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 Betreff des Beitrags: Re: Stéphane Chapuisat - Chefscout
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2020, 14:54 
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Jetzt kommt es für die Young Boys knüppeldick

Nach der unglücklichen 1:2-Startniederlage gegen den Favoriten AS Roma in der Gruppenphase der Europa League steht YB auf dem internationalen Parkett bereits mit dem Rücken zur Wand.

Weil der rumänische Meister CFR Cluj, übermorgen Donnerstag in Rumänien Gegner von YB, das erste Spiel gegen ZSKA Sofia auswärts gewann, ist YB schon unter Zugzwang. Denn wie stark ZSKA Sofia ist, bewiesen die Bulgaren, als sie im St. Jakob-Park den FC Basel im Playoff bezwangen. Für die Berner kommt es also knüppeldick.
In den Reihen von YB kennt keiner die internationale Fussball-Bühne und die Champions League besser als er: Stéphane Chapuisat lief 20-mal in einem Spiel in der europäischen Königsklasse auf und stemmte 1997 nach einem Finalsieg über Juventus mit Borussia Dortmund die Trophäe in die Höhe.
Nach der Startniederlage und vor der Auswärtspartie bei Cluj unterhielt sich der Bärnerbär mit dem Romand, heute Chefscout der Young Boys, denn er sammelte nicht nur in der Champions League, sondern auch in 103 Länderspielen internationale Erfahrung.

Stéphane Chapuisat, wo sehen Sie die Gründe, dass YB trotz sehr guter erster Halbzeit die Partie gegen die AS Roma verlor?
Auf internationalem Parkett ist im Vergleich zur Meisterschaft alles ein wenig anders. Kleine Details entscheiden. Es bieten sich in solchen Spielen wenige Chancen und diese muss man unbedingt in Tore ummünzen. Und es hat sich gezeigt, dass Fehler vom Gegner brutal ausgenützt werden.

Es fiel auf, dass YB die erste Halbzeit klar dominierte und sich das Spiel fast ausschliesslich in der Hälfte der Römer abspielte. Die Torausbeute ist, wie in der Meisterschaft, noch zu gering, auch im Vergleich zu den letzten Jahren.
Das lässt sich noch nicht schlüssig beurteilen, die laufende Saison ist noch zu jung. Wir spielen Chancen heraus, das hat sich auch in Genf gezeigt. Am Sonntag gegen Luzern war es bis zu unserem ersten Tor ähnlich.

Nach dem Verpassen der Champions-League-Qualifikation wird es auch in der Europa League nicht einfach, die Gruppenphase zu überstehen. Was trauen Sie YB in den verbleibenden fünf Begegnungen zu?
Wir wussten, dass die Roma in unserer Gruppe klarer Favorit ist und sich die anderen drei Teams auf Augenhöhe bewegen. Für uns gilt es jetzt, in Cluj ein gutes Spiel zu zeigen und zu punkten, am liebsten mit einem Sieg.

Die AS Roma ist zwar Gruppenfavorit, doch YB hielt lange Zeit gut mit und verlor letztlich nur wegen zwei Stellungsfehlern.
Da zeigt sich, dass die internationale Erfahrung äusserst wichtig ist. Gegen Teams wie Roma muss man defensiv gut stehen und darf nichts zulassen. Man hat es gesehen: Zwei kleine Unaufmerksamkeiten, zwei Stellungsfehler, und schon drehten die Römer das Spiel.

Was fehlt dem Team noch, um auch auf der internationalen Bühne zu reüssieren?
Alle internationalen Spiele bringen das Team und jeden einzelnen Spieler weiter. Man erkennt, was noch fehlt im Vergleich zu europäischen Topstars wie jene der AS Roma. Wie gesagt muss man unbedingt die Details pflegen.

Sie waren ein Goalgetter, einer, der immer an der richtigen Stelle stand und Tore am Laufmeter produzierte. Was müssen die YB-Stürmer ändern, um im Abschluss wieder erfolgreicher zu sein?
Manchmal läuft es und manchmal nicht. Es braucht bei einem Stürmer oft wenig, um die Phase ohne Tor zu beenden. Vieles spielt sich auch im Kopf ab. Es müssen mehrere Spieler Tore schiessen, nicht alle Last darf auf die Schultern Jean-Pierre Nsames drücken. Aber bei ihm bin ich felsenfest davon überzeugt, dass er auch in dieser Saison viele Tore schiessen wird.

Sie haben in der Champions League gegen Juventus und Parma gespielt. Was zeichnet italienische Teams generell aus?
Sie sind defensiv stabil und wenn sich ihnen die Chance bietet, ein Tor zu erzielen, nutzen sie diese eiskalt aus. Sie holen mit wenig Aufwand viel Erfolg und sind deshalb auch erfolgreich. Das hat man am Dienstag deutlich gesehen. Die Roma spielte ein bisschen mit dem Feuer, aber am Ende erreichte sie ihr Ziel.

Was wissen Sie über die anderen Gruppengegner aus Rumänien und Bulgarien?
Sofia hat auswärts Basel geschlagen, das sagt schon einiges über die Qualität dieser Mannschaft aus, denn im St. Jakob-Park zu gewinnen, ist nicht einfach, das weiss man. Sofia hat viele gute Spieler, nicht wenige aus Afrika. Und Cluj habe ich letzte Saison intensiv verfolgt. Die Rumänen haben in der Europa League eine starke Serie gespielt und auch jetzt mit dem Auswärtssieg in Bulgarien gezeigt, was im Team steckt. In diesem Land gibt es traditionell gute Spieler, da kommt mir spontan der Name Gheorghe Hagi in den Sinn.


https://baernerbaer.ch/sport/jetzt-komm ... eppeldick/

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 Betreff des Beitrags: Re: Stéphane Chapuisat - Chefscout
 Beitrag Verfasst: Sonntag 18. April 2021, 11:16 
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Heimlicher Meistermacher

Das ist das Erfolgsgeheimnis von YB-Chapuisat

Wenn die Konfuzius-Weisheit, dass in der Ruhe die Kraft liege, im Schweizer Fussball irgendwo zutrifft, dann in Bern. Symbolfigur ist Stéphane Chapuisat, der heimliche YB-Meistermacher.

Ganz so versteckt und heimlich geht er natürlich nicht durch, YB-Chefscout Stéphane Chapuisat (51) und 103-facher Nationalspieler und Champions-League-Sieger mit dem BVB, der für viele als bester Schweizer Fussballer aller Zeiten gilt. Ein Millionenpublikum sah ihm im Dezember 2020 zu, als er für die Uefa die Achtelfinal-Paarungen der Champions League zog.

Chappi ist das Auge von YB. Und der Mann, der bei einem potenziellen YB-Zuzug den Daumen rauf- oder runterhält. Dank seinem untrüglichen Auge hat YB ein Kader, bei welchem der Backup für eine Position regelmässig spielt, weil er nur kaum schwächer ist als die Nummer eins. So kann YB auch mal sieben Spieler hinausrotieren – und gewinnt dennoch. Letztes Beispiel: Die (vermeintlich) erste Garde verliert den Cup-Achtelfinal in St. Gallen 1:4. Die zweite schlägt dieselben Ostschweizer drei Tage später 2:0.

«Bei uns ist alles Teamarbeit»

Chappis Bekenntnis war für Spycher eine Grundbedingung, dass er den Job als Sportchef 2016 überhaupt antrat. «Ich fragte Stéphane, ob er das zu hundert Prozent durchziehen wolle. Er bejahte», erinnert sich Spycher. Seither habe der ehemalige BVB-Star bei YB massiv an Bedeutung gewonnen.

Chappis Urteil alleine reicht dennoch nicht. Spycher: «Bei uns ist alles Teamarbeit. Wir lassen Spieler immer von mehreren Leuten anschauen, um ein rundes Bild zu erhalten.» Es ist vor allem das Urteil von zwei weiteren Mitgliedern der YB-Sportkommission, welche in die Meinungsbildung einfliessen. Und beide strahlen ebenso viel Ruhe wie Chappi aus und ebenso viel Weisheit wie Yoda aus «Star Wars»: Ausbildungschef Gérard Castella (67), Ur-Genfer und letzter Servette- Meistertrainer. Und der Winterthurer Ernst Graf (72), Leiter der Sportkommission.

Graf sagte letztes Jahr zum «Berner Bär» etwas Bemerkenswertes über YB: «Neid ist hier ein Fremdwort.» Nicht nur fascht e Familie, die YB-Familie. Und, ja: Die beiden blitzcleveren Rentner sind ebenso Anti-Schwätzer wie Chappi.

Zuerst wird der Spielertyp festgelegt

Zurück zum Auge von YB, dem wegen seiner tiefen Transfer-Fehlerquote mehr unheimlichen als heimlichen Chefscout. Wie macht er das, dass er sich im Abschätzen des Potenzials von Spielern so selten trompiert? Wer da David Copperfieldsche Zaubertricks erwartet, liegt schon mal ganz falsch. Aber beginnen wir ganz vorne.

«Zuerst legen Trainer und Sportchef fest, welche Spielertypen wir suchen», erzählt Chappi. «Dann erstellen wir eine erste Liste, die wir bis auf rund drei Namen herunterkürzen. Den Entscheid, welchen Spieler wir dann verpflichten wollen, fällen wir gemeinsam. Da ist dann auch der Trainer dabei. Und natürlich gilt es die finanziellen Aspekte zu berücksichtigen. Da ist deshalb immer auch VR- Präsident Hanspeter Kienberger involviert.»

Ein fundamentaler Unterschied zum Beispiel zum FC Bayern, wo der Trainer nicht derart stark involviert ist. Geschweige denn zum FC Sion. Dort wird der eine oder andere Wunsch des Trainers zwar eins zu eins erfüllt, wenn es geht. Aber der Präsident stellt dem Coach auch immer wieder ungefragt Spieler hin.

Das Beispiel von Siebatcheu

Machen wir ein YB-Beispiel: Jordan Siebatcheu. Chappi: «Gefunden habe ich ihn, als ich einen anderen Spieler von Reims anschaute. Doch die erste Wahl ist für Schweizer Vereine oft nicht machbar. Auch Siebatcheu war ausserhalb unserer Preiskategorie. Ich behielt ihn weiter im Auge im Wissen, dass wir ihn wohl zuerst ausleihen müssen. Als das absehbar wurde, machte ich den ersten Kontakt. In diesem Fall flog ich nach Frankreich. Nach diesem Erstgespräch versuche ich zu beurteilen, ob das etwas für uns sein könnte. Wenn ja, lassen wir ihn nach Bern kommen. Da fällt dann der finale Entscheid. Es geht immer auch darum, den Menschen hinter dem Spieler zu erkennen und richtig einzuschätzen.»

Doch wie findet Chappi diese Spieler? Wie stellt er seine erste Liste zusammen? «Wir fahren mehrspurig. Für externe Scouts haben wir kein Budget mehr. Das wurde eingespart. In der Schweiz beobachten drei Leute die Spiele. Dann ist da mein Netzwerk. Weiter geben wir das gesuchte Profil an Berater weiter, von denen wir wissen, dass sie unsere Rahmenbedingungen kennen. Und ich tauche tief in die Datenbanken ein, vor allem Wyscout und InStat. Für die Vorauswahl haben diese Scouting-Plattformen massiv an Gewicht zugelegt, weil wir viel seltener in den Stadien sind als früher. Was handkehrum auch eine Risikominimierung mit sich bringt, denn es kam immer wieder vor, dass man wegen eines Spielers irgendwohin flog – und der dann nur die letzten fünf Minuten zum Einsatz kam.»

Das ist das Killerkriterium

Aber, und da werden bei YB keine Abstriche gemacht: «Der erste Kontakt mit dem Spieler findet physisch statt. Dieses persönliche Gespräch zur Beurteilung, ob ein Spieler zu unserer Philosophie passt oder nicht, ist unabdingbar.» Was ist da das Killerkriterium? «Da geht es um den Charakter des Spielers.»

Der Job des Chefscouts ist dann getan, wenn es um Verträge und Zahlen geht. Und dann kann Chappi die Spiele des eigenen Teams an der Seite von Spycher in aller Ruhe von der Tribüne beschauen, wie heute. Denn dieser Moment ist fast schon Entspannung für einen Chefscout.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 67548.html

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 Betreff des Beitrags: Re: Stéphane Chapuisat - Chefscout
 Beitrag Verfasst: Montag 13. September 2021, 13:47 
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Was macht eigentlich Stéphane Chapuisat? Der beste Schweizer Fussballer der Geschichte ist da – aber man sieht ihn nicht

Wenn YB am Dienstagabend in der Champions League auf Manchester United trifft, spielt ein Team, das Stéphane Chapuisat mitgebaut hat. Der ehemalige Nationalspieler ist der Chef-Scout der Young Boys. Er ist schon seit Jahren in Bern. Aber er braucht Leute, die wissen, was sie an ihm haben.

Es ist das Geheimnisvolle: dass es Stéphane Chapuisat schafft, noch immer ein Geheimnis zu sein.

Als Fussballer war es so: «Andere Stürmer laufen steil, er nicht. Er verunsichert. Das ist nicht lernbar, das hast du einfach.» So beschrieb ihn einst ein gegnerischer Verteidiger in der «NZZ am Sonntag». Chapuisat sagte dazu: «Ich löse mich von den Verteidigern, indem sie mich nicht sehen.»

Heute ist es so: Chapuisat arbeitet als Chef-Scout von YB. So gut wie alle Spieler, die am Dienstag im Champions-League-Match gegen Manchester United auf dem Platz stehen werden, sind von ihm geprüft worden. Der Trainer ebenso.

Im Juni suchte der Schweizer Meister einen neuen Trainer. Als David Wagner zum Vorstellungsgespräch den Raum betrat, sass da unter anderem ein Mann, der hinlänglich als ruhig, zurückhaltend und unscheinbar gilt. Aber: «Eine Legende», sagt Wagner. «Ich weiss nicht, ob es einen Stürmer gab, der ähnlich schlau war wie er.» Mit diesem Mann verbanden Wagner bis dahin erst sieben Minuten und offenbar viel Bewunderung.

Wagner bekam den Job als YB-Trainer, die Zusammenarbeit mit dieser Legende ist zum Alltag geworden, «und ihn hier so zu erleben, so nahe, einen so freundlichen Menschen, mit dem ich mich so gern über Fussball unterhalte, weil er einfach einen wahnsinnig guten Blick hat – ich kann’s kaum glauben, wenn ich darüber rede».

Wagner redet über Chapuisat.

«Immer ein wenig unter Strom»

Für viele ist Chapuisat der beste Schweizer Fussballer der Geschichte. Aber auf diese Idee kommt nur, wer die neunziger Jahre erlebt hat; wer ihn spielen sah oder sogar mit ihm auf dem Feld stand. Denn die Statistik sagt etwas anderes: Chapuisat schoss in 103 Länderspielen 21 Tore. Adrian Knup, Chapuisats Sturmpartner im Nationalteam, schoss in 49 Spielen 26 Tore. Doch Knup sagt: «Über die letzten Jahre gesehen, ist er der Beste, den wir gehabt haben.»

Wer keine Erinnerung hat an den Spieler Chapuisat: die Kinder aus zweiter Ehe, zwei Töchter, ein Sohn, Jahrgänge 2004, 2006, 2011. Vor drei Jahren trafen sich ehemalige Nationalspieler, um gemeinsam ihr legendäres WM-Spiel zu schauen, 1994, Schweiz - Rumänien 4:1. Chapuisat kam mit einem YB-Rucksäckli, als gehe er zum Picknick – und mit der Familie. «Finde ich gut», sagte der frühere Teamkollege Andy Egli, «so sehen ihn seine Kinder auch mal noch spielen.» Als sei «Chappi» eine nationale Sehenswürdigkeit. Chapuisat hatte gegen Rumänien das 2:1 geschossen, und auf die Frage, ob er dieses Tor schon einmal gesehen habe, sagte der Sohn: Nein, er schaue sich lieber Guillaume Hoarau an. Hoarau, damals noch YB-Stürmer, vom Vater nach Bern gelotst.

Heute sei der Sohn Neymar-Fan, sagt Chapuisat, und er kichert dazu. Dieses kurze Lachen kommt oft, es vermittelt etwas Unbeschwertes.

Mit Chapuisat zu spielen, habe «ein extrem gutes Gefühl» gegeben, sagt Knup. «Wenn du ihm den Ball gabst, wusstest du: Es gibt immer eine Spielfortsetzung.» Knup weiss bis heute, was er an Chapuisat hatte. Ottmar Hitzfeld wusste es auch, der Trainer, der ihn 1991 für Borussia Dortmund engagierte. Die Folge: Meister 1995 und 1996, Champions-League-Sieger 1997. Chapuisat ist der einzige Schweizer Fussballer, der in einem Champions-League-Final als Sieger auf dem Feld stand. Und am Dienstag ist wieder Champions League, was gewiss kein Schweizer Alltag ist – und wer ist da, in einer wichtigen Rolle, aber man sieht ihn nicht? Chapuisat.

Weil er auch bei YB wieder auf Leute traf, die wissen, was sie an ihm haben. Die Gegenwart hat viel mit der Vergangenheit zu tun.

Chapuisat, geboren 1969, wuchs als Sohn eines Schweizer Nationalspielers auf, Pierre-Albert Chapuisat, von allen «Gabet» genannt, ein Enfant terrible der Szene. Stéphane war oft an der Seite des Vaters, an den Spielen, nach den Spielen, in der Kabine. Und er war auch im Stadion, als sein Vater 1981 mit Lausanne den Schweizer Cup gewann. Im Team des Vaters: Gérard Castella.

Chapuisat machte das KV, wechselte 1991 von Lausanne in die Bundesliga zu Uerdingen und ein halbes Jahr später zu Dortmund. «Es gab schon Momente, die zum Geniessen waren. Aber wenige. Im Fussball geht es immer weiter. Man hat wenig Zeit. Die Zeit als Junior ist viel einfacher. Später, als Profi, ist man immer ein wenig unter Strom.» So sagt es Chapuisat heute, er sagt oft «man», als habe es ihn, sein Ich, gar nicht gegeben.

Von 1991 bis 1999 spielte er für Dortmund. 1996 traf er auf Schalke, kurz vor Schluss kam der Schalke-Stürmer David Wagner zum Einsatz, es waren Wagners sieben Minuten mit Chapuisat. «Hat er ein Tor erzielt damals?», fragt der heutige YB-Trainer, als kenne er die Antwort. Nein. 0:0. Aber Chapuisat hat sich so eingeprägt in der Bundesliga, dass die Leute meinen, er habe stets getroffen. 228 Spiele,106 Tore. Bis heute schossen erst vier Ausländer mehr Tore, Robert Lewandowski, Claudio Pizarro, Giovane Elber, Vedad Ibisevic.

Danach: 1999 bis 2002 bei GC, davon ein Jahr mit Christoph Spycher. 2002 bis 2005: YB. Am Karriereende nochmals ein Jahr mit Lausanne, Trainer: Castella.

2008: Rückkehr zu YB, die Besitzer-Brüder Andy und Hans-Ueli Rihs und der YB-CEO Stefan Niedermaier als treibende Kräfte. Chapuisat bekam eine 50-Prozent-Anstellung als Stürmertrainer und Scout. «Es war eine Wette auf die Zukunft», sagt Niedermaier heute.

Es ist immer ähnlich bei Chapuisat: Auf den ersten Blick ist nicht erkennbar, wie gut er ist. Er wirkte nie schnell als Stürmer, war’s aber im Kopf. Er beherrschte nicht fünfzig Tricks, aber drei, vier so gut, dass die Gegner immer wieder darauf hereinfielen. Auf den Chapuisat-Haken etwa. Wenige Tricks, wenige Worte. Wenn Chapuisat über einen Spieler sagte, er sei «pas mal», wusste Niedermaier, dass er gut ist. Chapuisat ist bis heute nicht der Lauteste, «er muss sich wohl fühlen», sagt Niedermaier, «sonst bleibt er in der zweiten Reihe».

2010: Aufstieg zum YB-Chef-Scout. Und eine Reise mit dem CEO Niedermaier nach Frankfurt, um Christoph Spycher, den Captain von Eintracht Frankfurt, vom Wechsel zu YB zu überzeugen. Es war diese Begegnung, bei der Niedermaier zu Spycher sagte, in zehn Jahren werde er sein Nachfolger. Bald darauf aber musste Niedermaier YB verlassen, und Chapuisat: zweite Reihe. Der spätere Sportchef Fredy Bickel (ab 2013) bezog Chapuisat wieder stärker mit ein; es war die Zeit, als Hoarau kam, doch einige Transfers liefen an Chapuisat vorbei. Er sei halt nicht so der Verkäufer seiner selbst, heisst es gerne. Chapuisat sagt: «Was soll ich etwas sagen, wenn ich nicht gefragt werde?»

Eine gemeinsame Sprache

2016: Beförderung Spychers vom Talentmanager zum Sportchef. Spycher kannte Chapuisat aus GC-Zeiten und dem Nationalteam; bei YB lernte er ihn noch besser kennen, und er wusste, dass es sich lohnte, Chapuisat zu fragen. Auch noch 2016: die Verpflichtung von Gérard Castella als Ausbildungschef. Castella gilt als erster wichtiger Spycher-Transfer – eine Person, die Chapuisat seit Jahrzehnten kennt. Zufall? Der Einfluss des Chef-Scouts? Chapuisat sagt: «Ich kannte Gérard. Und er und Spycher lernten sich auch einmal kennen. Ich wusste, Gérard ist ein super Typ. Einer, der den Fussball liebt. Einer, der gern im Team arbeitet.» Und danach sagt er: «Zwischen den beiden gab es etwas, von dem Spycher merkte, dass es für mich wichtig sein könnte.» Geheimnisvoll à la Chapuisat.

Die Bezeichnung Ausbildungschef sagt viel zu wenig aus über die Rolle Castellas, des Servette-Meistertrainers von 1999. Es geht um mehr: dass Castella da ist, bei YB, dass sie dieselbe Sprache sprechen, nicht Französisch, Chapuisats Muttersprache, sondern eine gemeinsame Sprache des Fussballs. Und vielleicht auch: dass Castella weiss, wie Chapuisat ist, woher er kommt, aus welchem Elternhaus. Und dass Spycher und Castella wissen, was sie an Chapuisat haben.

Spycher sagt: «Er hat ein sehr gutes Auge.» Was heisst das? «Eine gute Sicht auf den Fussball. Er sieht, welcher Spieler welche Stärken hat.» Wie geht das? «Es lässt sich schulen, mit Erfahrungen, auch dank Spielern, die vielleicht ähnlich waren oder sich in ähnlichen Situationen befanden. Es geht nicht nur um eine Leistungseinschätzung, auch um eine Potenzialerkennung.»

Vielleicht lässt es sich nicht besser beschreiben. Das ist nicht lernbar, das hast du einfach.

Es ist heute mehr als zehn Jahre her, dass Niedermaier zu Spycher sagte, er werde in zehn Jahren sein Nachfolger – und rein faktisch ist Spycher nicht der CEO. Aber er ist die Person, bei der die YB-Fäden zusammenlaufen und auch die Karrieren von Chapuisat und Castella. Ende 2022 läuft Spychers Vertrag aus, und es wird eine zentrale Frage sein, ob er bei YB bleibt. Denn wenn Spycher ginge, ginge wohl auch Castella, heute 68 Jahre alt – in Rente. Und träte Spycher eine Stelle in einem Bundesligaklub an, ist nicht auszuschliessen, dass Chapuisat an seiner Seite wäre. Er kennt Deutschland, und Deutschland kennt ihn.

Es ist wieder einfach

Wobei: Welche Liga kennt Chapuisat nicht? Chapuisat-Kichern, und: «Heutzutage kennt mein Sohn von den weltbesten Mannschaften vielleicht sogar mehr Aufstellungen als ich» – weil sich der Vater mit YB beschäftigt und mit diesen Ligen mit diesen Spielern, die für YB infrage kommen. Nicht mit Neymar.

Es ist das Leben, es geht ihm gut so, vielleicht fast besser als einst als Spieler, er ist wichtig, aber nicht im Mittelpunkt. Wenn YB einen Transfer vermeldet, ist Chapuisat schon mit dem nächsten Zuzug beschäftigt. Man sieht ihn nicht. Vor kurzem hat Chapuisats Tochter aus erster Ehe ein Kind geboren, Chapuisat ist Grossvater, «das macht dich auch nicht jünger». Sein Vater Gabet ist deshalb ein erst 73-jähriger Urgrossvater, und auch Gabets Mutter lebt noch, sie ist jetzt Ururgrossmutter.

Weiss der Grossvater Chapuisat, dass er für den heutigen YB-Trainer Wagner eine Legende ist? «Nein, wissen Sie – eben, wir suchten einen Trainer, und er war interessant, und wir redeten über Fussball, und es war eigentlich ganz spannend.» Über sich selber: kein Wort.

Er spielt noch Fussball, mit den Senioren von Malley, aber er steht nicht immer unter Strom, die Zeit als Senior ist wieder einfach.


https://www.nzz.ch/sport/fussball-steph ... ld.1644993

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 Betreff des Beitrags: Re: Stéphane Chapuisat - Chefscout
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 29. September 2021, 11:17 
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Die Young Boys setzen im Sturm auf afrikanische Kräfte – Stéphane Chapuisat hilft, sie aufzuspüren

Die Spielersichtung des Schweizer Meisters hat sich über Jahre ausgezeichnet – und sie steht heute auch deshalb auf dem Prüfstand, weil der Gegner Atalanta europaweit als Vorbild gilt für exzellentes Scouting. Im Team der Berner stehen gleich neun Offensivspieler mit Wurzeln in Afrika.

Die Young Boys haben sich als Klub etabliert, in dem sich talentierte Fussballer prächtig entwickeln können. Und die Teilnahme an der Champions League in diesem Herbst stellt die Spieler des Schweizer Meisters wie vor drei Jahren ins hell beleuchtete Schaufenster – nach dem überraschenden 2:1-Sieg zum Start gegen Manchester United tritt YB am Mittwoch bei Atalanta Bergamo als Leader der Gruppe F zur zweiten ­Partie an.

Seit Christoph Spycher vor ziemlich genau fünf Jahren den Job des Sportchefs übernommen hat, greift der Verein bei einem Personalentscheid selten daneben. Grossen Anteil an der Zusammenstellung der Mannschaft hat Stéphane Chapuisat, der viel mehr ist als Chefscout. Er ist mit Spycher der Architekt des Teams, er ist der sorgfältige Kaderplaner, damit die Young Boys auf Abgänge vorbereitet sind.

In diesem Sommer zum Beispiel wurden mit dem 19-jährigen Mittelfeldspieler Alexandre Jankewitz (Southampton) sowie dem ein Jahr älteren Stürmer Yannick Touré (Newcastle) wieder einmal zwei talentierte Schweizer Spieler verpflichtet, die sehr früh ins Ausland gewechselt waren – und nun ihre Karrieren in Bern behutsam neu lancieren, weil sie in der Premier League kaum Einsatzgelegenheiten erhalten hatten. «Wir wollen die Spieler dann zu uns holen, wenn sich eine günstige Möglichkeit bietet», sagt Chapuisat.

So war das früher auch bei Kevin Mbabu, der in Newcastle stagniert hatte. Bei Djibril Sow, der in Mönchengladbach nicht weitergekommen war. Bei Loris Benito, der bei Benfica Lissabon in der Sackgasse gelandet war. Und bei einigen anderen, die in den letzten Jahren bei YB überzeugten und den Sprung (zurück) ins Ausland schafften. Mbabu, Sow und Benito sind längst Schweizer Nationalspieler. Und auch jetzt traut man fast dem halben Kader der Young Boys den Sprung in eine Topliga zu.

Wie ein Spürhund stöbert Chapuisat Trouvaillen auf. Dank langjähriger Erfahrung hat er ein internationales Beziehungsnetz geflochten. «Wir sind bezüglich Spielersichtung in Europa ein kleiner Klub und beschäftigen keinen eigenen Scout im Ausland», sagt er. «Aber wir wissen, auf welche Informanten wir uns stützen können.»

In der Regel schauen sich die Young Boys einen interessanten Spieler zuerst auf einer der professionellen Datenbanken für Scouting, Spielanalyse und Transfers an, etwa auf «Wyscout». «Erst wenn wir wirklich überzeugt von einem Fussballer sind, beobachten wir ihn selber und treffen ihn», sagt Chapuisat. «Zumal wir auch den Menschen kennenlernen wollen. Er muss mit seinem Charakter zu uns passen.»

Auffällig ist, wie viele Fussballer aus Afrika immer wieder den Weg zu YB gefunden haben. Das sei auch eine Frage des Geldes, sagt Chapuisat. Junge Spieler aus Südamerika oder europäischen Ländern seien oft zu teuer. Zudem passe die Mentalität der afrikanischen Spieler zu den Young Boys. Allein in der Offensive beschäftigt der Meister derzeit neun Fussballer, die Wurzeln in einem afrikanischen Land haben. Es sind dies: Meschack Elia, Felix Mambimbi, Marvin Spielmann (alle Demokratische Republik Kongo), Jean-Pierre Nsame, Nicolas Ngamaleu, Jordan Siebatcheu (alle Kamerun), Wilfried Kanga (Côte d’Ivoire), Joel Monteiro (Kap Verde) und Yannick Touré (Senegal).

Die letzten Zuzüge Kanga, Monteiro und Touré sollen bereit sein, wenn einer der etablierten Angreifer wie erwartet ins Ausland wechseln wird. Ein starker Auftritt am Mittwoch in Bergamo würde den Marktwert der YB-Spieler weiter steigern. Das Berner Modell steht auch deshalb auf dem Prüfstand, weil Atalanta Bergamo europaweit als Vorbild gilt für eine ausgesprochen smarte Kaderplanung und exzellentes Scouting.


https://www.nzz.ch/sport/die-young-boys ... ld.1647736

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 Betreff des Beitrags: Re: Stéphane Chapuisat - Chefscout
 Beitrag Verfasst: Sonntag 19. Dezember 2021, 00:09 
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BVB-Legende huldigt Haaland

Erling Haaland wird nur noch bis nächsten Sommer bei Borussia Dortmund spielen, so die einhellige Meinung. Bei SPORT1 spricht eine frühere Stürmerlegende über den Norweger und macht eine bemerkenswerte Äußerung.

Stéphane Chapuisat kann auf eine beachtliche Trefferquote in seiner Zeit bei Borussia Dortmund zurückblicken. In 218 Bundesligaspielen für die Schwarz-Gelben erzielte der Schweizer 102 Tore. Dank seiner Kaltschnäuzigkeit konnte sich der BVB in den 1990er-Jahren über zwei Meistertitel und den Gewinn der Champions League freuen.

Keine Frage, Chapuisat war in Dortmund ein ähnlicher Fanliebling wie es Erling Haaland heute ist. Chapuisat, der aktuell in der Schweiz bei den Young Boys Bern als technischer Leiter und Scout beschäftigt ist, knackte übrigens als erster Ausländer die Marke von 100 Toren in der Bundesliga.

Vor dem Spiel der Schwarz-Gelben am Samstag bei Hertha BSC (Bundesliga: Hertha BSC - Borussia Dortmund, am Samstag ab 18.30 Uhr im LIVETICKER) spricht Chapuisat im SPORT1-Interview über den BVB, Haaland und seine Tormarke. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

SPORT1: Herr Chapuisat, Erling Haaland wird Ihre Marke nur knacken, wenn er noch ein Jahr bleibt. Glauben Sie daran? (Interview mit Haaland-Berater Mino Raiola)

Stéphane Chapuisat: Haaland ist unglaublich wichtig für den BVB. Ein Spieler, der sehr gefragt ist. Es wäre schön für die Dortmunder, wenn er noch ein Jahr bleiben könnte, es wird aber sehr schwierig, das umzusetzen. Sein Abgang wäre für den BVB ein großer Verlust. Meine Marke ist egal, das sind nur statistische Werte, die nicht so wichtig sind.

SPORT1: Wirklich nicht?

Chapuisat: Mir wäre es sehr recht, wenn Haaland noch eine Saison bleiben und er meine Marke knacken würde. Bei diesem Spieler muss man davon ausgehen, dass im Frühjahr dann wohl der Wechsel bekannt gegeben wird. Wie ich die Dortmunder Führung kenne, wird sie sehr gut vorbereitet sein und einen guten Nachfolger finden.

Chapuisat: „Haaland könnte sich überall zurechtfinden“

SPORT1: Welche Liga würde besser zu Haaland passen? Die Premier League oder La Liga?

Chapuisat: Haaland ist ein moderner Stürmer, er könnte sich überall zurechtfinden. Aber wenn ich nachdenke, dann würde ich England als neue Heimat besser finden für ihn. Aber er hat so eine Klasse, das würde jedem Topklub gut zu Gesicht stehen. Es bleibt sicher spannend.

SPORT1: Haben Sie eigentlich noch einen engen Draht zum BVB?

Chapuisat: Nicht mehr regelmäßig. Natürlich verfolge ich den BVB mit großem Interesse. Heutzutage ist das einfacher, weil du von überall die Ergebnisse und Streams bekommen kannst.

SPORT1: Wann waren Sie zuletzt im Dortmunder Stadion?

Chapuisat: Oh, das ist schon lange her. Eigentlich wollte ich 2020 über Ostern mal wieder ins Dortmunder Stadion gehen, aber dann kam Corona und machte mir einen Strich durch die Rechnung. Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr an Ostern mal ein Spiel im Stadion sehen kann.

SPORT1: Haben Sie noch Kontakt zu Michael Zorc?

Chapuisat: Wir haben einige Male telefoniert und über den einen oder anderen Spieler geredet. Sonst haben wir uns leider schon länger nicht mehr gesehen. Die Spieler, die für den BVB interessant sind, sind für uns finanziell nicht erschwinglich. Da sind wir nicht in der gleichen Liga. Aber der eine oder andere Spieler der Young Boys ist für die Bundesliga sehr interessant.

Chapuisat: „Das ist grandios“

SPORT1: Zorc wird nächstes Jahr im Sommer nach 44 Jahren den BVB verlassen und in Rente gehen. Was geben Sie ihm mit auf den Weg?

Chapuisat: Ich bin noch etwas jünger, Michael kann mir in einigen Jahren dann mal Tipps geben für die Rente. (lacht) Es ist sehr beeindruckend, was Michael geleistet hat. Das ist selten, dass ein Fußballer nur bei einem Verein war - als Spieler und dann auch als Funktionär. Solch eine Vereinstreue wird es so schnell nicht mehr geben. Das ist grandios.

SPORT1: Es ist ein ähnlich emotionaler Abschied wie der von Uli Hoeneß beim FC Bayern. Können Sie sich Zorc überhaupt ohne den BVB vorstellen?

Chapuisat: Schwierig. Ich weiß nicht, wie er sich fühlt, je mehr es Richtung Abschied geht. Sicher will er dann erstmal abschalten vom Fußballgeschäft. Erst dann wird er sehen, ob und wie sehr ihm der Fußball noch fehlt. Ich wünsche ihm alles Gute.

Chapuisat huldigt Haaland

SPORT1: Wie beurteilen Sie Erling Haaland?

Chapuisat: Er ist so ein toller Spieler, unglaublich schnell, körperlich sehr robust und er hat eine gute Nase vor dem Tor. Er bringt alles mit, was ein internationaler Topstürmer braucht. Man darf nicht vergessen, dass er noch so jung ist. Das ist unglaublich. Der Wechsel nach Dortmund war optimal für ihn.

SPORT1: Wohin wechselt Haaland im nächsten Sommer? Was glauben Sie?

Chapuisat: Entweder nach England oder nach Spanien. Die Ablösesumme ist ja schon festgeschrieben, sie ist für solch einen Stürmer nicht besonders hoch.

SPORT1: Fehlen dem BVB gute Stürmer wie Sie einer waren oder wie Haaland jetzt?

Chapuisat: Hinter Haaland zu spielen ist sehr schwierig. Ein zweiter Stürmer, eine richtige Nummer neun fehlt schon, das hat man zuletzt gemerkt, als Haaland ausgefallen ist. Die BVB-Philosophie ist es ja auch, junge Spieler auszubilden.

Chapuisat: „Die Dortmunder müssten da sein...“

SPORT1: Was trauen Sie dem BVB zu? Deutscher Meister oder doch nur wieder Platz zwei oder drei?

Chapuisat: Es wird diese Saison nicht leicht für den BVB. Der FC Bayern spielt wieder konstant und das Team ist sehr stabil. Die Dortmunder müssten da sein, wenn die Münchner mal schwächeln würden. Aber das klappt bisher noch nicht so gut. Am vergangenen Wochenende spielte der BVB in Bochum nur unentschieden und die Bayern konnten gewinnen und so den Vorsprung ausbauen.

SPORT1: Michael Henke sagte zuletzt im SPORT1-Interview, dass der FC Bayern Leistungsträger besser kompensieren könne. Was fehlt dem BVB noch zu den Bayern?

Chapuisat: Die Bayern haben mehr Erfahrung auf den wichtigen Positionen. Ein Lewandowski wird nicht einfach weggehen, er spielt schon einige Jahre im Verein. Haaland spielt erst sein zweites Jahr in Dortmund. Und die Bayern werden nie nervös, wenn es um wichtige Personalentscheidungen geht. Aber sie haben auch einige Titel mehr gewonnen, was das Selbstbewusstsein insgesamt einfach stärker werden lässt. Diese Erfahrung aus den erfolgreichen Jahren fehlt dem BVB.

SPORT1: Welchen Spieler hätten Sie gerne für die Young Boys, der auch realistisch wäre?

Chapuisat: (lacht) Da gibt es einige. Doch es ist unrealistisch darüber nachzudenken. Am liebsten wäre es mir, wenn wir einen Spieler so ausbilden, dass wir ihn dann zum BVB verkaufen können.


https://www.sport1.de/news/fussball/bun ... rc-und-bvb

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 Betreff des Beitrags: Re: Stéphane Chapuisat - Chefscout
 Beitrag Verfasst: Samstag 12. Februar 2022, 15:12 
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Schweizer Dortmund-Legende

Chapuisat über BVB-Wackler, Zakaria, Sommer und Kobel

Für den BVB erzielte Stéphane Chapuisat 123 Tore in 284 Spielen, für Young Boys Bern entdeckte er Denis Zakaria. Bei SPORT BILD spricht der heutige Chefscout des Schweizer Meisters über den neuen Juve-Star, die Probleme der Dortmunder und sagt, welcher Landsmann in der Bundesliga etwas Großes aufbauen kann.

Stéphane Chapuisat über…

… die Probleme seines Ex-Klubs BVB, dem der FC Bayern im Titelrennen wieder enteilt (neun Punkte Vorsprung): „Die Bayern hatten in den letzten Jahren nicht viele schlechte Phasen. Aber wenn sie sich mal einen Ausrutscher leisten, müsste der BVB da sein. Und das gelingt leider zu selten, um den Münchnern im Meisterkampf Paroli bieten zu können. Dortmund ist sehr von Erling Haaland abhängig, sie können ihn nicht ersetzen. Der FC Bayern hingegen gewinnt seine Spiele auch dann, wenn Top-Stars fehlen.“

… den Wechsel von Denis Zakaria, den er als Scout für Young Boys Bern entdeckte, von Gladbach zu Juventus Turin: „Es ist genau der richtige Schritt für ihn, jetzt zu diesem Spitzenklub zu wechseln. Denis ist ein moderner Mittelfeldspieler, der alles mitbringt: Er ist handlungsschnell, stark im Zweikampf, dynamisch, kann immer für Gefahr nach vorne sorgen und ist defensiv variabel einsetzbar. Ich hoffe, dass er sein riesiges Potenzial weiter ausschöpft. Denis würde zu vielen Top-Vereinen ausgezeichnet passen und viele hätten ihn gerne gehabt. Ich habe das Gefühl, dass es für ihn in Turin eine Erfolgsgeschichte wird und er dort international richtig durchstartet. Wir sind froh und stolz bei den Young Boys, dass er seine ersten Schritte auf Profistufe bei uns gemacht hat.“

… Leverkusens Trainer Gerardo Seoane, seinen früheren Kollegen bei Young Boys Bern: „Es freut mich sehr für Gerardo, dass es bei Bayer für ihn derart gut läuft. Er passt perfekt zu Leverkusen und hat seinen offensiven Spielstil aus Bern mitgebracht. Die Spieler ziehen offenbar voll mit. Es geht immer schnell nach vorne, es macht Spaß, der Mannschaft zuzuschauen. Ich denke, dass bei Bayer unter Seoane etwas Großes wächst. Es ist wichtig, dass sich die junge Mannschaft genauso weiterentwickelt, damit Leverkusen in Zukunft von einer Schwächephase der Bayern profitieren kann und das Titelrennen in der Bundesliga wieder spannend macht.“

… Top-Schweizer in der Bundesliga: „Gladbach steckt in einer schwierigen Phase, viele Spieler kommen nicht auf Touren, aber auf Yann Sommer ist immer Verlass. Er fühlt sich bei der Borussia wohl, spürt Wertschätzung von allen Seiten und überzeugt deshalb auch in einer Krise. Yann war in den letzten Jahren auch der Spieler in der Schweizer Nationalmannschaft, der immer konstant Top-Leistungen auf ganz hohem Niveau gebracht hat. Er ist ein beeindruckender Profi.“

… Sommers Konkurrent in der Nationalmannschaft, BVB-Torhüter Gregor Kobel: „Kobel macht seine Sache sehr gut beim BVB, ist ein sicherer Rückhalt. Ich hoffe sehr, dass er seine Leistungen immer wieder bestätigt. Wir haben in der Schweiz ohnehin eine große Tradition mit herausragenden Torhütern. Kobel ist noch jung, aber wenn er weiter überzeugt, wird er in Dortmund in Zukunft mehr Verantwortung innerhalb der Mannschaft und auch in der Kabine übernehmen. Er bringt alles mit und kann einer der besten Bundesliga-Torhüter werden.“


https://sportbild.bild.de/bundesliga/ve ... sport.html

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 Betreff des Beitrags: Re: Stéphane Chapuisat - Chefscout
 Beitrag Verfasst: Montag 8. August 2022, 10:15 
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Erfolgsgeheimnis des YB-Chefscouts

Wie Chapuisat immer wieder Topstürmer findet

In den letzten vier Saisons stellten die Young Boys immer den Torschützenkönig. Wie machen sie das nur? Der frühere Weltklassespieler gewährt Einblick in seine Arbeit.

Am Ende des Gesprächs mit Stéphane Chapuisat steht die Frage, ob Cedric Itten der nächste Torschützenkönig der Super League wird. Die Frage mag erstaunen, da erst drei Ligapartien absolviert sind und der neue Stürmer der Young Boys ein Tor erzielt hat. Aber Potenzial zu erkennen, in die Zukunft zu blicken, ist der Kern von Chapuisats Arbeit als YB-Chefscout.

Hätte der damalige Ist-Zustand den Ausschlag gegeben, hätten weder Guillaume Hoarau, Jean-Pierre Nsame noch Jordan Siebatcheu zu YB gewechselt. Hoarau wurde 2019 Torschützenkönig der Super League, Nsame 2020 und 2021, Siebatcheu 2022. YB und seine Angreifer, es ist eine aussergewöhnliche Erfolgsstory.

Hoarau stellt in der Auflistung den Sonderfall dar, er hatte das Renommee des französischen Nationalspielers, aber auch seine Karriere war nach einem Abstecher nach China ins Stocken geraten. Nsame war schon 24-jährig, als ihn die Young Boys aus der Challenge League holten. Jordan Siebatcheu liess sich Stade Rennes 2018 knapp zehn Millionen Franken kosten, jedoch stand auch er bald in einer Sackgasse. Ihre Verpflichtungen folgten demselben Muster: Sie hatten einen Makel. «Es ist schwierig Spieler zu holen, die sofort auf höchstem Niveau funktionieren, weil diese in der Regel für uns zu teuer sind», sagt Chapuisat. «Wir müssen sie aufbauen, ihnen helfen, die Karriere neu zu lancieren.»

Siebatcheu wurde in der Berner Öffentlichkeit zu Beginn schon als Fehltransfer verschrien, Wilfried Kanga ebenfalls. Weil sie Zeit benötigten. Diesen Sommer verkauften sie die Young Boys für insgesamt 12 bis 14 Millionen Franken (je nach Bonuszahlungen) in die Bundesliga. Die YB-Stürmer bringen Tore, sie werfen Gewinne ab. Was ist das Erfolgsgeheimnis?

Stellenprofile wie in der Privatwirtschaft

Chapuisat sitzt unter der Woche auf der Tribüne des Stadions in Turku, wo die Young Boys in der Conference League gastieren. Seit 2008 ist der 53-Jährige für den Club tätig, zu Beginn arbeitete er Teilzeit, unter Sportchef Fredy Bickel gewann er ab 2012 an Einfluss, aber noch war seine Einschätzung nicht bei jedem Transfer gefragt. Erst mit Christoph Spycher, der 2016 zum Sportchef befördert wurde, fand Chapuisat in seine gegenwärtige Rolle.

Bei Spielen und Auswärtsreisen sind die beiden oft Seite an Seite zu sehen. Ohne Chapuisat wäre der Aufstieg Spychers, der neu als VR-Delegierter Sport fungiert, nicht zu erklären. Und ohne Spycher gäbe es den YB-Erfolg der letzten Jahre nicht.

Chapuisat redet nicht gern über sich. Das hat sich in all den Jahren, seit er in Dortmund zu einem der grössten Schweizer Fussballer aufstieg, nicht verändert. Aber das Scouting, Spiel und Spieler zu lesen, ist seine Materie. Seine Antworten werden ausführlicher.

Die YB-Transfers verlaufen so: Für alle elf Positionen gibt es Profile mit erforderlichen Eigenschaften, sie entsprechen der Spielphilosophie, die unabhängig des Trainers seit Jahren gilt. Die Mentalität des Spielers, die Einstellung zu seinem Beruf sei ebenfalls wichtig, sagt Chapuisat. Es ist wie in der Privatwirtschaft: Alle Punkte erfüllt ein potenzieller Zuzug nie. Erste Priorität haben immer eigene Nachwuchskräfte, ein Torschützenkönig wie Siebatcheu jedoch lässt sich in den seltensten Fällen mit einem Junior ersetzen. Dann gilt der Fokus den Schweizer Ligen und Schweizern im Ausland. Aber dieser Markt ist überschaubar.

Chapuisat sucht deshalb weltweit, er wird im Kongo und in der Türkei fündig, regelmässig haben YB-Transfers eine Vergangenheit in der Ligue 2. Hoarau, Nsame, Siebatcheu – alle spielten sie einmal in der zweiten französischen Liga. «In Frankreich», sagt Chapuisat, «gibt es viele gute Spieler, die wir noch zahlen können.» Das Preisniveau in der 2. Bundesliga zum Beispiel sei deutlich höher.

Scoutingplattform statt Stadionbesuch

YB pflegt Listen mit potenziellen Wechselkandidaten. Oft schwirren auch einfach Namen über eine längere Zeit in Chapuisats Kopf herum, weil er mal eine Aktion sah, vielleicht eine Körperbewegung, einen bestimmten Laufweg, der sein Interesse weckte. Die Erfahrung als früherer Weltklassestürmer hilft. Chapuisats wichtigstes Arbeitstool ist die Scoutingplattform InStat. Wenn er will, kann er jeden Schuss des Stürmers von Annecy in der Partie gegen Stade Laval abfragen. Dasselbe gilt für Ballkontakte, Dribblings und Zweikämpfe.

Ein weitreichendes Netzwerk mit Scouts wäre viel zu teuer, die Spieler ständig im Stadion zu beobachten, zu zeitintensiv. Zumal die YB-Kandidaten bei ihren Teams oft eine kleinere Rolle haben, sich deshalb nicht abschätzen lässt, ob eine Anreise zur Partie überhaupt Sinn ergeben würde.

Siebatcheu etwa hatte Chapuisat schon länger im Blick, aber das letzte Mal live vor Ort sah er diesen Jahre vor dessen Wechsel 2020 nach Bern. Der Chefscout sagt: «Es ist zentral, zu spüren, was ein Spieler leisten könnte. Vielleicht wird er auf der falschen Position eingesetzt, vielleicht fehlt es ihm an Vertrauen. Jordan erzielte in Rennes während zweier Saisons fast keine Tore. Aber ich dachte, er könnte in unserem System funktionieren.» Chapuisat sah Potenzial, er blickte in die Zukunft. Er hatte recht.

Die Nachfolger stehen schon im YB-Kader

Gerade erlebt der Chefscout eine ruhigere Phase, die Young Boys haben auf dem Transfermarkt keinen Handlungsbedarf. Aber hier ein Angebot für einen eigenen Spieler, da eine Verletzung – und schon gilt es, die Listen zu aktualisieren und abzuarbeiten. Hoarau kam 2014 in den letzten Tagen der Transferperiode, nachdem Michael Frey nach Lille verkauft worden war. Kanga wurde vor einem Jahr geholt, weil sich Jean-Pierre Nsame schwer verletzt hatte. Kanga war Chapuisat 2020 aufgefallen, als YB schliesslich Siebatcheu verpflichtete. Von da an hatte er ihn im Blick.

Auch Kanga hatte einen Makel, er spielte in der Türkei wenig, traf kaum. Was es ihm erlaubte, seinen Vertrag bei Kayserispor aufzulösen. Er kam ablösefrei nach Bern, zwölf Monate später zahlte Hertha Berlin rund 6 Millionen Franken für ihn. «Das hat gut funktioniert», sagt Chapuisat.

Vorbereitet zu sein, Situationen zu antizipieren, ist ein zentraler Aspekt der Arbeit. Letzten Winter gingen die Young Boys davon aus, dass Siebatcheu im Sommer wechseln würde. Also arbeiteten sie ihre Liste mit Stossstürmern ab, fragten nach, welche der Kandidaten überhaupt verfügbar wären. So erfuhren sie, dass Itten gern mehr Spielzeit erhalten würde und für eine Rückkehr in die Schweiz offen ist. Itten wurde geholt, bevor Siebatcheu wechselte. Mit Nsame steht ein weiterer Stossstürmer im Kader. Auch das ist ein Muster: Nsame war Hoaraus Back-up, Siebatcheu jener von Nsame. Das gibt den neuen Spielern Eingewöhnungszeit.

Jetzt also Itten. Kann er Torschützenkönig werden? Chapuisat sagt: «Er hat auf jeden Fall das Potenzial dazu.»


https://www.bernerzeitung.ch/wie-chapui ... 1058610105

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 Betreff des Beitrags: Re: Stéphane Chapuisat - Chefscout
 Beitrag Verfasst: Samstag 10. Dezember 2022, 01:57 
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YB-Podcast #5 mit Stéphane Chapuisat

Stéphane Chapuisat gibt spannende Einblicke in seine Arbeit als Chefscout bei YB. Er erzählt zudem, wie er die WM-Spiele verfolgt und wie er seine eigenen WM-Einsätze oder den Champions-League-Triumph mit Dortmund erlebt hat, und er erklärt die Umstände, unter denen er zweimal zu YB wechselte: 2002 vom damaligen Meister GC in den YB-Sturm, 2008 vom EM-Botschafter zum Scout der Young Boys.

- Soundcloud - https://soundcloud.com/bscyb/5-stephane-chapuisat
- Spotify - https://open.spotify.com/episode/2Xun8RHJdT20ml4wRDf8Hk
- Apple - https://podcasts.apple.com/ch/podcast/y ... 0589204565
- Google - https://podcasts.google.com/feed/aHR0cH ... HQAAAAAQIA


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 Betreff des Beitrags: Re: Stéphane Chapuisat - Chefscout
 Beitrag Verfasst: Samstag 27. Mai 2023, 10:44 
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26.05.2023

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Dortmund-Legende Chapuisat: «Am liebsten wäre ich mit den Krücken auf den Platz gerannt»

Borussia Dortmund oder Bayern München - wer wird deutscher Meister? Stéphane Chapuisat stürmte zwischen 1991 und 1999 für den BVB, gewann zweimal den Meistertitel und einmal die Champions League. Im Interview sagt er, warum er an den Dortmunder Titel glaubt, was die Bayern falsch gemacht haben. Und er blickt zurück auf das legendäre Duell mit Oliver Kahn.

Stéphane Chapuisat, Sie sind eine Dortmund-Legende, haben als Spieler mit dem Verein zwei Meistertitel und die Champions League gewonnen. Wie sehr fiebern Sie in diesen Tagen mit dem BVB mit?
Stéphane Chapuisat: Ich fiebere mit! Aus der Ferne zwar, aber dennoch. Die letzten Jahre waren schwierig mit schwarz-gelbem Herz, weil die Bayern die Sache stets ziemlich früh entschieden. Dortmund dagegen hatte viel zu leiden, jedes Jahr war die Hoffnung von neuem da, dass es diesmal klappen könnte. Stets vergebens. Und jetzt kann der BVB tatsächlich Meister werden.​

Am Samstag um 15:30 Uhr steht das letzte Spiel an. Ein Sieg zu Hause gegen Mainz reicht zum Titel. Wie verfolgen Sie die Partie?
Ich bin noch nicht ganz sicher, ob es zeitlich reicht, aber sehr wahrscheinlich werde ich voller Vorfreude vor dem TV sitzen. Am Freitagabend beobachte ich im Ausland noch einen Spieler in meiner Funktion als YB-Chefscout.

Wie gross ist die Gefahr, dass die Spieler von Dortmund nach dem letzten Wochenende und dem Patzer von Bayern München nun bereits das Gefühl haben, die Meisterschaft sei entschieden?
Ich bin sicher, Trainer und Mannschaft von Dortmund wissen genau, worum es geht. Seit elf Jahren träumen sie von diesem Moment, am letzten Spieltag alles in den eigenen Händen zu haben. Ja, die Euphorie rund herum ist riesig. Und es ist auch sehr wahrscheinlich, dass der eine oder andere im Umfeld denkt, die Meisterschale ist schon Tatsache. Ich bin überzeugt, dass die Spieler anders denken und wissen, dass es den letzten Schritt noch braucht. Dass sie einen kühlen Kopf bewahren.​

Wie kann man das ganze Drumherum ausblenden?
Seriös trainieren. Fokussiert sein auf das Spiel. Möglichst Abstand nehmen von allem, was gesendet und geschrieben wird. Mehr kann man nicht tun. Dass sie das können, haben sie letzten Sonntag in Augsburg bewiesen. Das war nicht einfach. Die Bayern patzen gegen Leipzig! Und jeder weiss: Jetzt müssen wir.​

Sie selbst wurden mit Dortmund zweimal Meister, 1995 und 1996. Im ersten Jahr entschied der BVB das Titelrennen am letzten Spieltag für sich, Sie fehlten allerdings verletzt ...
Ja, das war schlimm ... Ich hatte eine super Saison. Wir waren zum Zeitpunkt meines Kreuzbandrisses Tabellenführer ...

... in 20 Spielen erzielten Sie 12 Tore ...
Genau. Danach kam das fatale Training. Unser Assistenztrainer fiel mir aufs rechte Knie. Bei einem Allerwelts- Einwärmspiel, «5 gegen 2», aber so ist es im Fussball manchmal. Danach musste ich zuschauen. Der grosse Traum war, erstmals seit 1963 Meister zu werden. 32 Jahre Warten, das ist eine unglaublich lange Zeit. Das wissen wir bei YB ja auch ... Wir schlitterten in eine schlechtere Phase, waren plötzlich Zweiter, kämpfen uns aber nochmals ran. Und so kam es zur Finalissima. Wir empfingen Hamburg, mussten gewinnen - und gleichzeitig durfte Werder Bremen bei den Bayern nicht siegen.

Wie haben Sie diesen Nachmittag erlebt?
Ich sass nahe am Spielfeldrand. Bei uns war schon früh im Spiel klar, dass nichts schiefgehen wird. Spätestens nach dem ersten Tor. Ich schaute darum mehr auf den TV-Bildschirm, wo das Bremen-Bayern-Spiel übertragen wurde. Und die Bayern haben wunderbar mitgemacht (lacht). Es gab ja noch keine Handys damals. Als auf der Anzeigetafel das erste Tor in München angezeigt wurde, explodierte das Stadion. Gut möglich, dass Edin Terzic auch auf der Tribüne war. Er hat das ja kürzlich erzählt.​

Konnten Sie die Meisterparty trotz Krücken geniessen?
Ja, das schon. Aber ich musste natürlich aufpassen. Am liebsten wäre ich mit den Krücken auf den Platz gerannt. Aber ich kam rechtzeitig zur Besinnung. Das wäre ziemlich viel Risiko gewesen bei all den Menschen auf dem Platz.​

Beim Meistertitel ein Jahr später und danach auch beim Champions-League-Triumph standen Sie wieder auf dem Platz - welcher der Titel hat für Sie die grösste Bedeutung?
Auch im Rückblick ist jeder Titel gross. Die Champions League ist als Verein halt das absolute Maximum, das du gewinnen kannst. Mein vielleicht wichtigstes Tor habe ich dann ein Jahr später erzielt, im Champions-League-Viertelfinal gegen die Bayern, das entscheidende 1:0 in der Verlängerung des Rückspiels.​

Wie fühlt es sich an, die Meisterschale in den Himmel zu stemmen?
Grossartig. Es ist ein Traum, der in Erfüllung geht. Als Kind habe ich immer die «Sportschau» geschaut, am Samstag um 18 Uhr auf ARD. Wir Romands schauen normalerweise eher nach Frankreich als in Richtung Bundesliga. Aber mein Vater spielte drei Jahre für den FCZ, dort bin ich dann halt auch mit Fussball-Deutschland in Berührung gekommen.​

Sind Sie auch heute noch eine Legende in Dortmund?
Das ist schwierig zu beurteilen. Aber ich werde stets herzlich empfangen und ich kenne immer noch ein paar Leute. Und es ist halt so, wir sind bis heute die einzige Dortmunder Mannschaft, die den Champions-League-Titel gewann. Die Bedeutung dieses Moments ist schon noch zu spüren. In dieser Saison war ich beim Spiel des BVB gegen Manchester City im Stadion. Es ist immer wieder schön, mit alten Kollegen Erinnerungen aufzufrischen. Wir hatten einen aussergewöhnlichen Zusammenhalt in der Mannschaft. Es kam vor, dass wir nach den Spielen zu zwölft oder noch mehr zusammen essen gingen. Die Kabine war ein wichtiger Faktor für den Erfolg.​

Wie haben Sie die Menschen im Ruhrpott wahrgenommen?
Wie gross die Bedeutung des Vereins ist, habe ich rasch gemerkt. Es gibt viele Menschen, für die ist das Spiel am Wochenende das Highlight der Woche. Für manch einen ist die Liebe zum Verein alles.​

Ist der Druck auf die Spieler manchmal zu gross?
Ich habe mir nie Probleme oder zu viel Druck gemacht. Fussball ist meine Leidenschaft, ich habe das immer gerne gemacht. Und so habe ich das auch betrachtet. Natürlich, die Derbys gegen Schalke, die sollte man schon lieber nicht verlieren ... das hat man mir rasch eingetrichtert. Aber mir war es nie zu viel.

Wie haben Sie die Rivalität zwischen Bayern und Dortmund erlebt?
Es ist noch speziell. Als ich 1991 nach Dortmund kam, bestand die Rivalität noch gar nicht richtig. Schliesslich wartete Dortmund ja auch seit 1963 auf den Meistertitel. Erst als wir begannen, erfolgreich zu sein, wuchs diese Rivalität.​

Es gibt dieses Bild von Oliver Kahn, dem «Titan», wie er mit gestrecktem Bein in Ihre Richtung stürmt. Was denken Sie, wenn Sie sich dieses Bild ansehen?
Darauf werde ich natürlich sehr häufig angesprochen. Nur auf dem Bild betrachtet sieht die Szene schon sehr brutal aus. Auf dem Platz hat sich das ganz anders angefühlt. Ich sah ihn kommen, wich aus - und vorbei war es.​

Wie haben Sie damals Oliver Kahn als Torhüter wahrgenommen?
Er war sehr ehrgeizig und liess das auch die gegnerischen Spieler spüren. Aber ich erinnere mich gern an die Spiele gegen Bayern mit Kahn, weil ich relativ oft getroffen habe …​

Wie nehmen Sie ihn jetzt als Bayern-Chef wahr?

Man spürt, dass er unter Druck steht. Das ist auch völlig normal, wenn Bayern eine Saison ohne Titel droht.

Als die Meisterschaft nach 15 Runden in die wegen der WM lange Winterpause ging, lag Dortmund neun Punkte hinter den Bayern. Was ist seither passiert?
Es ist relativ rasch das Gefühl aufgekommen: Oha, die Bayern sind nicht so souverän wie sonst. Dieses Gefühl hat Dortmund beflügelt. Als die Bayern im März dann Trainer Julian Nagelsmann entliessen, war das ein doppeltes Zeichen: Ein internes ‹bei uns läuft es einfach nicht gut›, das viele noch mehr verunsichert hat. Und für Dortmund war es das Signal: ‹Die Bayern sind nervös - wir müssen dranbleiben›​

Was ist denn schief gelaufen bei den Bayern in dieser Saison?
Aus der Ferne betrachtet ist das schwierig zu beurteilen. Ich habe das Gefühl, auch in den letzten Jahren hatten die Bayern immer wieder Schwierigkeiten - aber bereits im Herbst. Nach der Pause waren sie immer unglaublich stabil. Und jetzt ist es plötzlich umgekehrt.​

War es ein Fehler, Nagelsmann zu entlassen zu einem Zeitpunkt, wo die Bayern vor dem Direktduell in der Tabelle zwar einen Punkt hinter Dortmund zurückfielen, aber kurz zuvor in der Champions League Paris St. Germain souverän ausgeschaltet haben und auch im DFB-Pokal noch drin waren?
Ob Fehler oder nicht, mag ich nicht beurteilen. Aber es war sicher das Zeichen an Dortmund, dass sie nervös sind. Wohl zum ersten Mal seit elf Jahren.​

Wo sehen sie die grössten Stärken der Dortmunder?
Die beginnen beim Trainer. Edin Terzic war selbst ein Dortmund-Fan. Er weiss, wie viel der BVB in den letzten Jahren einstecken und leiden musste. Wie er die Mannschaft moderiert, ist grossartig. Es sind viele Spieler sehr wichtig, nicht nur einzelne, von denen das Team abhängig wäre. Es gab immer wieder Verletzte, die dann plötzlich wieder da waren. Sébastien Haller ist das jüngste Beispiel. Er fehlte nach seiner Krebserkrankung lange - und schiesst jetzt wichtige Tore. Der Druck ist auf vielen Schultern verteilt. Besonders gönnen würde ich den Titel unserem Schweizer Torhüter Gregor Kobel, er hat sich enorm entwickelt und riesiges Potenzial.​

Und sich auch nach seinem grossen Fehler im Direktduell gegen die Bayern nicht aus dem Konzept bringen lassen.
Genau so ist es.​

Für Yann Sommer hingegen wäre es bitter, am Ende ohne einen einzigen Titel dazustehen.
Es ist nicht böse gemeint, aber ich hoffe natürlich trotz Sommer auf den Titel für Dortmund. Aber noch ist ja nichts entschieden. (aargauerzeitung.ch)​


https://www.watson.ch/sport/interview/4 ... tscheidung

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 Betreff des Beitrags: Re: Stéphane Chapuisat - Chefscout
 Beitrag Verfasst: Sonntag 27. August 2023, 20:25 
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YB: Wie läuft ein YB-Transfer ab, Chefscout Stéphane Chapuisat?

YB-Legende Stéphane Chapuisat spricht Im Interview mit Nau.ch über seine Arbeit als Chefscout und verrät, welche Transfers für YB besonders wichtig waren.

Das Wichtigste in Kürze

- Der ehemalige Weltklasse-Stürmer Stéphane Chapuisat arbeitet bei YB als Chefscout.
- Im Interview mit Nau.ch spricht er über seine Arbeit beim Schweizer Meister.
- Dabei gibt er spannende Einblicke in die Geheimnisse der Talentsuche.

YB hat sich mit dem 0:0 bei Maccabi Haifa eine gute Ausgangslage im Playoff zur Champions League erarbeitet. Mit einem Heimsieg am Dienstag stünde der Schweizer Meister zum dritten Mal in der Gruppenphase der Königsklasse.

Mitverantwortlich für die erfolgreiche Arbeit bei YB in den letzten Jahren ist Chefscout Stéphane Chapuisat (54). Der frühere Weltklasse-Stürmer und 103-fache Nationalspieler spricht im Interview mit Nau über seinen Job.

Nau.ch: Sie sind Chefscout bei YB, wie muss man sich ihre tägliche Arbeit vorstellen?

Stéphane Chapuisat: «Eine tägliche Routinearbeit gibt es eigentlich nicht – der Job ist immer anders, auch je nach Jahreszeit. Während der Transferperiode haben wir andere Aufgaben als sonst.»

Nau.ch: Was machen Sie während der Transferzeit?

Stéphane Chapuisat: «In dieser Zeit ist der Austausch mit Sportchef Steve von Bergen und Christoph Spycher, Delegierter Sport des Verwaltungsrates, noch intensiver als sonst. Wir agieren als Team und wägen ab, was passieren könnte.»

Nau.ch: Wie gehen sie dabei vor?

Stéphane Chapuisat: «Wir versuchen zu antizipieren und auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Wir behalten die eigenen Spieler genau im Auge und begleiten sie eng. Und wir beobachten den Markt.»

Nau.ch: Haben sie einen speziellen Fokus?

Stéphane Chapuisat: «Wir definieren gemeinsam, was wir brauchen. Unser Fokus liegt auf dem eigenen Nachwuchs und auf dem Schweizer Markt, den checken wir nach unserem definierten Profil ab. Danach folgt der Blick ins Ausland. In kleineren Ligen oder den zweiten Ligen der Top-Nationen gibt es viele gute Spieler. Wir versuchen, mehrere mögliche und finanzierbare Alternativen pro Position zu finden und dann schauen wir uns diese Spieler genau an. In der Schweiz besuchen wir die Spiele live, im Ausland beginnen wir mit Videostudium, da gibt es viele neue Tools.»

Nau.ch: Welche zum Beispiel?

Stéphane Chapuisat: «Es gibt inzwischen Online-Plattformen, bei denen man die gewünschten Mitschnitte aus über 50 Ligen innerhalb von 48 Stunden hat. Alle Szenen, bei denen der gewünschte Spieler auf dem Bildschirm zu sehen war, werden automatisch zusammengeschnitten, egal, ob positive oder negative. Das ist eine andere Qualität, als die herkömmlichen ‹Best-of-Videos›.»
Chapuisat Interview Eleven YB

Nau.ch: Was ist neu?

Stéphane Chapuisat: «Auch in unserem Bereich werden wir immer mehr von der künstlichen Intelligenz unterstützt. Die Daten sind extrem vielfältig, man kann fussballerische Parameter wie zum Beispiel die Passgenauigkeit abrufen oder auch genaue Profile zu den physischen Daten eines Spielers erstellen.»

Nau.ch: Worauf achten sie zuerst?

Stéphane Chapuisat: «Wenn ich einen Spieler beobachte, verlasse ich mich zuerst auf die Bilder. Die genauen Daten beachte ich vorerst nicht, weil ich das Gefühl habe, dass diese meine Wahrnehmung beeinflussen könnten. Darum: ich schaue immer erst die Videos oder ein Live-Spiel, bevor ich die Daten analysiere.»

Nau.ch: Wie viele Spiele sehen sie pro Saison noch live?

Stéphane Chapuisat: «Das ist schwierig zu sagen. Immer weniger, je besser die Online-Plattformen wurden. Wir können uns viel mehr Spieler anschauen, das wäre mit Reisen und dem daraus folgenden zeitlichen und finanziellen Aufwand gar nicht mehr möglich. Zumindest im Ausland.»

Nau.ch: Und wann schauen sie sich die Spieler genauer an?

Stéphane Chapuisat: «In der Schweiz kennt man natürlich die Spieler schon ziemlich gut, aber wir haben zusätzliche Scouts. Neu arbeitet zum Beispiel Raphaël Nuzzolo für uns. Im Ausland haben wir verschiedene Kontakte und wenn es konkret ist, reise ich selber an ein Spiel und führe mit den Spielern auch persönliche Gespräche.»

Nau.ch: Wie läuft so ein konkretes Scouting ab, damit es dann zum Transfer kommt? Zum Beispiel in diesem Sommer mit dem Polen Lukasz Lakomy?

Stéphane Chapuisat: «Wir suchten einen Nachfolger für den möglichen Abgang von Fabian Rieder. Dass Rieder ein interessanter Spieler ist, weiss die ganze Fussball-Szene. Wir haben unser Profil definiert und im Ausland wurden wir fündig. Ich habe den Spieler live gesehen und gute Gespräche geführt. So kam der Transfer zustande. Uns ist stets sehr wichtig, dass der Spieler auch charakterlich passt.»

Nau.ch: Wie attraktiv ist YB für ausländische Spieler? Die polnische Liga ist ja auch nicht schlecht…

Stéphane Chapuisat: «Wir sind ein interessanter Club, spielen regelmässig europäisch und sind in unserer Liga an der Spitze. Und einige Spieler von YB haben schon den Sprung in grössere Ligen geschafft, das spricht sich herum.»

Nau.ch: Welches war ihr spektakulärster Transfer?

Stéphane Chapuisat: «Schwierig zu sagen, wir hatten ein paar Mal eine gute Nase. Und konnten auch ein paar Spieler international lancieren – da möchte ich keinen hervorheben. Vom Namen her war sicher Guillaume Hoarau der spektakulärste. Ganz wichtig für uns war aber sicher Denis Zakaria. Er ist ein perfektes Beispiel für unsere Philosophie. Wir konnten ihm den nächsten Schritt und eine gute Plattform bieten, jetzt macht er eine grosse Karriere quasi als YB-Botschafter. Das Gleiche gilt für Djibril Sow.»

Nau.ch: Sehen Sie in der Zukunft Potenzial mit diesem Modell für YB?

Stéphane Chapuisat: «Ja, auf jeden Fall. Aber es ist ein laufender Prozess, man kann sich nie ausruhen und muss das System stets anpassen. Unsere Liga kann ein Spieler, wenn er es gut macht, als Sprungbrett nutzen. Das macht uns interessant, denn wir werden beobachtet.»

Nau.ch: Letzte Frage: Haben sie aktuell schon wieder ein paar neue Talente auf dem Radar?

Stéphane Chapuisat: «Ja, es gibt immer wieder gute Spieler, die wir am Beobachten sind, es braucht aber dann auch einen entsprechenden Platz im Kader. Wir holen keine Spieler, deren Position wir schon doppelt oder dreifach besetzt haben.»

Stéphane «Chappi» Chapuisat begann seine Karriere bei Malley und wechselte bald zu Lausanne. Es folgte der Wechsel zu Uerdingen und schliesslich 1991 zu Borussia Dortmund, wo er Deutscher Meister, Champions-League-Sieger, Torschützenkönig und Fanliebling wurde. 1999 kehrte er in die Schweiz zurück, zuerst zu den Grasshoppers und 2002 zu den Berner Young Boys. Seit 2008 ist er im Staff des BSC Young Boys als Chefscout tätig.
Stéphane Chapuisat

Mit 106 Treffern in der Bundesliga gehört er immer noch zu den erfolgreichsten ausländischen Torschützen in Deutschland. Nur Lewandowski (198), Claudio Pizarro (195), Giovane Elber (133) und Vedad Ibisevic (119) haben öfters ins Schwarze getroffen. Ailton mit ebenfalls 106 Toren komplettieren den 100er-Club der ausländischen Knipser in der Bundesliga.


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-wi ... t-66575313

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