Schicksal in den Vordergrund zu rücken.

Er redet lieber vom Sport. Von seinem geliebten Radsport. «Auf dem Velo ist jeder gleich. Ein Direktor muss gleichviel strampeln wie ein Büezer. Auf dem Velo gibt es nicht arm und reich, auf dem Velo sind alle gleich.»

«Träumen tut man in meinem Alter nicht mehr. Träume nennt man dann Ziele». Andy Rihs sitzt im Garten seines Anwesens «La Coquillade» in Südfrankreich. Es ist der Sommer 2016.

Rihs ist bereits krank. Aber davon mag er nicht reden. Er ist keiner, der klagt. Seine Gastfreundschaft, seine Herzlichkeit und seine wohltuende Bescheidenheit verbietet es ihm, sein Schicksal in den Vordergrund zu rücken.

Er redet lieber vom Sport. Von seinem geliebten Radsport. «Auf dem Velo ist jeder gleich. Ein Direktor muss gleichviel strampeln wie ein Büezer. Auf dem Velo gibt es nicht arm und reich, auf dem Velo sind alle gleich.»

Es ist so etwas wie Ironie des Schicksals, dass YB wohl nur wenige Tage nach dem Tod von Andy Rihs Meister wird. Auf die Frage, ob YB in dieser Saison endlich den Titel holt, hat er im letzten Sommer noch gesagt: «Jetzt erwarten Sie, dass ich Ja sage. Und dann hauen Sie mir die Aussagen wieder die ganze Saison um die Ohren.»

Du, lieber Andy, hättest «Ja» sagen können. Und die ganze Sportschweiz hätte sich mit Dir gefreut, wenn Du den Meisterpokal in die Höhe gestemmt hättest. Es hat nicht sein dürfen.


https://www.blick.ch/sport/adieu-andy-d ... 74531.html

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 Beitrag Verfasst: Samstag 21. April 2018, 18:18 
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Andy Rihs: Der Tag der «cheibe Zwischenfällen» brachte die Wende

Andy Rihs, einer der grössten Sportförderer der Schweiz, ist tot. Der Unternehmer engagierte sich mit Kalkül und Distanz im Fussball. Unser Fussball-Experte Markus Brütsch erinnert sich.

Der Tod von Andy Rihs trübt die Vorfreude. Kurz bevor die Young Boys die Ziellinie zum ersten Meistertitel seit 1986 überqueren, ist jener Mann gestorben, ohne den dieser Triumph nicht möglich wäre.

13 Jahre lang haben Andy und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Hans-Ueli als Besitzer der Young Boys und des Stade de Suisse auf diesen Tag hingewirkt, sich aber nie ins operative Geschäft eingemischt.

In dieser Zeit gab es bei YB kaum Kontinuität, manchmal aber Chaos und immer wieder neue Strategien. Die Erfolge blieben jedoch aus. Zweimal in der Meisterschaft und zweimal im Cup waren die Berner nahe dran, aber eben: Es reichte nie zum Titel. So wurde das Verb «veryoungboysen» zu einem geflügelten Wort.

Dass aber ausgerechnet jener Septembertag im Jahr 2016, an dem YB mit den Entlassungen von Sportchef Fredy Bickel und CEO Alain Kappeler einen Tiefpunkt erreichte und an dem Andy Rihs in gelbschwarzen Ringelsocken von «cheibe Zwischenfällen» und «dummen chline Sächeli» sprach, als Tag der grossen Wende in die YB-Geschichte eingehen würde, konnte damals niemand ahnen.

Doch der gewiefte neue Sportchef Christoph Spycher vollbrachte das Wunder und trimmte den Klub so fit, dass er nun Meister und vielleicht auch Cupsieger wird. Mit Spycher hatten die Gebrüder Rihs nach einigen personellen Missgriffen (Ilja Kaenzig, Urs Siegenthaler) für einmal ein goldenes Händchen bewiesen.

Es ist traurig, dass Andy Rihs nun nicht mehr dabei sein kann, wenn die Ernte in Form des Meisterpokals und von grossen Batzen eingefahren wird. Erreicht YB die Champions League, verdient es gegen 30 Millionen Franken. Und auf dem Transfermarkt stehen die Chancen gut, dass nach den letztjährigen Einnahmen von 25 Millionen Franken in diesem Sommer erneut eine grosse Summe reinkommt.

Fussball als «Opportunity»

Viele Jahre lang haben die Zürcher Brüder Rihs, deren Mutter aus dem bernischen Meinisberg kommt, viel Geld in YB gebuttert. Man spricht, bei einem Break-even von 48 Millionen Franken, von zehn Millionen jährlich.

Milliardär Andy Rihs hat in seiner eigenen Diktion von insgesamt «50 Chischte» (50 Millionen; die Red.) gesprochen; es sind wohl einige mehr. Eingestiegen in Bern waren die Rihs’ kurz vor der Stadioneröffnung 2005 mit 20 Prozent der Aktien. 2012 wurden sie alleinige Besitzer.

Andy Rihs hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass für ihn der Radsport Passion sei, der Fussball die «Opportunity», Geld zu verdienen. Weil in ihm aber später die Erkenntnis reifte, der Fussball gleiche eher einem Fass ohne Boden, liess er durchblicken, dass er Klub und Stadion verkaufen würde, sollte der Preis – die Rede war von 120 Millionen Franken – stimmen. Am liebsten an einen Berner, aber nie an einen Scheich oder Oligarchen.

In einem Interview aus dem Jahre 2011 sticht eine Passage ins Auge. Andy Rihs sagte: «Reines Mäzenatentum bringt nichts. Was ist, wenn ein Mäzen stirbt? Dann bricht alles zusammen. Unsere Projekte müssen nachhaltig sein.» Allein der letzte Satz bietet Gewähr dafür, dass Andy Rihs vor seinem Tod mit seinem Bruder die Zukunft von YB aufgegleist hat.

Gestern Abend meldete YB, Hans-Ueli Rihs und dem Verwaltungsrat sei es ein Anliegen, festzuhalten, dass sich an der wirtschaftlichen Situation des Vereins nichts ändere. Die Besitzverhältnisse seien klar und blieben unverändert.

Hans-Ueli Rihs, der in der Öffentlichkeit dezenter aufgetreten ist als Andy, ist bei jedem YB-Heimspiel präsent. YB darf guten Mutes sein, dass nach langem Anlauf die kurze Erfolgsgeschichte noch nicht zu Ende ist. Den Rihs’ sei Dank.


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/an ... -132462669

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 22. April 2018, 01:32 
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Am Rockzipfel der Mäzene

Der Tod von Andy Rihs macht bewusst, wie wichtig Gönner im Schweizer Spitzensport sind.

Was musste sich Andy Rihs in Bern alles anhören: Ein Zürcher sei er, grossspurig, keiner vom Fach. Nun ist der Patron tot, und die Berner fragen sich, was bedeutet das für uns? Was geschieht mit YB? Denn irgendwie haben sie ihn gern bekommen, wegen seiner markigen Sprüche, wegen seiner YB-Socken – und wegen seines Geldes. Ohne ihn wäre YB nicht da, wo es ist. Ohne ihn wäre der Meistertitel noch immer ein verwunschener Traum.

Rihs hat Bern viel gegeben. Das meiste ­à fonds perdu – selbst wenn ihm und seinem Bruder Hans-Ueli auch das ­Stade de Suisse gehörte, ein in Beton gegossener Wert von rund 75 Millionen Franken. «Über 50 Chischte» habe er in YB gesteckt, sagte er 2016 an seiner legendären Ringelsocken-Pressekonferenz. 50 Millionen Franken, das war selbst für ihn viel, «das gaat eifach nöd». Und doch blieb er YB treu.

Es war das Glück der Berner. Denn ein Blick durch die Schweizer Sport­stadien zeigt: Kaum ein Proficlub kommt ohne fremde Hilfe aus (s. Box). ­Vereine mit Ambitionen oder aus Randregionen sind meist abhängig von jemandem mit grossem Portemonnaie.

Dabei würde wohl sehr viel Unsinn verhindert, wenn sich die Clubs mit dem durchschlagen müssten, was sie selbst erwirtschaften. Das Mäzenatentum birgt durchaus Gefahren. Helmut Dietl, Sportmanagement-Professor an der Universität Zürich, sagt, Vereine könnten in ein Abhängigkeitsverhältnis geraten. Zudem werde verlernt, richtig zu wirtschaften: «Dadurch entstehen ­Ineffizienzen und Misswirtschaft.» Man darf sich etwa die Frage stellen, ob der FC Sion oder die Grass­hoppers auch dann zweimal pro Saison den Coach wechselten, wenn keine Privatpersonen die dadurch entstehenden Löcher im Lohnbudget stopfen würden.

Der FC Thun zeigt, wie schwierig das Überleben ohne Gönner ist

Der FC Thun beweist, dass man sich auch ohne Gönner und dafür mit Vernunft und realistischem Budget in der höchsten Liga halten kann. Aber einfach ist das nicht. 2017 überlebten die Berner Oberländer nur dank eines Spendenaufrufs, der über 1,5 Millionen Franken einbrachte. Zwar hat sich die Lage seither etwas entspannt, weil die Liga ab der laufenden Saison 24 statt bisher 10 Millionen aus Vermarktungsrechten verteilt. Je nach Position in der Schlussrangliste gibt es pro Verein zwischen 1,8 und 3,3 Millionen. Aber auch bei den Thunern mit ihrem 13-Millionen-Budget ist das nur ein Bruchteil der anfallenden Kosten.

Kommt dazu: Wer es macht wie die Thuner, der darf nicht von Titeln träumen. Ligaerhalt, gesichertes Mittelfeld, das sind die Ziele, die mit massvollem Wirtschaften erreicht werden. Sobald einer im vorderen Tabellenviertel Spuren hinterlassen will, muss er entweder a) einen sagenhaften Trainer haben (schwierig), b) eine gute Jugend ausbilden (schwierig und teuer) oder c) teure Spieler verpflichten (nur dann einfach, wenn jemand die Rechnung bezahlt).

Es gibt ein Beispiel im Schweizer Fussball, in dem Weg C dazu geführt hat, dass ein Club tatsächlich gelernt hat, auf eigenen Füssen zu stehen. Doch auch der FC Basel brauchte die Anschubfinanzierung einer Milliardärin, um zur Geldmaschine zu werden, die regelmässig zwischen 80 und 130 Millionen Umsatz bolzt.

Mit Gigi Oeri durchlebte der FCB fast alle möglichen Stufen des Mäzenatentums im Teamsport. Erst stieg sie 1999 als stille Unterstützerin des Nachwuchses ein. Dann wurde mit ihrem Geld die Meistermannschaft von 2002 zusammengekauft. Irgendwann war sie von so vielen Schmeichlern umgeben, die ihr erzählten, wie grossartig all ihre Entscheidungen seien, dass sie sich selbst zur Sportchefin ernannte.

Sobald aber Mäzene in den Sportbereich eingreifen, können sie zum Problem werden. Meist sind sie als Fans zum Verein gestossen und kennen den Sport nur aus der Zuschauerperspektive. Ihre Entscheide sind häufiger von Emotionen geleitet als von Fachwissen. Beim FC Luzern ist es spätestens dann um die Ruhe geschehen, wenn Investor Bernhard Alpstaeg öffentlich poltert. Beim FC St. Gallen gibt es viele, die sagen, Retter und Sanierer Dölf Früh sei so lange ein Segen für den Club gewesen, bis der damalige Hauptaktionär anfing, sich in Transfers einzumischen.

Mäzene, die das tun, müssen bereit sein, für ihre Fehler zu haften. So, wie das Präsident Christian Constantin in Sion und das Ehepaar Canepa beim FC Zürich tun, wenn sie mal wieder das Budget mit dem eigenen Vermögen ausgleichen. Oder Oeri damals beim FCB. Für den Fehler, Trainer Christian Gross noch einmal einen Vertrag zu geben, bezahlte sie 2009 9,7 Millionen Franken in die Clubkasse.

Danach zog sich Oeri schrittweise zurück. Rund 25 Millionen Franken dürfte der FCB insgesamt von ihr erhalten haben. In Basel ist aus diesem Geld ein nachhaltiger Erfolg entstanden, der den Club so gut dastehen lässt, dass sich der neue Besitzer Bernhard ­Burgener gar das Recht vorbehält, sich dereinst Dividenden auszubezahlen.

Wer auf den Prinz hofft, wirft sich auch mal einem Frosch an den Hals

Weil das Geld anderswo aber knapp ist und die Ziele trotzdem gross, ist der Schweizer Fussball so anfällig auf Scharlatane. Wer immer auf den Prinzen hofft, wirft sich auch mal einem Frosch an den Hals. Dafür sprechen die Fälle Tschagajew bei Xamax oder Eckel bei GC. Lust auf Ruhm und Glorie gibt es selbst in der Provinz. Anders sind die Fiaskos in Biel mit «Investor» ­Häfeli und Wil mit türkischen Besitzern nicht zu erklären.

YB dagegen wird das Geld der Mäzene nach langen Irrungen und Wirrungen mindestens einen Titel bringen. Dass Andy Rihs den Erfolg nicht mehr erlebt, ist bittere Ironie. Doch die Rihs-Brüder haben selbst das Szenario Tod einkalkuliert. YB vermeldet: «Die Besitzverhältnisse sind klar und bleiben unverändert: YB gehört den beiden Familien Rihs, die als Einheit auftreten.»

Die nähere Zukunft ist in Bern ­gesichert. Und im Idealfall waren «50 Chischte» genug, um den Club auf eigene Beine zu stellen.


https://www.tagesanzeiger.ch/sport/fuss ... y/23638006

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 29. April 2018, 12:58 
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28.04.2018

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«Andy schlief im Wissen ein, dass YB Meister wird»

von E. Tedesco, Bern - Jöggi Rihs, der Bruder des verstorbenen YB-Investors Andy Rihs, erlebte eine emotionale Achterbahnfahrt.

Jöggi Rihs, YB-Teilhaber wie sein am 18. April nach langer Krankheit verstorbener Bruder, feierte mit den YB-Spielern den ersten Meistertitel nach 1986. «Diese Geschichte musste auch für Andy laufen», so Rihs, «er ist im Wissen eingeschlafen, dass YB Meister wird.» Der 73-Jährige erlebt ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle. Erst die Trauer um seinen verstorbenen Bruder und nun der langersehnte Meistertitel mit YB.

Er fieberte währenden den 90 Minuten gegen Luzern auf der Tribüne mit, feierte mit den zehntausenden Fans und stieg danach hinab in die Katakomben des Stade de Suisse – direkt in die Garderobe der frischgebackenen Meister. Der YB-Besitzer liess es sich nicht nehmen, eine emotionale Ansprache an seine «Helden» zu richten.


http://www.20min.ch/sport/dossier/super ... y/15750995

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 29. April 2018, 21:54 
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29.04.2018

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Intime Einblicke in die Gefühlswelt von YB-Besitzer Jöggi Rihs

«Ich habe die Hand von Andy gehalten – und er war glücklich»

Erst stirbt sein geliebter Bruder. Dann steigt Rappi auf. Und YB wird Meister. Mehr emotionale Achterbahnfahrt geht nicht, als bei YB-Besitzer Jöggi Rihs (73) in den letzten Tagen.

BLICK: Jöggi Rihs, schildern Sie uns diese letzten Tage.
Hans-Ueli Rihs: Das war eine unglaubliche Berg- und Talfahrt! Denn Andy war für mich nicht nur ein Bruder. Er war der Mensch, mit dem ich viel Gemeinsamkeiten hatte. Wir haben grossartige Zeiten miteinander erlebt.

Wie hat er die letzten Wochen erlebt, als sich abzeichnete, dass YB Meister werden würde?
Er wusste genau, dass wir den Titel holen werden. Dieses Bewusstsein hat ihm unglaubliche Stärke und Willen verliehen. Er durfte mit der klaren Erkenntnis einschlafen: Wir werden dieses Jahr Meister! Schade durfte er diesen Tag nicht mehr miterleben. YB lag ihm am Herzen, wirklich!

Hat er sich die Spiele noch angeschaut?
Wir haben uns die Spiele immer gemeinsam vor dem Fernseher angesehen, solange er konnte. Im Stadion war es leider nicht mehr möglich. Aber wir haben uns intensiv ausgetauscht. Und während wir die Spiele anschauten, habe ich im die Hand gehalten. Wir waren glücklich dabei. Weil ihn YB glücklich gemacht hat.

Wie haben Sie das Spiel gegen Luzern erlebt?
Also das war schon ein komischer Verlauf... Und als wir dann hinten lagen, dachte ich: Nicht schon wieder! In einem Wort: Sch...! Und dann noch diese Penudle! Wie der Wölfli den rausholte... Und irgendwann sagte ich mir: Dass muss doch jetzt für den Andy laufen.

Das ist es dann mit diesem unglaublichen Moment in der zweitletzten Minute.
Was da abging, ist in der Fussballwelt völlig einmalig! Gewaltig! Sensationell! Bern ist halt schon unglaublich. Das beginnt beim Stapi, der mit uns in der Kabine war, und geht bis zum letzten Fan. Ich glaube, das war irgendwie sogar ein nationales Fest. Denn es ist etwas geschehen, das sich die ganze Schweiz seit langem gewünscht hat.

Wie erklären Sie sich, das YB am Ende des Tages diese Saison von A bis Z dominiert hat?
Man kann mit Geld viel machen. Aber es bringt wenig, wenn es mit dem People Business nicht aufgeht. Das ist so ein populärer Ausdruck. Aber gelebt wird er in den seltensten Fällen. Wir haben geschaut, dass nur noch Leute hier sind, die in dieser Philosophie aufgehen. Diese Linie haben wir durchgezogen.

Aber es war ein langer Weg. Sie mussten immer wieder intervenieren im Laufe der Jahre...
In der Tat mussten wir das eine oder andere Mal einschreiten und sagen: Stopp, so nicht! Aber wir haben die nötige Geduld aufgebracht, bis wir die Leute gefunden hatten mit dem nötigen Talent und der Sensibilität für unser Projekt. Und dies auf allen Ebenen. Beginnend auf dem Platz bis ganz nach oben beim Kopf des Fisches. Wenn es irgendwo nicht funktioniert, sagt man ja, der Fisch stinke am Kopf. Wir können stolz darauf sein, dass wir im letzten Jahr diese Symptome nie mehr gehabt haben.

Was war denn die Rolle von Ihnen und Andy?
Also ich war nur im Hintergrund. Mir geht es da um etwas ganz anderes: Um die Förderung der Jugend. Wir schauen, dass es hier Vorbilder gibt, die den Jungen zeigen, was der Sport bedeutet. Welch unglaubliche Lebensschule er ist, um gesteckte Ziele zu erreichen.

Und dann sind sie mit Rapperswil-Jona auch noch aufgestiegen. Sind diese beiden Riesen-Erfolge vergleichbar?
Absolut! Es steckt genau dieselbe Philosophie dahinter, die richtigen Leute an die Schalthebel zu bringen. Und auch in die Mannschaft. Ich habe vor dem siebten Spiel mit Topskorer Dion Knelson gesprochen. Er ist genau so ein Typ, der das vorlebt. Ich war im Stadion, als wir aufstiegen. Auch das war riesig!


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 18870.html

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 29. April 2018, 22:11 
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29.04.2018

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Was für emotionale Tage

Ohne Hansueli und seinen vor zwei Wochen verstorbenen Bruder Andy Rihs würde es 2018 kaum einen Schweizer Meister YB geben.

Hansueli Rihs hat äusserst emotionale Tage hinter sich. Am Mittwoch feierte der Besitzer von Rapperswil-Jona nach einer der umkämpftesten Serien in der Schweizer Eishockeygeschichte gegen Kloten den Aufstieg in die NLA. Das Siegtor fiel in der Verlängerung von Spiel 7. Und am Samstag zelebrierte der Besitzer der Young Boys im Stade de ­Suisse den ersten Meistertitel des Clubs seit 32 Jahren. Das Siegtor gegen Luzern fiel in der zweitletzten Minute. Und das alles etwas mehr als eine Woche nachdem sein zwei Jahre älterer Bruder Andy Rihs gestorben war. «Wir haben gegen Luzern richtig gelitten», sagt Hansueli Rihs am späten Samstagabend, «umso schöner ist es nun, haben wir es doch noch geschafft.»

Das finanzielle Engagement

Ohne die Brüder Rihs wäre YB heute kaum Schweizer Meister. 2005 stiegen die beiden bei den Young Boys als Hauptaktionäre ein. Drei Jahre später kauften sie Urs Meile, Michael Bona und Peter Jauch, den Aktionären der ersten Stade-de-Suisse-Stunde, deren Anteil ab. Später auch noch Fritz Bösch und Benno ­Oertig den Rest. Insgesamt bezahlten die vermögenden Rihs-Brüder etwas weniger als 50 Millionen Franken für das gesamte Paket.

Noch einmal deutlich mehr als jene Summe investierten die beiden in den Jahren zwischen 2010 und 2016, als es den Young Boys wirtschaftlich sehr schlecht ging, um die Defizite zu übernehmen. Die erfolgreichen Zürcher Geschäftsmänner kümmerten sich nicht immer mit Akribie um die Dinge in Bern, sie verliessen sich auf ihre Statthalter und Vertrauten und vertauschten an Pressekonferenzen schon mal die Namen von YB-Verantwortlichen. Und sie änderten die Strategie in all den Jahren mehrmals, sie investierten mal und sparten mal, wechselten Entscheidungsträger aus, ärgerten sich über Rückschlage – und wurden zuletzt endlich für ihr Engagement belohnt. Mit einem finanziellen Gewinn in den Jahren 2017 und 2018. Und mit dem Meistertitel vorgestern. «Wir haben Andy und Hansueli Rihs so viel zu ver­danken», sagt YB-Trainer Adi Hütter. «Es ist schön, können wir ihnen etwas zurückgeben.»

Trotzdem mit Herzblut dabei

Andy und Hansueli Rihs waren und sind schwerreich, die Milliardäre gaben und geben sich aber leutselig. Andy war dabei stets lauter, direkter, jovialer. An eine Pressekonferenz im Herbst 2016, als YB mal wieder in einer Krise steckte, erschienen die beiden bodenständig im dunkelgrauen Poloshirt, Andy mit gelb-schwarzen Ringelsocken und Hansueli barfuss in Turnschuhen. Andy Rihs sagte an jener Veranstaltung, dass «Jöggi», wie sein Bruder genannt wird, und er keine Experten seien, den Fussball aber gerne hätten: «Wenn Sie meine Socken sehen, sehen Sie, ich bin grosser Fan von YB. Ich bin mit Herzblut dabei.»

Das lässt sich auch von Hansueli Rihs sagen. Am Samstagabend feierte er mit den Spielern, erst in der Kabine und später oben im VIP-Bereich, er wagte auch mal ein Tänzchen und genoss die Stunden im Stade de Suisse sehr. Die euphorisierten Fussballer stimmten Gesänge auf die YB-Besitzer an, Hansueli Rihs schüttelte Hunderte Hände und nahm alle paar Sekunden Gratulationen entgegen. Und natürlich dachte er dabei ständig an seinen Bruder, mit dem er bis zu dessen Tod über YB geredet habe. «Für ihn war klar, dass wir Meister werden», sagt Hansueli Rihs. «Es ist schön, durfte er mit diesem Wissen sterben.»

Heute ist YB attraktiv

Irgendwann werden Hansueli Rihs und die Familie von Andy Rihs das Stade de Suisse und den Club verkaufen. Das ist seit vielen Jahren die Absicht. Heute sind die Young Boys ein deutlich attraktiverer Verein als noch im Herbst 2016. Und spätestens seit diesem Wochenende wird niemand mehr ernsthaft behaupten, Hansueli Rihs liege das Engagement in Bern nicht am Herzen.


https://www.bernerzeitung.ch/region/ber ... y/12222704

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 9. Mai 2018, 22:30 
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07.05.2018

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Trauerfeier im Grossmünster in Zürich

Der grosse Abschied von Andy Rihs (†75)

Im Grossmünster in Zürich findet am Montag die Trauerfeier für den verstorbenen Unternehmer, YB-Patron und Sportmäzen Andy Rihs (†75) statt. Zahlreiche Trauergäste nehmen Abschied.

Noch nicht einmal zwei Wochen sind vergangen, seit YB und ganz Bern den fast schon historischen Meistertitel feiern konnte – den ersten seit 32 Jahren. 10 Tage später weicht die Freude der Trauer. Es muss von dem Mann Abschied genommen werden, der YBs Meistermärchen überhaupt erst ermöglicht hat. Andy Rihs (†75), der langjährige YB-Patron, wird am Montag im Grossmünster in Zürich auf seine letzte Reise begleitet.

Zahlreiche Gäste sind anwesend, als an der Trauerfeier Abschied von einem der grössten Sportförderer genommen wird. Natürlich ist das ganze YB-Meister-Team vor Ort – alle dunkel gekleidet mit einem schwarz-gelben Meisterschal. Auch FCZ-Präsident Ancillo Canepa sagt Rihs Adieu – ebenso wie Nati-Trainer Vladimir Petkovic, Alt Bundesrat Adolf Ogi, Fabian Cancellara oder Musiker Toni Vescoli.

Rihs starb vor fast drei Wochen im Kreise seiner Familie nach schwerer Krankheit – nur wenige Tage bevor YB gegen Luzern vor heimischer Kulisse die entscheidenden drei Punkte für den Meister-Erfolg holen konnte.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 50029.html

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 9. Mai 2018, 22:45 
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Die letzte Ehre für Andy Rihs

Im Zürcher Grossmünster fand die Trauerfeier für den verstorbenen YB-Vater Andy Rihs statt. Auch die Meister-Mannschaft von YB war dabei.

Velo-Ass Fabian Cancellara, Nati-Trainer Vladimir Petkovic, Alt-Bundesrat Adolf Ogi und das Meisterteam des BSC YB: Sie alle erwiesen dem Young-Boys-Mäzen Andy Rihs am Montag die letzte Ehre. Die Trauerfeier fand im Zürcher Grossmünster statt.

Rihs, der an einer seltenen Knochenmark-Erkrankung litt, starb am 18. April. Zehn Tage später sicherte sich YB den Meistertitel und erfüllte so einen letzten Wunsch von Rihs.


http://www.20min.ch/schweiz/bern/story/ ... s-30471770

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 Beitrag Verfasst: Montag 21. Mai 2018, 02:00 
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Jöggi Rihs zieht mit seinen Klubs in den Abstimmungskampf

«Wir verschicken Briefe im Namen von YB»

Das neue Geldspielgesetz ist hoch umstritten. YB- und Lakers-Financier Jöggi Rihs kämpft für ein Ja. Vor der Abstimmung am 10. Juni mobilisiert er auch die beiden Klubs.

Man kennt ihn als Gönner der Rapperswil-Jona Lakers und der Berner Young Boys. Doch Jöggi Rihs ist auch Verwaltungsratspräsident der Swiss Casinos AG, die in der Region Zürich und Ostschweiz vier Spielbanken betreibt – und für das neue Geldspielgesetz kämpft.

Herr Rihs, mit den Rapperswil-Jona Lakers gewannen Sie den Eishockey-Cup und steigen auf. Mit YB winkt das Double. Vorletzte Woche mussten Sie Ihren Bruder beerdigen. Und jetzt mischen Sie sich in den Abstimmungskampf um das Geldspielgesetz ein, über das wir am 10. Juni abstimmen. Wie schaffen Sie das alles?
Jöggi Rhis: (Denkt lange nach) Ich sage es so: Was einen fit hält, ist die Freude. Der Tod meines Bruders kam ja nicht aus heiterem Himmel. Er konnte in Ruhe und zufrieden einschlafen. Auch das macht Freude. Es ist ja unglaublich, zu was allem wir Menschen fähig sind. Solange man das mitmachen kann, muss man doch leben! Ständig nur Bedenken haben, bringt nichts. Das macht einen kaputt!

Sie kämpfen als Präsident der Firma Swiss Casinos ...
... es ist ein bisschen wie mit den Lakers oder YB. Mir geht es um das Land. Ich will etwas Gutes hinterlassen.

Die Befürchtung ist, dass das neue Gesetz die Marktfreiheit einschränkt.
Zurzeit wird viel Übles verbreitet. Was wir machen, ist transparent! Hier in Zürich haben wir zwei Fachleute im Casino, die Spielsüchtige betreuen. Wir können nicht zulassen, dass wir in die Zeiten der 70er- und 80er-Jahre zurückfallen. Damals sind Familienväter verlumpt, weil sie nach Konstanz und Bregenz ins Casino gefahren sind.

Die Gegner sagen: Das neue Gesetz schützt Spielsüchtige nicht genug!
Schon heute tun wir viel gegen die Spielsucht. Und es ist nichts als richtig, dass das neue Gesetz sogar noch mehr verlangt. Wir haben am Laufmeter Kon­trollen. Wenn wir einen Spielsüchtigen nicht identifizieren, werden wir vor die Behörden zitiert oder gar gebüsst. Und das ist richtig so! Wer Geldspiele anbietet, hat eine Verantwortung. Diese nehmen wir wahr. Bei den illegalen Anbietern aus Gibraltar oder sonst woher gibt es null Kontrollen! Wenn wir die nicht sperren, hat alles keinen Sinn. Heute sind nicht nur Familienväter spielsüchtig, sondern teilweise schon 14- oder 15-Jährige.

Die können Internet-Sperren für illegale Casinos aber umgehen.
Ein schwaches Argument. Etwas umgehen kann man immer. Ich kann auch verkehrt in eine Einbahnstrasse hineinfahren. Das ist aber illegal und gibt eine Busse.

Die Jungparteien haben das Referendum eingereicht. Warum haben Sie die Jungen gegen sich?
Ich weiss es nicht. Aus meiner Sicht sind das viel zu unkritische Internet-Sektierer. Auch sie müssen sich doch im Klaren sein, dass heute viel Geld aus dem Glücksspiel in die AHV gelangt. Wenn das Geld aber zu illegalen ausländischen Onlinecasinos abwandert, wird ihnen das in 30 Jahren fehlen!

Von wie viel Geld reden wir?
Die illegalen Casinos erleichtern die Schweiz um etwa 250 bis 300 Millionen pro Jahr. Ginge es nach dem Schweizer Gesetz, müssten sie davon rund die Hälfte an die AHV abgeben. Diese Firmen haben die Schweizer Bevölkerung in den letzten Jahren um rund eine Milliarde Franken abgezockt.

YB und Lakers sind wohl kaum auf Lotterie-Gelder angewiesen.
Nicht direkt. Aber im Grossraum Bern – und auch bei uns oben in Rappi – werden viele sportliche Aktivitäten so finanziert. Davon profitieren auch die Klubs. Deshalb verschicken wir Briefe im Namen von YB und den Lakers, die für das Gesetz werben.

YB und Rappi machen Abstimmungskampf?
Ja, wenn das der Sportklub selber macht, hat das enormes Gewicht. Wir verschicken das an sämtliche wichtigen Mitglieder und Sponsoren.

Und was steht drin?
(Liest vor) «Für uns, die Berner Young Boys, ist die Abstimmung über das neue Geldspielgesetz von besonderer Bedeutung. Wird es abgelehnt, wird in Zukunft vermehrt Geld ins Ausland abfliessen. Das hätte zur Folge, dass zahlreiche Sportveranstaltungen und Dutzende Sportvereine existenziell bedroht werden. Dasselbe auch im Namen der Lakers.

Warum sind Sie eigentlich so sportbegeistert?
Als Kind war ich der Mägerlimuck, lag jeden Winter mit Grippe im Bett. Dank der Pfadi und dem Sport habe ich mich gut entwickelt. Ich ging viel laufen, fuhr Velo, spielte Handball und Fussball. Sport ist für einen jungen Menschen die beste Lebensschule. Wenn ich in mein Büro nach Rappi fahre, liegt die Berufsschule am Weg. In der Pause staune ich jeweils über die Jungen: Zigarette, Handy, Red Bull. Morgens um zehn? Ich glaube nicht, dass die sich gross mit Sport beschäftigen.

Deshalb sind Sie bei YB und den Lakers eingestiegen?
Rappi war zuerst. Wir hatten Freunde, die in Laufdistanz zum Stadion wohnten. Die luden uns an einen Match ein. Auf dem Weg haben wir all die begeisterten Eishockey-Fans gesehen. Da dachte ich: Sensationell, wenn die Jungen so begeistert und fokussiert ans Spiel gehen! Bei YB ist mein Bruder zuerst eingestiegen. 2008 kam ich dazu.

Mit beiden Klubs feiern Sie Erfolge.
Die Leute kommen auf mich zu und sagen: «Gopferteli, Jöggi. Du bist Weltmeister im Meisterwerden!» Aber das bin ja nicht ich. Da arbeiten hervorragende Leute. Ich sehe bei beiden Klubs viele Ähnlichkeiten.

Welche?
Sowohl bei YB wie bei Rappi gab es Leute, die hinter den Kulissen dreingefunkt haben. Die sich nur selbst profilieren wollten. Wir hatten einen Scherbenhaufen. Rappi ist ja sogar abgestiegen. Wir mussten den Stall ausmisten und einen Wiederaufbau beginnen. Das hat viel Geld gekostet. Wir haben ein paar wenige Leute an Bord geholt, die es wirklich ernst meinten. Bei YB konnten wir Trainer Adi Hütter und Sportchef Wuschu Spycher holen. Da merkten wir: Jetzt kommts gut!

Adi Hütter geht gerade ...
Ja, wir bedauern seinen Weggang sehr. Wir sind ihm sehr dankbar für das, was er für YB geleistet hat. Und wir wünschen ihm für den weiteren Verlauf seiner Karriere nur das Beste. Ich bin sicher, dass wir mit ihm freundschaftlich verbunden bleiben.

Bleiben Sie YB erhalten?
Ja, ich und die Familie Rihs stehen weiter hinter den Young Boys. Sollte es eines Tages einen Besitzerwechsel geben, werden wir dies mit aller Sorgfalt angehen. Und immer auch im Interesse von YB.

Persönlich

Hans-Ueli «Jöggi» Rihs

Hans-Ueli «Jöggi» Rihs (73) übernahm 1966 mit seinem am 18. April verstorbenen Bruder Andy den Hörgerätehersteller Phonak, der heute Sonova heisst, von ihrem Vater Ernst Rihs. Die Brüder – sie hatten noch zwei ältere Schwestern – tätigten viele Investments und Engagements gemeinsam. Mit dem Tod seines prominenten Bruders (†75) rückte nun der Jüngere in den Vordergrund. Er ist verheiratet und Vater.

5 schnelle Fragen ...

Südfrankreich oder Florida?
Unmöglich zu beantworten. Beides ist mir nah.

Zürichsee oder Aare?
Zürichsee.

Kunst- oder Naturrasen?
Kunstrasen. Er macht den Fussball attraktiver.

Poker oder Blackjack?
Wenn, dann Blackjack. Das nannten wir früher 21-erlen.

Eishockey oder Fussball?
Mein Herz schlägt für beides.


https://www.blick.ch/news/wirtschaft/jo ... 98644.html

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