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 Betreff des Beitrags: Re: (23) Alberto Regazzoni
 Beitrag Verfasst: Dienstag 14. Dezember 2010, 20:19 
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Alberto Regazzoni wechselt zum FC St. Gallen

YB-Stürmer Alberto Regazzoni wechselt im Hinblick auf die Rückrunde mit einem Vertrag bis 2014 zum FC St. Gallen. Der Wechsel steht vor dem Hintergrund, dass der 27-jährige Stürmer bei den Ostschweizern die besseren Perspektiven auf einen Stammplatz sieht. Der Tessiner war im Sommer 2007 von Sion zu den Young Boys gestossen und brachte es seither in 96 Meisterschaftsspielen auf 14 Tore. Sein Vertrag bei YB wäre noch bis 2012 gültig gewesen.

Der BSC Young Boys bedankt sich bei Alberto Regazzoni für die gute Zusammenarbeit und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute!


MERCI REGA !!!


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 Betreff des Beitrags: Re: (23) Alberto Regazzoni
 Beitrag Verfasst: Freitag 17. Dezember 2010, 17:34 
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St., Galler Tagblatt, 17.12.2010

«Eine gute Stimmung beflügelt mich»

Alberto Regazzoni hat beim FC St. Gallen gestern seinen neuen Arbeitsplatz kennengelernt. Der Tessiner soll mithelfen, den Ligaerhalt zu sichern. Interesse am Stürmer zeigten mehrere Clubs. Für die Ostschweizer sprach auch das Publikum.

Fussball. Alberto Regazzoni hat eine Zugfahrt von Bern nach St. Gallen hinter sich. «Immer, wenn ich zuletzt hier war, schien die Sonne», sagt der Offensivspieler. Natürlich hofft der Tessiner, dass die freundliche Begrüssung ein gutes Omen ist für seine Zukunft in der Ostschweiz. Hier soll er im Frühling mithelfen, den FC St. Gallen vom Barrageplatz wegzuführen. Der 27jährige Tessiner ist ein feingliedriger Fussballer mit wachen Augen. Sein Deutsch ist gut. Neugierig mustert er die neue Umgebung. Regazzoni lernt an diesem Tag den neuen Arbeitsplatz kennen und trifft sich mit seinem künftigen Trainer Uli Forte. «Übernimm' gleich Verantwortung», sagt Forte zu seinem neuen Spieler. Regazzoni weiss: Er wurde auch als Leader geholt.

Die Freundschaft mit Vailati

Bis er mit seiner Freundin eine Wohnung beziehen wird, erhält Regazzoni Gastrecht bei Germano Vailati. Den Torhüter und den Stürmer verbindet eine Freundschaft. Beide sind in Lugano aufgewachsen, gingen in dieselbe Schule, haben für den FC Lugano und Malcantone Agno gespielt, ehe sie zusammen zum FC Sion wechselten. Im Wallis bildeten sie zu Beginn ebenfalls eine WG. «Nach unserer Zeit in Sitten haben wir beide nicht damit gerechnet, je wieder für dasselbe Team zu spielen», sagt Regazzoni.

Er hat mitbekommen, dass die Reaktionen auf seine Verpflichtung positiv ausfielen. Das mache ihn stolz, sagt er. «Wenn ich spüre, dass ich wichtig bin, kann ich das Beste aus mir herausholen. Aber Regazzoni allein kann es nicht richten.» Er soll mithelfen, der schwächelnden St. Galler Offensive Schwung zu verleihen – entweder auf links, rechts, als hängender Stürmer oder als Spitze. Regazzoni ist polyvalent. Und er gilt als ein Fussballer, der mit seiner Meinung nicht zurückhält.

Schnell wird deutlich, was für Regazzoni bei seinem Entscheid für den FC St. Gallen vor allem wichtig war: Vor viel Publikum spielen zu dürfen. «Eine gute Stimmung beflügelt mich. Ich habe immer gerne in St. Gallen vor diesen vielen Zuschauern gespielt.» Er kann das belegen: In der vergangenen Saison steuerte er zum 2:1-Sieg der Young Boys in der AFG Arena beide Tore bei.

Spezielle Verbindung

Die Verbindung zu den Anhängern sei immer gut gewesen, sagt Regazzoni. Das Publikum mag die Art, wie er Fussball spielt. Regazzoni ist schnell, wendig und unberechenbar. In Sitten war er Publikumsliebling, auch bei den Young Boys liessen ihn die Anhänger nur ungern ziehen, obwohl er seinen Stammplatz verloren hatte. «Die vergangenen Monate waren schwierig. Ich komme mit einem grossen Willen nach St. Gallen.» Der Club habe ihm das Gefühl gegeben, «dass er mich unbedingt will. Auch das war für mich wichtig. Ich erhalte eine neue Chance.»

Regazzoni blickt auf das schneebedeckte Spielfeld der AFG Arena. Die Sonne geht unter. Die Arena sei «wunderschön, ein richtiges Fussballstadion», sagt Regazzoni. Im Frühling gelte es, eine positive Spirale in Gang zu bringen. «Dann kehrt auch die Begeisterung in dieses Stadion zurück.»

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 Betreff des Beitrags: Re: (23) Alberto Regazzoni
 Beitrag Verfasst: Freitag 11. März 2011, 11:58 
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Berner Zeitung, 11.03.2011

«Hier denkt niemand an den Abstieg»

Fussball Der langjährige YB-Akteur Alberto Regazzoni wechselte in der Winterpause zum FC St. Gallen. Im Interview spricht der Offensivspieler über den Abstiegskampf und den Trainerwechsel bei seinem neuen Verein. Und er äussert sich zu seinem Abgang in Bern sowie seiner Sperre am Sonntag gegen die Young Boys.

Wie haben Sie sich in St. Gallen eingelebt?

Alberto Regazzoni: Privat geht es mir sehr gut, ich habe eine schöne Wohnung gefunden, und St. Gallen ist wie Bern eine tolle Stadt. Sportlich aber läuft es uns sehr schlecht, und deshalb bin ich natürlich nicht restlos zufrieden.

St. Gallen hat in der Rückrunde alle fünf Partien verloren.

Bereuen Sie den Abgang bei YB in der Winterpause bereits?

Nein, sicher nicht. Die Situation ist überhaupt nicht erfreulich, fünf Niederlage in Serie sind sehr schmerzhaft. Man darf aber nicht vergessen, dass es in der Winterpause beim FC St. Gallen viele Wechsel gegeben hat, ich bin ja nicht der einzige neue Spieler hier. Es braucht Zeit, sich einzuspielen, doch diese Zeit erhält man im Abstiegskampf nicht.

Und jetzt ist seit einigen Tagen mit Jeff Saibene auch noch ein neuer Trainer in St. Gallen. Wie beurteilen Sie als Spieler die Entlassung von Uli Forte?

Eine Trainerentlassung ist immer etwas Schwieriges, auch für uns Spieler. Aber wenn man jede Partie verliert und der Abstieg näher rückt, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo ein Verein handelt. Wir haben nicht mehr viele Spiele, um den letzten Platz zu verlassen. Unter Jeff Saibene haben wir am Dienstag und Mittwoch insgesamt gleich viermal trainiert. Wir müssen hart arbeiten, um uns zu verbessern.

Wo liegen denn die grössten Unterschiede zwischen YB und dem FC St. Gallen?

YB ist natürlich ein absoluter Spitzenverein in der Schweiz, doch auch in St. Gallen ist viel Potenzial vorhanden. Wir spielen in einem schönen Stadion und haben viele Zuschauer, die wie in Bern sehr treu sind. Die Qualität der Einzelspieler ist bei YB höher, aber das ist normal, schliesslich wurden wir in Bern zuletzt auch dreimal Zweiter.

Man hörte in Bern, dass Ihr Verhältnis zu YB-Trainer Vladimir Petkovic am Ende nicht frei von Spannungen gewesen sei …

…nein, das stimmt nicht. Vladimir Petkovic ist ein ausgezeichneter Trainer. Ich spielte unter ihm nach zwei schwierigen Jahren bei YB längere Zeit regelmässig und schaffte sogar wieder den Sprung ins Nationalteam. Aber wenn man dann, wie ich in der Vorrunde, nicht immer zum Einsatz kommt und mehr spielen möchte, ist es doch normal, dass man mit dem Trainer nicht immer einverstanden ist (lacht). Ich wollte mehr spielen, ich wollte ein Leistungsträger sein, deshalb habe ich eine neue Herausforderung gesucht und das Angebot von St. Gallen angenommen.

Würde Ihr Vertrag auch bei einem Abstieg im Sommer in die Challenge League gelten?

Ja, ich habe für dreieinhalb Jahre unterschrieben, egal, in welcher Liga der FC St. Gallen spielt. Aber hier denkt niemand an den Abstieg. Wir haben genügend Substanz, um den letzten Platz in der Liga noch zu verlassen.

Aber ausgerechnet jetzt, am Sonntag im Heimspiel gegen YB, sind Sie gesperrt, weil Sie zuletzt in Sion bei der 0:2-Niederlage in der 92. Minute wegen einer Unsportlichkeit verwarnt wurden.

Das ist tatsächlich enorm ärgerlich. Für mich wäre das sehr speziell gewesen, gegen meine ehemaligen und teilweise langjährigen Teamkollegen zu spielen. Doch so ist Fussball. Ich werde hoffentlich noch oft gegen YB antreten dürfen. Und auch wenn ich wie am letzten Samstag in Sion spiele, gegen meinen zweitletzten Verein, ist das immer noch keine gewöhnliche Partie.

Wie eng ist der Kontakt zu YB und nach Bern überhaupt noch?

Ich bin ja erst seit rund zwei Monaten weg, also telefoniere ich regelmässig mit mehreren Spielern wie zum Beispiel François Affolter oder Thierry Doubai. Und auch mit Xavier Hochstrasser, meinem engsten Kollegen bei YB, spreche ich oft, er spielt ja jetzt in Italien bei Padua. Er wollte ebenfalls wieder mehr zum Einsatz kommen als zuletzt in Bern.

Beim FC St. Gallen herrscht wie bei YB oft Unruhe. Was muss sich Ihrer Meinung nach bei den Young Boys ändern, damit es endlich mit einem Titel klappt?

Wir waren ja zuletzt oft sehr nahe dran, die Stimmung im Verein war fast immer ausgezeichnet. Stefan Niedermaier (der frühere YB-CEO, die Red.) war ein Supertyp, er war in meinen Augen wie ein grosser Präsident mit viel Herzblut und riesiger Persönlichkeit. Aber jetzt sind andere Leute an der Macht, und ich denke, die wissen schon, was sie tun müssen, um Erfolg zu haben. Der Druck aber ist gross bei YB, das habe ich immer gespürt. Ich glaube, dass der Verein in den nächsten Jahren immer ganz oben mitspielen wird, auch wenn die letzten Wochen sicher enttäuschend waren. Und vielleicht ist das Team ja jetzt am Sonntag gegen uns ein wenig verunsichert.

http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/29249138

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 Betreff des Beitrags: Re: (23) Alberto Regazzoni
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 26. September 2012, 11:01 
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Ein Rebell auf Höhenflug

Der frühere YB-Stürmer Alberto Regazzoni galt lange als Diva, bei Leader St. Gallen hat sich sein Auftreten positiv verändert.

Seltsam, dieser Wunsch. Seltsam, weil ungewohnt: Ausgerechnet Alberto Regazzoni bat seinen Trainer um eine zusätzliche Laufeinheit. Das war vor vier Tagen, am Samstag, eben war das Abschlusstraining der St. Galler beendet, tags darauf stand das Heimspiel gegen Servette auf dem Programm. Regazzoni aber würde wegen einer Sperre fehlen. «Und vor dem freien Tag wollte ich einfach noch etwas mehr leisten», sagt er.

Dann schmunzelt er.

Und fügt an: «Vor vier Monaten hätte ich so etwas nie im Leben gemacht.»

Regazzoni, geboren 1983 in Lugano, war einer jener Fussballer, die tausend Impulse brauchten, um einen Schritt zu tun. Wunderbar talentiert, aber schrecklich minimalistisch. Gesegnet, aber genügsam. Blickt er zurück, so tut ihm Vladimir Petkovic geradezu leid, der einst bei Agno sein Trainer gewesen war und später vor allem bei YB. «Früher habe ich keinen Schritt zu viel getan», sagt Regazzoni. Und die Schuld daran, wenn es nicht lief, die gab er Petkovic. «Oder sonst jemandem. Nur nicht mir.» Nicht grundlos kam der Tessiner zum Ruf, eine Diva zu sein.

Heute, 29-jährig, weiss Regazzoni: «Ich ganz allein war das Problem.»

21 war Regazzoni, als er zum FC Sion kam. 2006 gewann er mit den Wallisern den Cup, er war die grosse Entdeckung und wurde gleich darauf Nationalspieler - bald riefen deswegen die Young Boys. Insgesamt kam er unter Köbi Kuhn in drei Freundschaftspartien zum Einsatz, viermal erhielt er später ein Aufgebot von Ottmar Hitzfeld - ohne jedoch auf Spielminuten zu kommen.

Das Lob von Trainer Saibene

Aber zwischenzeitlich stand er sich immer wieder selbst im Weg. «Mein Charakter ist nicht ganz einfach», sagt er ehrlich, soll er sich umschreiben, klingt das so: «Ich bin nun einmal ein Rebell, direkt und stolz.» Das komme nicht überall gut an. Ebenso wenig überdies, wie er zuweilen stehen blieb, wenn das Spiel nicht nach seinem Geschmack lief. Dass er sich fallen liess, wenn er die Chance auf den Penalty sah.

Seit Januar 2011 ist der FC St. Gallen sein Verein, dort besitzt er einen Vertrag bis 2014. Nach einer Saison in der Challenge League, die nicht nur ihm deutlich weniger Spass bereitet hat, befinden sich die Ostschweizer auf Höhenflug. So kommen sie als Leader der Super League in den Letzigrund, wo sie heute gegen den FCZ und am Montag gegen GC spielen. Ein Tor schoss er in den ersten sieben Spielen, vor allem aber erhält er Lob für sein Engagement, sein Auftreten auf dem Platz, von dem er gleich selber findet: «Viel positiver als früher.»Jeff Saibene, sein Trainer, bestätigt dies: «Dass er freiwillig mehr trainiert, ist ein starkes Signal und für mich die Bestätigung, dass er begriffen hat, worum es geht.» Regazzoni, der Musterprofi? Nein, insistiert der Luxemburger, und das sei auch gut so. «Er soll sich das Temperament bewahren. Ohne dieses wäre er nicht mehr sich selbst.»

In seinem Stolz war Regazzoni verletzt, als ihn Saibene im Mai für den Rest der Saison suspendierte, nach einer frühen Auswechslung im Challenge-League-Spiel gegen Winterthur hatte der Tessiner den Trainer beleidigt. Aber diesmal reagierte er anders als auch schon: Er lernte daraus. «Es muss sich etwas ändern», habe er sich gesagt, «irgendwann muss fertig sein mit den ganzen Fehlern.» Weil Saibene gewillt war, Regazzoni den Fauxpas zu verzeihen, diesem technisch starken Flügel, sei die Beziehung heute viel besser, «viel ehrlicher», so sagt das Regazzoni. «Was er jetzt zeigt, ist gut», bestätigt Saibene. «Aber das soll auch die Normalität sein.»

Wahrscheinlich, dass der Wandel familiäre Gründe hat. Im Juni heiratete er seine Freundin Maddalena, seit sechs Jahren sind sie ein Paar - und im Oktober erwarten sie ihr erstes Kind. «Dies gibt mir ein Verantwortungsgefühl», sagt Regazzoni. Und er spüre jetzt mehr denn je: Mit seinen Fähigkeiten und seiner Erfahrung trägt er auch für die St. Galler Mannschaft Verantwortung. «Sie braucht mich», sagt er. Also trainiert er mittlerweile sogar gerne. Oder schiebt eben Überstunden.

«Natürlich», sagt er, wäre es besser gewesen, er wäre schon mit 23 zur Vernunft gekommen. Vielleicht hätte er so mehr Länderspiele bestritten, vielleicht stünde er jetzt irgendwo im Ausland unter Vertrag, glaubt er. Er ist trotzdem glücklich über den Wandel. In seiner Muttersprache sagt er: «meglio tardi che mai» - besser spät als nie.

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 Betreff des Beitrags: Re: (23) Alberto Regazzoni
 Beitrag Verfasst: Freitag 11. Januar 2013, 16:06 
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Die Tragik von Regazzoni

Auch in St. Gallen gescheitert

akn. St. Gallen · Der Wunsch aller bisherigen Chefcoachs, die Alberto Regazzoni bisher trainierten, sieht so aus: Der Tessiner soll ein Dribbler am linken Flügel sein, der die Abwehr auseinanderreisst, der unermüdlich arbeitet und Bälle zurückerobert. Ein steter Unruheherd. Einer, der das Publikum begeistert. Und es ist vielleicht die Tragik von Alberto Regazzoni, dass er genau diese Rolle ausfüllen kann: aber nur ein paar Spiele lang, manchmal bloss während 60 Minuten, manchmal nur für eine Halbzeit. Das Versprechen, das Regazzoni an solch guten Tagen abgibt, kann er nicht halten. Nicht dauernd. Weder in Sitten noch bei den Young Boys, noch in den beiden Saisons in St. Gallen.

Dort wird er nun aus der ersten Mannschaft ausgeschlossen, obwohl er zu den Spielern mit den höchsten Löhnen gehört und sein Vertrag noch ein ganzes Jahr läuft. Regazzoni will nicht mehr Stellung beziehen, nachdem er Anfang Woche dem «Blick» ein Interview gegeben hat. Sein Berater mag nicht über die Vergangenheit reden: Man strebe einfach eine gute Lösung an, sagt Kevin Fioranelli. Alle Beteiligten wollen Polemik vermeiden. Auch St. Gallens Trainer Jeff Saibene sagt nur, dass das Vertrauen nicht mehr vorhanden sei.

Nicht immer wird öffentlich, worüber in einem Klub intern diskutiert wird. Im Fall von Regazzoni gibt es eine Ausnahme. Sie heisst «Meisterträume» und ist ein Dokumentarfilm über die Saison 09/10 von YB. Die Filmemacher erhielten Zugang zu einem Gespräch zwischen dem Trainer Vladimir Petkovic und Regazzoni. «Alles, was du machst, machst du schlecht», beginnt Petkovic die Standpauke. «Du bringst deine Leistung nur ab und zu», wirft er ihm vor. Das genüge nicht, «und dann bist du auch noch unzufrieden, wenn du ausgewechselt wirst.» Ähnlich könnte es auch in St. Gallen getönt haben. Oder in Sitten.

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 Betreff des Beitrags: Re: (23) Alberto Regazzoni
 Beitrag Verfasst: Samstag 4. April 2020, 00:06 
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04.04.2020

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«Wir kontrollieren jedes Auto»

Ex-Nati-Star Regazzoni bewacht die Grenze zu Italien

Früher dribbelte der Tessiner auf dem Fussballplatz die Gegner schwindlig, heute steht Alberto Regazzoni an der Grenze zu Italien.

Alberto Regazzoni wurde mit Sion Cupsieger, mit YB dreimal Vize-Meister, mit St. Gallen stieg er ab. Überall war er Publikumsliebling. Auf dem Platz war er ein Wirbelwind, dribbelstark, technisch versiert, heissblütig.

Mittlerweile ist Regazzoni 36, Fussball spielt er nicht mehr. Der ehemalige Nati-Spieler hat das Fussball-Leibchen gegen die Uniform des Schweizer Grenwachtkorps eingetauscht. Seit letztem Sommer arbeitet der vierfache Schweizer Natispieler im Tessin bei der Eidgenössischen Zollverwaltung. «Ich hatte eine tolle Fussball-Karierre, durfte auch für die Schweiz spielen. Doch irgendwann ist es mit Fussball mal vorbei. Nun habe ich eine neue Arbeit, die mir ebenfalls Spass macht und mich mit Stolz erfüllt.»

Noch ist Regazzoni in der Ausbildung. «Mir fehlen fünf Wochen. Eigentlich wäre ich jetzt in Liestal in der Schule, aber da diese wie alle Schulen zurzeit geschlossen ist, arbeite ich nun.»

Die fehlende Theorie wird später nachgeholt – jetzt zählt die Praxis. Regazzoni, der normalerweise am Grenzübergang in Chiasso arbeitet, fährt zurzeit täglich die grüne Grenze ab und kontrolliert diese systematisch.

Seit dem 13. März ist wegen der Corona-Pandemie die Einreise aus Italien nur noch für Schweizer und Personen, die aus beruflichen Gründen in die Schweiz reisen müssen, erlaubt. «Wir kontrollieren jedes einzelne Auto. Das ist unser Job», so Regazzoni. 16 kleinere Grenzübergänge vom Tessin nach Italien wurden geschlossen.

So gewissenhaft er und seine Kolleginnen und Kollegen die Grenze kontrollieren, so gewissenhaft halten sie sich an die Vorgaben des Bundesrats. «Wir waschen und desinfizieren uns regelmässig die Hände und versuchen Distanz zu wahren, auch wenn das an der Grenze nicht immer einfach ist.»

Die Situation im Tessin sei schon brenzlig, so Regazzoni, «hier sind schon über hundert Personen am Coronavirus gestorben. Klar mache ich mir Sorgen und habe auch ein bisschen Angst. Um meine Familie, um die älteren Leute.»

Seine Frau Maddalena und ihre beiden Kinder Alessio (7) und Melissa (4) verlassen ihr Grundstück nicht mehr. «Es ist ein Wahnsinn, wie schnell sich das Leben komplett verändern kann. Muss eingekauft werden, gehe ich. Je mehr Menschen nur zuhause bleiben, desto besser. Sonst kriegen wir dieses Scheiss-Virus nicht in den Griff», sagt der ehemalige Flügelflitzer.


https://www.blick.ch/sport/fussball/wir ... 28627.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (23) Alberto Regazzoni
 Beitrag Verfasst: Freitag 29. Januar 2021, 23:18 
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Registriert: Montag 24. Mai 2004, 19:21
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Alberto Regazzoni: Der Stürmer von einst ist heute Grenzwächter

Der 37-Jährige spielte von 2007 bis Anfang 2011 in Bern - und er stand in seiner Karriere zweimal beim FC Sion unter Vertrag. Nun arbeitet der dreifache Nationalspieler beim Zoll in Chiasso.

***

Was für Erinnerungen hast Du an Deine Zeit bei YB?
Haften geblieben sind fast nur gute Erinnerungen an die dreieinhalb Jahre in einem grossen Verein und einer schönen Stadt mit hoher Lebensqualität. Leider schafften wir es damals nicht, die lange Zeit ohne Titelgewinn zu beenden - zu gerne hätte ich mitgeholfen, den Fans endlich einen langersehnten Pokal zu bescheren. Uns blieb dreimal in Folge nur der zweite Platz hinter Basel, 2009 verloren wir den Cupfinal gegen Sion 2:3.

Bestehen noch Kontakte zu alten Weggefährten in Bern?
Mit Marco Wölfli pflegte ich schon in den Nachwuchs-Nationalteams ein freundschaftliches Verhältnis. Das hält bis heute an. Ab und zu schreiben wir uns.

Du warst in Deiner Karriere auch zweimal bei Sion und hast mit den Wallisern 2006 den Cup gewonnen - gegen YB…
...und das als Challenge-League-Team. Nach 120 Minuten stand es 1:1 - im Penaltyschiessen verwertete ich den letzten Elfmeter. Ein Jahr später wechselte ich zu YB.

Welchen Eindruck hast Du vom YB der Gegenwart?
Einen hervorragenden. Ich gönne es dem Verein von Herzen, dass er nun drei Meistertitel und einen Cupsieg gewonnen hat. Es ist der Lohn für seriöse, wunderbare Arbeit. Sportchef Christoph Spycher, mit dem ich noch zusammenspielte, oder Chefscout Stéphane Chapuisat - das sind zwei von mehreren Verantwortlichen, die eine grosse Ahnung vom Fussball haben. Ausserdem sind beide extrem feine Menschen. Der Titel 2021 führt wieder über YB, die beste Mannschaft des Landes.

Was traust Du Sion zu?
Es ist Potenzial vorhanden. Ich würde mir etwas mehr Konstanz wünschen, auch in personeller Hinsicht. Ich fühle mich dem Klub nach wie vor verbunden und habe mit Präsident Christian Constantin sowie Generaldirektor Marco Degennaro immer noch Kontakt.

Du bist 2014 ins Tessin zurückgekehrt und hast Deine Laufbahn inzwischen beendet. Wie sieht Dein Alltag heute aus?
Ich bin als Grenzwächter am Zoll in Chiasso angestellt. Der Fussball fehlt mir zwar, aber die unregelmässigen Arbeitszeiten lassen es nicht zu, dass ich zum Beispiel eine Mannschaft trainiere. Aber meine Expertentätigkeit beim Tessiner Fernsehen kann ich weiterhin ausüben.


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