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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Dienstag 17. Dezember 2019, 17:13 
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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 18. Dezember 2019, 15:54 
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YB kann sich nur selber ein Bein stellen

Trotz Spannung an der Super-League-Spitze würde alles andere als ein souveräner Meistertitel der Young Boys überraschen.

Was bleibt von der Super-League-Vorrunde? Der wilde FC Sion inszeniert seine Seifenoper immer skurriler. Der bodenständige FC Thun setzt auf Hilfsgelder aus China. Der chaotische FC Luzern stösst bald in constantineske Sphären vor. Raphael Nuzzolo ist der Chuck Norris der Liga und hält das schwache Xamax fast im Alleingang über Wasser. Lugano spielt irgendwo weit abseits des Interesses irgendwie mit.

Es gab aber auch Positives. Der freche Aufsteiger Servette als Farbtupfer. Der FC St. Gallen mit seiner unbeschwerten Rasselbande als Aussenseiter, der die Grossen ärgert. Der grosse FC Basel, der wider Erwarten erstaunlich stabil auftritt. Und der selbsterklärt grosse FC Zürich, der nach miserablem Saisonstart seit Spätherbst überzeugt, ab und zu aber fürchterlich auseinanderfällt.

YB Erster – das darf nicht sein

Servette und St. Gallen, Basel und Zürich haben (teilweise) positive Geschichten geschrieben. Und dabei vom bescheidenen Zustand der Super League profitiert. Das Niveau der Liga ist ziemlich tief, das muss konstatiert werden.

Nichts beweist das mehr als die Tatsache, dass die Young Boys bei Halbzeit Leader sind. Das kann und darf eigentlich nicht sein. Der Titelverteidiger verlor 2019 mehr als die Hälfte der zwei Meistermannschaften. Er musste verletzungsbedingt monatelang auf sechs zentrale Fussballer in Abwehr und Mittelfeld verzichten. Spielte im Schnitt mit einer B-Auswahl.

Hat von den Künsten des klar besten Super-League-Stürmers der letzten Jahre, Guillaume Hoarau, sowie des klar besten Vorbereiters, Miralem Sulejmani, wegen deren fragiler Körper kaum profitieren können. War deshalb nie eingespielt. Schleppte sich durch den Herbst. Aber selbst als ihm gegen Ende der Vorrunde total geschwächt der Schnauf ausging, rettete er Rang 1 über die Ziellinie.

Weil Basel und St. Gallen ihre letzten Partien überraschend verloren. Das war sinnbildlich.

Die Konkurrenz ist sogar dann schwächer als die Young Boys, wenn diese ungefähr so weit von ihrer Bestform entfernt sind wie Sion-Boss Christian Constantin von einer vernünftigen Clubführung. Selbst mit halber Kraft (oder besser: mit achtel Kraft) ist YB nicht von der Spitze zu verdrängen. Das spricht zweitens für die Young Boys. Vor allem aber erstens gegen die Liga.

Viel Steigerungspotenzial

Und deshalb ist die Prognose so einfach wie logisch: Wenn bei YB in der Rückrunde nicht auf einmal sogar die gesamte Stammelf flachliegt, wird das Meisterrennen sehr bald entschieden sein.

Zumal die Young Boys enorm grosses Steigerungspotenzial besitzen. Offensiv und vor allem defensiv. Ihre wertvollsten Spieler Fabian Lustenberger, Sulejmani und Hoarau, aber auch Sandro Lauper, Mohamed Camara, Vincent Sierro und Christopher Martins haben in dieser Saison entweder selten oder noch gar nicht gespielt – oder nach ihren Comebacks nicht annähernd ihr Leistungsvermögen ausgereizt.

An ihrer Seite werden die vielen relativ jungen Akteure wie Saidy Janko, Ulisses Garcia und Michel Aebischer weitere Fortschritte erzielen. Die grösste Herausforderung von YB-Trainer Gerardo Seoane wird im Frühling sein, die Einsatzminuten halbwegs angemessen zu verteilen und den heftigen Konkurrenzkampf smart zu moderieren.

Wie stark das Kader der Young Boys besetzt ist, unterstrich die abgelaufene Vorrunde. YB verlor trotz ständig veränderter Aufstellung und ohne zahlreiche Stützen nur zweimal. Selbst wenn der eine und andere Akteur angesichts der prominenten Ausfallliste zu stark beansprucht werden musste – und sich insbesondere die Verteidiger aus der zweiten und dritten Reihe deutlich zu viele grobe Fehler leisteten.

Mit Aebischer und Goalie David von Ballmoos haben sich bei YB neue Leaderfiguren etabliert. Torjäger Jean-Pierre Nsame ist aus dem langen Schatten Hoaraus getreten. In der Offensive haben Nicolas Ngamaleu, Roger Assalé und Christian Fassnacht solid bis stark agiert. Der verletzt gewesene Marvin Spielmann wird wie Sulejmani und Hoarau Ansprüche anmelden. Und dahinter wartet in der Offensive mit dem 18-jährigen Felix Mambimbi jenes Supertalent, das bei halbwegs normaler Entwicklung in ein paar Jahren als bestes Produkt der gelb-schwarzen Nachwuchsschule gelten könnte.

Erster Cupfinal YB - FCB?

All das zeigt eines auf: YB kann sich in der Rückrunde nur selber ein Bein stellen. Das Verpassen der Champions League sowie das Ausscheiden in der Europa League waren Enttäuschungen, aber die Young Boys scheiterten zweimal knapp und ein wenig zufällig.

Diesmal fehlte ihnen jenes Glück, welches sie eine Saison zuvor im Playoff zur Königsklasse gegen Dinamo Zagreb hatten.

Auf den ersten Blick ist der FC Basel wieder ein YB-Rivale auf Augenhöhe. Er hat – gerade gemessen an den Erwartungen im Sommer – eine ausgezeichnete Vorrunde bestritten und ist in allen drei Wettbewerben aussichtsreich vertreten. Auf den zweiten Blick allerdings hat der FCB eine riesengrosse Chance verpasst, diese angeschlagenen Young Boys zu distanzieren. Und sein Lauf in der Europa League könnte in den Sechzehntelfinals gegen Apoel Nikosia zwar weitergehen – doch das würde mindestens vier anstrengende englische Wochen im Februar und März bedeuten.

Und sowieso: Es hat im Basler Kader zwar einige sehr interessante Fussballer, aber immer noch keinen, der bei YB zwingend Stammspieler wäre. Die Young Boys sind zudem stabiler aufgestellt, es ist ruhiger und harmonischer im Betrieb, Sportchef Christoph Spycher vereint Fachwissen und Sozialkompetenz, er ist Aushängeschild, Sympathieträger, Erfolgsgarant.

Das Duell zwischen Bernern und Baslern kann elektrisierend sein und ist ein Segen für die Liga. Und wenn man einen Wunsch frei hätte für das Schweizer Fussballjahr 2020, dann wäre das: endlich einen Cupfinal zwischen den mit weitem Abstand grössten und besten Unternehmen des Landes.

Der Schweizer Cup wird seit 1925 ausgetragen, ein Endspiel YB vs FCB aber gab es tatsächlich noch nie – selbst wenn die Traditionsvereine 19 Titel und 36 Finalteilnahmen totalisieren.

Wegweiser zum Start

Der nicht immer zwingend nachvollziehbare Spielplan will es vorerst, dass YB Ende Januar gleich zum Start der Rückrunde Basel empfängt. Beim FCB werden dabei mit Eray Cömert, Taulant Xhaka und Cabral die besten Akteure in Abwehr, Mittelfeld und Sturm ebenso gesperrt fehlen wie Captain Valentin Stocker. Doch selbst wenn die Basler verlieren sollten, wird die Meisterschaft in dieser Saison spannender verlaufen als vor einem Jahr, als die Young Boys zur Winterpause bereits 19 Punkte Vorsprung besassen.

Es könnte jedoch ähnlich laufen wie 2017/18. Damals nämlich lagen die Young Boys in ihrer ersten Meistersaison nach 32 Jahren bei Halbzeit ebenfalls nur zwei Zähler vor dem FCB. Die Berner standen dann aber – wie 2019 – bereits im April als Champion fest und hatten am Ende 15 Punkte mehr auf dem Konto.

Das muss diesmal nicht genau gleich verlaufen. Doch ein Meistertitel des FC Basel wäre die weitaus grössere Überraschung als ein YB, das den Titelhattrick mit zehn Punkten Differenz zum ersten Verfolger realisiert.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/12091963

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 18. Dezember 2019, 16:24 
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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Freitag 20. Dezember 2019, 11:50 
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YB Meistertram fährt mindestens bis Sommer 2020

Bernmobil verlängert das Meistertram von YB bis im Sommer 2020. «Tramhaft schön», sagt der Schweizer Meister dazu auf Twitter.

Das Wichtigste in Kürze

- Das Meistertram soll bis mindestens Saisonende 2020 weiterfahren.
- Bei YB freut man sich über die Verlängerung.

Bernmobil macht allen YB-Fans ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Das Meistertram werde bis im Sommer 2020 weiterfahren. Dies verkündet das Verkehrsunternehmen auf seiner Webseite und Twitter unter dem Titel «Gäubschwarz üses Härz».

YB griff den Tweet auf: «Herzlichen Dank, Bernmobil, grossartig, tramhaft schön.» Seit September 2018 ist das gelbschwarze Gefährt in Bern unterwegs. Ursprünglich sollte es drei Monate fahren; mittlerweile erfreut es die Stadt bereits über ein Jahr. Wer weiss, vielleicht wird bei einer erneuten Titelverteidigung noch einmal verlängert.

Und selbst wenn die Young Boys 2020 nicht Meister werden sollten, wäre eine Verlängerung möglich. Der Basler «Maischter-Express» fährt schliesslich auch immer noch.


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-me ... 0-65631734

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Sonntag 22. Dezember 2019, 02:21 
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YB: Protagonisten und Prognosen

Elf Thesen zu den Young Boys nach der Vorrunde – und vor einem interessanten Jahr 2020. Es geht um Aufsteiger und Enttäuschungen, Comebacker und Wechselwillige. Trainer Gerardo Seoane nimmt Stellung.

Die Vorrunde der Young Boys verlief – gemessen an den Umständen – sehr erfolgreich.
Viel ungemütlicher hätte das Jahr für YB in personeller Hinsicht nicht verlaufen können. Mehr als die halbe Stammelf verliess den Club, dazu waren während der Vorrunde stets mehrere Fussballer verletzt, meistens fünf, sechs, teilweise sogar acht gleichzeitig. Dass der Meister trotzdem auf Rang 1 steht, ist bemerkenswert.

Und auch europäisch war vieles gut, selbst wenn die Ziele – Champions League und Überwintern – knapp verpasst wurden.

Das sagt Trainer Gerardo Seoane: «Ja, in Anbetracht des personellen Umbruchs im Sommer und der langen Verletztenliste ist unsere Ausbeute in der Meisterschaft sehr erfreulich.»

Rang 1 von YB mit all diesen Verletzten spricht gegen das Niveau in der Super League. Die Young Boys werden in der Rückrunde davonziehen.
Es kann eigentlich nicht sein, führt YB nach diesem Halbjahr voller Schwierigkeiten die Tabelle an. Das Niveau in der Liga ist tief. Thun, Xamax, Lugano, Sion und Luzern sind schwächer geworden. Servette ist ein frecher, erfrischender Aufsteiger, aber keine Gefahr für die Topteams.

Zürich ist viel zu unbeständig, Basel hat sich immerhin stabilisiert. Aber dass der FCB nicht vor den Young Boys liegt, zeigt auf, dass er immer noch ein gutes Stück schwächer als der Champion ist. Und der Höhenflug der jungen, unbeschwerten, spektakulären St. Galler ist zwar schön und eine nette Geschichte – aber wären in der Super League nicht die meisten Vereine stark mit sich selber beschäftigt, könnte ein derart wild zusammengestelltes Team nicht so viel Erfolg haben.

YB wird in der Rückrunde klar die beste Mannschaft sein, zumal die Basler europäisch zusätzlich belastet werden.

Das sagt Seoane:«Wir denken nicht so. Wir arbeiten in erster Linie an unserer Entwicklung und wollen uns nach der Winterpause, wenn mehrere Verletzte zurück und unsere Batterien wieder aufgeladen sind, von der besten Seite zeigen. Die Spannung an der Spitze ist im Sinn der Fans. Und vergessen wir neben Basel und St. Gallen auch den FCZ nicht, der nur acht Punkte hinter uns liegt.»

Jean-Pierre Nsame ist der YB-Spieler der Vorrunde.
Zugang Fabian Lustenberger ist mit Abstand der wichtigste Spieler der Young Boys. Als Leader, Chef, Stabilisator, Vorbild. Er hat Steve von Bergen nicht nur ersetzt, sondern ist dank seiner Vielseitigkeit wohl sogar noch wertvoller als die langjährige Führungskraft. Aber Nsame hat mit 21 Pflichtspieltoren einen sehr grossen Anteil an der guten Vorrunde seines Teams. Er ist endlich aus dem langen Schatten des in dieser Saison sehr blassen, verletzungsanfälligen Guillaume Hoarau getreten.

Nsame ist explosiv, kräftig, mannschaftsdienlich, er ist komplett, schiesst Tore mit links und rechts und mit dem Kopf.

Das sagt Seoane: «Jean-Pierre Nsame hat für uns viele und wichtige Tore erzielt. Aber es würde den anderen Spielern nicht gerecht, einen einzelnen hervorzuheben.»

Michel Aebischer hat sich als Leader etabliert.
Sékou Sanogo und Djibril Sow sind nicht mehr da, Sandro Lauper ist seit Monaten verletzt, Gianluca Gaudino, Christopher Martins und Vincent Sierro fielen wie Lustenberger längere Zeit aus. Aebischer aber war im zentralen Mittelfeld stets bereit. Er hat zwar nicht immer brilliert, aber er hat bewiesen, warum YB so stark auf ihn setzt.

Mittlerweile ist Aebischer sogar Nationalspieler, doch seine Entwicklung ist längst nicht abgeschlossen. Vor allem torgefährlicher kann er werden.

Das sagt Seoane: «Michel Aebischer ist mit seiner Entwicklung vom eigenen Junior zum Nationalspieler ein Musterbeispiel für die Strategie von YB und hat in der Vorrunde einen weiteren Schritt vorwärts gemacht.»

David von Ballmoos gehört in die Nationalmannschaft.
Lange Zeit hiess es, von Ballmoos sei zwar ein solider Goalie und harter Arbeiter, aber frei von Brillanz und prächtigen Paraden.

Das hat sich geändert. Teilweise war er sogar Captain, mit überragenden Leistungen hat sich der Emmentaler ebenfalls für einen Auslandtransfer aufgedrängt. An der Euro muss er neben Yann Sommer und Jonas Omlin im Schweizer Team dabei sein. Zumal sein Vorgänger Yvon Mvogo bei Leipzig immer noch maximal auf eine Handvoll Einsätze pro Halbjahr kommt.

Das sagt Seoane:«Was für Michel Aebischer gilt, zählt auch für David von Ballmoos. Und auf der Goalieposition hat das Schweizer Nationalteam traditionell kein Problem dank sehr vieler guter Torhüter.»

Das Verletzungspech bei YB hängt auch mit dem Kunstrasen zusammen – insbesondere neue Spieler tun sich bei der Umstellung schwer.
Weil YB regelmässig auf Kunstrasen trainiert, ist es für Zugänge nicht einfach, den Rhythmus zu finden. Auch Sierro und Martins waren diese Saison davon betroffen. Natürlich gab es zahlreiche Verletzungen nach Zweikämpfen auf Naturrasen – aber zu viel Training auf Kunstrasenplätzen ist allgemein nicht ideal.

Auch deshalb wäre es wünschenswert, würde im Stadion Wankdorf in einigen Jahren ein natürlicher Untergrund liegen.

Das sagt Seoane:«Das sehe ich nicht so. Es wäre viel zu einfach, die vielen Verletzten dem Kunstrasen zuzuschreiben. Man muss alle Verletzungen sorgfältig analysieren und dabei auch die persönliche Geschichte jedes Betroffenen berücksichtigen. Das haben wir getan.»

Nsame, Roger Assalé und Nicolas Ngamaleu sind bereit für einen Transfer ins Ausland.
Auch im aktuellen YB-Kader traut man der Hälfte aller Fussballer (irgendwann) den Wechsel in eine grosse Liga zu.

Nsame, Assalé und Ngamaleu jedoch sind schon 26, für sie ist 2020 der richtige Zeitpunkt für einen Transfer. Allerdings dürfte es im Winter für sie schwierig werden. Bei einer starken Rückrunde aber werden sie wie auch Christian Fassnacht und zwei, drei weitere Akteure Ende Saison einen Wechsel anstreben.

Das sagt Seoane: «Wir gehen davon aus, dass die Wintertransferzeit viel ruhiger verlaufen wird als jene im letzten Sommer. Bei einem Transfer muss es immer für alle Parteien passen.»

Verteidiger Frederik Sörensen war die grösste Enttäuschung in der Vorrunde.
Wegen des gewaltigen Verletzungspechs wurde der Däne mit Vergangenheit bei Juventus und Köln gegen Ende des Transferfensters im Sommer als Absicherung geholt. Seine Defizite – vor allem bezüglich Schnelligkeit – waren bald offensichtlich, doch der robuste Sörensen agierte vorerst grösstenteils solid.

Und selbstredend wäre es für den ausgeprägten Teamplayer an der Seite Lustenbergers einfacher gewesen. Doch als Sörensen der Chef in der Abwehr sein sollte, patzten nicht nur die jungen Nebenleute Cédric Zesiger und Nicolas Bürgy – auch Sörensen agierte mehrmals sehr schwach.

Das sagt Seoane: «Das sehe ich überhaupt nicht so. Man hat zuletzt gesehen, dass Frederik Sörensen überspielt war, schliesslich stand er fast immer im Einsatz, nachdem er sich diesen Spielrhythmus in der Bundesliga nicht mehr gewohnt gewesen war. Als er noch bei Kräften war, hat er wertvolle Dienste geleistet. Wir schätzen seine höchst professionelle Einstellung und seine Führungsqualitäten.»

Guillaume Hoarau wird in der Rückrunde noch ein letztes Mal wertvoll für YB sein.
Der Franzose war seit 2014 der mit weitem Abstand beste und gefährlichste Angreifer der Liga. Mit Verletzungen schlug er sich immer herum, in dieser Saison aber kam Hoarau noch überhaupt nicht auf Touren. Er schoss noch kein einziges Tor in der Super League, griff nach Blessuren zu früh wieder ein.

Aber Hoarau, der Anfang März 36 wird, hat noch ein paar gute Spiele für YB im Körper. Wenn er im Winter nicht wechselt. Ende Saison jedoch dürfte er bei YB keinen neuen Vertrag erhalten. Die Verantwortlichen des Clubs bewiesen vor ein paar Monaten bereits bei Routinier Steve von Bergen, dass sie emotionslos Entscheidungen treffen können.

Und von Bergen spielte während der gesamten letzten Meistersaison überzeugend.

Das sagt Seoane: «Ja. Hoarau wird die Vorbereitung guttun, um zu alter Form zu finden.»

Für Gerardo Seoane wird das grösste Problem im Frühling sein, genügend Einsatzzeiten für alle starken Spieler zu finden.
Theoretisch sind ab Februar sämtliche Akteure der Young Boys fit. Natürlich wird es immer Verletzte geben, aber derart grosses Pech wie in den letzten Monaten wird YB kaum mehr haben. Und weil es keine Europacuppartien geben wird, kann Trainer Seoane nicht so stark rotieren.

Es wird viele Härtefälle geben, weil es auf allen Positionen mit Ausnahme der Aussenverteidiger ein enormes Überangebot an starken Akteuren mit Stammplatzansprüchen hat. Selbst auf der Tribüne werden prominente Fussballer landen.

Das sagt Seoane: «Jeder Trainer ist froh, wenn er einen Konkurrenzkampf auf hohem Niveau und verschiedene Varianten hat.»

Gerardo Seoane wird im Sommer 2020 noch nicht in eine Topliga gehen.
Der Coach hätte bereits im Sommer zu Hertha wechseln können. Der sehr ambitionierte Berliner Verein gilt immer noch als interessiert, doch Seoane hat sich längst auch in anderen Ligen als der Bundesliga einen guten Namen geschaffen. Und er ist mit 41 immer noch relativ jung.

Entgegen seinem Ruf aus Luzerner Zeiten hat Seoane bei den Young Boys zudem bewiesen, nicht sofort weiterzuziehen, wenn ein lukratives Angebot auf dem Tisch liegt. Und selbst beim Gewinn des Doubles – dem grossen YB-Ziel 2020 – bliebe die Aufgabe in Bern überaus reizvoll.

Im Sommer 2021 wäre Seoane 42-jährig und als vielleicht dreifacher Meistertrainer endgültig bereit für den nächsten Schritt. Er wird jedenfalls smart genug sein, sich nicht bei einem unruhigen Verein verheizen zu lassen, sondern auf die passende Offerte zu warten.

Das sagt Seoane: «Es bringt im Fussball nichts, weit vorauszublicken. Tatsache ist, dass es mir bei YB sehr gut gefällt, unser Weg noch nicht zu Ende ist und auf uns im neuen Jahr viele spannende Herausforderungen warten.»


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/17061574

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Freitag 27. Dezember 2019, 17:56 
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27.12.2019

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YB: So bereitet sich der Wintermeister auf die Rückrunde vor

Momentan befindet sich der Schweizer Fussballbetrieb in der Winterpause. Meister YB nimmt am 3. Januar 2020 das Training wieder auf.

Das Wichtigste in Kürze

- Die BSC Young Boys starten am 3. Januar 2020 in die Rückrunden-Vorbereitung.
- Fünf Testspiele und ein Trainingslager in Belek (TUR) stehen auf dem Programm.
- Das erste Pflichtspiel der Berner steigt am 26. Januar gegen den FC Basel.

Die Schweizer Fussballakteure befinden sich zurzeit in den Weihnachtsferien. Schon früh im neuen Jahr beginnt jedoch für viele Clubs die Vorbereitung auf die Rückrunde. So auch für die Berner Young Boys.

Wintermeister YB nimmt bereits am Freitag, dem 3. Januar 2020, das Training wieder auf. Nach zwei Trainingstagen in der Schweiz reisen die Berner am 5. Januar ins Trainingslager nach Belek (TUR).

In der Türkei testet YB am 8. Januar gegen Hansa-Rostock, am 11. Januar gegen einen noch unbekannten Gegner und am 14. Januar gegen Viitorul Constanta.

Am 15. Januar kehrt der amtierende Meister in die Schweiz zurück, ehe am 18. Januar die letzten beiden Testspiele anstehen. Im Stade de Suisse spielen die Young Boys nacheinander gegen Schaffhausen und Chiasso.

In den Meisterschaftsbetrieb steigen die Hauptstädter am 26. Januar zu Hause gegen den FC Basel ein.


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-so ... r-65634849

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Dienstag 31. Dezember 2019, 14:52 
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31.12.2019

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Tore, Turbulenzen, ein Todesfall – und ein Titel

Das YB-Jahr 2019: Wir blicken auf 12 unterhaltsame und erfolgreiche, traurige und interessante Monate zurück. Von Steve von Bergen über Gerardo Seoane zum Unfall des CEO und dem Tod des Captains des Frauenteams.

Die Young Boys blicken auf ein erfolgreiches und unterhaltsames, teilweise aber auch sehr trauriges Jahr zurück. 2019 war nicht ganz so grandios wie 2018, aber immer noch gespickt mit vielen interessanten Geschichten. Ein langer Rückblick – und ein kurzer Ausblick auf 2020.

Januar: Die offene Zukunft von Steve von Bergen

2019 beginnt mit ganz viel Regen. YB bereitet sich in der Südtürkei auf die Rückrunde vor. Hinter sich hat der Club ein Jahr, das ihm den ersten Meistertitel seit 32 Jahren brachte, vor sich: die Aussicht auf weitere Höhenflüge. Die Young Boys stürmten durch die Vorrunde, in Belek gibt es null Anzeichen, dass sich daran etwas ändern könnte.

Der Spielerexodus bleibt grösstenteils aus – für die einzigen Komplikationen sorgt das Wetter. Testspiele und Trainings müssen verlegt oder verschoben werden. «Aber», sagt Steve von Bergen, «ich verspüre immer noch grosse Lust – auch wenn es stark regnet wie hier.»

Die ungeklärte Zukunft des Captains, dessen Vertrag Ende Saison ausläuft, deutet in Belek zumindest einen kleinen Unruheherd an. Er sagt: «Solange es meine Gesundheit erlaubt, möchte ich weiterspielen. Aber es gibt ja auch noch eine andere Seite, jene des Clubs.»

Wie sich bald zeigen wird, bereitet sich YB längst auf die Zeit nach Steve von Bergen vor.

Februar: Die Unterschrift von Christoph Spycher

Dass die Young Boys die Winterpause trotzdem nicht sorgenfrei verbringen, hat mit jenem Mann zu tun, der über von Bergens Zukunft entscheidet. Es ist Christoph Spycher, hoch geschätzter Baumeister des Aufstiegs der Berner zum Ligaprimus. Er hat ein reizvolles Jobangebot als Manager des Nationalteams vorliegen. Und er sagt: «Es ist nicht sicher, ob ich im Sommer noch Sportchef bin. Es ist ein Fakt, dass ich das derzeit nicht weiss.»

Spychers Aussage bringt Unruhe in den Verein. Doch als die Young Boys vor dem Rückrundenstart stehen, gibt Spycher nicht nur die Verpflichtung von Fabian Lustenberger als Nachfolger von Bergens ab Sommer bekannt – sondern verkündet fast nebenbei, dass er dem Verband eine Absage erteilt habe und bei YB bleiben wolle.

Mitte Februar folgt die Unterschrift unter den Vertrag bis 2022. Verwaltungsratspräsident Hanspeter Kienberger nennt den Sportchef den YB-Fahnenträger: «Dementsprechend wichtig ist dieser Tag für den Club. Ich verspüre grosse Freude.»

März: Der unfassbare Cup-Fluch geht weiter

Die Young Boys steuern ungestört der Titelverteidigung entgegen, nach 23 Spieltagen liegen sie wie zur Winterpause 19 Punkte vor dem FC Basel. Das wichtigste Spiel im Frühling bestreiten sie deshalb Anfang März in Luzern, der Traum vom ersten Cupsieg seit 1987 soll im Viertelfinal beim FCL weitergehen. Doch nichts wird es mit dem ersten Triumph nach 32 Jahren. YB agiert zögerlich, schwach, uninspiriert – am Ende stehen ein 0:4 und die Erkenntnis, dass es auch für die Höhenflieger nicht ohne Einsatz, Einstellung und Elan geht.

YB muss auf mehrere verletzte und gesperrte Stammkräfte verzichten, doch Coach Gerardo Seoane sagt, es wäre zu einfach, die hohe Niederlage damit zu erklären: «Wir haben heute absolut verdient verloren, weil wir nicht gut genug waren.»

Und so geht der schier unfassbare gelb-schwarze Cup-Fluch weiter. Printleserinnen und Printleser in Bern übrigens bekommen vom YB-Debakel in Luzern am Tag danach nichts mit – wegen technischer Druckprobleme mussten die Zeitungen ausnahmsweise ein paar Stunden früher gedruckt werden.

April: Der Titelgewinn ausgerechnet auf dem Sofa

Fliegen – das erleben die Young Boys 2019 in seinen mannigfaltigsten Variationen. Nach dem Rausflug im Cup schweben sie in der Meisterschaft weiter vorneweg. Und in der Woche, bevor sie sich wenig überraschend und mit 20 Punkten Vorsprung sehr vorzeitig als Meister feiern lassen, setzen sie noch einmal zur Flugshow an. Sie schlagen Thun gleich mit 5:1 und wenige Tage später Luzern mit 3:1.

Fast verzweifelt versucht Sportchef Spycher dazwischen in einem längeren Radio-Interview auf SRF 3 im «Focus» zu beschwichtigen, zu erden, zu relativieren. «Ich kann das gut einordnen», sagt er. Derweil feiert ganz Sport-Bern. In diesen Tagen qualifiziert sich der SCB für den Playoff-Final (und macht später die erste Berner Doppelmeisterschaft seit 1959 perfekt). Am Ende dieser verrückten Woche bejubeln die Fussballer am 13. April ihren Titel – auf dem Sofa.

«Verfolger» Basel spielt gegen Absteiger GC nur 0:0. YB jubelt und feiert spontan im VIP-Bereich im Stade de Suisse, zieht tags darauf mit rund 3000 Fans zur Meisterparty alias Super-League-Partie beim FCZ, gewinnt dort 1:0. Es gibt Emotionen im Übermass. Im Bus verkündet Roger Assalé, dass er Vater wird, abends fährt Guillaume Hoarau im Wankdorf mit dem BMC-Fahrrad des verstorbenen Mäzens Andy Rihs vor.

Und dessen Bruder Hansueli Rihs meint in den Katakomben des Letzigrunds euphorisch: «Wenn die Basler nur mit zwei linken Beinen spielen, wird es schwierig. Vielleicht müsste man da ein paar Beine auswechseln.»

Es ist eine von wenigen öffentlichen Äusserungen des zurückhaltenden Clubbesitzers, der seit Jahren kein Interview gegeben hat und geschützt wird.

Mai: Die tolle Krönung einer Rekordsaison

Und immer wieder Luzern. Spiele gegen den FCL sind für die Young Boys in ihren zwei Meistersaisons prägend. Vor allem natürlich: im April 2018 das famose, legendäre 2:1 im Stade de Suisse, welches den ersten Titel nach 32 Saisons sicherstellte – und noch in 32 Jahren allen präsent sein wird, die im Stadion an den rauschenden, gigantischen Feierlichkeiten dabei waren.

Etwas mehr als ein Jahr später beendet YB gegen Luzern eine Spielzeit der Superlative. Und der vielen Rekorde: am meisten Punkte (91), am meisten Tore (99), am frühesten Meister (29. Runde), der grösste Vorsprung (20 Punkte), beste Tordifferenz (plus 63) – es sind nur ein paar von zahlreichen Super-League-Bestmarken.

Nach dem letzten Heimspiel in der 36. Runde gegen Luzern erhalten die Young Boys den Pokal – und es ist der zurücktretende Steve von Bergen, der für den emotionalen Schlusspunkt sorgt. Er erzielt das letzte Tor der Saison, als er sich in der Schlussphase für einmal bei einem Freistoss mit nach vorne schleicht. Und mit einem tollen Kopfball zum 4:0-Endstand trifft.

Erstmals in sechs Saisons für YB erzielt von Bergen ein Tor, erst zum dritten Mal in seiner 20 Jahre langen Karriere. «Das ist ein unfassbar schöner Abschied für mich», sagt er. Es ist fast schon kitschig, wie sich der langjährige Leistungsträger in den fussballerischen Ruhestand begibt. Der 36-Jährige bestritt noch mal eine überragende Spielzeit.

Und er bleibt dem Fussball nach ein paar Monaten Auszeit erhalten. Vorerst seit dem Spätherbst als Defensivtrainer im YB-Nachwuchs sowie als TV-Experte am welschen Fernsehen für die Schweizer Länderspiele.

Man wird vom Neuenburger in den nächsten Jahren bestimmt noch in anderen Positionen hören.

Juni: Die Trauer nach dem Tod Florijana Ismailis

Der Himmel ist strahlend blau. Doch über dem Trainingslager der Young Boys im österreichischen Zillertal liegt ein Schatten.

Florijana Ismaili wird nach einem Badeunfall am Comersee vermisst. Die 24-Jährige spielte seit 2011 für die Young Boys und führte das NLA-Team jeweils als Captain aufs Spielfeld. Sie arbeitete zudem eine Zeit lang auf der Geschäftsstelle des Clubs. Sie ist den Mitgliedern der Profi-Equipe dementsprechend bekannt.

Mit grosser Bestürzung habe man auf die Nachricht reagiert, sagt Trainer Gerardo Seoane. «Wir wünschen der Familie und den Angehörigen viel Kraft.»

Auf dem Rasen vor dem Teamhotel in Fügen kommt das ganze Team zusammen, formt ein Herz, Arm in Arm. Die Hoffnung auf ein Happy End ist da schon verschwindend klein. Und kurz darauf wird klar: Ismaili ist tot. Sie war nach einem Sprung ins Wasser von einem Mietboot aus nicht mehr aufgetaucht.

Juli: Der grosse Personalumbruch

Sékou Sanogo: Bereits im Winter weg. Von Bergen: Karrierenende im Sommer. Kevin Mbabu, Loris Benito, Djibril Sow, Thorsten Schick: alle im Sommer weg.

Die Young Boys erleben 2019 einen personellen Totalumbruch, mehrere Meisterstützen verlassen den Club, die Besten in eine Topliga, die Defensive verliert fast alle Stammspieler. Zumal Sandro Lauper und Mohamed Camara mit schweren Verletzungen die gesamte Vorrunde ausfallen. «Wir werden ein bisschen Zeit benötigen, um uns einzuspielen», sagt Trainer Seoane.

Der wichtigste Zugang ist Fabian Lustenberger, der 12 Jahre bei der Hertha in Berlin spielte. Er ersetzt von Bergen als Captain, Abwehrchef, Leaderfigur. Und er überzeugt sofort. Im Startspiel gegen Servette jedoch muss sich YB trotz früher Führung mit einem 1:1 begnügen, der kecke Aufsteiger deutet an, eine Bereicherung für die Super League zu sein. Und das unfassbare YB-Verletzungspech beginnt: Miralem Sulejmani muss nach einer Stunde ausgewechselt werden. Er wird danach bis zur Winterpause keine Super-League-Partie mehr bestreiten.

August: Das bittere Scheitern in Belgrad

Es ist zweifelsohne keine alltägliche Ausgangslage, in der die Young Boys Ende August versuchen, zum zweiten Mal die Champions League zu erreichen. In Belgrad bei Roter Stern erwarten sie zum Rückspiel (2:2 in Bern) 50'000 wenig wohlgesinnte Fans des Gegners. Am Spieltag steht plötzlich ein Panzer vor dem Stadion, die Atmosphäre ist giftig. Roter Stern ist kein starker Kontrahent, scheidet später in der Champions League überfordert mit 20 Gegentoren aus.

YB tut sich dennoch schwer, die Verletzten sind ein Faktor. In der Abwehr spielt eine Dreierkette, die Defizite von Frederik Sörensen und Cédric Zesiger werden auf internationalem Niveau erstmals sichtbar. Sulejmani, der frühere Partizan-Junior, kommt angeschlagen als Joker ins Spiel, ebenso Guillaume Hoarau. Spät gelingt den Young Boys das 1:1, ein Eigentor, es ist zu spät.

Die Spieler von Roter Stern feiern ausgelassen auf einem Armeefahrzeug und mit massenhaft Pyro, für YB heisst es diesmal Europa statt Champions League. Obwohl im Playoff keine Partie verloren ging.

September: Das gewaltige Verletzungspech

Noch im Frühling vor dem Umbruch hätte man aus den Ersatzspielern der Young Boys ein zweites Spitzenteam formen können. Ende September aber sitzen auf der Bank zeitweise fast nur noch Nachwuchsspieler. Obwohl das Kader breit und stark besetzt ist und im Sommer erneut starke, entwicklungsfähige Akteure verpflichtet wurden. Die Verletzungsnot jedenfalls ist richtig gross bei YB in diesem zweiten Saisonviertel.

Die Ausfälle von Langzeitverletzten wie Lauper, Camara, Marvin Spielmann oder Vincent Sierro sind dabei vielleicht noch «budgetiert» – als auch Lustenberger, Assalé, Christopher Martins, Gianluca Gaudino und Nicolas Ngamaleu ausfallen und sich Sulejmani und Hoarau nur allmählich oder gar nicht von ihren Verletzungen erholen, wird es für YB wirklich prekär.

Nach dem 3:2-Sieg gegen Sion beklagt Sportchef Spycher übermässig hartes Einsteigen gegen seine Spieler, verlangt von den Schiedsrichtern, sie besser zu schützen. Für Trainer Seoane ist es ein Teufelskreis: Er muss seine gesunden Akteure noch mehr einsetzen, was wiederum deren Verletzungsanfälligkeit erhöht. Resultatmässig lässt sich YB wenig anmerken, geht in der Meisterschaft vorneweg.

Oktober: Die Schutzengel des CEO Wanja Greuel

Trotz ihrer Verletzungssorgen absolvieren die Young Boys eine ordentliche, teilweise herausragende Vorrunde. Heftig aufgeschreckt werden sie an einem Wochenende Mitte Oktober, als CEO Wanja Greuel in einen schlimmen Unfall verwickelt wird.

Wenige Stunden nach dem 4:1 gegen Xamax wird Greuel in der Nacht auf Sonntag beim Berner Bollwerk in der Innenstadt von einem Auto angefahren, als er die Strasse überqueren will. Ihm stehen alle Schutzengel zur Seite, die man sich vorstellen kann.

Zum Beispiel zwei Ärzte, die zufällig gerade vor Ort sind und erstklassige Erste Hilfe leisten.

Der Stade-de-Suisse-Chef schwebt kurz in Lebensgefahr, verbringt etwas mehr als eine Woche im Spital, meldet aber nach ein paar Tagen, es gehe ihm den Umständen entsprechend sehr gut. Er erleidet ein Schädel-Hirn-Trauma, einige Schürfungen, Prellungen und Zahnverletzungen – und arbeitet bald wieder.

November: Spektakel mit Defensivschwächen

Wegen der vielen Ausfälle in der Innenverteidigung und im zentralen Mittelfeld fehlt YB regelmässig die Stabilität. Die Young Boys stellen einen inoffiziellen Weltrekord auf, weil es vermutlich kaum einmal in allen Ländern und Ligen dieser Erde bereits einen Leader gab, der in vier Begegnungen nacheinander drei Gegentore erhielt. YB verliert bei Servette und auch in Basel mit 0:3, gewinnt jedoch gegen St. Gallen und in Sion in extremis mit 4:3.

Jean-Pierre Nsame entpuppt sich als grossartiger Torjäger in einer überzeugenden Offensive.

Die eklatanten Abwehrschwächen aber sind auch ein grosses Thema. Es patzen die jungen Zesiger und Nicolas Bürgy – und auch der erfahrene, jedoch überaus schwerfällige Sörensen. Ohne Lustenberger, Lauper und Camara ist die zentrale Verteidigung oft überfordert. Und doch sind die Young Boys weiter auf Kurs, sie sind Leader in Liga und Europa League. Und Trainer Seoane meldet: «Es ist sehr beeindruckend, wie die Spieler mit all diesen Rückschlägen immer wieder umgehen.»

Dezember: Das Ausscheiden in der Europa League

Einen letzten Höhepunkt des Jahres erleben die Young Boys im Dezember in Glasgow. Auswärts im legendären Ibrox-Park, ausverkauft, rund 5000 Zuschauer, darunter 2400 mitgereiste YB-Fans, grandiose Stimmung.

In der hoch attraktiven Europa-League-Gruppe mit den Rangers, dem FC Porto sowie Feyenoord Rotterdam schlagen sich die Young Boys gut, sie sind nach vier Runden sogar Erster, verlieren dann ersatzgeschwächt und unglücklich nach zwei späten Gegentoren 1:2 zu Hause gegen Porto – und bestreiten nun in Glasgow eine Art Endspiel.

Mit einem Sieg sind die Berner sicher weiter. Goalie David von Ballmoos agiert gewohnt stark, aber die vielen Verletzten machen sich bemerkbar, erst in der Schlussphase wird YB besser, erzielt das 1:1, mehr liegt aber nicht mehr drin. «Es ist bitter, so knapp auszuscheiden», sagt Sportchef Christoph Spycher. Und: «Wir haben unsere Ziele im Europacup nicht erreicht.»

Die Champions League wurde im Sommer ebenso hauchdünn verpasst wie das Weiterkommen in der Europa League im Winter – und doch haben die Young Boys alles andere als enttäuscht. Gegen die Rangers und Feyenoord blieben sie ungeschlagen und holten je vier Punkte.

Das Jahr endet keine 72 Stunden nach der Enttäuschung in Glasgow mit einem müden 0:0 in Lugano. YB ist bei Halbzeit der Saison Leader, zwei Punkte vor Basel und drei vor St. Gallen. Die Winterpause indes kommt keinen Tag zu spät für die total ausgelaugten Young Boys. Sie sind immer noch klarer Primus des Landes, stiessen in den letzten Wochen des Jahres aber personell an ihre Grenzen.

2020: Das zweite Double der Geschichte als Ziel

2020 geht Ende Januar gleich mit dem Heimspiel gegen den Rivalen Basel los. Anfang März folgt, genau ein Jahr nach dem 0:4 in Luzern, erneut der Cup-Viertelfinal beim FCL. YB sinnt auf Revanche. Das Ziel im Frühling ist das zweite Double der Vereinsgeschichte nach 1958.

Und als Meister könnte YB im Sommer erneut die Qualifikation zur Champions League bestreiten, müsste aber diesmal gleich drei Runden überstehen.

Die Young Boys sind sportlich, wirtschaftlich und personell ausgezeichnet aufgestellt, so gut wie nie in der bald 122-jährigen Vereinsgeschichte. Das Stade de Suisse ist regelmässig ausverkauft, rund 27'000 Besucher im Schnitt bedeuten in dieser Spielzeit Allzeitrekord. Und ab nächsten Sommer wird die Arena wieder Stadion Wankdorf heissen. Was Fans, Romantiker und Nostalgiker sehr freut.

Man darf zudem gespannt sein, wie sich das Gesicht der Young Boys 2020 wieder verändern wird. Die Verträge der langjährigen, verletzungsanfälligen Starspieler Hoarau und Sulejmani etwa laufen aus. Und schier das halbe Team besitzt ja die Klasse für einen Transfer in eine grosse Liga. Auch der smarte, souveräne, sprachbegabte Trainer Seoane wird von vielen ausländischen Clubs beobachtet und teilweise bereits umworben.

Vorerst jedoch beginnt die Mannschaft am 3. Januar 2020 mit der Vorbereitung auf die Rückrunde. All die Verletzten werden einer nach dem anderen zurückkehren. Und am 5. Januar reisen die Young Boys ins Trainingslager – wieder nach Belek.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/27475231

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 Beitrag Verfasst: Donnerstag 2. Januar 2020, 21:53 
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TSV 1860: Peter Nowak - Giesings unvergessener Weltenbummler

Er war einer der besten Spielmacher, die je im Löwen-Trikot spielten: Peter Nowak. Ein Weltenbummler, den es nach seiner Zeit in Giesing in die USA zog. Der vierte Teil der Kultlöwen-Serie.

München - In seinem Pass stand noch immer Keller. Peter Keller. Der Nachname seines Großvaters. Seine Familie hatte nach dem Zweiten Weltkrieg in Oberschlesien gelebt, um einer Vertreibung zu entgehen, nahm man dann den Mädchennamen der Großmutter an. Nowak.

Ein Name, der heute noch wohlige Erinnerungen auslöst im Gedächtnis des Löwen-Anhangs. Peter Nowak, wohl mit der beste Spielmacher, den die Sechzger je hatten.

Dabei war Nowak ein eher Spätberufener. Sein Vater Franz, einst Profi bei LKS Lodz, hatte ihm das Fußballspielen beigebracht, eine eher harte Schule, neben der Schule gab es kaum Freizeit, täglich stand intensives Training auf dem Programm. Mit 15 unterschrieb er seinen ersten Profivertrag, er spielte für viele Vereine, Widzew Lodz etwa und Motor Lublin. Aber auch für Klubs namens Wlokniarz Pabianice und Zawisza Bydgoszcz. Wer auswendig beide Vereinsnamen unfallfrei aufsagen kann, ohne sich die Zunge auszurenken, bekommt am Grünspitz eine Halbe.

Nowak kam direkt nach dem Aufstieg zu Sechzig

Sein erster Auslandsaufenthalt führte ihn in die Türkei zu Bakirköyspor (na gut, zwei Halbe), dann zog er weiter nach Bern zu den Young Boys, schließlich 1993 nach Dresden zu Siggi Held, der ihn für damals noch stolze 800.000 Mark zu Dynamo holte. Schon ein Jahr später ging's nach Kaiserslautern, weil Trainer Friedl Rausch aber keinen Platz für ihn im Mittelfeld fand, ließ man Nowak zu Sechzig ziehen, Anfang September nach dem dritten Spieltag.

Die Löwen waren gerade in die Bundesliga aufgestiegen und standen auf der Suche nach sich selbst noch ziemlich neben sich. Sein Debüt gab er am fünften Spieltag beim 1:3 gegen Karlsruhe, die Heimpremiere stand am Wochenende darauf im lang ersehnten Derby an, doch auch da verlor man 1:3. Sechs Spiele, 1:11 Punkte, der Löwe taumelte.

Doch dann wuchs Nowak immer mehr in die Rolle eines brillanten Mittelfeldregisseurs hinein, seine beste Partie spielte er am letzten Spieltag der Hinrunde, beim 2:1 gegen Frankfurt. Man kommt gar nicht drumherum, die Bedeutung dieser Partie zu würdigen, diesen letzten Nachmittag im denkwürdigen Kalenderjahr 1994 am dritten Adventssamstag im kalten aber vollen Grünwalder Stadion. Jens Dowe traf schon nach neun Minuten für die Löwen, kurz nach der Pause dann der Auftritt von Peter Nowak, der auf 2:0 erhöhte. Sein erstes Tor für die Löwen.

Peter Nowak: Der Denker und Lenker bei den Löwen

In der Rückrunde folgten vier weitere Treffer, aber es waren weniger seine Tore, weshalb Nowak zum großen Garanten des Klassenerhalts wurde, vielmehr seine Übersicht, diese unnachahmliche Art, mit der er das Spiel der Löwen lenkte. Gerade im Frühjahr blühte er auf, mit sieben Spielen ohne Niederlage am Stück sicherten sich die Löwen den kaum noch für möglich gehaltenen Verbleib in der Bundesliga. Mit 31 Jahren erlebte Nowak in der folgenden Spielzeit die beste Saison seines Lebens, 1996 wurde er zum besten Spielmacher der Bundesliga gewählt. Am Ende der Saison war man einstellig.

Nowak freilich hatte auch seine Eigenheiten, wie so viele seiner Artgenossen als Dirigenten im Mittelfeld. Spieler auf der Zehnerposition tendieren gerne zu einer gewissen, mit der ein oder anderen Allüre versehenen Divenhaftigkeit. Anders als Verteidiger, die mit Freude kompromisslos dorthin gehen, wo es weh tut. Anders als Stürmer, die einfach Tore schießen wollen, dann macht es Bumm. Der Zehner aber ist prädestiniert für Eitelkeiten. So war es auch bei Peter Nowak, dem man gerne unterstellte, dass er jede kleine Blessur zur schlimmsten aller Verletzungen erhob oder, wie es Bruno Labbadia formulieren würde, hochsterilisierte.

Gerne erzählt man sich noch die kleine Anekdote, dass Werner Lorant die Jammerei eines Tages zu viel geworden sein soll und er deswegen in einem Spiel gegen St. Pauli Nowak in den Angriff beorderte. Weil es dort von den traditionell humorlosen Kiez-Verteidigern ordentlich auf die Stutzen gab, sagte Nowak nie mehr etwas über etwaige Malaisen und durfte fortan wieder im Mittelfeld auflaufen.

Von Giesing in die USA

Nach 1997 aber lief er gar nicht mehr auf für die Löwen, nach drei Jahren war Schluss, drei Jahre, die aber reichten, um sich einen Platz im Giesinger Ehrentempel der größten Löwen aller Zeiten zu ergattern.

Für Nowak ging es dann noch weiter nach Amerika, mit Chicago Fire feierte er große Erfolge, führte das Team gleich im ersten Jahr 1998 zur Meisterschaft in der Major League Soccer, gewann zweimal den US Open Cup, das Pendant zum DFB-Pokal. 2003 beendete er seine Karriere, er versuchte sich noch in Polen bei Lech Gdansk als Trainer und Sportdirektor, heute lebt er wieder in den USA. Ein Weltenbummler, in Giesing unvergessen.


https://www.abendzeitung-muenchen.de/in ... da1b7.html

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 Beitrag Verfasst: Freitag 3. Januar 2020, 18:05 
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YB zum Trainingsauftakt mit gelichtetem Lazarett

Heute morgen bittet YB zum Trainingsauftakt. Mit dabei sind zahlreiche Spieler, die vor Kurzem noch auf der Verletztenliste standen.

Das Wichtigste in Kürze

- Bei YB hat heute morgen die Vorbereitung für die Rückrunde begonnen.
- Mit dabei auch Sandro Lauper, der lange Zeit mit einem Kreuzbandriss ausfiel.

Schweizer Meister YB trainiert wieder. Heute morgen trifft sich das Team von Trainer Gerardo Seoane zum ersten Training 2020. Mit dabei sind auch einige zuletzt verletzte Spieler der Berner.

So zum Beispiel Sandro Lauper. Der junge Mittelfeldspieler zog sich vor über sieben Monaten einen Kreuzbandriss zu. «Natürlich können vor allem Lauper aber auch Camara noch nicht aller Übungen machen. Noch ist Vorsicht geboten», so Medienchef Albert Staudenmann zu Nau.

Neben Lauper und Camara stehen aber auch die zuletzt verletzten Lustenberger, Gaudino, Sierro und Sulejmani auf dem Platz. Fabian Lustenberger ist beschwerdefrei und auch Vincent Sierro ist wieder fit.

Sportchef Christoph Spycher: «Wir freuen uns sehr, dass die verletzt gewesenen Spieler bald wieder zur Verfügung stehen. Aber es ist klar, dass jene Spieler, die lange ausgefallen sind, eine gewisse Zeit brauchen werden.»

Am Sonntag reisen die Young Boys für zehn Tage in die Südtürkei ins Trainingslager. Die gute Nachricht: alle sechs zuletzt verletzten YB-Akteure reisen mit.

Auf dem Programm stehen Testspiele gegen Hansa Rostock (8. Januar), Istanbul Basakeshir (11. Januar) und Viitorul Constanta (14. Januar).

Die Rückrunde startet für YB dann am 26. Januar mit dem Heimspiel-Kracher gegen den FC Basel.


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-zu ... t-65637510

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2019/2020
 Beitrag Verfasst: Freitag 3. Januar 2020, 23:22 
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Vor dem Trainingsauftakt

So steht es um die YB-Verletzten

Am 26. Januar startet YB mit dem Kracher gegen den FC Basel in die Rückrunde. Vorher steht ein Trainingslager im türkischen Belek an. Grosses Thema – die Verletztenmisere. Wie steht es im die Rekonvaleszenten? BLICK fragt nach.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 88240.html

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